September 1970 - Ein Weihbischof trat zurück
Zwar war ein Ermittlungsverfahren gegen
Weihbischof Matthias Defregger von der
Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I
eingestellt worden. Man hatte Defregger die
Mitwirkung an der Erschießung von 17 italienischen
Zivilisten in dem Abruzzendorf Filetto di Camarda
vorgeworfen. Nach der Vernehmung von 237 deutschen,
italienischen und österreichischen Zeugen war „die
strafrechtliche Unschuld“ Defreggers „erwiesen“.
Dennoch war Defregger als Regionalbischof in der
Münchener Erzdiözese zurückgetreten. Letztendlich
war allein schon die womögliche Verwicklung in die
Erschießung ein hässlicher Fleck auf seiner weißen
Weste, auch wenn er als Hauptmann der Wehrmacht
versucht hatte, diese Erschießung abzumildern.
Seiner Bekanntheit als volkstümlicher Prediger,
bayerischer Patriot und großer Marienverehrer hatte
das Verfahren kaum Abbruch getan. Seine Nachfolge
hatte Gerhard Gruber (*
1928)
angetreten.
Wichtige Ereignisse im
September 1970
1. September
Jordanien 1970 – Die Spannungen zwischen palästinensischen Freischärlern und dem
jordanischen Regime unter Hussein II. nahmen ständig zu. Hussein II. war nur
knapp einem Attentat entgangen, als seine Wagenkolonne von palästinensischen
Untergrundkämpfern beschossen worden war.
1. September
Guinea 1970 – Eine Choleraepidemie hatte in dem westafrikanischen Land
Guinea bereits
mehr als 100 Menschenleben gefordert. Registriert waren mehr als 2.000
Erkrankungen.
1. September
BRD 1970 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte die „Aktion der Straßenkunst“ mit
der Enthüllung der „Nanas“ der französischen Bildhauerin Niki de Saint-Phalle
begonnen. Die Aktion dauerte bis zum 31. August 1973.
2. September
Indien 1970 – Das Parlament des Landes hatte mit der notwendigen
Zweidrittelmehrheit einer Verfassungsänderung zugestimmt, nach der die 279
indischen Maharadschas (Großfürsten) künftig den anderen Bürgern gleichgestellt
waren. Das hatte das Parlament den Maharadschas jährliche staatliche Zuwendungen
in Höhe von insgesamt 24 Millionen DM gestrichen und ihnen ihre bisherigen
Privilegien wie z. B. die Befreiung von allen Steuern, entzogen.
3. September
USA/gypten 1970 – Die Vereinigten Staaten hatten Ägypten der Verletzung der mit
Israel vereinbarten Waffenruhe an der Suezfront bezichtigt. Bei
Luftbeobachtungen waren Raketenverlegungen registriert worden. Zuvor hatte
Israel ähnliche Vorwürfe gegen Ägypten vorgebracht.
3. September
Indonesien/Niederlande 1970 – Es war beim Staatsbesuch des indonesischen
Präsidenten Kemusu Suharto in den
Niederlanden zu heftigen Protesten von
Ambonesen gekommen. Der anschließende Besuch Suhartos in der Bundesrepublik vom
4. September bis 6. September hatte unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen
stattgefunden.
3. September
International 1970 – Die Genfer Abrüstungskonferenz hatte zum Abschluss ihrer
zweieinhalbmonatigen Sommersitzung einen Vertragsentwurf zur Freihaltung des
Meeresbodens von Kern- und anderen Massenvernichtungswaffen vorgelegt. Der
Entwurf war der UN-Vollversammlung zur Annahme übermittelt worden. Am 17.
November hatte das 1. Komitee der UN-Vollversammlung (für Politik und Sicherheit
sowie Abrüstung) eine von 37 Ländern eingebrachte Resolution, die zustimmend von
dem Vertragsentwurf Kenntnis nahm.
3. September
BRD 1970 – Die sozialdemokratischen Ministerpräsidenten von Niedersachsen,
Alfred Kubel, und
Nordrhein-Westfalen, Heinz Kühn, hatten sich auf Schloss
Arensburg bei Bad Eilsen zu Beratungen über eine Neugliederung des
Bundesgebietes getroffen. Kühn und Kubel hatten die Eilbedürftigkeit dieses
bisher unerfüllten Reformauftrages des Grundgesetzes unterstrichen. Ziel der
Neugliederung war die Schaffung gleicher, leistungsfähiger Bundesländer, nach
Heinz Kühns Vorstellungen sollten es insgesamt fünf werden.
3. September
Leichtathletik 1970 – In Turin (Italien) hatte Heide Rosendahl aus der BRD mit
6,84 m den Weltrekord im Weitsprung verbessert.
