Das Autojahr 1936 - Fiat 500 Topolino – wieder ein Kultauto

Im Jahr 1936 stellte der britische Luxusauto-Hersteller Rolls Royce gleich zwei neue Wagen vor. Der Rolls Royce 25/30 wurde der mit einem stärkeren Motor und einer größeren Karosserie ausgestattete Nachfolger des 20/25 und bis 1928 1202 Mal angefertigt. Filmfreunden ist dieses Auto aus Klassikern wie beispielsweise „Die nackte Wahrheit“ mit Peter Sellers oder der Agatha-Christie-Verfilmung „Tod auf dem Nil“ mit Peter Ustinov bekannt.
Der im gleichen Jahr erstmals präsentierte Rolls Royce Phantom III wurde die letzte große Limousine, die das Unternehmen vor dem Zweiten Weltkrieg auf den Markt brachte. Bis zum Produktionsende im Jahr 1939 wurden insgesamt 727 Stück dieses exklusiven Fahrzeugs hergestellt.
Das aus der englischen Swallow Sidecar Company hervorgegangene Unternehmen SS Car Ltd. machte im Jahr 1936 mit der Präsentation des Jaguar SS100 auf sich aufmerksam. Dieser elegante Sportwagen wurde bis zum Jahr 1940 erzeugt, bevor nach dem Krieg die Bezeichnung SS für den Nachfolger zugunsten des Namens XK120 fiel, da das Kürzel SS zu negative Erinnerungen an die Verbrechen der Nazis hervorrief.
Die Lanchester Motor Company, die im Jahr 1930 von Daimler übernommen wurde, brachte im September 1936 den luxuriösen Lanchester Fourteen auf den Markt. Die Produktion dieses exklusiven Kleinwagens wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erneut aufgenommen. Der Lanchester Fourteen wurde in verschiedenen Karosserie-Arten, in einer traditionellen Bauweise für den britischen Markt und einer leichteren, moderneren Version für den Exportmarkt erzeugt.
Der Austin 14 wurde als Nachfolger des Austin Light Twelve-Six im Jahr 1936 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und war bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als Limousine und einer Cabrio-Ausführung zu erwerben.
In Italien war 1936 das Geburtsjahr des legendären Fiat 500 Topolino, dessen Name zu Deutsch „kleine Maus“ bedeutet. Der Fiat 500 war zur Zeit seiner Präsentation der kleinste Pkw weltweit und wurde zu einem Kult-Auto, von bis zum Produktionsende im Jahr 1955 etwa 520 000 Stück hergestellt wurden.
Die Autos, die der schwedische Konzern Volvo bis 1936 produziert hatte, waren im Vergleich zu den aus dem Ausland importierten Modellen so teuer, dass Volvo nur mäßige kommerzielle Erfolge verzeichnet hatte. Nach zahlreichen Anfragen der Autohändler in Schweden brachte Volvo mit dem PV51 im Jahr 1936 eine Limousine auf den Markt, die verglichen mit den Vorgängermodellen günstig war und deshalb ein größerer Verkaufserfolg wurde. Im Design dem Carioca sehr ähnlich, jedoch mit reduzierten Interieur ausgestattet, um den Preis niedriger zu halten, wurde der PV51 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hergestellt.
Auf der Autoausstellung in Berlin präsentierte die Daimler-Benz AG mit dem Mercedes-Benz W 138 das erste mit einem Dieselmotor versehene Automobil der Welt. Dieser Mittelklassewagen wurde bis zum Jahr 1940 produziert, dann musste die Produktion von Dieselmotoren wegen des Krieges eingestellt werden. Erst im Jahr 1949 nahm Daimler-Benz die Herstellung solcher Motoren für das Modell 170D wieder auf.
BMW brachte 1936 mit dem Modell 326 ein trotz des relativ hohen Preises sehr populäres, mit einem innovativen Design versehenes Auto auf den Markt, das bis 1941 fast 16 000 Mal die BMW-Fabriken verließ. Der ebenfalls im Jahr 1936 vorgestellte Sportwagen BMW 328, der von dem zukünftigen BMW-Chefdesigner Peter Szymanowski entworfen worden war, erlebte eine bis 1940 andauernde Produktionsserie von insgesamt 464 Stück, die in den BMW-Produktionsstätten in Zwickau angefertigt wurden.
Der französische Konzern Peugeot brachte 1936 mit dem Peugeot 302 einen kleinen Familienwagen auf den Markt, der nur bis zum darauf folgenden Jahr hergestellt wurde. Bis zum Winter 1937/38 wurden 25 083 Stück produziert. Der kleine 302 war in diesen zwei Jahren das günstigste Modell, das die Peugeot-Händler im Angebot hatten.
Zu den Glanzstücken, die die US-Autoindustrie in diesem Jahr hervorbrachte, zählten der Buick Century, der Buick Limited und die neuen Cadillac-Modelle Series 60 und Series 70.

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