Das Autojahr 1938 - Entstehung des VW Käfer,
ein Kraft-durch-Freude-Auto
1938 wurde in Deutschland zum Geburtsjahr eines
Kult-Autos, das als einer der erfolgreichsten PKW
überhaupt in die Geschichte des Automobils einging
und bis zum Jahr 2003 erfolgreich produziert und
verkauft wurde.
Der VW Käfer war nach Adolf Hitlers Auftrag von dem
legendären österreichischen Automobilingenieur
Ferdinand Porsche und seinem Konstruktionsbüro in
Stuttgart als Kraft-durch-Freude-Wagen (KdF)
konzipiert und entwickelt worden und sollte sich als
erschwingliches Auto für jeden Bürger des Deutschen
Reichs auf den von der nationalsozialistischen
Regierung neu gebauten Autobahnen in großen Zahlen
tummeln.
Trotz seiner Nazi-Vergangenheit blieb der
VW Käfer auch nach dem
Zweiten Weltkrieg das
beliebteste Auto in Deutschland und Österreich und
wurde jahrzehntelang auch erfolgreich ins Ausland
exportiert. Erst im Jahr 2002, nachdem über 21,5
Millionen Exemplare hergestellt und verkauft worden
waren, löste der VW Golf den Käfer als das
meistverkaufte Auto der Welt ab.
Als Nachfolger des BMW 320 brachte der bayerische
Autokonzern im Jahr 1938 den BMW 321 auf den Markt.
Der kleine, auch als Cabriolet produzierte Zweitürer
verließ bis 1941 circa 3800 Mal die
BMW-Produktionsstätten in Eisenach. Nach Kriegsende
wurde die Produktion unter sowjetischer Besatzung
erneut aufgenommen. Bis zum Jahr 1950 stellte BMW
weitere 8996 Stück dieses Kleinwagens her.
Die Adam Opel AG machte im Jahr 1938 mit der
Präsentation des Opel Kapitän auf sich aufmerksam.
Dieser elegante Luxuswagen wurde für das deutsche
Traditionsunternehmen ein großer Erfolg und hielt
sich in mehreren Produktionsserien bis zum Jahr
1970, als er von seinem Nachfolger, dem Opel
Diplomat abgelöst wurde.
Die Auto Union stellte 1938 den
Audi 920 erstmals
der Öffentlichkeit vor. Zwei Jahre lang wurden in
Zwickau etwa 1280 Stück dieses Mittelklasse-Wagens
hergestellt, dann musste die Produktion
kriegsbedingt eingestellt werden.
Der neue, von dem ehemaligen Rennfahrer Max Zailer
entworfene Sportwagen Mercedes-Benz 320 hingegen
konnte bis 1942 hergestellt und verkauft werden, da
sich das Unternehmen gegen die gesetzliche Auflage,
die Produktion einzustellen, erfolgreich zur Wehr
gesetzt hatte.
In Großbritannien brachte die Rootes Group im Jahr
1938 den Sunbeam-Talbot 2 Litre sowie den
Sunbeam-Talbot Ten auf den Markt. Die Produktion
beider Modelle wurde während des Krieges
eingestellt, nach 1945 jedoch wieder aufgenommen.
In Frankreich wurden 1938 die Modelle Peugeot 202
und
Renault Novaquatre erstmals der Öffentlichkeit
vorgestellt. Nur der Peugeot 202 wurde nach dem Ende
des Krieges erneut produziert, wurde für den Konzern
Peugeot jedoch nur ein mäßiger Erfolg.
Der junge japanische Konzern Toyota brachte im Jahr
1938 mit den Modellen EA, EB und GB gleich zwei neue
Autos und einen Lkw auf den Markt. In Schweden
präsentierte Volvo in jenem Jahr den Volvo PV800,
der in den Vierziger- und Fünfzigerjahren
überwiegend als Taxi eingesetzt wurde.
Im Jahr 1938 wagte in den Vereinigten Staaten Edsel
Ford, der Sohn des visionären Automobilherstellers
und Unternehmers Henry Ford einen Schritt aus dem
Schatten seines Vaters, als er die Luxusmarke
Mercury in Dearborn nahe Michigan, wo sich auch der
Firmensitz der
Ford Motor Company befand, ins Leben
rief. Ähnlich der Zweitlinie Buick des Konzerns
General Motors angelegt, produzierte und verkaufte
Ford unter dem Namen Mercury fortan Modelle, die
sich, was Preis und Ausstattung betraf, zwischen den
regulären Modellen von Ford und der Kategorie der
exklusiven Lincoln-Autos bewegten. Bis zu ihrer
Auflösung im Jahr 2011 wurden Autos von Fords
Premium-Marke Mercury vor allem in den Vereinigten
Staaten und Kanada verkauft. Auch auf den Märkten in
Ostafrika und einigen Golfstaaten konnte die Ford
Motor Company mit ihrer Tochtermarke große
kommerzielle Erfolge verzeichnen. Ford Britain, eine
europäische Tochterfirma des Konzerns Ford fertigte
ab 1938 in Dagenham die Modelle 7Y, E83W und Prefect
an. Sowohl der Lieferwagen E83W als auch der
Mittelklasse-Wagen Prefect blieben bis zum Ende der
Fünfzigerjahre in Produktion.
Der Auto-Vertreter Roy Evans hatte bereits im Jahr
1935 das bankrotte Unternehmen American Austin
gekauft und daraus die Marke American Bantam
aufgebaut. 1938 präsentierte er mit dem kleinen
Modell 60 den berühmtesten Wagen in der Geschichte
des Unternehmens, der als Vorbild für die Kreation
des Autos der Disney-Figur Donald Duck diente.
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