4. September
Chile 1970 – Der Sozialist und Kandidat der Unidad Popular (Volksfront),
Salvador Allende Gossens, hatte die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Er hatte
allerdings nicht die absolute Mehrheit erhalten.
4. September
Indien 1970 – Bei einem Fährunglück im Krishna-Fluss im südindischen Bundesstaat
Mysore waren mehr als 100 Menschen ertrunken. Unter ihnen hatten sich etwa 90
Schulkinder befunden. Die Passagiere waren von der kenternden Fähre in die Tiefe
gerissen worden.
5. September
Automobilrennsport 1970 – Beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza
war der in der WM-Wertung führende Automobilrennfahrer Jochen Rindt (*1942)
tödlich verunglückt.
6. September
Innerhalb weniger Stunden hatten palästinensische Kommandos drei
Passagierflugzeuge entführt, zwei davon nach Jordanien und ein weiteres nach
Ägypten (Kairo). Eine vierte Entführung war vereitelt worden. Am 9. September
war eine weitere Maschine nach Jordanien entführt worden.
6. September
Libyen 1970 – Agenturmeldungen zufolge waren 905
Ausländer mit hohem Einkommen
aus dem Land ausgewiesen worden. Darunter waren 247 Briten, 120 Italienier und
61 Australier gewesen. Der Vorsitzende des libyschen Revolutionsrates und
Ministerpräsident Muammar al Gadaffi hatte damit die Politik der Einschränkung
ausländischen Einflusses fortgesetzt. Gaddafi war im September 1969 durch einen
Staatsstreich an die Macht gekommen.
6. September
West-Berlin/BRD 1970 – Der Bund der Vertriebenen (BdV) hatte in West-Berlin zum
„Tag der Heimat“ eine Großkundgebung veranstaltet, die ohne größere
Zwischenfälle verlaufen war. Diese traditionelle Veranstaltung war erstmald
nicht mehr vom Berliner Senat und der Bundesregierung bezuschusst worden.
6. September
Großbritannien/Sowjetunion 1970 – Die Tänzerin Natalia Makarowa hatte bei einem
Gastspiel des Leningrader Kirow-Balletts in London um Asyl gebeten.
6. September
Leichtathletik 1970 – Im thüringischen Erfurt hatte Burglinde Pollak aus Potsdam
mit 5406 Punkten den Weltrekord im Fünfkampf aufgestellt.
6. September
Rudern 1970 – Der „Bodensee-Vierer“ (mit Steuermann) hatte bei den dritten
Ruder-Weltmeisterschaften in ST. Catharines (Kanada) den einzigen Titel für den
Deutschen Ruder-Verband der bundesdeutschen Ruderer gewonnen. Mit drei Siegen
war die Mannschaft der DDR am erfolgreichsten.
7. September
Großbritannien/Brd/Europa 1970 – Bei seinem Besuch in Bonn hatte der britische
Europaminister Geoffrey Rippon mit Bundesaußenminister Walter Scheel den
Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EG) erörtert.
Beide Seiten waren sich einig, dass die Verhandlungen möglichst zügig
vorangetrieben werden sollten.
8. September
CSSR/BRD 1970 – Auf einer Veranstaltung zum Tag der Bergarbeiter in der
Hauptstadt
Prag hatte sich der Ministerpräsident der CSSR, Lubomir Strougal, für
eine Bereinigung der Beziehungen zwischen der BRD und der CSSR ausgesprochen.
Strougal hatte unter Hinweis auf den Moskauer Vertrag, der eine günstige
Atmosphäre geschaffen hatte, das realistische Herangehen der Bundesregierung an
die Situation in Europa gewürdigt.
8. September
BRD 1970 – Den ursprünglich für November geplanten außerordentlichen
Programm-Parteitag hatte die
CDU auf Januar 1971 verschoben. Als Grund für
diesen in der Partei umstrittenen Beschluss des Bundesvorstandes war u. a.
darauf hingewiesen worden, dass die Deutschland-Politik im vorliegenden neuen
Parteiprogramm nicht angemessen Berücksichtigung gefunden hatte.
9. September
International 1970 – Der Weltsicherheitsrat hatte an die palästinensischen
Freischärler appelliert, die am 6. und 9. September entführten mehr als 300
Fluggäste auf freien Fuß zu setzen.
9. September
BRD 1970 – Zwischen
Werner Patzelt und dem CDU/CSU-Fraktionsschef
Rainer Candidus Barzel hatte ein vertrauliches Gespräch über die Ostpolitik
stattgefunden. Dabei hatte Barzel der Regierung die Zusammenarbeit angeboten.
