Februar – Der Gestank des Geldes
Die Finanzaffäre in der
CDU wirbelte immer mehr Dreck an die Öffentlichkeit.
Zwei eidesstattliche Aussagen standen gegeneinander und in Hessen stärkte die
Unionspartei in Hessen ihrem Landesvorsitzenden den Rücken, während Wolfgang
Schäuble tatsächlich seinen Hut nahm und sein Amt als Parteivorsitzender
zurückgab. Derweil befasste sich die US-amerikanische Bevölkerung mit den
Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl und am Ende des Monats hatte vorerst Georg W.
Bush die Nase bei den Republikanern vorn. In Österreich hatte es der
„Schattenkanzler“ Jörg Haider satt, immer nur an zweiter Stelle zu stehen. Er
gab seinen Posten auf. Und in Tschetschenien war im Februar der Feldzug
russischer Truppen nach fünf Monaten zu Ende gegangen. Italien ging zu Fuß,
jedenfalls vollzogen die Italiener einen Sonntag ohne ihren vierräderigen
Untersatz. Die Umwelt war ganz sicher dankbar.
Wichtige Ereignisse im
Februar 2000
1. Februar
Tschetschenien 2000 – Nach wochenlangen erbitterten Kämpfen hatte sich die
tschetschenischen Rebellen aus der Hauptstadt Grosny zurückgezogen. Vom
führenden Kommandeur der Aufständischen, Schamil Bassajew, war jedoch weiterer
Widerstand gegen die russischen Truppen angekündigt worden.
1. Februar
USA 2000 – Im Rennen um die US-Präsidentschaft hatte der republikanische
Favorit, der texanische Gouverneur George W. Bush jr., bei der ersten Vorwahl im
Bundesstaat New Hampshire deutlich gegen den Senator von Arizona, John McCain
verloren. Während es McCain auf 49 Prozent der Stimmen brachte, erhielt Bush nur
31 Prozent. Bei den Demokraten hatte sich Vizepräsident Al Gore mit 52 Prozent
zu 47 Prozent gegen seinen einzigen Kontrahenten, den Ex-Basketballer Bill
Bradley durchsetzen können.
1. Februar
Irland 2000 – Von der internationalen Entwaffnungskommission für Nordirland war
in einem Zwischenbericht mitgeteilt worden, dass bei der angestrebten Auflösung
der IRA-Waffenlager bisher keine Fortschritte gemacht worden waren. Weder die
IRA noch andere paramilitärische Gruppen in Nordirland waren bisher dazu zur
Abgabe ihrer Waffen bereit gewesen.
1. Februar
Schweiz 2000 – Das jährliche Weltwirtschaftsforum, das in der Schweiz stattfand,
endete mit einem Bekenntnis zu freien Märkten. Es herrschte bei den Delegierten
weitgehend Einigkeit darüber, auch die Entwicklungsländer in den freien
Welthandel einzubinden.
2. Februar
BRD 2000 – Pressemeldungen zufolge hatte der ehemalige CDU-Finanzberater Horst
Weyrauch in der Spendenaffäre bestätigt, dass es auch früher schwarze
Auslandskonten der Bundes-CDU gegeben hatte. Der CDU-Bundesgeschäftsführer Willi
Hausmann hatte nach einem sechsstündigen Gespräch mit Weyrauch im Adenauer-Haus
von „wesentlich neuen Erkenntnissen“ gesprochen.
2. Februar
BRD 2000 – Neuer Finanzminister von Nordrhein-Westfalen wurde der bisherige
Wirtschaftsminister
Peer Steinbrück. Er trat die Nachfolge von Heinz Schleußer
an, der wegen der sogenannten Flugaffäre zurückgetreten war. Der
wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ernst Schwanhold,
wurde neuer Wirtschafts- und Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen.
2. Februar
Österreich 2000 – Von den potentiellen Regierungspartner Jörg Haider (FPÖ) und
Wolfgang Schüssel (ÖVP) verlangte Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil,
dass sie eine Deklaration über die Grundwerte der europäischen Demokratie
unterzeichnen sollten. Der Bundespräsident hatte einen Teil der von Haider
vorgeschlagenen Ministerkandidaten abgelehnt.
2. Februar
Russland 2000 – In Russland waren 20.000 Reservisten auf Anordnung des
amtierenden Präsidenten
Wladimir Putin zum Militärdienst einberufen worden. Die
dauerhafte Stationierung von 15.000 Soldaten in Tschetschenien war vom
Verteidigungsministerium angekündigt worden.
3. Februar
BRD 2000 – Der FDP-Politiker Burkhard Hirsch wurde von der Bundesregierung als
Leuna-Sondervermittler eingesetzt. Der einstige Bundestagsabgeordnete war mit
der Suche nach den verschwundenen Akten über den Verkauf der ostdeutschen
Leuna-Raffinerie und der Minol-Tankstellen an den französischen Ölkonzern Elf
Aquitaine beauftragt worden. Die Aktensuche der Regierung im Kanzleramt war ohne
Erfolg geblieben.
3. Februar
Israel/Westjordanland/Palästina 2000 – Zwischen Israels Ministerpräsidenten Ehud
Barak und Palästinenser-Präsident Yassir Arafat war ein Spitzengespräch
abgebrochen worden. Beide Seiten hatten über den weiteren israelischen Rückzug
aus dem Westjordanland keine Einigung erreicht.
3. Februar
Italien 2000 – Während des Wahlkampfes war in Italien die kommerzielle
Parteienwerbung im Fernsehen verboten worden. Die Regelung galt auch für private
Fernsehsender und richtete sich vor allem gegen Silvio Berlusconis Medienmacht.
Der staatliche Fernsehsender RAI musste es allerdings Parteien ermöglichen,
täglich zwei TV-Spots auszustrahlen.
3. Februar
Belgien 2000 – In der Europäischen Union sollten vom Jahr 2006 an die Hersteller
für die kostenlose Entsorgung der schrottreifen Fahrzeuge zuständig sein. So war
es in einer Richtlinie des Europaparlaments vorgesehen. Diese Maßnahme hatte
schon 2003 greifen sollen, war jedoch am Protest vor allem der deutschen
Autoindustrie gescheitert.
3. Februar
Europa 2000 – Die Europäische Zentralbank hatte wegen zunehmender Gefahren für
die Preisstabilität alle drei Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte
angehoben.
4. Februar
Österreich 2000 – in
Österreich die erste Regierung zwischen ÖVP und FPÖ
angelobt.
4. Februar
BRD 2000 – Das Traditionsunternehmen Mannesmann AG wurde Teil der Vodafone Group
nach einer monatelangen Übernahmeschlacht. Vodafone stieg damit zum weltweit
größten Mobilfunk-Anbieter auf.
