Januar 2000 – Die CDU-Geldaffäre kam nicht aus
den Schlagzeilen
Die Parteispendenaffäre der CDU, in die
Altkanzler Helmut Kohl verwickelt war,
führte zu Ermittlungen gegen ihn. Namen
werde er nicht nennen, hatte er
angekündigt. Daran hielt er fest und so
kam es zu Spekulationen über
Schwarzkonten und dunkle Machenschaften.
Wolfgang Schäuble versuchte sich
ebenfalls aus der Affäre zu ziehen, was
ihm auch glimpflich gelang. Dass man
auch dem Bundespräsidenten Johannes Rau
am Zeug flicken konnte, veranlasste den
niedersächsischen Politiker Christian
Wulff, diesen zum Rücktritt
aufzufordern. Wulff gehörte zu den
schärfsten Gegnern von Rau. Über diese
unerfreulichen Mauscheleien gelangte der
Tschetschenien-Krieg gerade noch so ins
kollektive Gedächtnis der Deutschen. Für
Musikliebhaber war der Januar ein
trauriger Monat. Einer der weltbesten
Beethoven-Interpreten, Friedrich Gulda,
war im Alter von 69 Jahren gestorben.
Wichtige Ereignisse im
Januar 2000
1. Januar
Schweiz 2000 – Bundespräsident der Schweiz wurde Adolf Ogi. Am selben Tag wurde
die neue Bundesverfassung im Land wirksam.
1. Januar
Turkmenistan 2000 – In Turkmenistan kam es zur Abschaffung der Todesstrafe.
2. Januar
BRD 2000 – In Bochum (Nordrhein-Westfalen) war das Loch von Höntrop entstanden,
zwei trichterförmige und 15 Meter tiefe Tagesbrüche inmitten eines Wohngebietes.
Bei diesem spektakulären Ereignis waren keine Personen zu Schaden gekommen.
3. Januar
BRD 2000 – Gegen Altkanzler Helmut Kohl waren wegen der CDU-Parteispendenaffäre
Ermittlungen aufgenommen worden. Kohl, der zugegeben hatte, in den Jahren von
1993 bis 1998 bis zu zwei Millionen DM in bar angenommen zu haben und auf
Schwarzkonten eingezahlt hatte, war nicht willens, die Namen der Spender zu
nennen.
3. Januar
Russland 2000 – Die Verwaltung im Moskauer Kreml wurde vom russischen
Übergangspräsidenten Wladimir Putin umgebildet. Putin entließ u. a. die Tochter
seines Vorgängers im Amt Boris Jelzin. Dessen Tochter, Tatjana Djatschenko war
Beraterin im Kreml gewesen. Sie stand im Verdacht, westliche Hilfsgelder
veruntreut zu haben.
4. Januar
Norwegen 2000 – Etwa 150 km nördlich der norwegischen Hauptstadt Oslo waren auf
einer eingleisigen Strecke zwei Züge zusammengerast und in Brand geraten. Von
einem der beiden Züge war ein Stoppsignal überfahren worden. Bei dem Unglück
waren mindestens 19 Personen ums Leben gekommen.
4. Januar
EU/Frankreich 2000 – Wegen des Streites um die Einfuhr von britischem
Rindfleisch verklagten sich Frankreich und die Europäische Kommission
gegenseitig vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).
5. Januar
BRD 2000 – Die Regierungskoalition hielt an der Ökosteuer fest, obwohl weitere
Verfassungsklagen angedroht wurden.
5. Januar
Film 2000 – In München erlag im Alter von 80 Jahren der Filmregisseur Bernhard
Wicki einem Herzversagen. Der gebürtige Österreicher war einer der bedeutendsten
Filmregisseure der Nachkriegszeit gewesen. Wicki, der am 28. Oktober 1919
geboren worden war, wurde mit seinem Antikriegsfilm „Die Brücke“ aus dem Jahr
1959 weltberühmt.
5. Januar
BRD 2000 – In Hamburg starb der Schauspieler und Kabarettist Diether Krebs. Der
Komiker, der u. a. durch TV-Sendungen wie „Sketchup“ und auch durch den Song
„Ich bin der Martin, ne…“ bekannt war, war am 11. August 1947 in Essen geboren
worden. Seinen Durchbruch hatte Diether Krebs mit der Serie „Ein Herz und eine
Seele“.
6. Januar
China 2000 – Zwei führende Anhänger der verbotenen Falun-Gong-Bewegung wurden in
Wuhan (China) zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Seit dem offiziellen
Verbot der Bewegung im Juli 1999 waren mindestens 150 führende Mitglieder
verhaftet worden. Neun von ihnen bekamen Haftstrafen bis zu 18 Jahren.
6. Januar
Skisport 2000 – In Bischofshofen (Österreich) wurde die Internationale
Vierschanzentournee von dem Österreicher Andrea Widhölzl (*1976) gewonnen. Der
deutsche Skispringer Martin Schmitt (*1978) wurde Dritter.
6. Januar
BRD 2000 – Von den Warenhausketten Karstadt, Kaufhof und Hertie wurden
Zehntausende Fußball-Trikots des US-amerikanischen Herstellers Nike wegen
möglicher Gesundheitsgefahren aus dem Verkauf genommen. Die Maßnahme war eine
Reaktion auf einen ARD-Bericht, in dem von der Entdeckung des hochgiftigen
Tributylzinns (TBT) die Rede gewesen war.
