Die Rolls-Royce Geschichte
Wer an Luxus auf vier Rädern denkt, dem fällt sofort die Automobilmarke Rolls-Royce ein. Der Name des traditionsreichen, ehemals britischen Unternehmens geht auf zwei Unternehmer vom Anfang des 20. Jahrhundert zurück. 1904 trafen sich die späteren Firmengründer Charles Stewart Rolls und Frederick Henry Royce zum ersten Mal. Ihre Herkunft hätte nicht unterschiedlicher gewesen sein können. Rolls war ein Abkömmling eines vermögenden Adelshauses, während Royce eines von fünf Kindern eines verarmten Müllers war. Doch die beiden jungen Männer verband ein ausgeprägter Sinn

für Genauigkeit und eine ungebrochene Faszination für Automobile. Zusammen wollten sie ein perfektes Auto mit britischer Herkunft herstellen. Bei Royce stand der Wunsch nach Zuverlässigkeit des Fahrzeuges im Vordergrund. Rolls wünschte sich einen besonders schnellen Wagen.

Im Firmenname vereinten die beiden Unternehmer ihre Nachnamen und so entstand die Firma Rolls Royce Limited. Nur zwei Jahre dauerte es, bis die Männer den ersten Wagen, den sogenannten Silver Ghost, auf den Markt brachten. Der wurde sofort als bestes Automobil der Welt gefeiert. Ohne Pannen und Pausen schaffte es der Wagen, 20.000 Kilometer zurückzulegen. Eine erstaunliche Distanz für damalige Verhältnisse! Doch Charles Stewart Rolls konnte sich an diesem herausragenden Erfolg nur kurze Zeit erfreuen. Mit nur 32 Jahren verstarb er 1910 beim Absturz mit seinem eigenen Flugzeug. Kurze Zeit später zog sich Frederick Henry Royce aus Gesundheitsgründen an die Cote d'Azur zurück. Bei milden Witterungsbedingungen fertigte er nun von dort aus alle Konstruktionsentwürfe für Rolls Royce Limited an. Er sah für seine Automobile stets das beste Material vor und verbesserte dieses noch. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1933 verstarb Frederick Henry Royce. Er hinterließ ein Unternehmen der Luxusklasse. Diese Perfektion spiegelt sich noch heute in der Verlässlichkeit der Fahrzeuge wider. So sind noch immer 60 % der jemals konstruierten Wagen der Marke Rolls Royce im Fahrbetrieb. Ferner werden neben dem Automobilbau Flugzeugmotoren vertrieben, welche hauptsächlich in den Kriegsjahren entstanden.

Der erste Rolls Royce, der komplett von der Marke erbaut wurde, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Von diesem Zeitpunkt an standen dem Unternehmen nicht mehr genügend Karosserieaufbauer zur Verfügung, so dass das Automobilunternehmen selbst begann, die Karossen auf die Wagen zu setzen. Der legendäre Luxus dieser Fahrzeuge blieb jedoch ungebrochen. In den 1960er Jahren kam es zu einem erneuten Wandel der Rolls-Royce-Modelle, die ursprünglich für den Chauffeurbetrieb erbaut worden waren. Das Unternehmen stellte 525 Exemplare des Camargues her, der jedoch auf dem Markt kein Erfolg wurde. In den 1970er Jahren meldete der Automobilkonzern schließlich seinen Konkurs an und konnte nur durch staatliche Hilfe gerettet werden. Nach Maßnahmen zur Reprivatisierung rangen in den 1990er Jahren die Automobilkonzerne VW und BMW um eine Firmenübernahme von Rolls-Roys Motor Cars. Im Zuge dessen erhielt BMW das Recht, den Markennamen Rolls-Royce zu verwenden und baut seit 2003 das Modell Phantom.