4. Februar
Musik 2000 – Im Alter von 77 Jahren war der als „Jazzpapst“ berühmt gewordene
Joachim Ernst Berendt in Hamburg an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben.
Berendt galt als Wegbereiter des Jazz im Nachkriegsdeutschland. Er war
Mitbegründer des ehemaligen Südwestfunks und hatte dort von 1950 bis 1987 die
Jazzredaktion geleitet. Das von ihm 1952 herausgegebene „Jazzbuch“ wurde zum
weltweit zum meistverkauften. Berendt war am 20. Juli 1922 in Berlin geboren
worden.
4. Februar
BRD 2000 – Das Präsidium der Partei war von CDU-Parteichef
Wolfgang Schäuble
über neue Erkenntnisse zur Aufklärung der Spendenaffäre unterrichtet worden, die
sich hauptsächlich auf die Aussagen des langjährigen CDU-Finanzberaters Horst
Weyrauch und des ehemaligen CDU-Generalbevollmächtigten Uwe Lüthje stützten.
Daraus war u. a. hervorgegangen, dass die Auslandskonten der Partei schon seit
1971 existierten und das sie dem Transfer von Geldern der Staatsbürgerlichen
Vereinigung gedient hatten.
4. Februar
BRD 2000 – Gegenüber dem ZDF hatte Altbundeskanzler Helmut Kohl darauf beharrt,
dass er keine Spender-Namen nennen werde. Der frühere CDU-Vorsitzende betonte
zudem, dass er von Schweizer Konten seiner Partei nichts gewusst habe.
5. Februar
BRD 2000 – Nach einem Treffen mit Bahn-Vertretern und der beteiligten
Unternehmen hatte Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) erklärt, dass die
Bahn keine Möglichkeit sehen würde, die seit 1992 geplante Transrapidstrecke
zwischen Hamburg und Berlin rentabel zu führen und die Strecke deshalb nicht
gebaut werden würde.
5. Februar
International 2000 – In München kam es auf bei der 36. Konferenz für
Sicherheitspolitik um die eigenständige Rolle Europas innerhalb der NATO zu
Kontorversen. Vor einer Schwächung der Allianz durch den von der EU geplanten
Aufbau einer Sicherheitsstruktur warne der US-Verteidigungsminister William
Cohen.
5. Februar
Irland 2000 – Trotz der Drohung der britischen Regierung hatte es die
katholische Untergrundorganisation IRA abgelehnt, ihre Waffen abzugeben. Ebenso
wurde die Auflösung der Regionalregierung in Nordirland abgelehnt.
6. Februar
BRD 2000 – Im Bereich einer Baustelle des Bahnhofs Brühl bei Köln waren bei dem
schwersten Zugunglück in Deutschland seit dem ICE-Unglück von Eschede im Juni
1998 neun Menschen ums Leben gekommen. Von den etwa 300 Passagieren waren 149
verletzt worden. Der Nachtexpress
Amsterdam – Basel war an einer Weiche mit 122
km/h entgleist. Der Zugführer hatte zunächst die Geschwindigkeit
vorschriftsmäßig auf 40 km/h abgebremst, aber die Beschleunigung unerlaubt stark
hochgeschraubt.
6. Februar
Finnland 2000 – Mit 51,6 Prozent der Stimmen konnte sich die Sozialdemokratin
Tarja Halonen (*1943) gegen den Vorsitzenden der bäuerlichen Zentrumspartei,
Esko Aho (*1954), durchsetzen, der nur 48,4 Prozent der Stimmen erhalten hatte.
Halonen war seit 1995 Außenministerin Finnlands und wurde durch den Sieg der
Präsidentschaftswahl das erste weibliche Staatsoberhaupt Finnlands. Sie trat als
Nachfolgerin von Martti Ahtisaari (*1937) ihr Amt am 1. März 2000 an.
6. Februar
Italien 2000 – In 150 italienischen Städten wurde die Aktion „Sonntag zu Fuß“
erstmals durchgeführt. Bei diesem ersten von vier autofreien Sonntagen hatten
auf Initiative des Umweltministers Edo Ronchi (*
1950) etwa 18 Millionen
Italiener ihre Autos in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr stehen gelassen.
6. Februar
USA 2000 – Nach einer dreimonatigen Übernahmeschlacht war vom Verwaltungsrat des
durch die Potenzpille Viagra bekannt gewordenen US-Pharmakonzerns Pfizer Inc.
die Übernahme des Konkurrenten Warner-Lambert gebilligt worden. Im Zuge eines
Aktientausches waren von Pfizer dafür mehr als 90 Milliarden US-Dollar gezahlt
worden.
6. Februar
Rennrodeln 2000 – Sieben von neun vergebenen Einzel-Medaillen und einen
Doppelsieg im Mannschaftswettbewerb konnten die Rennrodler aus Deutschland in
St. Moritz (
Schweiz)
6. Februar
Bobfahren 2000 – Bei der Weltmeisterschaft im Zweier-Bob hatte sich in Altenberg
(Sachsen) Christoph Langen (*
1962) aus Unterhaching bei München den Titel
geholt.
6. Februar
Nordrhein-Westfalen 2000 – Der D 203 Schweiz-Express von Amsterdam nach Basel
war im Bahnhof Brühl an der Linken Rheinstrecke mit überhöhter Geschwindigkeit
über eine in abzweigender Lage gestellte Weiche gefahren. Durch die Entgleisung
waren bei dem Zugunglück neun Fahrgäste ums Leben gekommen.
7. Februar
Kroatien 2000 – In der Stichwahl für das Amt des Staatspräsidenten hatte sich
der Zentrumspolitiker Stipe Mesic mit 56,2 Prozent der Stimmen gegen den
Sozialliberalen Drazen Budisa durchsetzen können. Mesic hatte angekündigt, er
werde die nationalistische Politik des im Dezember verstorbenen Franjo Tudjman
weiterführen. Am 18. Februar hatte Mesic in Anwesenheit von Vertretern aus 71
Staaten und internationalen Organisationen in Zagreb sein Amt angetreten.
7. Februar
Serbien 2000 – Bei einem Attentat von Unbekannten war der jugoslawische
Verteidigungsminister Pavle Bulatovic mit zwei Schüssen in den Rücken
umgebracht. Der 51-jährige Politiker war das bisher ranghöchste Opfer einer
Anschlagserie auf Prominente.
8. Februar
Deutschland 2000 – Der hessische Ministerpräsident Roland Koch gab seine Lügen
bei der Aufklärung der CDU-Finanzaffäre zu. Dass er während eines Pressetermins
am 10. Januar die Einnahmen des langjährigen Landesschatzmeisters Casimir Prinz
zu Sayn-Wittgenstein als regulär bezeichnet habe, obwohl er bereits wusste, dass
die Gelder von einem schwarzen Konto stammten, sei eine „Dummheit“ gewesen,
wofür er sich offiziell entschuldigte.