7. Januar
Monaco 2000 – Eine eigene Vertretung in der EU in Brüssel wurde von Monaco
eröffnet.
7. Januar
BRD 2000 – In Norderstedt hatte sich die Parteiführung der
CDU wegen der
CDU-Spendenaffäre weiter vom Ehrenvorsitzenden und Ex-Kanzler Helmut Kohl
(*1930) distanziert. Die Affäre müsse aufgeklärt werden, so hatte sich CDU-Chef
Wolfgang Schäuble (*1942) am Rande der Klausurtagung der CDU geäußert.
7. Januar
BRD 2000 – Im bayerischen Bad Aibling war im Alter von 59 der Film- und
Fernsehschauspieler Klaus Wennemann an Lungenkrebs gestorben. Vor allem seine
Rolle in dem Film „Das Boot“ hatte ihn berühmt gemacht, ebenso die Rolle in der
ARD-Krimiserie „Der Fahnder“, in der zwischen 1984 und 1992 die Titelrolle
gespielt hatte. Wennemann war am 18. Dezember 1940 in Oer-Erkenschwick
(Nordrhein-Westfalen) geboren worden.
8. Januar
Theater 2000 – Nach achtmonatigen, umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten
war das Berliner Ensemble unter seinem neuen Intendanten Claus Peymann (*1937)
wieder eröffnet worden. Die erste Premiere war die Uraufführung von „Die
Brecht-Akte“ von George Tabori (1914-2007), der das Stück auch inszeniert hatte.
8. Januar
Springreiten 2000 – Im Alter von 81 Jahren war in seiner Geburtsstadt Heide
(Schleswig-Holstein) der zweifache Olympiasieger im Springreiten, Fritz
Thiedemann gestorben. Thiedemann war einer der bekanntesten Springreiter der
Nachkriegszeit gewesen. Er war am 3. März 1918 geboren worden.
8. Januar
Vatikan/BRD 2000 – In einem Rundfunkinterview hatte Karl Lehmann, der
Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz geäußert, dass die
Weltkirche „einen starken Mann, der führt“ an der Spitze brauche. Im
Vatikan
stießen die Wort von Lehmann auf Kritik. Sie waren indirekt als
Rücktritts-Aufforderung von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) gewertet worden.
8. Januar
BRD 2000 – CDU und CSU hatten sich in getrennten Sitzungen auf ein gemeinsames
Steuerkonzept geeinigt. Die Bürger und Unternehmen sollten ab spätestens 2003 um
jährlich 50 Milliarden DM Steuern entlastet werden. Vorgesehen war ein
Spitzensteuersatz von deutlich unter 40 Prozent. Der Eingangssteuersatz sollte
auf 15 Prozent gesenkt werden.
9. Januar
Usbekistan 2000 – In Usbekistan wurde wiederholt Islam Abduganijewitsch Karimow
(*1938) als Staatspräsident gewählt. Er war mit 91,9 Prozent im Amt bestätigt
worden. Der einzige Gegenkandidat war Abdulhafis Dschalalow, der Vorsitzende der
post-kommunistischen Volksdemokratischen Partei, der 4,1 Prozent erreicht hatte.
Die Vereidigung für Karimow war für weitere fünf Jahre Amtszeit am 23. Januar
vorgesehen. Von westlichen Diplomaten und Menschenrechtsgruppen war dem
61-jährigen Karimow die Unterdrückung politischer Gegner vorgeworfen worden.
9. Januar
BRD 2000 – In
Berlin der Düsseldorfer Unternehmer Paul Spiegel (1937-2006)
zum neuen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt worden.
Spiegel trat die Nachfolge des verstorbenen Ignaz Bubis (1927-1999) an. Paul
Spiegel hatte sich mit sechs zu drei Stimmen gegen die Vorsitzende der
Israelitischen Kultusgemeinede in München, Charlotte Knobloch (*1932),
durchgesetzt.
9. Januar
BRD 2000 – Im „Bündnis für Arbeit“ hatten sich die Bundesregierung, Arbeitgeber
und Gewerkschaften geeinigt, für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Arbeitsleben
neue Wege zu finden. Die Auseinandersetzung „Rente mit 60“ war beigelegt worden.
9. Januar
Tschetschenien 2000 – Nach dem Ende des orthodoxen Weihnachtsfestes hatten
russische Truppen in Tschetschenien ihre Angriffe auf die tschetschenische
Hauptstadt Grosny wieder aufgenommen. Kampfhubschrauber hatten Stellungen der
Rebellen in der Stadt beschossen, in der sich ungefähr 40.000 Zivilisten
aufhielten.
10. Januar
USA 2000 – Die Absicht, zu fusionieren wurde von den Unternehmen AOL und Time
bekannt gegeben. AOL Time Warner sollte der neue Unternehmensname werden.
10. Januar
BRD 2000 – In der ARD-Sendung „Farbe bekennen“ hatte CDU-Chef Wolfgang Schäuble
(*1942) überraschend eingeräumt, dass er 1994 vom Waffenhändler Karlheinz
Schreiber (*1934) 100.000 Mark in bar angenommen und das Geld an die
Schatzmeisterei weitergegeben habe. Schreiber war eine Schlüsselfigur in der
CDU-Spendenaffäre.
10. Januar
BRD 2000 – Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hatte im Zusammenhang mit
der sogenannten Düsseldorfer Flugaffäre mitgeteilt, dass Kabinettsmitglieder
zwischen 1985 und 1999 mindestens 63 Mal mit Jets geflogen seien, die die
Westdeutschen Landesbank gechartert hatte.
