Biografie Konstantin Wecker Lebenslauf Lebensdaten
Konstantin Wecker – Rebell und
Poet
Er ist Musiker, Liedermacher, Autor und
Komponist, selbst als Schauspieler
machte er sich einen Namen und seine
Meinung zum Zeitgeschehen klingt stets
nach kämpferisch-humanem Denken. Er
gehört zu denen, die sich nicht
einschüchtern lassen, ihre Fehler offen
bekennen und noch heute hat er nichts
von seiner einstigen Popularität
verloren hat – das Multitalent
Konstantin Wecker.
Kindheit und musikalische Anfänge
Am
1. Juni 1947 wurde er als Einzelkind
in
München geboren, wo er im Stadtteil Lehel aufwuchs. Sein Vater war ein
namhafter Maler und auch ein
leidenschaftlicher Opernsänger. Weckers
Mutter war Hausfrau.
Das musikalische Talent wurde ihm in die
Wiege gelegt. Im Alter von sechs Jahren
begann er, Klavierunterricht zu nehmen
und zwei Jahre später wurde er auch im
Geigenspiel unterrichtet. Als er 14
Jahre alt war, kam noch der
Gitarrenunterricht dazu. Seine
Knabensopran-Stimme konnte er als Solist
erfolgreich im Rudolf-Lamy-Kinderchor
unter Beweis stellen und bereits auch
bei einer Aufnahme für eine Schallpatte
mit der
Filmmusik „Heimat, deine
Lieder“. Die ersten Bühnenerfahrungen
sammelte Wecker, als er am Münchner
Staatstheater am Gärtnerplatz in einer
Kinderoper mitwirken durfte.
Die Musik, die für den jungen Wecker
längst zu einem Lebensinhalt geworden
war, war allerdings nur eine Seite
seiner künstlerischen Begabung. Seine
ideale Vorstellung vom Leben als „freier
Dichter“ war für den Zwölfjährigen
zunächst damit verbunden, mehrmals aus
dem elterlichen Haus auszureißen.
Mit seinem musikalischen Talent und
seiner Kunst, das Alltags- und
Politikgeschehen sprachlichen auf einen
Punkt zu bringen, nahm er ab 1968 einen
anerkannten Platz in der Münchner
Kleinkunstszene ein. Ein Jahr später
schloss er das Theresien-Gymnasium mit
dem Abitur ab und begann an der Münchner
Musikhochschule zu studieren. An der
Münchner Universität belegte er ab
1970
zudem Studiengänge in Philosophie und
Psychologie.
Beruflicher Werdegang
Im Jahr
1971 war Konstantin Wecker eines
der Gründungsmitglieder von
„Zauberberg“, einer Rock-Soul-Gruppe. Er
gehörte
1972 als Annas und als
Zweitbesetzung des Judas der
Tourneegruppe von
„Jesus Christ
Superstar“ an, die das Musical in
deutscher Übersetzung aufführte. Hier
konnte er sich
durch Bühnendarstellung
und Gesang weiteres Rüstzeug für seine
künstlerische Laufbahn aneignen. Im
gleichen Jahr bekam Wecker seine erste
Filmrolle.
Es folgten seit den Jahren 1972
beständig musikalische Arbeiten als
Filmmusiker, Pianist und auch als
Schauspieler in diversen Sexfilmen, u.
a. in „Krankenschwestern-Report“ an der
Seite von
Ingrid Steeger und Elisabeth
Volkmann. Wecker schrieb Musik zu
Theaterstücken und im
April 1973
veröffentlichte er seine erste
Langspielplatte mit dem
verheißungsvollen Titel „Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin
Amadeus Wecker“. Im selben Jahr trat er
erstmals in der Münchner Lach- und
Schießgesellschaft auf, der
renommiertesten Kabarett-Bühne seiner
Heimatstadt.