8. Februar
USA 2000 – Im US-Bundesstaat Delaware hatte der texanische Gouverneur George W.
Bush die Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner deutlich mit
51 Prozent der Stimmen gegen seine wichtigsten Gegenspieler, Senator McCain
gewonnen.
8. Februar
Österreich 2000 – Mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ war ein von
Grünen und Sozialdemokraten eingebrachtes Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler
Wolfgang Schüller von der ÖVP abgelehnt worden.
8. Februar
Israel/Libanon 2000 – Israelische Kampfflugzeuge flogen die schwersten Angriffe
auf Ziele im
Libanon seit acht Monaten nach dem Tod von fünf israelischen
Soldaten in der sogenannten Sicherheitszone durch einen Anschlag der
pro-iranischen Hisbollah-Miliz. Es waren u. a. drei Kraftwerke im
Libanon
zerstört worden, wodurch die Stromversorgung des Landes teilweise unterbrochen
worden war.
8. Februar
USA 2000 – Die
Computer des Internet-Auktionshauses eBay.com und des
Online-Buchhändlers Amazon.com brachen völlig zusammen, nachdem Hacker im
Internet die bis dahin massivsten Angriffe verübt und sie mit Datenmüll
beschossen hatten.
8. Februar
Griechenland 2000 – Die Wahl zum griechischen Staatspräsidenten gewann
Konstantinos Stefanopoulos.
9. Februar
Deutschland 2000 – Die bislang umfangreichste Steuerreform in der Geschichte der
Bundesrepublik war vom Bundeskabinett gebilligt worden. Bis 2005 sollte nach
dieser Reform eine Entlastung der Steuerzahler um insgesamt 44,2 Milliarden DM
wirksam werden. Von 22,9 Prozent sollte der Eingangsteuersatz auf 15 Prozent
gesenkt werden und der Spitzensteuersatz sollte von 51 Prozent auf 45 Prozent
gesenkt werden. Eine einheitliche Verringerung der Körperschaftssteuer war auf
25 Prozent vorgesehen.
9. Februar
Türkei 2000 – Dem bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat hatte die
verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) abgeschworen. Die Partei beabsichtigte
eine Umwandlung in eine politische Partei die für Reformen kämpfen wollte. Der
Präsident hatte mitgeteilt, dass dieser Beschluss auf dem 7. PKK-Parteikongress
gefasst worden war, der vom 3. bis 23. Januar im Nordirak stattgefunden hatte.
9. Februar
Großbritannien 2000 – Das britische Unterhaus hatte ein Gesetz gebilligt, das
der erst seit Dezember 1999 amtierenden nordirischen Regierung mit Wirkung vom
11. Februar die Kompetenzen entzog.
London hatte damit die Konsequenzen gezogen,
weil die katholische Untergrundorganisation IRA sich stetig weigerte, sich zur
Nennung eines Termins für ihre Entwaffnung zu entschließen.
9. Februar
Italien 2000 – Die Familien der Opfer des Seilbahnunglücks im italienischen
Cavalese erhielten umgerechnet je 3,8 Millionen DM Entschädigung zwei Jahre nach
dem Unglück. Italiens Ministerpräsident Massimo D’Alema hatte ein entsprechendes
Dekret unterzeichnet. Von einem US-Militärjet war am 3. Februar 1998 im Tiefflug
das Kabel einer mit 20 Personen besetzten Seilbahn durchtrennt worden.
Überlebende hatte es nicht gegeben. Unter den Opfern hatten sich sieben Menschen
aus Burgstädt bei Chemnitz (Sachsen) befunden.
9. Februar
Film 2000 – Die 50. Internationalen Filmfestspiele wurden in Berlin von
Bundespräsident Johannes Rau (1931-2006) eröffnet. Zum Auftakt der Berlinale war
der Film von Wim Wenders (*
1945) „The Million Dollar Hotel“ gezeigt worden. Das
Festival dauerte bis zum 20. Februar und aus 16 Ländern hatten sich 21 Filme um
den Goldenen Bären beworben.
10. Februar
Deutschland 2000 – Ungeachtet des massiven Drucks durch die Bundespartei wollte
die hessische FDP am Regierungsbündnis mit der CDU festhalten. Die Koalition zu
beenden, gäbe es nach einer Erklärung der Landesvorsitzenden Ruth Wagner
(*1940), keinen Anlass. Vordem war von dem FDP-Bundesvorsitzenden Wolfgang
Gerhardt und vom Generalsekretär Guido Westerwelle vergeblich versucht worden,
die Landtagsfraktion in Wiesbaden abzubringen von ihrer Koalitionstreue.
10. Februar
Großbritannien 2000 – Die Entführung eines afghanischen Verkehrsflugzeugs war
nach vier Tagen auf dem Flughafen Stansted unblutig zu Ende gegangen. Die
britische Polizei hatte 21 mutmaßliche Täter verhaftet, u. a. einige Passagiere,
die wahrscheinlich mit den Luftpiraten zusammengearbeitet hatten. Die
Geiselnehmer hatten sich ergeben und alle 151 Geiseln waren freigelassen worden.
Sofort nach der Freilassung hatten 60 Flugzeuginsassen einen Asylantrag
gestellt. Die Maschine vom Typ Boeing 727 der Fluggesellschaft Afghan Ariana am
6. Februar entführt worden auf einem Inlandsflug in
Afghanistan.
11. Februar
Deutschland 2000 – Die persönliche Entgegennahme der 100.000-Mark-Spende des
Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber wurde von CDU-Vorsitzenden Wolfgang
Schäuble (*1942) eidesstattlich versichert. Der Waffenhändler jedoch beharrte
darauf, dass er die Spende 1994 an die damalige CDU-Schatzmeisterin Brigitte
Baumeister übergaben hatte.
11. Februar
Raumfahrt 2000 – Die US-Raumfähre „Endeavour“ war nach mehreren missglückten
Anläufen von Cape Canaveral ins All gestartet. Der deutsche Astronaut Gerhard
Thiele (*1953) befand sich mit an Bord. Die Erde mit modernster Radartechnologie
neu zu vermessen und eine dreidimensionale Weltkarte vorzubereiten, war das Ziel
der Mission, die elf Tage dauerte.
11. Februar
Portugal 2000 – Die neue österreichische Sozialministerin Elisabeth Sickl (FPÖ)
war in Lissabon beim Treffen der 15 Sozialminister der Europäischen Union von
ihren Amtskollegen ignoriert worden. Demonstrativ hatten die Vertreter aus
Belgien und Frankreich den Saal verlassen. Auch das traditionelle Gruppenfoto
musste ausfallen.
