Biografie
Joan Baez Lebenslauf
Lebensdaten
Joan Baez wurde am
9. Januar 1941 auf Staten
Island/New York geboren. Ihre Eltern
waren Joan Bridge Baez und der mexikanische
Physiker Albert Vinicio. Sehr früh musste
sie aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe,
wegen der sie nicht mit den Nachbarskindern
spielen durfte, erfahren, was Vorurteile
bedeuten. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen
ihres Vaters zog die Familie
1951 für
ein Jahr in den
Irak. Nach ihrer Rückkehr
zog die Familie nach Kalifornien.
Joan Baez ist seit mehr als vierzig
Jahren politisch engagiert und trug
einige Kämpfe gegen Organisationen und
Autoritäten aus. Sie selbst sieht sich
mehr als Politikerin und weniger als
Musikerin, was um so mehr verwundert,
als sie mit der von ihr vertretenen
Folkmusik auf die bisher meistverkauften
Platten zurückblicken kann. Als sie
fünfzehn Jahre alt war, hörte sie zum
ersten Mal eine Rede des bekannten und
später ermordeten
Martin Luther King.
Diese Rede scheint bei ihr den Grundstein
für ihr politisches Gewissen und ihre
politischen Aktivitäten gelegt zu haben.
Bereits ein Jahr
später wurde sie mit
ihrer Weigerung, die Klassenräume während
einer Luftschutzübung zu verlassen,
öffentlich auffällig. Ghandischüler
Ira Sandperl, auf den sie im Jahr
1957
traf, wurde ihr aktivistischer Mentor,
die Palo Alto High School verließ sie
1958 und nahm erstmalig ihre Songs auf,
jedoch mit ausbleibender Resonanz der
Musikindustrie. Die Familie zog im Sommer
desselben Jahres nach Belmont/Massachusetts,
wo ihr Vater eine
Dozentenstelle annahm. Daraufhin immatrikulierte
Joan an der Bostoner Universität, verfolgte
ihr Studium jedoch nicht mit dem erforderlichen
Ernst und Nachdruck, sondern trieb sich
bevorzugt in Kaffeehäusern herum, wobei
sie erstmalig mit einer großen Folkszene
in Berührung kam. In dem damaligen Club
47 hatte sie im Jahr
1959 regelmäßige
Auftritte und es dauerte nur kurze Zeit,
bis sie sich ihre eigene Fangemeinde
aufgebaut hatte. Ihre erste Platte überhaupt, „Folksingers
‚Round Harvard Square“, stammt aus dieser
Zeit und sorgte später noch, als Joan
Baez wegen der unerlaubten Wiederveröffentlichung
die Gerichte in Anspruch nahm, für Aufregung.
Auf den Folksänger Bob Gibson traf sie
1959 bei einem ihrer Auftritte im „The
Gate Of Horn Club“. Gibson hatte einen
Auftritt beim Newport-Folk Festival
und lud sie kurzerhand ein. Die Überraschung
des Publikums war, da Joan Baez offiziell
nicht angekündigt war, umso größer,
als sie an der Seite Bob Gibsons Joans
glasklare Sopranstimme zu hören bekamen.
Bereits ein Jahr später trat sie als
Solokünstlerin auf und hatte zwischenzeitlich
einen Vertrag mit Vanguard Records.
Ihr erstes Album, welches den schlichten
Titel „Joan Baez“ trug, bescherte ihr
einen überwältigenden Erfolg.
Mit ihrem zweiten Album ging sie 1961
erstmals auf eine Amerikatour, und noch
im selben Jahr lernte sie
Bob Dylan
kennen. Die Beziehung mit ihm war jedoch
insofern schwierig, als sie einerseits
seine Lieder
mit ihren Interpretationen
bekannt machte, wofür er, der mittlerweile
selbst zum Star avancieren konnte, ihr
eine Rolle in seinem Film „Renaldo And
Clara“ gab, und andererseits ihr Ansinnen
auf ein Duett mit ihm lediglich mit
Schweigen quittierte.
Joan Beaz’ politische Aktivitäten konnten
viele Menschen animieren, sich für ebensolche
Ideale einzusetzen. Baez verweigerte
1963 einen Auftritt bei der Fernsehproduktion
ABC mit der Begründung des Boykotts
des linken Musikers Pete Seegers durch
den TV-Sender. Da Baez nicht wollte,
dass ihre Einnahmen mit beitragen sollten
zu einer Finanzierung des Asienkrieges,
behielt sie 60 Prozent der Einnahmen
eigenmächtig ein. Unermüdlich war ebenfalls
ihr Einsatz für die Gleichberechtigung
der Afroamerikaner. Ihre politischen
Aktivitäten blieben jedoch nicht ohne
Folgen für sie, was sich unter anderem
in einer neunzigtägigen Gefängnisstrafe
äußerte, weil sie die Zufahrt zu einem
Armeekomplex blockierte.
Ihr Augenmerk richtete sich nach Ende
des
Vietnamkrieges besonders auf die
in Südamerika herrschenden Wirren um
eventuelle Militärputsche, Menschenrechtsverletzungen
und Diktaturen. Daneben erfuhr ihre
Musik einen gründlichen Reifeprozess.
Stand sie zu Anfang ihrer Karriere lediglich
mit einer Gitarre auf der Bühne, so
erweiterte Joan Baez die Instrumentierung
ihrer Lieder und es gelang ihr immer
wieder, den richtigen Ton zu finden
und ihre Fans entsprechend positiv anzusprechen.
Mag ihr dieses bei Konzertauftritten
auch glänzend gelungen sein, so wollte
der Funke bei Studioproduktionen nicht
wirklich überspringen, da Kritiker unter
anderem die angeblich stets identisch
klingenden Melodien bemängelten. Baez
versuchte daraufhin einen zeitgemäßeren
Kompositionsstil, und mit Unterstützung
der neuen Plattenfirma Virgin entstand
ihr Album „Play Me Backwards“, womit
ihr ein künstlerisches Comeback gelang,
wenngeich sie aus der Musikbranche nie
vollständig verschwunden war.
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