10. Januar
Algerien 2000 – Für die Kämpfer der fundamentalistischen Untergrundgruppe
„Islamische Armee des Heils“ (AIS) hatte der algerische Präsident Abdelaziz
Bouteflika eine Generalamnestie verkündet. Daraufhin hatte der Chef der AIS,
Madazi Mezrag, am Folgetag die sofortige Selbstauflösung der AIS erklärt.
10. Januar
Israel/Syrien 2000 – In Shephersdstown (US-Bundesstaat West Virginia) waren die
Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien nach einer Woche ohne
greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.
10. Januar
Tschetschenien 2000 – Die Feuerpause für die tschetschenische Hauptstadt Grosny
wurde von der russischen Regierung für beendet erklärt. Den tschetschenischen
Separatisten war von Verteidigungsminister Igor Sergejew (1938-2006) vorgeworfen
worden, dass sie den Stopp der Offensive auf Grosny für Gegenangriffe an anderen
Orten genutzt hätten.
10. Januar
Schweiz 2000 – Kurz nach dem Start war in der Nähe des Flughafens Kloten eine
Propellermaschine vom Typ Saab 340 der Schweizer Regionalfluggesellschaft
Crossair auf dem Weg nach Dresden (Sachsen) mit zehn Menschen an Bord
abgestürzt. Alle Insassen waren ums Leben gekommen.
10. Januar
Russland 2000 – Der bisherige Vermögensverwalter des Kremls, Pawel Borodin
(*1946), der als eine der Schlüsselfiguren in dem milliardenschweren
Veruntreuungs- und Geldwäscheskandal des Kremls galt, wurde vom amtierenden
russischen Präsidenten Wladimir Putin (*1952) entlassen.
11. Januar
Europäischer Gerichtshof 2000 – Nach einer Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofes (EuGH) musste Frauen der Dienst mit der Waffe in der
Bundeswehr
ermöglicht werden. Es würde gegen das Recht der Europäischen Union verstoßen,
wenn Frauen nur zum Sanitäts- und Militärmusikdienst zugelassen werden.
12. Januar
Türkei 2000 – Einem Ersuchen des Europäischen Gerichtshofes zufolge wurde die
Hinrichtung des Chefs der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan,
vorerst ausgesetzt. Er war im Juni 1999 in der Türkei zum Tode verurteilt
worden.
12. Januar
Großbritannien 2000 – Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes hatte die
britische Regierung geplant, den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet
(1915-2006) freizulassen, anstatt ihn nach Spanien auszuliefern, wo er sich
wegen Völkermordes, Folter und Terrorismus während seiner Militärherrschaft
verantworten müsste.
12. Januar
BRD/Justiz 2000 – Vom Berliner Landgericht war das bisher höchste Urteil in
einem Prozess um Doping im DDR-Sport gefällt worden. Der 72-jährige Arzt, Lothar
Kipke, der als langjähriger Mitarbeiter des DDR-Schwimmverbandes tätig gewesen
war, war zu 15 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden, weil er
für schuldig befunden worden war, weil er zwischen 1975 und 1984 am
systematischen Doping von Minderjährigen beteiligt gewesen war.
13. Januar
BRD 2000 – Der letzte DDR-Staats- und Parteichef, Egon Krenz (*1937), hatte
seine Haftstrafe im Gefängnis Hakenfelde angetreten. Wegen Totschlags an vier
DDR-Flüchtlingen hatte er eine Haftstrafe von sechseinhalb Jahren bekommen. Der
Einspruch von Krenz gegen das Urteil war tags zuvor vom Bundesverfassungsgericht
abgelehnt worden.
13. Januar
Israel 2000 – Zum ersten Mal in der israelischen Geschichte waren gegen einen
Staatspräsidenten Ermittlungen eingeleitet worden. Gegen Ezer Weizmann wurde
wegen der Annahme von Geldgeschenken von einem französischen Milliardär von etwa
450.000 Dollar ermittelt, die er vor Beginn seiner Amtszeit 1993 angenommen
hatte, ohne sie je versteuert und darüber berichtet zu haben. Das 75-jährige
Staatsoberhaupt weigerte sich, zurückzutreten.
13. Januar
Libyen 2000 – Vor der Küste Libyens war eine Schweizer Privatmaschine
abgestürzt, wobei 22 Menschen ums Leben gekommen waren. Es konnten 19 der
insgesamt 41 Insassen lebend geborgen werden. Bei der Maschine vom Typ Shorts
ST-360 waren beide Triebwerke ausgefallen. Von der libyschen Hauptstadt Tripolis
zum Ölfeld Marsa al-Brega war die Maschine unterwegs gewesen.
13. Januar
USA 2000 – Bill Gates war als Vorstandsvorsitzender (CEO) des Softwarekonzerns
Microsoft zurückgetreten. Er blieb jedoch Chef des Verwaltungsrates.
14. Januar
BRD 2000 – In der bayerischen Landeshauptstadt München waren die letzten
DM-Scheine in der mehr als 50-jährigen Geschichte der deutschen Währung in Druck
gegangen. Die DM war vom Euro Anfang 2002 abgelöst worden.
14. Januar
Europa 2000 – Fünf bosnische Kroaten waren Beteiligung an einem der schlimmsten
Massaker im Bosnienkrieg vom UNO-Kriegsverbrechertribunal zu Haftstrafen
zwischen sechs und 25 Jahren verurteilt worden.
