Das Filmjahr 1983 – Paraderolle für Dustin
Hoffmann in „Tootsie“
Im Filmjahr 1983 erfuhr die große Kinogemeinde zum
erste Mal von Schauspieler
Sylvester Stallone. Er spielte in „Rambo“
den eher wortkargen Vietnamkriegsveteran John Rambo.
Der ist gerade auf dem Weg, den letzten Überlebenden
seiner ehemaligen Elite-Einheit („Green Berets“)
aufzusuchen. Doch der war mittlerweile an Krebs
verstorben. Danach trampt John „Rambo“ ziellos durch
Amerika und wird aufgrund seiner ungepflegten
Kleidung als Landstreicher festgenommen. Rambo kommt
ins Bezirksgefängnis. Hier quälen ihn nicht nur die
Wärter, sondern auch seine traumatischen
Erinnerungen. Es bleibt ihm nur die Flucht als
Ausweg. Der Film und die weiteren Folgefilme machten
Stallone zu einem absoluten Massen- und
Hollywood-Idol. Weltweit spielte der erste Teil von
„Rambo“ rund 125 Millionen US-Dollar ein und wurde
selbst von der Kritik als „spannender Actionfilm“
betitelt.
Ein Mann, der sich als Frau verkleidet und als
solche ausgibt, wurde zum Thema eines Films. Das war
im Filmjahr 1983 noch etwas ganz verrücktes. Für
Dustin Hoffman wurde „Tootsie“ zu einer
Paraderolle. („Tootsie“ ist Slang und steht für
„Schätzchen“). Die Geschichte: Schauspieler Michael
Dorsey ist auf Dauer ohne Engagement. Als die
weibliche Hauptrolle für eine TV-Seifenoper
ausgeschrieben wird, kommt er auf die Idee, sich als
Frau zu verkleiden und sich zu bewerben. Ab sofort
nennt Michael Dorsey sich Dorothy Michael. Und damit
hat er, bzw. sie riesigen Erfolg! Die Presse lobte
Dustin Hoffman als absoluten Ausnahme-Schauspieler.
Es hieß z.B.: „Er habe – dank seiner guten
Darstellungen – aus einer eher anspruchslosen
„Charleys Tante“-Variante eine gelungene
Unterhaltung gemacht“. Zu dieser trug auch der Blick
hinter das amerikanische Unterhaltungs-Business bei.
Im Kinojahr 1983 hatte der Film noch für großes
Aufsehen gesorgt. Die Zeiten haben sich geändert,
doch „Tootsie“ bleibt ein Unterhaltungs-Klassiker
und das 90 Minuten lang. Dafür gab es 10
Oscar-Nominierungen. Einen bekam Jessica Lange, die
ihn für „Die beste weibliche Nebendarstellerin“
erhielt. Für „Tootsie“ gab es noch drei
Golden-Globe-Awards, einen davon erhielt
Tootsie-Darsteller Dustin Hoffman.
22 Millionen für „Gandhi“
Das Kinojahr 1983 präsentierte auch den Spielfilm
„Gandhi“. Dieser entstand unter der Regie von
Richard Attenborough und erzählt die
Lebensgeschichte des indischen
Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi. Seine Rolle
spielte Hollywoodschauspieler Ben Kingsley. Gleich
zu Beginn des Films wird Gandhi ermordet. Danach
blickt er auf sein Wirken und Leben zurück. Das
Budget der Produktion soll um die 22 Millionen
US-Dollar „verschlungen“ haben. Dem Kinopublikum
wird viel geboten. „Gandhi“ wurde zum größten Teil
an Originalschauplätzen in Indien gedreht. Auch die
Kritiken waren gut. „Gandhi“ wurde für insgesamt 11
Oscars nominiert und bekam davon acht Goldstatuen,
die u. a. an Richard Attenborough („Bester Film“ und
„Beste Regie“), Ben Kingsley („Bester
Hauptdarsteller“), Billy Williams („Beste Kamera“)
und auch John Bloom („Bester Schnitt“) gingen. Die
Presse lobte damals vor allem die herausragende
schauspielerische Leistung von Ben Kingsley.
Eine ganz andere brisante Geschichte beschäftigte
das Kinojahr 1983 ebenfalls mit dem Film „WarGames –
Kriegsspiele“. Der US-amerikanische Film von John
Badham hat die Verteidigungsbereitschaft der
diensthabenden Offiziere im Falle eines sowjetischen
Angriffs auf die Vereinigten Staaten in der Zeit des
Kalten Krieges zum Thema. Der Film beginnt mit solch
einer Simulation, wobei sich herausstellt, dass etwa
ein Viertel der amerikanischen Offiziere in
den
Raketensilos aufgrund moralischer Bedenken keinen
Abschussbefehl ausführen würde. Damit der
menschliche Faktor ausgeschlossen werden kann, soll
ein lernfähiger Rechner das ganze übernehmen. In den
Hauptrollen sind Matthew Broderick und Ally Sheedy
zu sehen. „WarGames“ war für drei Oscars nominiert
(„Bester Ton“, „Bestes Originaldrehbuch“ und „Beste
Kamera“) worden.
Im Filmjahr 1983 wurde viel gelacht
Es wurde im Filmjahr 1983 auch herzhaft gelacht. In
die Kinos kam die US-amerikanische Komödie „Die
Glücksritter“ nach einem Roman Mark Twain. Darin
geht es um die Gebrüder Duke, zwei alte, kauzige und
vor allem steinreiche Warentermin-Börsenmakler. Die
beiden schließen eine Wette ab. Wie wird sich der
Bettler Billy Ray Valentine in einem völlig
veränderten sozialen Umfeld entwickeln? Um dies
herausfinden zu können, tauschen sie das
Bettlerleben gegen das ihres Geschäftsführers Louis
Winthorpe aus. Um ihn loswerden zu können, schieben
sie ihm Drogen unter, schicken ihn erst ins
Gefängnis und dann in die Slumps. Sie übertragen
dessen Arbeit, das große Haus und sein gesamtes Geld
auf den neu eingestellten Geschäftsführer Billy Ray.
Am Ende schließen sich allerdings Ray und Louis
zusammen. Mit einem Trick wollen sie es den
Duke-Brüdern zeigen. „Die Glücksritter“ gewannen
zwei Oscars. Sie wurden für die „Beste Filmmusik“
und „Beste Titelmusik“ ausgezeichnet.
Sonstiges, Neuerscheinungen und Filmdebüts
Sean Connery drehte 1983 zusammen mit
Kim Basinger seinen letzten James
Bond-Film "sag niemals nie".
Jim Carrey gibt seinen Einstand ins
Filmgeschäft in "The Sex and Violence Family Hour".
In "Kiez" gibt
Hella von Sinnen ihren Einstand ins
Filmgeschäft.
Armin Mueller-Stahl gab in "Trauma" sein
Filmdebüt". In "Skin Deep" gab
Nicole Kidman ihr Filmdebüt.
Kiefer Sutherland gab an der Seite seines
Vaters in "Max Dugans
Moneten" seinen Filmeinstand.
Ben
Becker war in "Eine Liebe in Deutschland"
zum ersten mal auf der Leinwand zu sehen.
Die erfolgreichsten Filme 1982 Kinocharts
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
5.054.600
The Day After - Der Tag danach
3.081.100
Das fliegende Auge
2.355.000
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