Das Filmjahr 1981 – Legendäre Kinder vom Bahnhof Zoo
Das Filmjahr 1981 wird von dem Kinodrama „Brubaker“
eröffnet, das in Arkansas des Jahres 1968 spielt.
Hollywood–Schauspieler Robert RedFord ist hier in
der Rolle des Henry Brubakers zu sehen. Der ist vom
Gouverneur zum neuen Direktor des
Wakefield-Gefängnisses berufen worden. Brubaker
nimmt sich vor, den Horrorknast zu reformieren. Um
den vorherrschenden Missständen überhaupt auf den
Grund gehen zu können, lässt sich der Herr Direktor
einfach
selbst in die Anstalt einschleusen. Das
Ganze beruht auf authentischen Erlebnissen von
Thomas Murton (Professor für Kriminologie), der
damals vom Gouverneur von Arkansas beauftragt worden
war, die katastrophalen Zustände in den
Staatsgefängnissen aufzudecken. Das Ergebnis war
erschreckend. So wurde z.B. ein Massengrab von
ermordeten Insassen gefunden, in dem sich mehr als
200 tote Gefangene befanden.
Auch Schauspieler
Robert De Niro konnte im Kinojahr 1981
sein brillantes Können unter Beweis stellen und zwar
in dem legendären Boxerdrama von Martin Scorsese
„Wie ein wilder Stier“. Die Story: Jake La Motta ist
1941 Mittelgewicht-Boxer. Er hat den Ruf, dass er im
Ring zum Stier wird und seine Gegner einfach nur so
„zerschlägt“. Genauso unberechenbar ist Jake
allerdings auch in seinem Privatleben. Unter seiner
Aggressivität leiden u. a. sein Bruder/Manager Joey
und seine Ehefrau Vickie. Damit La Motta im Jahre
1949 den Weltmeistertitel gewinnen kann, macht er
einige Zugeständnisse an die Mafia. Danach beginnt
sein trauriger Abstieg mit Alkohol und Drogen. Die
Filmkritiker waren sich in ihrer positiven Bewertung
einig. „Wie ein wilder Stier“ wurde zum besten Film
der 1980er Jahre erklärt. Der Kinostreifen war
insgesamt für acht Oscars nominiert, wovon zwei
tatsächlich verliehen wurden und zwar für „Bester
Hauptdarsteller“ (Robert De Niro) und „Bester
Schnitt“ (Thelma Schoonmaker).
Christiane F. im Kinojahr 1981
Das legendäre Drama „Christiane F. – Wir Kinder vom
Bahnhof Zoo“ erschien im Filmjahr 1981. Dieses war
zugleich auch eine Biographie der Christiane
Felscherinow, die damals noch ein Teenager war. Sie
war durch zwielichtige Freunde an verschiedene
Drogen gekommen. Die Sucht geriet schnell außer
Kontrolle. Kurz darauf steht Christiane am Bahnhof
Zoo und bietet sich den Freiern als Prostituierte
an. Ihr Freund Detlef war genauso wie sie
heroinabhängig und verdiente sein Geld als
Strichjunge. Der Film wurde zum Teil mit
Laiendarstellern gedreht und ist zu dem eine Studie
des Drogen- und Prostitutions-Milieus geworden. Die
Biographie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ diente als
Vorlage für den spannenden Kinofilm. Christiane
Felscherinow selbst hatte zahlreiche
Tonbandprotokolle besprochen, die bei der Entstehung
des Movies herangezogen wurden. Regie führte Uli
Edel, der deutsche TV- und Film-Regisseur hatte auch
den Film „Der Baader Meinhof Komplex“ mitgestaltet.
Eine bittere und düstere Zukunftsvision erschien
ebenfalls im Kinojahr 1981 auf den deutschen
Leinwänden – „Die Klapperschlange“ von John
Carpenter. Der Film gehörte in den 1980er Jahre zu
den kommerziell erfolgreichsten Streifen. Der
Science-Fiction-Film von John Carpenter wurde für
den damaligen Jungschauspieler
Kurt Russel zu einem Sprungbrett, um sich
bei einem breiteren Publikum bekannt machen zu
können. Die Geschichte: Mord und Verbrechen haben so
stark zugenommen, dass die Kapazitäten der
bestehenden Gefängnisse längst nicht mehr
ausreichen. Kurzerhand wird Manhattan zu einem
Hochsicherheitsgefängnis. Hier sind sich die
Gefangenen selbst überlassen und bilden somit eine
eigene Gesellschaftsform. Das ganze spitzt sich zu,
als Terroristen die Präsidentenmaschine „Air Force
One“ entführen und direkt über Manhattan abstürzen
lassen wollen.
Im Filmjahr 1981 tauchte „Das Boot“ in die Fluten
der Kinosäle ein. Regie für die Verfilmung des
gleichnamigen Romans von Lothar-Günther Buchheim
führte Wolfgang Petersen. Die Filmstory: Deutsche
U-Boote sollen im Zweiten Weltkrieg 1941 im Atlantik
möglichst viele Handelsschiffe zerstören, die
England mit den verschiedensten Gütern versorgen.
Zwei Jahre später (1983) wurde „Das Boot“, in dem
Herbert Grönemeyer mitspielte, für sechs
Oscars nominiert, u. a. für die „Beste Regie“ und
die „Beste Kamera“. Weitere Auszeichnungen waren der
Bayerische Filmpreis 1981, die „Goldene Leinwand“
(1982) und der Deutsche Filmpreis (1982). Die
Produktionskosten des Filmes beliefen sich für die
Bavaria Film auf ca. 16 Millionen Euro. Davon
übernahmen WDR und SDR ca. 10 Millionen Euro. Dafür
erhielten die Rundfunkanstalten die Abspielrechte
der Fernsehfassung. Das Innere der U96 wurde
detailgetreu nachgebaut. Insgesamt war die
Innenkulisse knapp 55 Meter lang. Sie ist heute in
der Bavaria Filmstadt aufgestellt und für die
Besucher begehbar. Super-Regisseur Steven Spielberg
lieh sich das 1:1-Modell im Jahre 1980 für den
Mega-Kino-Hit „Indiana Jones – Jäger des verlorenen
Schatzes“ aus.
Neuheiten und Filmdebüts
Meg Ryan gab ihr Filmdebüt in „Die wilden
Reichen".
Desiree Nosbusch gab in „Nach
Mitternacht“ ihren Filmeinstand.
Ben Affleck gab sein Filmdebüt in „The
Dark End of the Street“.
Die erfolgreichsten Filme 1981 Kinocharts
Film
Zuschauer
Cap und Capper - Zwei Freunde auf acht Pfoten
5.011.500
In tödlicher Mission
4.845.500
Auf dem Highway ist die Hölle los
4.838.000
Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
4.699.000
Das Boot
3.845.600
Die Klapperschlange
2.603.000
Jäger des verlorenen Schatzes
2.498.600
Zwei Asse trumpfen auf
2.229.200
Eine Faust geht nach Westen
1.953.000
Eis am Stiel 3. Teil - Liebeleien
1.757.400
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