Auch die Bundesregierung hatte eine derartige Kooperation angestrebt.
9. September
Europa/BRD 1970 – Unter Vorsitz von Bundesinnenminister
Hans-Dietrich Genscher
war in Bad Godesberg bei Bonn die erste europäische Ministerkonferenz für
Raumordnung zusammengetreten.
9. September
DDR/Guinea 1970 – Als 26. Staat hatte Guinea diplomatische Beziehungen zur DDR
aufgenommen.
9. September
BRD/Fußball 1970 – In Nürnberg hatte Uwe Seeler nach seinem 72. Länderspiel beim
3:1 über Ungarn Abschied von der Fußball-Nationalelf genommen.
10. September
Südafrika/International 1970 – Die blockfreien Länder hatten bei ihrer dritten
Gipfelkonferen in Lusaka (Sambia) Maßnahmen gegen die Apartheid-Politik
Südafrikas angekündigt. Sie hatten außerdem die Zusammenarbeit westlicher
Staaten mit der Regierung in Kapstadt verurteilt.
11. September
USA 1970 – Die Regierung in Washington hatte angesichts der zahlreichen
Flugzeugentführungen der letzten Tage beschlossen, US-amerikanische
Verkehrsmaschinen auf internationalen Routen von bewaffneten Sicherheitsbeamten
begleiten zu lassen.
11. September
Italien 1970 – Im Raum Venedig hatte am späten Abend ein Wirbelsturm erhebliche
Verwüstungen angerichtet. An drei Orten zwischen Venedig und Padua waren die
Leichen von 41 Opfern geborgen worden. Dies hatten die Behörden bekanntgegeben.
In Venedig waren 21 Fahrgäste eines Kabinenbootes ertrunken. Es war vom Sturm
aus dem Wasser geschleudert worden und hatte sich dabei drei Mal überschlagen.
12. September
International 1970 – Auf dem jordanischen Wüstenflugplatz Zarka waren die drei
von palästinensischen Luftpiraten nach Jordanien entführten Verkehrsmaschinen in
die Luft gesprengt worden. Die meisten der mehr als 300 Geiseln festgehaltenen
Passagiere waren freigelassen worden.
12. September
Sowjetunion/Weltraum 1970 – Die sowjetische Mondsonde „Luna 16“ war gestartet
worden. Das unbemannte Raumfahrzeug war am 20. September auf dem Mond im „Meer
der Fruchtbarkeit“ gelandet, hatte dort Bodenproben gesammelt und war zur Erde
zurückgekehrt.
12. September
Schwimmen 1970 – Der Deutsche Schwimm-Verband gewann bei den
Schwimm-Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) vier Titel bei den Herren.
Mit 16 Siegen war die DDR die erfolgreichste Mannschaft. Von den 16 Siegen
hatten die Damen zehn geholt.
13. September
Philippinen 1970 – Bei einem Taifun, der über dem Inselstaat gewütet hatte,
waren mehr als 140 Menschen ums Leben gekommen.
13. September
Tennis 1970 – Die Australierin Margaret Court hatte sich mit ihrem Sieg bei den
internationalen US-Tennismeisterschaften in Forest Hills (New York) den Grand
Slam gesichert.
14. September
Rumänien/BRD 1970 – Vier ungarische Bürger entführten ein rumänisches
Verkehrsflugzeug nach München (Bayern).
14. September
Boxen 1970 – Der US-Profiboxer Muhammad Ali (bis
1965 Cassius Clay) erhielt nach
der Entscheidung eines Bundesgerichts in New York wieder eine Boxlizenz.
15. September
UNO 1970 – In New York hatte die 25. Vollversammlung der Vereinten Nationen
begonnen. Präsident der Versammlung war der norwegische UN-Botschafter Edvard
Hambro geworden.
15. September
West-Berlin/International 1970 – Ein angeblicher Anführer der linksradikalen
Untergrundorganisation Tupamaros war von der Polizei nach einem Auftritt in der
Fernsehsendung „Monitor“ festgenommen worden. Die Polizei warf den Tupamaros
zahlreiche Brand- und Sprengstoffanschläge in West-Berlin vor.
15. September
USA 1970 350.000 Arbeiter des US-amerikanischen
Automobilkonzerns General Motors
waren bis zum 20. November für höhere Löhne in den Ausstand getreten.
15. September
Niederlande 1970 – Rund 15.000 Rotterdamer Hafenarbeiter hatten nach einem fast
dreiwöchigen „wilden“ Streik die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem sie
Lohnerhöhungen erreicht hatten, die über den von den Gewerkschaften
ausgehandelten Sätzen lagen.