11. Februar
Großbritannien 2000 – Es wurde in Belfast (Nordirland) das Gesetz zur Auflösung
der nordirischen Provinzregierung wirksam. Damit hatte die britische Regierung
mit sofortiger Wirkung wieder die Direktherrschaft über die Provinz Nordirland
übernommen. Nach nur 72 Tagen hatte sie die regionale Selbstverwaltung wieder
außer Kraft gesetzt. Gemäß dem Friedensabkommen hatte Nordirland erst im
Dezember 1999 eine Autonomieregierung gebildet. Darin sollten Katholiken und
Protestanten zum ersten Mal zusammenarbeiten.
12. Februar
Deutschland 2000 – Erneut war Parteichef Wolfgang Schäuble in der
CDU-Spendenaffäre unter Druck geraten, weil die frühere CDU-Schatzmeisterin
Brigitte Baumeister seiner eidesstattlichen Versicherung widersprach. Sie gab
an, ebenfalls in einer eidesstattlichen Erklärung, dass sie selbst die Spende
vom Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber in Höhe von 100.000 DM
entgegengenommen habe.
12. Februar
Deutschland 2000 – Trotz des starken Drucks von der Bundespartei hatte die
hessische FDP an der Koalition mit der CDU unter dem affärenbelasteten
Ministerpräsidenten Roland Koch festgehalten. Bei einer Krisensitzung in
Wiesbaden hatte der Landesvorstand für eine Fortsetzung des Regierungsbündnisses
gestimmt. Mit seiner Forderung nach einem Rücktritt Roland Kochs und einem
Ausstieg der Liberalen aus der Koalition hatte sich der FDP-Bundesvorsitzende
Wolfgang Gerhardt nicht durchsetzen können.
12. Februar
Rumänien 2000 – In der rumänischen Hauptstadt Bukarest hatten die
Regierungschefs von sechs Balkan-Staaten eine Charta für Zusammenarbeit und gute
Nachbarschaft unterzeichnet. In der Geschichte der Region war dieses Abkommen
zwischen Rumänien, Bulgarien,
Albanien, Mazedonien,
Griechenland Türkei
das erste derartige Abkommen. Im Rahmen des sogenannten Balkan-Stabilitätspaktes
regelte es auch die Kooperation zwischen den Staaten.
12. Februar
Tschetschenien 2000 – Nach Militärangaben hatten russische Truppen fast alle
strategisch bedeutenden Höhenzüge um die Schluchten von Argun und Wedeno im
Süden Tschetscheniens erobert. Dorthin hatten sich rund 8.000 tschetschenische
Kämpfer zurückgezogen.
13. Februar
Dresden 2000 – Der Herzog von Kent hatte dem Dresdner Landesbischof zum 55.
Jahrestag der Zerstörung der Stadt Dresden durch alliierte Bombenangriffe ein
neues Kuppelkreuz für die Frauenkirche übergeben. Die britische Bevölkerung
spendete rund 1 Million DM für das vergoldete, 7,80 m hohe Kreuz, das im Jahr
2006 die neu errichtete Kirchenkuppel zieren soll.
13. Februar
Simbabwe 2000 – In einem Referendum hatten die Bürger von Simbabwe mit 55
Prozent eine von der Regierung vorgelegte neue Verfassung abgelehnt. Damit
hatten sie dem seit 20 Jahren regierenden Präsidenten Robert Mugabe eine schwere
Niederlage bereitet. Er hätte durch die neue Verfassung unter anderem die
Möglichkeit gehabt, für zwei weitere Amtszeiten kandidieren zu können. Zudem
wäre die entschädigungslose Enteignung weißer Farmer möglich gewesen.
13. Februar
USA 2000 – Mindestens 22 Menschen waren bei schweren Tornados und
Gewitterstürmen im Südwesten des US-Bundesstaates Georgia ums Leben gekommen.
Weitere 100 Menschen erlitten Verletzungen.
14. Februar
Deutschland 2000 – Die Polizei hatte bei einer bundesweiten Großrazzia sieben
mutmaßliche Mitglieder einer Hehlerbande verhaftet. Mehr als 1.000 Polizisten
hatten in norddeutschen Bundesländern sowie in Nordrhein-Westfalen, Thüringen
und Hessen rund 160 Häuser und Wohnungen nach Verdächtigen und nach Diebesgut
durchsucht. Mit ihren Raubzügen hatte die Bande einen Schaden von 5 bis 7
Millionen DM angerichtet nach Polizeiangaben.
14. Februar
UNO 2000 – Der deutsche Diplomat Hans von Sponeck, der als Leiter des
UNO-Hilfsprogramms für den Irak zuständig gewesen war, legte zum 31. März sein
Amt nieder. Mit der nach seiner Einschätzung hoffnungslosen Situation der
irakischen Bevölkerung hatte er sein Rücktrittsgesuch begründet. Mehrfach war
dem Diplomaten seitens der USA und Großbritanniens vorgeworfen worden, dass er
seine Kompetenzen überschritten habe mit öffentlicher Kritik an den Sanktionen
gegen den Irak.
14. Februar
München 2000 – Die Aktionäre der VIAG hatten mit einer Mehrheit von 99,5 Prozent
der Fusion mit der VEBA zum drittgrößten deutschen Industriekonzern zugestimmt.
Der damit entstandene neue Energie- und Chemieriese beschäftigte 200.000
Mitarbeiter und hatte einen Umsatz von 140 Milliarden DM.
14. Februar
Indonesien 2000 – Im Machtkampf gegen Sicherheitsminister Wiranto (*1947) konnte
sich der indonesische Präsident Abdurrahman Wahid (1940-2009) durchsetzen und
gleich den mächtigen ehemaligen Stabschef der Streitkräfte entlassen. Der Chef
der Armee, Widodo Adi Sutjipto (*1944), hatte Wahid die Loyalität und die
Unterstützung der Streitkräfte zugesichert. Wiranto hingegen war für die
Gräueltaten auf Osttimor nach dem Unabhängigkeits-Referendum vom Sommer 1999 mit
verantwortlich gemacht worden.
14. Februar
Serbien/Rumänien 2000 – Die aus einem rumänischen Bergwerk ausgelaufene
Giftlauge hatte über die Flüsse Theiß und Donau die Hauptstadt Belgrad erreicht.
Ausgelöste worden war die Umweltkatastrophe zwei Wochen zuvor durch ein Leck im
Auffangbecken der Aurul-Goldmine bei Baia Mare im Nordwesten Rumäniens. Von dort
lief hochgiftige zyanidhaltige Lauge zunächst in die Theiß. In der Theiß in
Jugoslawien, Ungarn und Rumänien war durch die Lauge alles Leben abgetötet
worden.
14. Februar
Belgien 2000 – Die Außenminister der Europäischen Union hatten das Flugverbot
gegen Serbien für zunächst sechs Monate aufgehoben. So war es westlichen
Fluggesellschaften wieder möglich, Serbien anzufliegen und zwar erstmals seit
dem Kosovo-Krieg im Jahr 1999.
