Biografie Herbert Grönemeyer Lebenslauf

Mit seinem Album „Mensch“ kam Herbert Grönemeyer wieder zurück in die Charts. Das Album schoss in den Bestsellerlisten hinauf und gilt als das am meisten verkaufte der deutschen Musikgeschichte. Aber für Grönemeyer lief nicht alles immer so glänzend. Er machte schwere Zeiten durch, die er in „Mensch“ allmählich verarbeitete.
Grönemeyer wurde am 12. April 1956 in Göttingen geboren. Er wuchs in Bochum zusammen mit seinen zwei Brüdern auf. Er besuchte das Gymnasium, hatte neben der Schule Klavierunterricht. Seine Mutter war daran interessiert, ihn und seine Brüder in musikalischer Hinsicht zu fördern. Auch seine Großmutter beeinflusste ihn, sie war Sängerin. Am Schauspielhaus Bochum arbeitete Grönemeyer dann zunächst als Pianist, interessierte sich aber auch für Fußball, den er zehn Jahre im Verein Victoria Bochum ausübte. Aus dieser Begeisterung heraus entstand sein Song „Bochum“, wobei der Sport immer ein Teil Grönemeyers bleiben sollte.
Ebenfalls am gleichen Schauspielhaus sammelte er seine ersten Erfahrungen als Sänger, trat gemeinsam mit der Bo-Band auf. Gleichzeitig tat er sich auch als Schauspieler auf der Bühne hervor und spielte in dem Stück „John, George, Paul, Ringo und Bert“ eine kleine Rolle. Grönemeyer behauptete von sich selbst, er sei ein eher mäßiger Schauspieler, dennoch machte er auch in diesem Bereich weiter Karriere. 1976 arbeitete er als musikalischer Leiter des Schauspielhauses, spielte weitere Rollen, darunter in „Till Uhlenspiegel“, „Die Fledermaus“ und „Frühlings Erwachen“.
Sein erster Auftritt beim Film war in „Die Geisel“. Weitere Engagements als Schauspieler folgten, insbesondere dann für den Film „Das Boot“, durch den Grönemeyer bekannter wurde. Er arbeitete als musikalischer Leiter weiter am Theater, wechselte an das Staatstheater in Stuttgart, gab auch im Kölner Schauspielhaus sein Debüt.
Sein erstes Album war „Grönemeyer“ und erschien 1979 mit mäßigem Erfolg. Das gleiche widerfuhr auch den drei folgenden Alben. Erst mit dem Album „4630 Bochum“ erhielt Grönemeyer mehr Anerkennung. Die Texte waren selbst geschrieben und der Song „Männer“ war schnell beliebt, wurde überall gespielt und war ein Durchbruch für Grönemeyer als Sänger. Grönemeyers eigenwillige Stimme und Aussprache verhalf ihm zu einzigartigen Auftritten, die im Gedächtnis blieben.
Nun, da er eine „Stimme“ hatte, engagierte sich Grönemeyer auch politisch. Seine Texte waren kritisch und stellten die Politik Helmut Kohls in Frage. Alben wie „Sprünge“ oder „Chaos“ waren von der Meinung Grönemeyers zur politischen Lage Deutschlands geprägt. Auch das Album „Ö“ hatte großen Erfolg und zählz zu den meistverkauftesten Alben in Deutschland. Neben seinen kritischen Texten engagierte sich Grönemeyer auch für soziale Projekte, sammelte Spendengelder für hilfsbedürftige Menschen, darunter in Afrika.
Schon früh hatte Herbert Grönemeyer die Schauspielerin Anna Henkel kennengelernt. Bei den Dreharbeiten zu „Uns reicht das nicht“ kamen sie sich näher. Er hat zwei Kinder mit ihr und heiratete sie 1993. Er widmete ihr das Album „Total egal“ und als sie dann 1998 an Brustkrebs starb, folgte das Album „Mensch“, hier war es insbesondere das Lied „Der Weg“, in dem er seine Gefühle herzbewegend ins Wort fasste. Grönemeyer verkraftete den Tod seiner Frau nur schlecht. Zwei Tage vor ihrem Tod starb auch sein Bruder Wilhelm. Grönemeyer zog sich eine Zeitlang aus der Musikbranche zurück, um für sich in Ruhe zu trauern.
Mit „Mensch“ kehrte er 2002 dann mit wehenden Fahnen zurück. Die Platte wurde eines seiner Meisterwerke. Sie ist tiefsinnig, emotional und bewegend. Sie brachte ihm zehn Mal Platin ein.
Für die Fußballweltmeisterschaft 2006 nahm Grönemeyer den Song „Zeit, dass sich was dreht“ auf. Er trat hier zusammen mit dem Duo Amadou & Mariam auf. Der Song wurde sein zweiter Nummer-Eins-Hit in den Charts. 2007 erschien sein Album „12“ und 2011 dann „Schiffsverkehr“.