14. Januar
BRD 2000 – Die Existenz eines Anfang der 1980er angelegten schwarzen
Auslandskontos, von dem Millionenbeträge an den Landesverband transferiert
worden waren, war von der hessischen CDU zugegeben worden. Der ehemalige
Landesvorsitzende und frühere Bundesinnenminister Manfred Kanther und der
jetzige Landeschef und Ministerpräsident Roland Koch hatten die Täuschung der
Öffentlichkeit eingeräumt. Von Kanther war alle Schuld auf sich genommen worden.
14. Januar
Russland 2000 – Die Verluste der Streitkräfte seit Beginn des Feldzugs in
Tschetschenien wurden vom Komitee der Soldatenmütter Russlands auf rund 3.000
Tote und ca. 6.000 Verwundete geschätzt. Die russische Presse hatte die
offiziellen Verluste der russischen Truppen, die mit 600 Toten und 1.500
Verwundeten angegeben worden waren, ebenfalls angezweifelt.
15. Januar
BRD 2000 – Eine an Lassa-Fieber erkrankte 23-jährige Studentin aus Schwäbisch
Hall war in einer Klinik in Würzburg (Bayern) gestorben. Es war in Deutschland
der erste bekannte Todesfall von Lassa-Fieber. Die Studentin war am 7. Januar
von einer Westafrika-Reise zurückgekommen.
15. Januar
Serbien 2000 – Bei einem Attentat war der serbische Milizenchef Zeljko
Raznatovic (1952-2000) erschossen worden. Der auch als „Arkan“ bekannte
Milizionär hätte sich vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag
(
Niederlande) verantworten sollen. Er war für schwere Kriegsverbrechen in
Kroatien und Bosnien zwischen 1991 und 1995 verantwortlich gewesen.
16. Januar
Chile 2000 – Die Präsidentschaftswahl in
Chile hatte der Sozialist Ricardo Lagos
gewonnen. Mit 51,3 Prozent hatte er sich im zweiten Wahlgang gegen den
rechtspopulistischen Kontrahenten Joaquin Lavin aus dem Pinochet-Lager
durchgesetzt, der 48,7 Prozent erhielt. Seit der Ermordung von Salvador Allende
im Jahr 1973 stand wieder ein Sozialist als Staatsoberhaupt an der Spitze eines
südamerikanischen Landes.
16. Januar
Guinea-Bissau 2000 – In der zweiten Runde gewann in Guinea-Bissau Kumba Yala die
Präsidentschaftswahlen. Nach dem Sturz von Joao Bernardo Vieira im Mai 1999
hatte Yala den damals eingesetzten Übergangspräsidenten Bacal Sanha abgelöst.
16. Januar
Kenia 2000 – Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa hatte Ernst August von
Hannover einen tätlichen Angriff auf einen deutschen Diskobesitzer in Kenia
zugegeben. Er habe sich durch den Lärm der Diskothek gestört gefühlt. Der
Welfen-Chef hatte bereits wegen seiner „Regenschirmattacke“ auf einen Kameramann
vom 11. Januar 1998 eine Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 DM
leisten müssen.
16. Januar
Israel 2000 – Der für den 20. Januar geplante Teilabzug von Truppen aus dem
Westjordanland war von der israelischen Regierung verschoben worden.
16. Januar
Tschetschenien 2000 – Von den Unabhängigkeitskämpfern in Tschetschenien war der
Übergang zum Partisanenkrieg gegen die russischen Soldaten angekündigt worden.
Der Verteidigungsminister Magomed Chambijew hatte erklärt, dass die Zeit des
Kampfes um strategische Positionen vorbei sei.
16. Januar
Fußball 2000 – Zum ersten konnte Borussia Mönchengladbach das DFB-Hallen-Masters
gewinnen. Der Bundesligaabsteiger hatte sich im Finale mit 3:2 gegen den
Zweitliga-Konkurrenten Greuther Fürth durchgesetzt.
17. Januar
BRD 2000 – Der ehemalige Bundesinnenminister Manfred Kanther hatte angekündigt,
er werde in der CDU-Spendenaffäre „die Treibjagd beenden“. Er legte sein
Bundestagsmandat nieder.
17. Januar
BRD 2000 – Das Berliner Landgericht verurteilte den deutschen Terroristen
Johannes Weinrich wegen des Anschlags auf das Berliner „Maison de France“ im
Jahr 1983 zu lebenslanger Haft.
17. Januar
Türkei 2000 – Die türkische Polizei war bei einer Fahndung nach Vermissten im
Kohlenkeller eines Hauses und dem dazugehörigen Grundstück im asiatischen
Stadtteil Uskudar auf zehn Leichen gestoßen. In den nächsten zwei waren Wochen
weitere 40 Leichen gefunden worden. Mehr als 750 Anhänger der Hisbollah wurden
in 30 türkischen Städten und Provinzen bis Ende des Monats verhaftet worden, da
man die Hisbollah für die Morde verantwortlich machte.
17. Januar
Indonesien 2000 – Mehrere christliche Kirchen waren auf der indonesischen
Ferieninsel Lombok, 30 km von Bali entfernt, von Tausenden aufgebrachter Muslime
in Brand gesetzt worden. In dem Religionskonflikt waren Angaben der
indonesischen Armeeführung zufolge auf den sogenannten Gewürzinseln seit
Dezember 1999 etwa 770 Menschen umgekommen.