Wecker produzierte in der Folgezeit eine
LP nach der anderen („Ich lebe immer am
Strand“, „Ich singe, weil ich ein Lied
hab’“, „Weckerleuchten“ u.a.), trat
öffentlich auf und ging
1976 auf seine
erste Deutschlandtournee.
Ein grandioser Durchbruch gelang ihm
1977 mit den Songs auf der LP „Genug ist
nicht genug“, auf der ihn u. a. das Lied
vom erschlagenen „Willy“ über Nacht
bekannt machte. Der Deutsche
Kleinkunstpreis im selben Jahr,
1978 der
Deutsche Schallplattenpreis und andere
Auszeichnungen folgten.
Im Jahr 1978 produzierte Wecker bereits
in einem eigenen Tonstudio. Es entstand
die Platte „Eine ganze Menge Leben“ und
das dazu gehörige Buch mit dem
gleichnamigen Titel. Bei Michael
Verhoevens Film „
1982: Gutenbach“, einer
Produktion der ARD, wurde er als
Komponist für die Filmmusik engagiert.
Ein Jahr später ging Wecker wieder auf
große Tournee, die ihn durch Deutschland
und
Österreich führte und zur Doppel-LP
„Konstantin Wecker live“ wurde.
Ebenfalls
1979 kam es zur Zusammenarbeit
mit dem Kabarettisten Hanns Dieter
Hüsch, als er für dessen Album
„Hagenbuch hat jetzt zugegeben“ die
Zwischenmusik komponierte und
einspielte. Die Filmmusik zu „Schwestern
oder Die Balance des Glücks“ unter der
Regie Margarethe von Trottas brachte ihm
neben der Komposition wieder eine
darstellerische Aufgabe.
Die 80er Jahre
Wecker gab mehrfach Konzerte in Holland
und in Skandinavien und siedelte mit
Freunden und Musikerkollegen 1980 in die
Toskana um, wo er sich wieder ein
eigenes Tonstudio einrichtete. Zu
Beginn
des Jahrzehnts erschien auch sein Buch
„Man muss den Flüssen trauen“.
Es folgten neue LPs („Liebesflug“, „Live
in München“, „Das macht mir Mut“,
„Wecker“, „Im Namen des Wahnsinns ’83“,
„Inwendig warm“ u. a.), Bücher und immer
wieder Live-Konzerte mit der Band „Team
Musikon“, die ihn durch Deutschland
führten, aber auch in die
Schweiz und
erneut nach
Österreich. Wecker war
inzwischen auch zu einem begehrten
Filmkomponisten geworden. Für die
ARD-Serie „Oh, dieser Vater“, „Die weiße
Rose“, „Martha Dubronski“, „Der
Havarist“, „Stinkwut“ und für die Serie
„Kir Royal“ stammen die Noten aus seiner
Feder, wobei diese Aufzählung nur einen
unvollständigen Überblick darstellt.
Konstantin Wecker war (und ist) ein
unermüdlicher Künstler, der sich auch
immer wieder durch seine Zusammenarbeit
im Team und mit anderen Solisten
auszeichnete. Besonders genannt seien
hier die US-amerikanische Folksängerin
Joan Baez und die Argentinierin Mercedes Sosa.
1987 begeisterte Wecker auch das
Publikum in Ost-Berlin. Seinen Auftritt
beim Pressefest der Parteizeitung „Neues
Deutschland“ erlebten etwa 10.000
begeisterte Fans. Immerhin war in der
benachbarten
DDR 1982 ein Sampler mit
Weckers Liedern erschienen, der sehr
schnell ausverkauft war.
Mitte der
1980er Jahre eröffnete
Konstantin Wecker im Münchner
Arbeiterviertel Giesing ein eigenes
Lokal, das „Kaffee Giesing“. Er spielte
dort live. Noch heute, lange nach der
Zeit des Künstler-Wirtes, ist das Lokal
ein Kultcafè mit Livemusik.
