Die Ursprünge des Death Metal Geschichte

Es war Mitte der 80er-Jahre. Die internationalen Charts waren bereits Zeuge von Werken wie Michael Jacksons Thriller, Michael Bowies Let‘s Dance, Madonnas selbstbetiteltem Erstlingswerk sowie dem Aufkommen der Neuen Deutschen Welle. Freunde der extremen Musik durften bereits musikalische Höhepunkte des New Wave of British Heavy Metal mit Bands wie Judas Priest, Iron Maiden, Def Leppard, Saxon und Black Sabbath erleben. Und auch der Thrash Metal war bereits seit Anfang des Jahrzehnts etabliert – mit Bands wie Metallica oder Slayer. In dieses Genre des Heavy-Metals tritt eine Reihe von Bands, denen die Klänge des Thrash Metals nicht extrem genug sind. Doch noch ist diesen Gruppierungen nicht bewusst, dass sie ein neues Genre kreieren werden. Doch der raue Gitarrensound und die schnellen Rhythmen des Death Metal setzten sich deutlich von den musikalischen Gewohnheiten des Thrash ab. Bands wie Possessed, Celtic Frost, Morbid Angel und insbesondere Death prägten nun den Sound einer neuen Metalgeneration – und teilten damit das Genre der harten Musik in ein neues Subgenre auf. Die erste Erwähnung des Genrenamens Death Metal ist dem 1984-Demotape Death Metal der Band Possessed zuzuschreiben. Das 1985er-Debütalbum Seven Churches endete außerdem mit dem Song Death Metal. Während die Band Possessed den Namen Death Metal prägte, wird die Rolle des musikalischen Pioniers insbesondere Chuck Schuldiner zugeschrieben, dem Begründer der Band Death, der im Genre zuweilen als Godfather of Death Metal verehrt wird.
1983 gründete Schuldiner zusammen mit Kam Lee und Rick Rozz die Band Mantas, aus der später die genreprägende Band Death entstehen sollte. Und obwohl die Band frühe Einflüsse von Motörhead und Exodus zu Protokoll gab, entwickelte sie schnell einen eigenen Stil mit prominenten Double-Kick-Drums und extrem schnellen sowie technischen Gitarrenriffs. Obwohl sich Schuldiner selbst nicht als Erfinder des Genres sah, gilt das Erstlingswerk Scream Bloody Gore (1987) musikalisch aber auch aufgrund seiner Horrorästhetik mit teils blutrünstigen Texten als wegbereitend für das Genre. Wem dieses noch ein wenig zu brutal war, konnte auf das ein Jahr später veröffentlichte melodiösere Album „leprosy" zurückgreifen.  Mit Werken wie Human (1991), Symbolic (1995) und The Sound of Preseverance (1998) gelangen der Band aus Tampa weitere Meisterwerke des Genres. Leider verstarb Schuldiner im Jahr 2001 viel zu früh an einem Gehirntumor.
Nach der Pionierarbeit in den 80ern etablierte sich in den späten 80ern und frühen 90ern das neue Genre mit wegweisenden Bands wie Entombed, Cannibal Corpse, Obituary und Carcass. Aus dem eigentlichen Subgenre des Death Metal entwickelten sich in den 90ern weitere Subgenres. Zu den prominentesten Subgenres des Death Metal gehören beispielsweise der Melodic Death Metal, der auf dem sogenannten Göteborg-Sound der Bands At The Gates, In Flames und Dark Tranquility basiert. Später entwickelten sich aus dieser melodischeren Spielart des Death Metals Größen wie Children of Bodom, Amon Amarth, Soilwork und Arch Enemy. Die stark durch Death geprägte progressivere Route wählten Bands wie Cynic, Atheist und Pestilence, die vor allem durch experimentelle Jazzklänge beeinflusst wurden.
Heute ist Death Metal ein außerordentlich vielseites Genre, das neben Melodic Death Metal und Progressive Death Metal auf so exotische Subgenres wie Symphonic Death Metal, Death-Doom, Death‘n‘Roll, Deathgrind und Deathcore blicken kann. Diese vielfältigen Subgenres umgreifen heute ein Spektrum an berühmten Bands wie Nile, Necrophagist, Dying Fetus oder Six Feet Under.

Die besten Death Metal Alben

 <Death - leprosy     < Possessed - seven churches     < Obituary - slowly we rot    < Morbid Angels - altars of madness

Literatur Death-Metal Bücher

InfoChoosing Death: Die unglaubliche Geschichte von Death Metal
The Death Archives: Mayhem 1984-94
Das Phänomen Death Metal: Ein Szene-Porträt
Höllen-Lärm: Die komplette Geschichte des Heavy Metal
Metal Matters: Heavy Metal als Kultur und Welt
Umgang mit Musik in den Black- und Death-Metal-Szenen 

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