17. Januar
Großbritannien 2000 – Durch den Zusammenschluss der britischen Pharmaunternehmen
Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham entstand der größte Pharmakonzern der
Welt. Der neue Konzern heißt Glaxo SmithKline. Er hatte einen Börsenwert
umgerechnet 360 Milliarden DM.
18. Januar
Japan 2000 – Im Alter von 110 Jahren starb in Kawasaki der bis dahin älteste
Mann der Welt, Sadayoshi Tanabe.
18. Januar
BRD 2000 – Altbundeskanzler Helmut Kohl trat als Ehrenvorsitzender der CDU
zurück, nachdem er von der Partei dazu aufgefordert worden war.
18. Januar
Tschetschenien 2000 – Nach schwerem Beschuss durch Artillerie und Luftwaffe
waren russische Truppen eigenen Angaben zufolge bis in das Zentrum der
Hauptstadt Grosny gelangt.
18. Januar
Vatikan 2000 – Bei einem ökumenischen Gottesdienst hatte Papst Johannes Paul II.
(1920-2005) zur Versöhnung unter den Christen aufgerufen. An dem Gottesdienst
hatte hochrangige Vertreter von 22 christlichen Kirchen teilgenommen.
18. Januar
USA 2000 – Die Suche nach der seit Anfang Dezember 1999 verschollenen Marssonde
„Polar Lander“ war von der US-Weltraumbehörde NASA endgültig eingestellt worden,
weil auch der letzte Versuch, Kontakt zu der 165 Millionen US-Dollar teuren
Sonde aufzunehmen, erfolglos geblieben war.
18. Januar
BRD 2000 – Der jahrzehntelange Vorsitzende der CDU und Altbundeskanzler Helmut
Kohl (*1930) hatte wegen der CDU-Spendenaffäre den Ehrenvorsitz der Partei
niedergelegt.
18. Januar
Österreich 2000 – Dreieinhalb Monate nach der Parlamentswahl hatten sich in
Österreich die beiden bisherigen Regierungspartner SPÖ und ÖVP prinzipiell auf
die Fortsetzung ihres Regierungsbündnisses verständigt. Am 21. Januar war das
Bündnis allerdings nach einem Streit um die Ressortverteilung und die
Rentenreform gescheitert.
18. Januar
Russland 2000 – Bei der konstituierenden Sitzung, die einen Monat nach der
Parlamentswahl in Russland stattfand, war der Kommunist Gennadi Selesnjow als
Duma-Präsident erneut gewählt worden. Er hatte 285 Stimmen, sieben Enthaltungen
und zwei Gegenstimmen bekommen. Selesnjow war der einzige Kandidat gewesen. Drei
Abgeordnete hatten ihre Kandidatur zurückgezogen. Die Kommunistische Partei war
bei den Parlamentswahlen im Dezember 1999 stärkste Partei geworden.
19. Januar
BRD 2000 – Aus den neuen Richtlinien für Rüstungsexporte, die das Bundeskabinett
verabschiedet hatte, ging hervor, dass bei Ausfuhr künftig beachtet werden
müsse, ob die Empfängerländer die Menschenrechte beachteten.
19. Januar
BRD 2000 – Die zuständigen Fachminister hatten sich bei einem Treffen mit
Bundeskanzler Gerhard Schröder (*1944) mit der Wirtschaft verständigt, dass die
19 deutschen Kernkraftwerke in der Regel nach einer Laufzeit von 30 Jahren vom
Netz gehen sollten.
19. Januar
Tunesien/Italien 2000 – In seinem tunesischen Exil starb im Alter von 65 Jahren
der frühere italienische Ministerpräsident Bettino Craxi. Er hatte das Amt von
1983 bis 1987 inne gehabt. Craxi hatte sich seit 1994 in Hammamet aufgehalten,
um der in Italien gegen ihn verhängten 20-jährige Haftstrafe entgehen zu können,
zu der der einstige Chef der Sozialisten wegen illegaler Parteifinanzierung
verurteilt worden war. Craxi war am 24. Februar 1934 in Mailand geboren worden.
19. Januar
Film 2000 – In Casselberry (US-Bundesstaat Florida) war die aus Österreich
gebürtige Schauspielerin Hedy Lamarr in ihrem Haus tot aufgefunden worden. Sie
war im Alter von 86 Jahren gestorben. Lamarr war als Hedwig Maria Kiesler am 9.
November 1913 in Wien geboren worden.
20. Januar
Musik 2000 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) starb der
US-amerikanische Jazzpianist John Donald Abney.
20. Januar
Iran 2000 – Der seit 28 Monaten im
Iran festgehaltene Helmut Hofer wurde
freigelassen. Er war von einem Hamburger Gericht zuvor wegen Beleidigung von
zwei Sicherheitsbeamten zu einer Geldstrafe von 20 Millionen Rial (rund 12.900
DM) verurteilt worden. Im Iran hatte man gegen Hofer 1998 wegen angeblicher
sexueller Kontakte zu einer Muslimin das Todesurteil verhängt, das später
aufgehoben worden war. Der 59-jährige kam am 21. Januar auf dem Flughafen
Köln/Bonn an.
20. Januar
BRD 2000 – Vor dem Deutschen Bundestag hatte sich CDU-Chef Wolfgang Schäuble im
Zusammenhang mit der Spendenaffäre für seine Partei und sein eigenes
Fehlverhalten entschuldigt.