Konstantin Wecker und die Drogen
Die 1980er waren für Wecker
arbeitsreiche Jahre, Jahre, in denen er
ausgezeichnet wurde, sich einen großen
Namen im Land gemacht hatte und den auch
immer wieder mit neuen Konzerten,
Platten,
Büchern und Filmmusiken nebst
Rollen untermauerte. Ruhmreiche Jahre,
die er selbst durch das Konsumieren von
Kokain überschattete. Negative
Schlagzeilen waren die Folge. Doch als
er
1983 sein Buch „Ketzerbriefe eines
Süchtigen“ herausgab, schien die der
Drogenmissbrauch überwunden zu sein. Ein
Trugschluss. Wecker begann wiederholt
Drogen in größeren Mengen zu nehmen, die
ihn in Wahnzustände versetzten und ihn
gesundheitlich sehr schwächten.
1995 wurde er verhaftet und es kam zu
einem langwierigen Prozess, der erst im
April des Jahres
2000 abgeschlossen
wurde. In dritter Instanz erging das
Urteil. Wecker wurde zu einem Jahr und
acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Strafe wurde zur Bewährung
ausgesetzt und Wecker begann die
Drogen-Zeit zu verarbeiten. Er stand
öffentlich Rede und Antwort,
verheimlichte nichts, musste mit
Anfechtungen umgehen, um schließlich
mühsam seinen Erfolgsstatus wieder
aufzubauen.
1997 erschien zu diesem
Thema sein zweites Buch „Es gibt kein
Leben ohne Tod“.
Das Privatleben
Konstantin Wecker war seit
1980 in
erster Ehe mit der Schauspielerin Carline Seiser verheiratet. Die Ehe
wurde
1988 geschieden.
Wecker lebt seit seiner zweiten Heirat
am
3. Februar
1996 mit der 27 Jahre
jüngeren Annik in München und ist clean.
Seine Frau war 21 Jahre alt und
Studentin der
Kommunikationswissenschaften, als Wecker
sie bei einem Konzert kennenlernte, in
einer Zeit, in der er noch gezeichnet
war von Crack und Kokain. Was die beiden
gemeinsam durchlebten, hat sie
zusammengeschweißt. Das Paar hat zwei
Söhne,
1997 kam Valentin zur Welt und
1999 wurde Tamino geboren.
Seit dem Jahr 2000
Im April des Jahres
2000 begann für
Wecker die Zeit der Bewährung. Er hatte
inzwischen eine Familie, die ihm Kraft
gab. Seine Ehefrau unterstützte ihn nach
besten Kräften und Wecker war nach
vielen
gesundheitlichen
Erschöpfungszuständen nun wieder der
Alte.
Es entstanden Musicals („Hundertwasser.
Das Musical“, „Ludwig 2“ u. a.), er ging
wieder auf Tournee und schrieb Musik zu
Filmen, in denen er auch meist eine
Rolle verkörperte. Man konnte Wecker
auch als Sprecher auf der Hör-CD
„Konstantin Wecker liest Das bayerische
Dekameron“ von Oskar Maria Graf hören.
Ein besonderes Werk gelang ihm
2001 mit
der Orchesterbearbeitung von Liedern und
der Vertonung von „Entzündet den
Weltenbrand“ von Rudi Spring, das
Heinrich Klug leitete und das in der
Philharmonie am Gasteig in München
uraufgeführt wurde.
Wecker schuf auch immer wieder Stücke,
bzw. Musicals für Kinder („Pettersson
und Findus“, „Jim Knopf und die Wilde
13“, „Pinocchio“ u. a.). Überhaupt
bestimmte die künstlerische Arbeit mit
und für Kinder zunehmend sein Schaffen.
Doch auch Konzerte, in denen er mit
Künstlern wie Reinhard Mey und Hannes
Wader auftrat, nahmen breiten Raum ein.
Benefizkonzerte oder –auftritte gegen
Krieg und Unrecht in jeder Form waren
ihm ebenfalls ein wichtiges Anliegen.
