Das Autojahr 1939 - Luxusautos aus Frankreich 
								ohne Anklang
 
														
							 Der bayerische Konzern BMW brachte im Jahr 1939 
							mit dem neuen 335 einen Sechszylinder-Sportwagen auf 
							den Markt, der den sportlichen Modellen des 
							Unternehmens Mercedes-Benz kurzfristig große 
							Konkurrenz bereitete. Von dem von Automobilingenieur 
							Fritz Fiedler entworfenen Auto wurden bis zu seinem 
							Produktionsende im Jahr 1941 insgesamt 410 Stück in 
							Eisenach hergestellt.
							
							Die Auto Union brachte 1939 den zweitürigen 
							Kleinwagen DKW F8 auf den Markt, der in seiner 
							ersten Produktionsserie bis 1942 gebaut wurde. Im 
							Jahr 1948 wurde die Fertigung des F8 in Zwickau 
							erneut aufgenommen und die Serie um einen 
							Kastenwagen und einen Pickup erweitert.
							Die 
Ford Motor Company stellte 1939 erstmals den 
							legendären und in den folgenden Jahrzehnten äußerst 
							beliebten Ford Taunus der deutschen Öffentlichkeit 
							vor, der in verschiedenen Serien bis zum Jahr 1994 
							produziert wurde.
							In Frankreich präsentierte 
Renault mit dem neuen 
							Modell Suprastella den Nachfolger des Renault 
							Nervastella. Obwohl der Oberklasse-Wagen 
							ursprünglich nur als großräumige Luxus-Limousine 
							konzipiert worden war, brachte Renault wenig später 
							auch eine Cabriolet- und eine Coupé-Version heraus. 
							Die Suprastella-Reihe sollte demonstrieren, dass 
							Frankreich noch immer in der Lage war, Luxusautos zu 
							bauen, der Zweite Weltkrieg brachte Renault jedoch 
							einen massiven Einbruch in den Verkaufszahlen. Der 
							französische Traditionskonzern begann nach Ende des 
							Krieges, sich auf die Entwicklung von Kleinwagen zu 
							spezialisieren.
							In Großbritannien machte Daimler im Jahr 1939 mit 
							der großräumigen Limousine DB 18 Consort auf sich 
							aufmerksam. Daimler musste während des Krieges auf 
							die Herstellung von Militärfahrzeugen umsatteln, 
							deshalb wurden die meisten Exemplare dieses Modells 
							von 1945 bis 1953 angefertigt, bis der Konzern nach 
							dem Produktionsende des Consort den Nachfolger 
							Daimler Regency präsentierte.
							Die Singer Motor Company stellte im ersten 
							Kriegsjahr den Singer Roadster der Öffentlichkeit 
							vor. Von diesem zweitürigen Cabriolet wurden bis zum 
							Produktionsende im Jahr 1955 in den Singer-Fabriken 
							in Coventry insgesamt 11.063 Exemplare hergestellt.
							
							Ford of Britain präsentierte im Jahr 1938 erstmals 
							mit dem höchst erfolgreichen Ford Anglia den 
							Vorläufer des Escort sowie gleichzeitig den Ford 
							Model 91, von dem bis Jahresende insgesamt 1878 
							Stück die Produktionsstätten in Dagenham verließen.
							In den Vereinigten Staaten brachte der Konzern 
							General Motors den Oberklasse-Wagen Cadillac Series 
							61 auf den Markt. Der ebenfalls 1939 erstmals 
							vorgestellte Studebaker Champion wurde in mehreren 
							Ausführungen gebaut, bis er im Jahr 1958 von seinem 
							Nachfolger Studebaker Lark abgelöst wurde. 
							Powel Crolsey, der aus Cincinnati stammende 
							Industrielle und Pionier in Sachen Radioerfindung, 
							hatte Mitte der dreißiger Jahre beschlossen, sein 
							Geld in der immer noch wachsenden Automobilindustrie 
							der USA zu investieren und ein kleines und für jeden 
							Durchschnittsbürger erschwingliches Auto zu 
							entwickeln. Im Jahr 1939 stellte sein Unternehmen 
							einen zweitürigen kompakten Wagen mit geringem 
							Benzinverbrauch vor, der in großen Kaufhäusern in 
							den Vereinigten Staaten für nur 250 US-Dollar zu 
							erwerben war. Die enormen Verkaufszahlen gaben Powel 
							Crosley Recht. Nur wenige Jahre später erweiterte er 
							seine Fahrzeug-Palette um einen Pickup, einen 
							Lieferwagen und einen Sportwagen. Der starken 
							Konkurrenz aus Detroit konnte Crosley nach zehn 
							überaus erfolgreichen Jahren jedoch nicht mehr 
							standhalten. Zu Beginn der fünfziger Jahre musste 
							das Unternehmen die Fahrzeug-Produktion einstellen.
							Für das 1907 gegründete Unternehmen Detroit Electric 
							brachte das Jahr 1939 nach 13.000 produzierten 
							Automobilen das Existenzende. 2008 wurde die Marke 
							jedoch wiederbelebt. Unter dem Namen Detroit 
							Electric Holding Ltd. produziert ein holländisches 
							Unternehmen seither elektrische Fahrzeuge auf 
							technisch höchst modernem Stand.
							Ein ähnliches Schicksal ereilte auch das 
							US-amerikanische Unternehmen Stutz Motor Car 
							Company, das bereits 1898 von einem Kutschenbauer 
							namens Harry Stutz ins Leben gerufen worden war. Im 
							Jahr 1939 musste Stutz Konkurs anmelden, da die 
							Folgen der Weltwirtschaftskrise den 
							Automobilhersteller ruiniert hatten. 
1968 lebte der 
							Name jedoch als neu gegründetes Unternehmen Stutz 
							Motor Car of America wieder auf. Von 1970 bis 1987 
							wurden unter dem Markennamen Stutz Luxus-Fahrzeuge 
							hergestellt, die mit vielen Design-Elementen aus den 
							Dreißigerjahren versehen waren und vor allem am 
							Markt in 
Saudi-Arabien Absatz fanden.
						
						
							
							
								
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