14. Februar
Skisport 2000 – Neuer Skiflug-Weltmeister wurde Sven Hannawald (*1974), der in
Norwegen den Titel mit einer Bestweite von 196,5 m vor dem Österreicher Andreas
Widhölzl (*1976) und Janne Ahonen (*1977) aus Finnland gewann.
15. Februar
Europäische Union 2000 – Zwischen der EU und Lettland begannen die
Beitrittsverhandlungen. Auch die Slowakei begann mit den Beitrittsverhandlungen.
Außerdem waren Beitrittsverhandlungen mit Rumänien, Bulgarien, Litauen und Malta
aufgenommen worden.
15. Februar
Mali 2000 – Staatspräsident von
Mali wurde Mandé Sidibé.
15. Februar
Deutschland 2000 – Bundespräsident Wolfgang Thierse zufolge, musste die CDU
wegen ihres fehlerhaften Rechenschaftsberichtes für 1998 insgesamt 41,3
Millionen DM aus der staatlichen Parteienfinanzierung zurückzahlen. Die
versteckten 18 Millionen DM der Hessen-CDU waren in dem Bericht auf die
Auslandskosten nicht ausgewiesen worden. Gegen diese bislang höchste Strafe in
der bundesdeutschen Geschichte war von der Bundes-CDU Klage angekündigt worden.
15. Februar
Europäische Union 2000 – In Brüssel (Belgien) hatte die EU-Kommission wegen des
in Deutschland immer noch bestehenden Einfuhrverbots für Rindfleisch aus
Großbritannien rechtliche Schritte eingeleitet und der Bundesregierung hatte sie
zur Aufhebung der Importsperre eine Frist bis Ende März 2000 gesetzt. Vor dem
Europäischen Gerichtshof würde anderenfalls Klage erhoben. Im Jahr 1996 war von
der EU das wegen der BSE-Seuche verhängte Exportverbot für britisches
Rindfleisch im August 1999 aufgehoben worden.
16. Februar
Deutschland 2000 – Der CDU-Vorsitzende und Fraktionschef Wolfgang Schäuble hatte
wegen dem monatelangen Aufklärungsprozess im CDU-Spendenskandal und internen
Auseinandersetzungen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion seinen Rückzug von seinen
Führungsämtern angekündigt.
16. Februar
Israel 2000 – Mit dem Bundespräsidenten Johannes Rau hatte zum ersten Mal ein
deutsches Staatsoberhaupt vor den Abgeordneten im israelischen Parlament
gesprochen. Rau bat für die Verbrechen der Nationalsozialisten um Vergebung und
mahnte zugleich die nachfolgende Generation zur Bewahrung der Erinnerung. In
Israel hatte die auf Deutsch gehaltene Rede auch viel Kritik ausgelöst.
16. Februar
BRD/Justiz 2000 – Aus formalen Gründen hatte das Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe (Baden-Württemberg) das Verbot der Frischzellentherapie aufgehoben.
16. Februar
UNO 2000 – Um einer weiteren Eskalation der Gewalt vorzubeugen hatte die
UNO-Verwaltung im Kosovo 300 zusätzliche Polizisten in die zwischen Albanern und
Serben geteilte Stadt geschickt. Dort hatten Albaner am 13. Februar französische
KFOR-Soldaten beschossen.
16. Februar
Russland/NATO 2000 – Die seit dem Kosovo-Krieg im Frühjahr 1999 zwischen der
NATO und Russland eingefrorenen Beziehungen sollten wieder normalisiert werden.
Das war bei einem ersten Besuch des ranghohen NATO-Vertreters, Generalsekretär
George Robertson, in Moskau bei einem Gespräch mit dem russischen
Interimspräsidenten Wladimir Putin herausgekommen.
17. Februar
Weltweit 2000 – Das Betriebssystem Windows 2000 wurde von Microsoft auf den
Markt gebracht.
17. Februar
BRD 2000 – Kanzleramtschef Frank Walter Steinmeier erklärte vor dem
Untersuchungsausschuss des Bundestages zur CDU-Spendenaffäre, dass die Umstände
des Verkaufs der ostdeutschen Leuna-Werke wegen fehlender oder manipulierter
Akten vermutlich nicht mehr vollständig geklärt werden könnten. Im Jahr 1992
hatte der französische Ölkonzern Elf Aquitaine beim Erwerb der Raffinerie
vermutlich Schmiergelder gezahlt.
17. Februar
BRD 2000 – Mit den Stimmen aller Fraktionen hatte der hessische Landtag einen
Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Schwarzgeldaffäre der hessischen CDU
eingesetzt. Die Rücktrittsforderungen von SPD und Grünen waren von
Ministerpräsident Roland Koch in der Landtagsdebatte erneut abgelehnt worden.
17. Februar
Österreich 2000 – Der frühere Bundeskanzler Viktor Klima hatte den Vorsitz der
Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) abgegeben. Alfred Gusenbauer trat
dessen Nachfolge an, der überraschend zum Geschäftsführer berufen worden war.
17. Februar
Russland/Tschetschenien 2000 – Russland hatte auf die internationale Kritik an
der Kriegsführung in Tschetschenien mit der Ernennung eines
Menschenrechtsbeauftragten für die Kaukasusrepublik reagiert. Der Kreml hatte
den Chef der Einwanderungsbehörde, Wladimir Kalamamow auf diesen Posten berufen.
Dieser hatte am Folgetag zum ersten Mal Menschenrechtsverletzungen während des
Tschetschenienkrieges zugegeben.
17. Februar
Serbien 2000 – Auf dem Kongress der Sozialistischen Partei Serbiens (SPS) war
Jugoslawiens Präsident Slobodan Milosevic einstimmig als Vorsitzender bestätigt
worden.
18. Februar
Kroatien 2000 – Staatspräsident in Kroatien wurde Stjepan Mesic.
18. Februar
BRD 2000 – Künftig würde der Bundestagsausschuss nicht nur mögliche
Zusammenhänge zwischen Parteispenden und politischen Entscheidungen der
Kohl-Regierung überprüfen, sondern sich auch mit den sogenannten schwarzen
Kassen der CDU befassen. Gegen den Widerstand von CSU-/CSU wurde dies vom
Bundestag beschlossen.
18. Februar
Deutschland 2000 – Das oft sechsstellige Übergangsgeld für viele ehemalige
Minister und Parlamentarische Staatsekretäre wurde auf Beschluss des Bundestages
gegen die Stimmen von CDU/CSU gekürzt. Nur noch einen Monat nach dem Ausscheiden
aus dem Amt würden Regierungsmitglieder ein Übergangsgeld in Höhe ihres letzten
Gehalts bekommen. Neben ihren Abgeordnetendiäten hatten sie bislang noch
Anspruch auf Übergangsgeld für die Dauer von bis zu drei Jahren gehabt.