Als Wecker
2007 seinen
60. Geburtstag
mit einem Festkonzert „Alles das und
mehr“ feierte, der Circus Krone kaum
alle Gäste zu fassen vermochte, da
konnte Wecker auf ein schaffensreiches,
künstlerisches Leben zurückblicken und
ein Ende war und ist nicht absehbar.
Seit 2010
Konstantin Wecker ist immer noch ein
Künstler, der nicht müde wird, sich mit
unveränderter Energie
den musikalischen
Genres zu widmen, zu moderieren, zu
schauspielern und sich sozial zu
engagieren. Mit Hannes Wader bestritt er
2010 eine gemeinsame Tournee,
2011 trat
er erneut mit
Hannes Wader und Kollegen
mit dem Programm „Kein Ende in Sicht“ in
Deutschland und der Schweiz auf. Dort
konzertierte er auch mit „Wut und
Zärtlichkeit“, einem Programm, mit dem
Wecker im Februar
2012 eine Fortsetzung
seiner Tournee in Österreich und
Luxemburg plant. Und im Sommer 2012 soll
ein neues Buch „Gedichtbuch Jeder
Augenblick ist ewig“ in den Buchhandel
kommen.
Konstantin Wecker ist in all den Jahren
mit zahlreichen Preisen bedacht worden,
genannt seien hier nur der Schwabinger
Kunstpreis, ein Ehrenpreis, den ihm 2010
das Kulturreferat München verlieh, der
Bayerische Filmpreis
2009 für die Musik
zu „Lippels Traum“, der Weltmusikpreis
Deutsche Ruth, den er
2006 für das
„Bagdad Kabul Projekt“ bekam.
Das Rebellische seiner frühen Jahre hat
Wecker in seinen Texten nicht verloren.
Poesie und Satire haben einen
gleichwertigen Platz in seiner Arbeit
und seine Musik hat eine unverkennbare
Handschrift.
Autogramm
Konstantin Wecker Autogrammadresse
Konstantin Wecker - c/o
Agentur Reuter - Feldbrunnenstr. 50 -
20148 Hamburg
Konstantin Wecker
Seiten, Steckbrief etc.
www.wecker.de - Die offizielle Homepage
von Konstantin Wecker
Konstantin Wecker
MP3 Downloads
Konstantin Wecker MP3 bei Amazon - Alle Hits zum downloaden
Konstantin Wecker
Diskografie
1973 - Die
sadopoetischen Gesänge des Konstantin
Wecker
1974 - Ich lebe immer am Strand,
1975 - Ich singe weil ich ein Lied hab –
Live,
1976 - Weckerleuchten
1977 - Genug ist nicht genug
1978 - Liederbuch
1978 - Eine ganze Menge Leben
1979 - live in Hamburg
1981 - Liebesflug
1981 - Live in München
1982 - Das macht mir Mut
1982 - Wecker
1983 - Im Namen des Wahnsinns Live ’83
1984 - Inwendig Warm
1986 - Jetzt eine Insel finden
1986 - Wieder dahoam
1987 - Live in Wien und Graz
1988 - Ganz schön Wecker
1989 - Stilles Glück, trautes Heim
1990 - Konzert 90
1991 - Classics
1993 - Uferlos
1994 - Uferlos in Salzburg Live
1994 - Wenn Du fort bist
1998 - Gamsig
1998 - Brecht
1998 - Live ’98
1999 - Liebeslieder
2001 - Vaterland
2001 - Zweitausendeins
2002 - Vaterland Live
2005 - Am Flußufer
2005 - Am Flußufer, Live in München
2006 - Politische Lieder
2006 - Ich gestatte mir Revolte
2007 - Zwischenräume – Die
Studio-Aufnahmen 1973–1987
2007 - Alle Lust will Ewigkeit – Die
Live-Aufnahmen 1975–1987
2008 - Zugaben – Live
2008 - Gut’n Morgen Herr Fischer – eine
bairische Anmutung
2011 - Stürmische Zeiten, mein Schatz
2011 - Wut und Zärtlichkeit
Nachrichten Konstantin Wecker News
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