Die Neue Deutsche Welle
Die Neue Deutsche Welle entstand als deutsche
Antwort auf die Musikrichtungen New Wave und
Punk und
typisch für die 80er in Deutschland.
Es handelte sich um eine kurzlebige Musikrichtung,
bei der ausschließlich deutsch gesungen wurde. Die
Lieder wurden von schrillen Persönlichkeiten
vorgetragen, welche sich von der Masse abzuheben
versuchten und ihre Songs mit einer gewissen Kühle
und Rohheit performten. Die Neue Deutsche Welle
galt
als fetzig und schrill, Aspekte wie Anspruch,
Musikalität oder Satzbau und Grammatik des Liedgutes
waren oft nur zweitrangig.
Erstmals tauchte der Begriff Neue Deutsche Welle im
Jahre
1977 in einem von Jürgen Kramer erstellten Fanzine Magazin auf. Dieses trug den Titel „Die 80er
Jahre“.
Zwei Jahre später wurde die Bezeichnung in einer
Anzeige des Musikmagazins Sounds gebraucht. Diese
Offerte stand in Verbindung mit dem ersten Album der
Wuppertaler Band DAF (Deutsch Amerikanische
Freundschaft). Zwei Monate später griff der
Journalist Alfred Hildberg den Begriff auf und
überschrieb seine dreiteilige Artikelserie „Neue
Deutsche Welle - Aus grauer Städte Mauern“.
Zunächst formierte sich die Neue Deutsche Welle im
Untergrund. Die Musik war stark angelehnt an New
Wave und Punk und durch eine eher kantige Rhythmik
gekennzeichnet. Besonders in Westberlin, Hamburg
oder Düsseldorf waren entsprechende Künstler
verbreitet. Als Vertreter dieser Ära gelten „Der
Plan“, „Abwärts“ oder „Mittagspause“. Zu den ersten
bekannten Songs der Neuen Deutschen Welle sind das
im Jahre 1980 von der Schweizer Band „Grauzone“
aufgenommene Stück „Eisbär“ oder Falcos „Kommissar“
zu zählen.
Von den großen Plattenfirmen wurde die Neue Deutsche
Welle zunächst als unkommerziell abgetan. Auch die
Interpreten und Fans der Untergrundbewegung hatten
Bedenken hinsichtlich einer kommerziellen
Vermarktung ihrer Musik.
Ein Umdenken setzte ein, als sich auf entsprechende
Kampagnen eine große Resonanz des Publikums
einstellte. Die Neue Deutsche Welle wurde zu einem
gefragten Begriff, der auch von Künstlern und Bands
genutzt wurde, welche bislang nicht der Neuen
Deutschen Welle zuzurechnen waren. Künstler wie
Markus, UKW oder Hubert Kah sprangen auf den Zug auf
und bedienten sich einer ironischen Form des
Schlagergesangs.
Die Neue Deutsche Welle eroberte in den frühen
1980er Jahren die deutschen Hitlisten und war zum
Teil auch international erfolgreich. Titel wie „99
Luftballons“ von
Nena, Peter Schillings „Major Tom2
oder der Titel „Da,da,da“ von der Gruppe
Trio gelten
als typische Vertreter der Neuen Deutschen Welle.
Die einstigen Wegbereiter der Musikrichtung blieben
im Schatten des Kommerzes und es kam zur Auflösung
vieler ehemaliger Bands der Neuen Deutschen Welle.
Doch auch kommerziell war der Neuen Deutschen Welle
kein Siegeszug beschieden. Das Publikum zeigte sich
schnell übersättigt und Mitte der 1980er Jahre war
die Neue Deutsche Welle bereits Geschichte. Als eine
der letzten Veröffentlichungen erschien der Titel
„Engel 07“ von Hubert Kah.
Nur weniger Künstler konnten sich auch weiterhin
behaupten. Hubert Kah und Peter Schilling schafften
um die Jahrtausendwende ein Comeback und lediglich
Nena blieb dauerhaft im Geschäft.
Literatur
Geschichte wird gemacht: Die Neue
Deutsche Welle. Eine Epoche deutscher
Popmusik
Alles nur geträumt: Fluch und Segen der
Neuen Deutschen Welle
Die Neue Deutsche Welle in der Schweiz:
Schweizer Bezüge in den Texten der Gruppe
Grauzone
Das NDW Lexikon. Die Neue Deutsche Welle
- Bands und Solisten von A bis Z
Sondermüll: The Very Worst Of NDW:
Idiotie als Methode: Eine satirische
Abrechnung