18. Februar
BRD 2000 – Im Hauptausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hatte der Chef
der Staatskanzlei, Georg Wilhelm Adamowitsch, berichtet, dass von der
Düsseldorfer Landesregierung 1990 dem späteren SPD-Ministerpräsidenten von
Brandenburg, Manfred Stolpe, Wahlkampfhilfe geleistet worden war.
18. Februar
Iran 2000 – Die reformorientierten Kräfte um Präsident Mohammed Khatami hatten
bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit erreicht. Nach Auszählung aller
Stimmen hatten die Reformer bereits im ersten Wahlgang 170 der 290 Sitze im
iranischen Einkammerparlament erreicht. Bis dato war die Nationalversammlung wie
die meisten anderen staatlichen Institutionen von den konservativ-religiösen
Kräften des Landes beherrscht worden.
18. Februar
Musik 2000 – Stefan Raab hatte sich mit seinem Rapsong „Wadde hadde dudde da“ in
der Stadthalle von Bremen für die Teilnahme am „Grand Prix de la Chanson“ am 13.
Mai in Stockholm durchgesetzt.
19. Februar
BRD 2000 – Die hessische CDU hatte ihrem unter Druck geratenen
Landesvorsitzenden Roland Koch demonstrativ den Rücken gestärkt. Er war mit 97,6
Prozent der Delegiertenstimmen auf dem Landesparteitag in seinem Amt bestätigt
worden. Von Koch war die Wahl zu einer Abstimmung über seinen Kurs bei der
Aufklärung der CDU-Finanzaffäre erklärt worden.
19. Februar
BRD/Israel/Palästinensergebiete 2000 – Bundespräsident
Johannes Rau war zu einem
Besuch der palästinensischen Autonomiegebiete in Bethlehem eingetroffen. Er war
zum Auftakt mit Palästinenserpräsident Yassir Arafat zusammengetroffen. Der
Friedensprozess im Nahen Osten stand im Mittelpunkt des Gesprächs. Zuvor war Rau
vier Tage zu einem Staatsbesuch in
Israel gewesen.
19. Februar
Österreich 2000 – Auf dem Heldenplatz in Wien hatten bei einer der größten
Protestkundgebungen der österreichischen Nachkriegsgeschichte etwa 250.000
Menschen gegen die Regierungsbildung der rechtsgerichteten Freiheitlichen Partei
(FPÖ) des Rechtspopulisten Jörg Haider demonstriert.
19. Februar
Thailand 2000 – In Thailand ging die 10. UNO-Konferenz für Handel und
Entwicklung (UNCTAD) mit einem Aufruf für mehr Solidarität und einer größeren
Beteiligung der ärmsten Länder am Welthandel zu Ende. In einer „Bangkoker
Erklärung“ hieß es, dass die Globalisierung den Wohlstand und die Aussicht auf
technischen Fortschritt und Integration in die Weltwirtschaft vergrößert hatte.
Dennoch würde zugleich die Gefahr zunehmen, dass die ärmsten Länder ins Abseits
gedrängt würden.
19. Februar
Österreich 2000 – An Bord des Kreuzfahrtschiffes „Queen Elizabeth II“ im
Pazifischen Ozean starb im Alter von 71 Jahren der österreichische Maler,
Architekt und Ökologe Friedensreich Hundertwasser, der mit ornamentalen Bildern
und ökologischer Architektur bekannt geworden war. Zu den am häufigsten
besuchten Sehenswürdigkeiten Wiens gehört ein Hundertwasser gestaltetes Haus.
19. Februar
USA 2000 – Im New Yorker Stadtteil Manhattan war das „Rose Center for Earth and
Space“ eröffnet worden, dessen Herzstück eine überdimensionale Planetenkugel in
der Mitte des Gebäudes ist.
20. Februar
Kirgisistan 2000 – In Kirgisistan wurden Parlamentswahlen durchgeführt.
20. Februar
UNO-Friedenstruppe 2000 – Insgesamt 2.350 Soldaten und UNO-Polizisten hatten bei
der bis dato größten Razzia der UNO-Friedenstruppe KFOR im Kosova die Stadt
Kosovska Mitrovica nach Waffen abgesucht. Es waren zahlreiche Tote und Verletzte
in der zwischen Serben und Albanern geteilten Stadt bei blutigen Zusammenstößen
seit Anfang Februar 1999 zu beklagen.
20. Februar
Film 2000 – Auf den 50. Internationalen Filmfestspielen In
Berlin der
US-Film „Magnolia“ von Paul Thomas Anderson mit Tom Cruise und Julianne Moore
mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Für den Film „The Million Dollar
Hotel“ hatte der deutsche Regisseur Wim Wenders einen Silbernen Bären erhalten.
Ebenfalls einen Silbernen Bären für die beste Regie hatte der Film von Milos
Forman „Man on the Moon“ erhalten.
21. Februar
BRD 2000 – Weil Behördenangaben in Wiesbaden zufolge kein ausreichender
Anfangsverdacht bestand, wurden in der CDU-Finanzaffäre keine Ermittlungen
seitens der Staatsanwaltschaft gegen den hessischen Ministerpräsidenten Roland
Koch eingeleitet. Koch hatte zugegeben, dass er fälschlicherweise Geld als
Darlehen im CDU-Rechenschaftsbericht 1998 ausgewiesen hatte.
21. Februar
München 2000 – Erstmals war vom Europäischen Patentamt ein Patent auf
gentechnisch veränderte Embryonen vergeben worden, wobei das Patentamt damit
zugleich gegen eigene Richtlinien verstieß. Die rechtskräftige Zulassung des
Patents im Dezember 1999 sei ein Versehen, hieß es. Den Patentprüfern sei ein
schwerer Fehler unterlaufen, da sich das erteilte Patent auch auf Menschen
anwenden ließe.
21. Februar
Deutschland 2000 – Nach einem Jahr Vorbereitungszeit hatte Deutschland mit der
„Financial Times Deutschland“ eine neue Tageszeitung bekommen. Herausgeber ist
der Hamburger Großverlag Gruner und Jahr und die britische Pearson-Gruppe.
21. Februar
Italien/Schweiz 2000 – Bei einem Lawinenunglück waren am Reschenpass in Südtirol
vier Skifahrer tödlich verunglückt. Auch in der Schweiz gab es drei Todesfälle
nahe dem Skiort Davos durch ein Lawinenunglück.
22. Februar
BRD 2000 – Als Reaktion auf die sogenannte Flugaffäre hatte die
nordrhein-westfälische Landesregierung einen umfangreichen Katalog zur
Entflechtung von Politik und Wirtschaft beschlossen. So sollte u. a. die
staatliche Aufsicht über die Westdeutsche Landesbank neu geordnet werden.
