1940
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1947
1948
1949
Das Autojahr 1940 - Lkw statt Pkw
Im Kriegsjahr 1940 war die deutsche
Automobilindustrie ausschließlich auf die
Bedürfnisse des Zweiten Weltkrieges umgestellt
worden, der im Vorjahr begonnen hatte und der den
Menschen die Freude an einem privaten Fahrzeug
nahezu genommen hatte. Vorrang hatten jetzt Militär-
und Transportfahrzeuge. Die alljährliche
Automobilausstellung, die IAA, die sonst in Berlin
für Furore gesorgt hatte, entfiel in jenem Jahr. Es
gab ersatzweise eine Veranstaltung in Wien, auf der
allerdings auch keine epochalen Neuheiten
vorgestellt wurden. Die Besucher erfreuten sich an
den Wagen der Vorjahre. Dabei fand der KdF-Wagen,
der als VW Käfer aus dem Jahr 1938 gezeigt wurde,
den meisten Anklang. Das sollte auch noch viele
Jahre so bleiben.
Aus Humboldt-Deutz war im Jahr 1938 schon
Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) geworden, deren
Fahrzeuge bis 1940 Magirus hießen. Dann hießen die
Fahrzeuge Klöckner-Deutz, bis sich nach 1949 als
Magirus-Deutz auf dem Markt bekannt wurden. Die
Produktion von Nutzfahrzeugen war ab 1939
ausschließlich auf die Kriegsvorbereitungen
ausgerichtet. Privat durfte kein LKW gekauft werden.
Zudem wurde angestrebt, alle LKW-Typen zu
vereinheitlichen. „Große Serien und wenige Typen“ –
so lautete das Motto. Ab dem 1. Januar 1940 trat
dann der so genannte Schell-Plan in Kraft, eine
Verordnung, die Oberst Adolf von Schell als
Generalbevollmächtigter für das Kraftfahrzeugwesen (GBK)
festgelegt hatte und die die Vereinheitlichung der
LKW-Typen zum Inhalt hatte. Die Innovationen im
Nutzfahrzeugbau waren damit erledigt. Lediglich 19
anstatt 114 LKW-Typen konnten noch produziert
werden. Weil sie nicht wendig genug
waren, durften auch die großen Drei-Achs-LKW nicht
mehr gebaut werden. Zudem herrschte in Deutschland
Mangel an allem. Das betraf hauptsächlich Benzin und
Diesel. Die Holzgas-Generatoren wurden zur
Notwendigkeit für die Nutzfahrzeuge. Die Firma Faun
musste 1940 ihre Produktion von
Lastkraftwagen
einstellen, nachdem vom Einheitsdiesel 700 LKW
produziert worden waren. Faun baute fortan
Zugmaschinen.
Ab 1940 machte derweil in den USA ganz allmählich
der Sportwagen Furore. Durch den Zweiten Weltkrieg
kamen ausländische Sportwagen ins Land, die man bis
dahin nicht gekannt hatte. Es waren nicht viele,
aber sie veränderten die US-amerikanische
Autoindustrie.
In den europäischen Ländern ging die Autoproduktion
ebenfalls nur langsam voran. Doch Autorennen wurden
noch ausgetragen.
Italiens Autofirma Alfa Romeo
beispielsweise hatte 1940 drei Roadster am Start,
die beim „Mille Miglia“ zum Einsatz kamen, dem
Autorennen, das über öffentliche Straßen auf einem
Dreieckskurs im Norden Italiens ausgetragen wurde.
Die in den dreißiger Jahren gebauten Automobile
haben heute Seltenheitswert und werden als
begehrte
Oldtimer gehandelt.