20. Januar
BRD 2000 – Die Staatsanwaltschaft hatte nach Abschluss ihrer Ermittlungen zum
ICE-Unglück in Eschede am 3. Juni 1998 der Bahn massives Versagen vorgeworfen.
Das Unglück mit 101 Todesopfern war auf zu hohe Beanspruchung des Radreifens an
dem Unglückszug zurückzuführen gewesen.
20. Januar
Türkei 2000 – Vier Abkommen, die die Grundlage für eine freundschaftliche
Zusammenarbeit bilden sollten, waren von den Außenministern der beiden
miteinander verfeindeten Staaten Israel und Griechenland, Ismail Cern und
Giorgios Papandreou, unterzeichnet worden.
21. Januar
Ecuador 2000 – In Ecuador wurde durch einen Putsch der Präsident gestürzt.
21. Januar
Ecuador 2000 – Die Macht im Land übernahm nach wochenlangen Protesten gegen den
Präsidenten von Ecuador, Jamil Mahuad, die Armeespitze zusammen mit
rebellierenden Offizieren und Indio-Führern. Der bisherige Vizepräsident Gustavo
Noboa war zum neuen Präsidenten ernannt worden.
21. Januar
Spanien 2000 – Die baskische Untergrundorganisation ETA hatte durch das Zünden
von zwei Sprengsätzen einen 48-jährigen Oberstleutnant der spanischen Armee
getötet. Das Attentat geschah knapp sechs Wochen nach der Aufkündigung der
„Waffenruhe“ im November 1999.
22. Januar
Rumänien 2000 – Die rumänische Polizei gab bekannt, das der mutmaßliche Mörder
von Freischärlerführer Zeljko Raznatovic, genannt Arkan, und zwei seiner
Helfershelfer verhaftet wurden. Der Mordverdächtige war selbst Angehöriger der
Polizei gewesen.
22. Januar
BRD 2000 – Die Wiedereröffnung der Berliner Schaubühne fand mit der umjubelten
Uraufführung des Tanztheaterstücks „Körper“ der Choreografin Sasha Waltz statt.
22. Januar
Leichtathletik 2000 – Wegen Dopings sollte (DVL) den 5.000-m-Olympiasieger
Dieter Baumann vom Deutschen Leichtathletikverband für zwei Jahre gesperrt
werden. In zwei Urinproben des Langstreckler war das Muskelpräparat Nandrolon
gefunden worden.
23. Januar
Spanien 2000 – Mehr als 1 Millionen Menschen hatten in einer der größten
Friedensdemonstrationen der spanischen Geschichte gegen den Terror der
baskischen Untergrundorganisation ETA protestiert. Angeführt wurde der
Protestzug von Ministerpräsident José Maria Aznar und den ehemaligen
Regierungschefs Felipe Gonzalez, Adolfo Suarez und Leopoldo Calvo Sotelo.
23. Januar
Tschetschenien 2000 – Nach Angaben des Kremls war der seit dem 20. Januar in
Tschetschenien vermisste russische General Michail Malofejew tot. Offiziell hieß
es, dass dein Leichnam am Ort seines letzten Gefechtes um die tschetschenische
Hauptstadt Grosny gefunden worden war.
23. Januar
Großbritannien 2000 – Für die britische EMI Group Plc, den letzten noch
unabhängigen Musikkonzern mit Weltbedeutung, stand die Eingliederung in das
US-Medienunternehmen AOL Time Warner bevor.
23. Januar
Film 2000 – Die Auszeichnung als bester Film ging bei der 57.
Golden-Globe-Verleihung an die Gesellschaftssatire „American Beauty“. Auch die
Preise für die beste Regie und das beste Drehbuch gingen an diesen Erstlingsfilm
des Briten Sam Mendes.
24. Januar
BRD 2000 – Der Nachrichten-Sender N24 nahm seinen Sendebetrieb auf.
24. Januar
BRD 2000 – Von Bundespräsident
Johannes Rau (1931-2006) war dem
Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages eine Liste
vorgelegt worden, in der aufgezeigt worden war, dass Rau als Ministerpräsident
zwischen 1987 und 1997 insgesamt 37 Mal in Regierungsgeschäften und „sieben-
bzw. acht Mal“ im Interesse der Westdeutschen Landesbank mit dem Charterservice
der WestLB geflogen war. Er betonte, dass er die Charterjets nie privat genutzt
hatte.
24. Januar
BRD 2000 – Ein hoch verschuldeter 47-jähriger Unternehmer aus Sachsen wurde zu
einer lebenslangen Haftstrafe vom Berliner Landgericht verurteilt. Er war von
den Richtern wegen versuchten Mordes an Reisenden und versuchter räuberischer
Erpressung schuldig gesprochen worden.
24. Januar
USA 2000 – Im US-Bundesstaat Iowa hatte sich bei den parteiinternen Vorwahlen
für die Präsidentschaftswahlen die Favoriten durchgesetzt. Bei den Demokraten
hatte Vizepräsident Al Gore seinen Konkurrenten Bill Bradley besiegt und bei den
Republikanern wurden fünf Konkurrenten von dem texanischen Gouverneur George W.
Bush jr. besiegt.
25. Januar
BRD 2000 – Der Antrag der Oppositionsparteien SPD und Grüne auf Selbstauflösung
wegen der CDU-Finanzaffäre war mit 56 gegen 54 Stimmen von CDU und FDP abgelehnt
worden. Ministerpräsident Roland Koch von der CDU hatte Neuwahlen entschieden
abgelehnt, da die Landesregierung völlig handlungsfähig sei.
