Das Filmjahr 1982 – E. T. wollte nach Hause
telefonieren
Der französische Regisseur Claude Miller
präsentierte im Kinojahr 1982 den Thriller „Das
Verhör“. Die Geschichte spielt in einem kleinen
französischen Küstenort, in dem innerhalb weniger
Tage zwei 8-jährige Mädchen brutal vergewaltigt und
ermordet werden. Inspektor Antoine Gallien (gespielt
von Lino Ventura) versucht die beiden Mordfälle
aufzuklären. Am Silvesterabend bestellt er Jérôme
Martinaud (Michel Serrault) in das Polizeipräsidium.
Er ist ein
verheirateter Notar und hat eine der
Leichen entdeckt. Während des Verhörs stellt sich
heraus, dass Martinaud etwas zu verbergen hat. Der
spannende Krimi „Das Verhör“ war für den
französischen Filmpreis César in acht Kategorien
nominiert und konnte vier davon gewinnen. Die
Ehefrau des Notars Martinaud wurde von
Romy Schneider gespielt. Für sie war
dieser Film der vorletzte, den sie drehte. Sie
verstarb noch im selben Jahr. Offiziell hieß es, sie
sei an Herzversagen gestorben.
Im Filmjahr 1982 hatte das Kinopublikum zum ersten
Mal Kontakt zu einem Wesen von einem anderen Stern:
„E.T. – Der Außerirdische“. Sein Satz „Nach Hause
telefonieren“ ging in die Kino- bzw. Filmgeschichte
ein. Der Science-Fiction-Film von Regisseur
Steven
Spielberg erzählt von einem 10-jährigen
Jungen, der sich mit einem Außerirdischen
anfreundet. Das Wesen aus einer anderen Welt sucht
im Hause von Elliot Unterschlupf, nachdem es
versehentlich zurückgelassen wurde. Eine
wunderschöne und gefühlvolle Geschichte, in der E.T.
drei Millionen Lichtjahre von Zuhause entfernt ist.
Die Darstellerin der kleinen Gertie ist die heutige
Schauspielerin
Drew Barrymore. „E.T. – Der
Außerirdische“ kostete etwa zehn Millionen
US-Dollar. Weltweit spielte der Streifen mehr als
800 Millionen US-Dollar ein. Damit war er einer der
erfolgreichsten Filme der 1980er Jahre. Vier Oscars
schmücken die Büros der Macher und Produzenten.
Weitere Schauspieler in dem Erfolgsfilm waren Peter
Coyote und
Erika Elaniak.
Das Drama „Vermisst“ kam ebenfalls im Kinojahr 1982
in die Lichtspielhäuser Deutschlands. Die Geschichte
beginnt in den frühen 1970er Jahren und erzählt vom
Leben des US-amerikanischen Autors Charles Horman.
Er ist vor Ort dabei, Informationen zu dem
Militärputsch in
Chile zu recherchieren. Als Charles
auf mysteriöser Weise verschwindet, macht sich sein
Vater Edmund Horman (gespielt von Jack Lemmon) von
New York aus auf, um ihn zu suchen. Offizielle Hilfe
hat er dabei nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil.
Trotzdem gelingt es ihm, der traurigen Wahrheit auf
die Spur zu kommen. Regie führte der
griechisch-französische Regisseur Constantin
Costa-Gavras.
Ein imposantes Stück „Kinogeschichte“ war ebenfalls
1982 zu sehen: „Ragtime“ – ein zeitgeschichtliches
Drama. Die Story: die USA am Anfang des 19.
Jahrhunderts. Überall ist zu spüren, dass sich das
Land im Auf- und Umbruch befindet. New York
verwandelt sich in ein modernes Babylon. Der Film
wurde von dem tschechischen Regisseur Milos Forman
(„Amadeus“) inszeniert - nach dem gleichnamigen
Bestsellerroman 1975, den E. L. Doctorow schrieb.
Die Geschichte ist eine Hommage an eine total
überdrehte Zeit. „Ragtime“ war 1982 insgesamt für
acht Oscars nominiert, u. a. für „Bester
Nebendarsteller“, „Beste Nebendarstellerin“, „Beste
Kamera“ und auch für „Beste Ausstattung“. Die Presse
meinte
damals, dass der Streifen „pralle
Unterhaltung“ sei.
Weniger imposant, dafür auf aber ein Stück deutsche
Kinogeschichte ist der Film „Piratensender
Powerplay“, der 1982 in die Kinos kam. Die
„Supernasen“ Thomas Gottschalk und
Mike
Krüger testeten sich gemeinsam als
Schauspieler aus. Trotz der Unkenrufe von Seiten der
Presse, wurde der Film ein echter Kassenerfolg. Die
Geschichte: Tommy und Mike senden als Piratensender
aus einem Mini-Studio, das sich in einer Wohnung
befindet. Damit wollen sie gerade den langweiligen
öffentlich-rechtlichen Sendern einen Spiegel
vorhalten. Darüber waren die Verantwortlichen in den
Rundfunksender nicht sehr erfreut. Aufgrund des
großen Erfolgs war dann „Piratensender Powerplay“
der erste Teil von insgesamt vier Kinofilmen, die in
den folgenden Jahren produziert wurden.
Filmdebüts, Todesfälle und
Neuerscheinungen 1982
Angelina Jolie gab ihr Filmdebüt in "Zwei in der Tinte"
und
Antonio Banderas sein ebensolches in "Labyrinth der Leidenschaften".
Der Blues-Brother
John Belushi stirbt am 5. März an einer
Überdosis, während
Whoppi Goldberg mit Citizen bekannt
wurde.
Simone Thomalla gab in einer Fernsehrolle
in dem TV-Film „Abgefunden" ihr Filmdebüt.
Nicolas Cage war in "Ich glaub’, ich
steh’ im Wald" zum ersten mal vor der Kamera.
Maja Maranow gab ihr Fernsehdebüt in
Maxe. In dem Film-Komödie "Piratensender Powerplay"
mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk gab
Katja Flint ihr Filmdebüt.
Die erfolgreichsten Filme 1982 Kinocharts
Film
Zuschauer
E.T. - Der Außerirdische
8.330.300
Der Profi
2.863.200
Der gezähmte Widerspenstige
2.754.100
Conan, der Barbar
2.496.900
Robin Hood
2.208.100
Mrs. Brisby und das Geheimnis von N.I.M.H
1.935.200
Pink Floyd - The Wall
1.832.800
Porky's
1.829.700
Mad Max II - Der Vollstrecker
1.823.200
Am Anfang war das Feuer
1.639.600
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