Geschichte der Computers
Laut Definition ist der Computer eine
programmierbare Maschine in welche Daten eingegeben,
gespeichert und verarbeitet werden können. Der moderne
Computer ist überaus komplexer und besteht aus einer
Vielzahl elektronischer und mechanischer Komponenten. Es
ist also nicht verwunderlich, dass der Computer nicht
wirklich erfunden, sondern eher entwickelt wurde.
Zwar nutzen die Menschen schon seit einigen
Jahrtausenden mechanische Rechenhilfen, diese besitzen
jedoch keine der oben genannten Eigenschaften und können
deshalb auch nicht als Vorgänger des modernen Computers
angesehen werden. Die ersten maßgebenden Erfindungen,
die später zur Entwicklung des Computers führten, gab es
erst im 19. Jahrhundert.
Die erste programmierbare Maschine wurde
1801 von
Joseph Marie Jacquard gebaut. Es handelte sich dabei um
eine Webmaschine, die mit Hilfe von Lochkarten
komplizierte Muster automatisch weben konnte. Die erste
Maschine, die programmierbar war und automatische
Berechnungen durchführen konnte, war die Analytical
Engine, welche
1837
von Charles Babbage entworfen, aber nie gebaut wurde.
Einen weiteren wichtigen Fortschritt machte Herman
Hollerith in den 1880er Jahren. Er entwickelte das erste
System zur Speicherung von Daten. Dazu baute er eine
Reihe neuer Geräte, wie zum Beispiel die
Tabelliermaschine sowie Locher, Leser und Sortierer für
Lochkarten.
1890
wurde das System
in den USA zum ersten Mal zur
Volkszählung eingesetzt.
Eine wichtige Periode in der Entwicklung des Computers
waren die
30er
und
40er Jahre
des
20. Jahrhunderts. In dieser Zeit entwickelten
verschiedene Wissenschaftler eine Reihe immer
leistungsfähigerer Rechenmaschinen. Besonders zu
erwähnen ist die von Konrad Zuse
1941 gebaute
Z3. Diese Maschine beherrschte die binäre Arithmetik und
war sowohl programmierbar als auch turingmächtig.
Aufgrund dieser Eigenschaften gilt sie als der erste
funktionsfähige Computer.
Durch das Ende des Zweites Weltkriegs
1945
konnten sich Wissenschaftler in Europa und Amerika
wieder über ihre Forschungsergebnisse austauschen,
was die Entwicklung des Computers weiter vorantrieb.
Zu den
Erfindungen der 1950er Jahre zählte dann die kommerzielle Serienproduktion von
Computern. Außerdem verbreiteten sich die Computer
immer mehr. Hatte die bisherige Entwicklung vor allem in
den USA und England stattgefunden, begannen nun auch
Länder wie zum Beispiel die
DDR oder
Polen mit dem
Bau eigener Computer.
In
den
60er Jahren
begannen die Computer dann kleiner zu werden. Hatten
bisherige Rechner oft ganze Räume eingenommen, so wurden
sie nun immer kleiner und auch preiswerter. Damit
konnten auch kleine und mittelständische Betriebe die
elektronische Datenverarbeitung nutzen.
1968 bewarb
Hewlett-Packard seinen HP-9100A zum ersten Mal mit der
Bezeichnung „personal computer“.
Die Entwicklung kleinerer und preiswerterer Computer
wurde in den
70er
Jahren noch einmal beschleunigt. Die Einführung
der Mikroprozessoren war einer der wichtigsten Schritte
auf dem Weg zum modernen Computer und ermöglichte den
Einsatz der Geräte in fast allen Bereichen. Computer
stehen heute nicht nur auf jedem Schreibtisch, sondern
sind auch Bestandteile von elektronischen
Haushaltsgeräten und jeder Art von Automaten. Spätestens
seit dem Beginn des Internetzeitalters in den 1990er
Jahren sind Computer aus dem täglichen Leben nicht mehr
wegzudenken.