Biografie Armin Mueller-Stahl Lebenslauf Lebensdaten

Rückblickend ist es unbegreiflich, dass dem jungen Armin Mueller-Stahl eine mangelnde Begabung als Schauspielstudent bescheinigt wurde. Kurz zuvor legte er 1949 nach dem Violinen- und Musikwissenschaftsstudium das Examen als Musiklehrer ab. Der heute zu den Großen der Schauspielbranche gehörende Armin Mueller-Stahl wurde am 17. Dezember 1930 in Tilsit, damals Ostpreußen, als drittes von fünf Kindern in eine Familie mit vielen Berührungspunkten zur Kunst hineingeboren. Später beschreibt er seine Kindheit bis zum Zweiten Weltkrieg als unbeschwert und vielseitig. Vertreibung und Heimatlosigkeit sind hiernach allerdings prägend.
Mueller-Stahl ist ein Mann mit vielen Seiten. Er arbeitet als Musiker, Maler, Schriftsteller, Schauspieler, und er singt. Seinen Weg zur Schauspielerei wurde ihm mit einem ersten festen Engagement am Berliner Theater am Schiffbauerdamm geebnet. 25 Jahre lang blieb er Ensemble-Mitglied. Der Name Armin Mueller-Stahl wurde rasch ein Begriff in der DDR für charakterstarke und sehr präsente Figuren. Den Theatererfolgen schlossen sich bald Film- und Kino-Erfolge an. In rund sechzig Rollen in Produktionen der DEFA fand der Schauspieler mit dem streng geschnittenen, markanten Gesicht sehr schnell sein Publikum. Er wurde wiederholt zum beliebtesten Darsteller in der DDR gewählt. Und wieder zeigte ihm das Schicksal, wie leicht sich der Wind drehen kann - seine Unterschrift unter einen offenen Brief ließ ihn tief fallen. Mit der Solidaritätsadresse für den in Ungnade gefallenen Wolf Biermann endet die Film-Karriere von Mueller-Stahl in der DDR jäh. Rollenangebote blieben aus. In jener Zeit schrieb er seinen autobiografischen Roman „Verordneter Sonntag“, der 1981 erschien und von Kritikern hoch gelobt wurde, ihm Halt während des gegen ihn verhängten Berufsverbotes gab.
Einen neuen Anlauf bekam seine Karriere von durch die Genehmigung seines Ausreiseantrages aus der DDR. Das „andere Deutschland“ schien nur auf einen wie ihn gewartet zu haben, nahtlos knüpfte der Charakterdarsteller in der Bundesrepublik an alte Erfolge an. Die Liste seiner Hauptrollen ist lang und er wurde bereits 1982 mit dem Deutschen Filmpreis bedacht. Viele weitere Preise folgten, darunter auch eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller im Jahr 1997. Längst war Armin Mueller-Stahl über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden, hatte sogar in Hollywood Fuß gefasst. Regelmäßig bekam er Angebote aus den USA, wo er unter anderem mit Tom Hanks, Ewan McGregor, Clive Owen oder Naomi Watts drehte.
In Deutschland waren die herausragenden Filmpreise unter vielen anderen der Grimme-Preis 2001 als bester Darsteller in der mehrteiligen TV-Produktion „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“, der Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises und auch die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. So unterschiedlich die Charaktere auch sein mochten, der Künstler wurde stets facettenreich eins mit der verkörperten Figur und seine gespielte Rolle wurde eine besondere Wirklichkeit. Als strenger Vater und Familienoberhaupt, USA-Einwanderer, zwielichtiger Schweiger oder als Antifaschist, immer gelang es Armin Mueller-Stahl, authentisch und mit großer Tiefe seine Zuschauer mitzunehmen. Dafür wurde ihm Anerkennung in beiden Teilen Deutschlands und in Übersee gezollt.
Zwischen den Filmen findet der Allround-Künstler immer wieder Zeit, seine Bücher zu schreiben, zu singen und sich zudem als Maler großer Aufmerksamkeit und Beliebtheit zu erfreuen. In den letzten Jahren hat der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern den Schwerpunkt seines Tuns vom Schauspiel zur Malerei verlagert. Der Ehrenbürger seiner Heimatstadt Tilsit, dem heutigen Sowetsk, und des Landes Schleswig-Holstein lebt mit seiner Ehefrau Gabriele abwechselnd in Los Angeles und an der Lübecker Bucht.
Seit 1973 sind die beiden verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn.
Armin Mueller-Stahl Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.

Movies Armin Mueller-Stahl Filme
1983 - Trauma
1983 - Eine Liebe in Deutschland
1984 - Rita Ritter
1984 - Glut
1984 - Tausend Augen
1985 - Oberst Redl
1985 - Die Mitläufer
1985 - Vergeßt Mozart
1985 - Unser Mann im Dschungel
1985 - Bittere Ernte
1985 - Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit
1986 - Momo mit Mario Adorf, Radost Bokel
1987 - Jokehnen – oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland
1987 - Der Joker
1988 - Killing Blue
1989 - Schweinegeld
1989 - Das Spinnennetz
1989 - Music Box – Die ganze Wahrheit
1989 - A Hecc
1990 - Avalon
1991 - Kafka
1991 - Bronsteins Kinder
1991 - Night on Earth
1992 - Utz
1992 - Im Glanz der Sonne
1992 - Far from Berlin
1993 - Der Kinoerzähler
1993 - Das Geisterhaus
1993 - Red Hot
1994 - Holy Days
1994 - The Last Good Time
1995 - A Pyromaniac's Love Story
1995 - Theodore Rex
1996 - Taxandria
1996 - Shine – Der Weg ins Licht
1996 - Gespräch mit dem Biest
1996 - Der Unhold
1997 - The Assistant
1997 - The Game
1997 - Projekt - Peacemaker
1998 - The Commissioner - Im Zentrum der Macht
1998 - Akte X – Der Film
1999 - The 13th Floor – Bist du was du denkst?
1999 - The Third Miracle
1999 - Jakob der Lügner
2000 - Jagd auf einen Namenlosen
2000 - The Long Run
2004 - The Dust Factory – Die Staubfabrik
2004 - The Story of an African Farm
2005 - Local Color
2006 - Ich bin die Andere
2007 - Tödliche Versprechen
2008 - 10.000 B.C. als Erzähler
2008 - Buddenbrooks
2009 - The International
2009 - Illuminati
2009 - Leningrad - Die Blockade