25. Januar
Bosnien 2000 – Soldaten der Internationalen Bosnien-Schutztruppe (SFOR) hatten
den mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus dem Bosnienkrieg, Mitar Vasiljevic,
festgenommen. Zwischen 1992 und 1994 war er an Gräueltaten gegenüber Muslimen
beteiligt gewesen.
25. Januar
Österreich 2000 – Von der konservativen Österreichische Volkspartei (ÖVP) und
der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei (FPÖ) waren Gespräche über eine
Regierungsbildung aufgenommen worden. Dass sich die von ihm angestrebte
Minderheitsregierung nicht durchsetzen ließ, hatte zuvor der amtierende
Bundeskanzler Viktor Klima von der SPÖ einräumen müssen.
25. Januar
Russland 2000 – Im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten (GUS) stand der Tschetschenien-Krieg. Auf dem Treffen war
der amtierende russische Präsident Wladimir Putin zum Vorsitzenden des GUS-Rates
gewählt worden.
25. Januar
Thailand 2000 – Etwa 700 Geiseln aus einem Provinzkrankenhaus nahe der Grenze zu
Birma waren von einer thailändischen Spezialeinheit befreit worden. Bei der
Aktion waren alle zehn Geiselnehmer erschossen worden. Sie hatten der „Armee
Gottes“ angehört, einer separatistischen Organisation des Karen-Volkes in Birma.
25. Januar
BRD 2000 – Die Bezeichnung der NATO für ungewollte zivile Opfer im Kososvo-Krieg
– „Kollateralschaden“ – wurde das „Unwort des Jahres 1999“ nach Ansicht einer
Jury aus sechs Sprachwissenschaftlern.
26. Januar
BRD 2000 – Der nordrhein-westfälische Finanzminister Heinz Schleußer von der SPD
war zwei Monate nach Beginn der sogenannten Flugaffäre zurückgetreten. Entgegen
früherer Angaben hatte er zugegeben, dass er bei zwei auf Kosten der WestLB
unternommenen Jugoslawien-Flügen begleitet worden war.
26. Januar
BRD 2000 – Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte fünf Transporte von den
Kraftwerken Biblis, Neckarswestheim und Philippsburg in das Zwischenlager Ahaus
(Nordrhein-Westfalen) genehmigt. Im Mai 1998 waren die Castor-Transporte
ausgesetzt worden, nachdem man radioaktive Verunreinigungen an den
Transportbehältern entdeckt hatte.
26. Januar
Schweden 2000 – Vom schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson wurde eine
dreitägige Holocaust-Konferenz eröffnet. Teilnehmer der größten politischen
Veranstaltung in der schwedischen Geschichte waren 20 Staats- und
Regierungschefs und Delegierte aus 48 Staaten sowie Historiker und Überlebende
des Holocaust.
26. Januar
Indonesien 2000 – Bei den blutigen Unruhen zwischen Christen und Muslimen auf
den Molukken-Inseln waren mehr als 1.600 Menschen umgebracht worden einem
Bericht der Zeitung „Jakarta Post“ zufolge. Das war die doppelte Anzahl, als
bisher bekannt gewesen war.
27. Januar
BRD 2000 – Die hessische CSU hatte zugegeben, dass mehr Geld ins Ausland
geschafft worden war, als bislang bekannt gewesen war: Statt der angenommenen 7
bis 8 Millionen DM waren es um 19,2 Millionen DM. Dieses Geld war vom damaligen
CDU-Schatzmeister Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein und anderen beiseite
geschafft worden.
27. Januar
BRD 2000 – Ohne Angaben von Gründen hatte der Steuerberater Horst Weyrauch
seinen Austritt aus der CDU erklärt. Offenbar hatte dieser Schritt mit dem
CDU-Finanzskandal zusammengehangen. Der 67-jährige Weyrauch galt als
Schlüsselfigur des illegalen Finanzgebarens der Partei auf Bundesebene und
innerhalb der hessischen Union.
27. Januar
USA 2000 – In einer fast 90-minütigen Ansprache, die 128 Mal von Beifall
unterbrochen worden war, hatte US-Präsident
Bill Clinton (*1946) insgesamt 61
Gesetzesinitiativen für das laufende Jahr vorgeschlagen und betont, dass es den
Vereinigten Staaten noch nie so gut gegangen sei.
27. Januar
BRD 2000 – Auf dem Baugelände in der Nähe des Brandenburger Tores waren vier
Informationstafeln im Beisein von Bundespräsident
Johannes Rau und Bundeskanzler
Gerhard Schröder nach einem mehr zehn Jahre andauernden Streit um das
Holocaust-Mahnmals aufgestellt worden. Der Opfer des Nationalsozialismus und der
Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 55 Jahren gedachte vor dem
Festakt der Bundestag.
27. Januar
Musik 2000 – Im Alter von 69 Jahren starb in seinem Haus am Attersee (Östereich)
der international renommierte österreichische Komponist und Pianist Friedrich
Gulda. Der gebürtige Wiener war am 16. Mai 1930 geboren worden. Er galt als
einer der weltweit besten Mozart- und Beethoven-Interpreten. Auch als
Jazz-Musiker hatte internationale Anerkennung gefunden.
28. Januar
BRD 2000 – Ohne Vorwarnung war ein Polizeibeamter durch Brustschüsse getötet
worden, als er versuchte einen Beziehungsstreit zu schlichten. Der 41-jährige
Täter nahm seine Lebensgefährtin als Geisel. Als die Polizei das Wohngebäude
stürmte, in dem sich der Täter verbarrikadiert hatte, erschoss der Mann seine
Lebensgefährtin und brachte dann sich selbst um.