Außerdem sollten von Unternehmen, die dem Land gehörten oder an dem es beteiligt
war, keine Spenden mehr an Parteien gehen.
22. Februar
Raumfahrt 2000 – Die US-Raumfähre „Endeavour“ hatte nach elf Tagen im All ihre
Mission zur Erdvermessung beendet und war in Cape Canaveral gelandet.
22. Februar
USA 2000 – Im US-Bundesstaat Arizona hatte bei den Vorwahlen der
Republikanischen Partei zur US-Präsidentenwahl John McCain einen Doppelsieg
errungen. Er hatte sich in seiner Heimatstadt Arizona ebenso wie im
US-Bundesstaat Michigan gegen seinen Konkurrenten
George W. Bush durchsetzen
können.
23. Februar
Masombik 2000 – Mehrere Hunderte Menschen kamen ums Leben durch ein Hochwasser,
in dem Mosambik versank. Betroffen waren mehr als eine Million Menschen.
23. Februar
Hannover 2000 – Bundeskanzler
Gerhard Schröder hatte bei der offiziellen
Eröffnung der weltgrößten Computermesse CeBIT erklärt, dass die Bundesregierung
High-Tech-Spezialisten nach Deutschland zu holen beabsichtige, um dem
Personalmangel in der boomenden Computer- und Telekomindustrie entgegenzutreten.
Nach dem Vorbild der US-amerikanischen „Green Card“ könnten Fachkräfte aus
Nicht-EU-Ländern eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.
23. Februar
Osttimor 2000 – Offiziell wurde der fünfmonatige Einsatz der von Australien
angeführten Friedenstruppe in Osttimor beendet. Das Kommando war nun auf die
UNO-Friedenstruppe UNTAET übergegangen. Die Verantwortung für die
Übergangsverwaltung bis zur Unabhängigkeit Osttimors war nun in Händen der UNO.
23. Februar
Spanien 2000 – In ganz Spanien hatten mehrere tausend Menschen einen Tag nach
der Ermordung des baskischen Sozialisten Fernando Buesa Blanco gegen die Gewalt
der Separatistengruppe ETA demonstriert. Auch der Regierungschef José Maria
Aznar hatte in der Regionalhauptstadt an der Kundgebung teilgenommen. Im
Dezember 1999 war von der ETA ein 14-monatiger Waffenstillstand aufgekündigt
worden.
23. Februar
Musik 2000 – Bei der Verleihung der Grammy-Musikpreise hatte der 52-jährige
Rock-Veteran
Carlos Santana acht der als „Oscars der Musik“ geltenden
Auszeichnungen für sein millionenfach verkauftes Album „Supernatural“ erhalten.
23. Februar
Fußball 2000 – In einem Freundschaftsspiel gewann die Mannschaft der Niederlande
in Amsterdam gegen die deutsche Nationalmannschaft (1:2).
23. Februar
Fußball 2000 – Im Alter von 85 Jahren war das englische Fußballidol Sir Stanley
Matthews in Stoke-on-Trent gestorben. Matthews war 1950 und 1954 WM-Teilnehmer
gewesen und hatte für England 54 Länderspiele absolviert. Er war 1956 Fußballer
des Jahres gewesen. Insgesamt hatte der Flügelstürmer 33 Jahre lang und auch
noch im Alter von 50 Jahren in der höchsten Profiliga Englands gespielt.
24. Februar
BRD 2000 – Gegen die Stimmen von CDU/CSU hatte der Bundestag die Legalisierung
von sogenannten Fixerstuben gebilligt. Damit sollten Süchtige durch eine
kontrollierte Drogeneinnahme zum Ausstieg aus dem Rauschmittelgebrauch motiviert
werden.
24. Februar
Frankfurt am Main 2000 – Im Frankfurter Stadtparlament hatte die SPD die
Zusammenarbeit mit der CDU abgelehnt. Die SPD hatte Oberbürgermeisterin Petra
Roth vorgeworfen, dass sie in der hessischen Parteispendenaffäre unaufrichtig
gewesen sei, was von Roth bestritten wurde. Sie habe von keinen illegalen
Spenden gewusst oder gar profitiert.
24. Februar
BRD 2000 – Im Bundestag war das vom Europäischen Patentamt erteilte, umstrittene
Gen-Patent zur Manipulation von Embryonen auf einhellige Ablehnung gestoßen. Es
war dabei um die Forschung mit gentechnisch veränderten Stamm- und Embryo-Zellen
gegangen, die Wissenschaftler zu Organen oder Geweben heranzüchten wollen.
24. Februar
NATO 2000 – Eine Verstärkung der KFOR-Truppen um 2.000 Soldaten hatte der
NATO-General Wesley Clark wegen der anhaltenden Spannungen zwischen Serben und
Albanern gefordert.
24. Februar
Ägypten 2000 – Papst Johannes Paul II. (1920-2005) war aus Anlass des Heiligen
Jahres 2000 zu einer Dreitage-Reise nach Ägypten aufgebrochen. Diese 90.
Auslandsreise des Kirchenoberhauptes war seine erste Pilgerreise zu den
Ursprüngen der Christenheit, deren Höhepunkt der Besuch des Katharinenklosters
am Berg Sinai am 26. Februar gewesen war.
24. Februar
UNO 2000 – In die Demokratische Republik Kongo sollte eine Friedenstruppe der
Vereinten Nationen geschickt werden. Von 500 militärischen Beobachtern und 5.037
Soldaten und technischen Mitarbeitern sollte die Einhaltung des
Waffenstillstandsabkommens von Lusaka aus dem Jahr 1999 überwacht werden.
24. Februar
Philippinen 2000 – Der philippinische Vulkan Mayon war nach einer Pause von
sieben Jahren wieder ausgebrochen. Eine 50 m hohe Lavafontäne war Angaben des
Vulkanologischen Instituts in Manila zufolge aus dem Krater herausgeschossen,
nachdem der Berg glühendes Magma und Asche acht Kilometer hoch in den Himmel
schleuderte.
24. Februar
USA 2000 – Die wegen Mordes an ihrem Ehemann zum Tode verurteilte 62-jährige
Betty Lou Beets war im US-Bundesstaat Texas hingerichtet worden.
25. Februar
BRD 2000 – Mit der Mehrheit der rot-grünen Koalition und Stimmen der
PDS hatte
der Bundestag das sogenannte Erneuerbare-Energien-Gesetz gebilligt. Mit dessen
Hilfe sollte der Anteil des umweltfreundlichen Ökostroms aus Sonne, Wind,
Wasser, Biomasse und Erdwärme bis zum Jahr 2010 auf rund 10 Prozent verdoppelt
werden.