28. Januar
Fußball 2000 – Sein 100-jähriges Bestehen feierte der Deutsche Fußball-Bund im
Leipziger Gewandhaus. In die Gründungsstadt des größten Sportfachverbandes der
Welt waren mehr als 1.000 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, der
Politik und des Sports gekommen.
28. Januar
USA 2000 – Am US-Devisenmarkt in New York war die europäische
Gemeinschaftswährung Euro auf 0,9848 US-Dollar gefallen, womit sich die
Euro-Talfahrt fortsetzte. Erstmals seit Mitte 1989 hatte der Dollar wieder mehr
als 2 DM gekostet.
29. Januar
BRD 2000 – Mit 98,3 Prozent der Stimmen war der CDU-Landesvorsitzende von
Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, zum Spitzenkandidaten seiner Partei für
die Landtagswahlen im Mai gewählt worden.
29. Januar
Kongo 2000 – Massaker an der Zivilbevölkerung im Nordosten des Kongo wurden
durch Video der Hilfsorganisation Christian Blind Mission belegt, das von
zahlreichen Fernsehsendern in Ostafrika ausgestrahlt wurde. Zeugenaussagen
zufolge hatte es bis zu 7.000 Morde gegeben. Ugandische Truppen, die die Region
unter ihre Kontrolle gebracht hatten, beabsichtigten gemeinsam mit Rebellen
Kongos den Präsidenten Laurent Kabila zu stürzen.
29. Januar
China 2000 – Der US-amerikanische Wissenschaftler Song Yongyi wurde von der
chinesischen Regierung freigelassen. Er war wegen angeblichen Geheimnisverrats
seit August 1999 inhaftiert gewesen. Durch den Fall waren die Beziehungen
zwischen Peking und Washington belastet gewesen.
30. Januar
Rumänien 2000 – In
Rumänien kam es zum Dammbruch einer Absetzanlage in Baia
Mare, wodurch es zu einer schweren Umweltkatastrophe kam.
30. Januar
Elfenbeinküste 2000 – Nach dem Start in Abidjan vor der Elfenbeinküste war ein
Airbus A310 der Kenya Airways in den Atlantik gestürzt. Von den 179 Insassen
waren 169 ums Leben gekommen.
30. Januar
Super Bowl 2000 – In Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) fand das XXXIV. Finale um
den Super Bowl, die begehrteste Trophäe im American Football statt. Im Georgia
Dome konnten sich die St. Louis Rams mit 23:16 gegen die Tennessee Titans
durchsetzen.
30. Januar
Tennis 2000 – Zum zweiten Mal nach 1995 hatte in Melbourne André Agassi die
Australien Open gewonnen. Im Finale hatte sich der US-Amerikaner gegen den
Titelverteidiger Jewgeni Kafelnikow aus Russland in vier Sätzen mit 3:6, 6:3,
6:2, 6:4 durchgesetzt. Die US-Amerikanerin Lindsay Davenport besiegte im
Endspiel der Damen die Schweizerin Martina Hingis 1:6, 5:7.
30. Januar
Frankreich 2000 – Die britische Mobilfunkfirma Vodafone AirTouch hatte sich im
Übernahmekampf um Mannesmann die Unterstützung des französischen Mischkonzerns
Vivendi gesichert. Beide Firmen wollten unter dem Vorbehalt, dass sich Vodafone
mehr als 50 Prozent von Mannesmann sicherte, ein neues europäisches
Internet-Unternehmen entstehen lassen.
31. Januar
EU/Österreich 2000 – Die Sanktionen der EU, die gegen Österreich verhangen
worden waren, bestanden in einer Verminderung der bilateralen Beziehungen auf
diplomatischer Ebene und auf Regierungsebene gegenüber der österreichischen
Regierung. Diese Maßnahmen waren seitens der EU-Staaten beschlossen worden wegen
der Regierungsbildung der von Jörg Haider geführten Freiheitlichen Partei
Österreichs (FPÖ) als Koalition mit der ÖVP unter Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel.
31. Januar
Film/Theater 2000 – In Herrsching am Ammersee (Bayern) starb der deutsche
Schauspieler Martin Benrath. Der gebürtige Berliner galt als einer der besten
deutschen Charakterdarsteller. Benrath war am 9. November 1926 geboren worden.
31. Januar
USA 2000 – Vor der kalifornischen Küste war ein mit 88 Menschen besetztes
US-Passagierflugzeug des Typs McDonnell Douglas MD 83 der Gesellschaft Alaska
Airlines abgestürzt, nachdem der Pilot technische Probleme gemeldet hatte. Die
Maschine war auf dem Flug von Puerto Vallarta (Mexiko) nach Seatlle
(US-Bundesstaat Washington) gewesen. Es gab keinen Überlebenden.
31. Januar
Israel/Libanon 2000 – Stellungen der Hisbollah-Miliz im Südlibanon waren als
Vergeltung für die tags zuvor geschehene Ermordung des stellvertretenden
Befehlshabers der mit
Israel verbündeten Südlibanesischen Armee (SLA)
bombardiert worden. Bei einem Anschlag der pro-iranischen Hisbollah waren am
selben Tag drei israelische Soldaten im Südlibanon ums Leben gekommen.
Januar 2000 Deutschland in den Nachrichten
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