25. Februar
Tschetschenien 2000 – Dem deutschen Tschetschenien-Korrespondenten des
Nachrichtensenders N 24, Frank Höfling, wurde von russischen Behörden die
Akkreditierung entzogen. Von dem Sender war Material verarbeitet worden, auf dem
angebliche Menschenrechtsverletzungen der russischen Armee bei ihrem
Kaukasus-Feldzug zu sehen gewesen war und das internationale Kritik am
russischen Vorgehen ausgelöst hatte. Höfling hatte später zugegeben, dass er bei
den Aufnahmen eines Massengrabes mit Leichen von Rebellen in Tschetschenien
nicht persönlich vor Ort gewesen sei, sondern die Bilder von einem Journalisten
der „Iswestja“ gekauft habe.
25. Februar
USA 2000 – Vier New Yorker Polizisten, die am 4. Februar 1999 einen
unbewaffneten afrikanischen Einwanderer erschossen hatten, waren von einem
Geschworenengericht von allen Vorwürfen freigesprochen worden, weil die Beamten
in Notwehr gehandelt hatten. Von den Polizisten war 41 Mal auf den Mann
geschossen worden, den sie eigenen Angaben zufolge für bewaffnet hielten, obwohl
der Afrikaner nur nach seiner Brieftasche gegriffen hatte.
25. Februar
USA 2000 – Eine lebende menschliche Zelle in einen Computerchip einzusetzen, war
eigenen Angaben zufolge US-amerikanischen Wissenschaftlern erstmals gelungen.
Sie ließ sich auf ein Computersignal wie ein Schalter öffnen und schließen. Mit
so einem bionischen Chip sollten zukünftig Krebszellen zur Selbstzerstörung
gebracht werden.
26. Februar
Österreich 2000 – Im Gefängnis Graz-Karlau hatte sich der im März 1999 wegen
zahlreicher fremdenfeindlich motivierter Briefbombenanschläge zu lebenslanger
Haft verurteilte Österreicher Franz Fuchs durch Erhängen selbst umgebracht.
26. Februar
Westjordanland 2000 – Palästinensische Studenten der Universität Bir-Sein hatten
den französischen Premierminister Lionel Jospin bei einem Besuch im
Westjordanland mit Steinwürfen attackiert, weil Jospin die Angriffe der
Hisbollah auf israelische Armeeposten im Südlibanon als „terroristisch“
bezeichnet hatte.
26. Februar
BRD 2000 – Vorübergehend war das Atomkraftwerk Unterweser in Niedersachsen vom
Netz gegangen. Die PreussenElektra als Betreiber der Anlage hatte damit die
Konsequenzen aus der Fälschung von Sicherheitsdokumenten für Kernbrennstoff aus
dem britischen Sellafield gezogen, der in dem Atommeiler in Niedersachsen im
Einsatz war. Die vier betreffenden Brennelemente wurden gewechselt.
27. Februar
Deutschland 2000 – Die seit 1996 regierende rot-grüne Koalition war bei der
Landtagswahl in Schleswig-Holstein bestätigt worden. Mit den erreichten 43,1
Prozent der Stimmen war die SPD mit Abstand stärkste Partei vor der CDU
geworden, die mit 35,2 Prozent ihr Ziel des Machtwechsels verfehlt hatte. Die
Grünen hatten Stimmen eingebüßt, konnten aber die Fünf-Prozent-Hürde mit 6,2
Prozent überspringen.
27. Februar
Tadschikistan 2000 – Die regierende Volksdemokratische Partei, die Präsident
Emomali Rachmonow unterstützte, hatte bei den ersten Parlamentswahlen in
Tadschikistan rund 70 Prozent der Stimmen erreicht. Vor der Islamischen Partei
der Wiedergeburt rangierten die Kommunisten an zweiter Stelle.
27. Februar
Skisport 2000 – Das Team des Deutschen Skiverbandes hatte in der Länderwertung
bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in
Norwegen mit einer Goldmedaille, drei
Mal Silber und einmal Bronze in den olympischen Disziplinen den vierten Platz
belegt. Den ersten Platz hatte Norwegen, den zweiten Frankreich und den dritten
Platz hatte Russland erreicht.
27. Februar
Leichtathletik 2000 – Bei den Hallen-Leichtathletik-Europameisterschaften in
Belgien hatten die Starter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes mit zweimal
Gold, sechs Mal Silber und einmal Bronze hinter Russland in der Länderwertung
den zweiten Platz erreicht.
27. Februar
Fußball 2000 – Der
FC Bayern München beging sein 100-jähriges Jubiläum.
28. Februar
Österreich 2000 – Überraschend hatte der Rechtspopulist Jörg Haider den Vorsitz
der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) niedergelegt. Zur neuen Parteichefin
hatte er Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer bestimmt. Haider begründete seinen
Schritt damit, dass er nicht länger „Schattenkanzler“ der neuen
rechtskonservativen Regierung aus FPÖ und ÖVP sein wollte. Die
Oppositionsparteien Sozialdemokraten und Grüne hatten von einem taktischen
Schachzug gesprochen.
28. Februar
Darmstadt 2000 – Drei amerikanische Jugendliche im Alter von 14, 17 und 18
Jahren waren von der Polizei verhaftet worden. Sie hatten das Herabwerfen von
kiloschweren Steinen von einer Brücke auf vorbeifahrende Autos zugegeben. Zwei
Menschen waren dabei ums Leben gekommen und fünf weitere Menschen waren verletzt
worden.
29. Februar
BRD 2000 – Der 44-jährige Friedrich Merz wurde von der CDU/CSU-Bundesfraktion
zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Für Merz als Nachfolger von Wolfgang
Schäuble hatten 217 Unionsabgeordnete gestimmt. Es gab sieben Gegenstimmen.
Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
29. Februar
Tschetschenien 2000 – Die letzte große Bastion der tschetschenischen
Unabhängigkeitskämpfer war von russischen Streitkräften nach deren eigenen
Angaben erobert worden. Der fünfmonatige Feldzug war damit praktisch beendet
worden. Die Ortschaft Schatoi südlich der Hauptstadt Grosny war offiziellen
Angaben zufolge eingenommen worden.
29. Februar
USA 2000 – Der texanische Gouverneur Georg W. Bush lag wieder vor seinem
Herausforderer John McCain bei den Vorausscheidungen für die
Präsidentschaftswahl der Republikaner mit einem dreifachen Vorwahlsieg in den
US-Bundesstaaten Virginia, Washington und North Dakota.
29. Februar
USA 2000 – Ein Sechsjähriger hatte in der ersten Klasse einer Grundschule im
US-Bundesstaat Michigan mit einer halbautomatischen Pistole eine gleichaltrige
Klassenkameradin erschossen.
Februar
2000 Deutschland in den
Nachrichten
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