16. September
BRD 1970 – Ein Ermittlungsverfahren gegen Weihbischof Matthias Defregger war von
der Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I eingestellt worden. Defregger
hatte man die Mitwirkung an der Erschießung von 17 italienischen Zivilisten in
dem Abruzzendorf Filetto di Camarda vorgeworfen. Nach der Vernehmung von 237
deutschen, italienischen und österreichischen Zeugen war „die strafrechtliche
Unschuld“ Defreggers „erwiesen“. Dieser war dennoch als Regionalbischof in der
Münchener Erzdiözese zurückgetreten.
16. September
BRD/Ungarn 1970 – Die Bundesregierung und Ungarn hatten in Bonn ein Abkommen
über den Warenverkehr und die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und
technischem Gebiet paraphiert. Das Abkommen hatte die wirtschaftlichen
Beziehungen der beiden Länder auf eine breitere Grundlage als bisher gestellt.
16. September
Europa/Chile 1970 – Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) hatte
nach einem in Meyrin bei Genf (Schweiz) unterzeichneten Vertrag ein
3,6-m-Teleskop für die Europäische Südsternwarte in Chile entwickelt.
16. September
BRD 1970 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte der erste Vorschulkongress getagt.
Daran hatten knapp 6.000 Kindergärtnerinnen, Sozialpädagogen und Studenten
teilgenommen. Die Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium, Hildegard
Hamm-Brücher, hatte betont, dass sich die Diskussion über die vorschulische
Erziehung nicht allein auf die Frage der Schulpflicht für Fünfjährige
beschränken dürfte. Sie müsste ebenso den Bereich der „Elementarerziehung“
einschließen. Ziel der Bundesregierung war es, bis zum Jahr 1980 für 75 Prozent
der Drei- bis Sechsjährigen einen Kindergartenplatz anbieten zu können.
16. September
West-Berlin 1970 – Vor dem Konzert der britischen Rockgruppe „The Rolling
Stones“ in der Berliner Deutschlandhalle war es zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen Fans und der Polizei gekommen.
16. September
BRD 1970 – Die Bundesregierung hatte ein Sofortprogramm für den Umweltschutz
beschlossen, das u. a. einen Maßnahmenkatalog gegen die Luftverschmutzung durch
Autoabgase, gegen Insektizide und Gewässerverunreinigungen enthielt.
17. September
BRD/Sowjetunion 1970 – Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und
Forschung, Hans Leussink, war zu einem 13-tägigen Besuch in die
Sowjetunion
gereist. Leussink wollte Möglichkeiten einer intensiveren deutsch-sowjetischen
Zusammenarbeit auf wissenschaftlich-technologischem Gebiet prüfen.
17. September
Europa 1970 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien war bei einer
Sondersitzung des 1957 gegründeten Verbandes europäischer Nachrichtenagenturen
der Beitritt von sechs Nachrichtenagenturen sozialistischer Länder gebilligt
worden: TASS/Sowjetunion, BTA/Bulgarien, ADN/DDR, PAP/Polen, MTI/Ungarn und CRK/CSSR.
17. September
Musik/International 1970 – Die „
Beatles“ standen zum ersten Mal seit acht Jahren
nicht mehr an erster Stelle der Beliebtheitsskala britischer Pop-Fans. Bei der
jüngsten Umfrag der Zeitschrift „Meldoy maker“ hatte die größte Zahl der
Befragten für die britische Rockgruppe „
Led Zeppelin“ gestimmt. Die „Beatles“
folgten an zweiter Stelle, die „
Rolling Stones“ an sechster Stelle.
18. September
USA/Israel 1970 – Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir hatte in
Gesprächen mit der US-Regierung in Washington betont, dass die Aufnahme von
Nahost-Friedensgespräche vom Rückzug ägyptischer Raketen vom Westufer des
Suezkanal abhängen würde. +18. September
BRD 1970 – In seiner Rede bei der Aussprache des Bundestags zur Ostpolitik hatte
Bundeskanzler Willy Brandt die Ratifizierung des am 12. August unterzeichneten
Moskauer Vertrags erneut von einer befriedigenden Berlin-Regelung abhängig (sog.
Berlin-Junktim).
18. September
BRD 1970 – Bei den Krupp Hüttenwerken AG in Bochum (Nordrhein-Westfalen) hatte
etwa ein Drittel der rund 8.000 Beschäftigten spontan die Arbeit niedergelegt.
Sprecher des Betriebsrates hatten mitgeteilt, dass die Arbeiter den Verlust der
Montan-Mitbestimmung befürchteten und ebenso Lohneinbußen durch die geplante
Zusammenlegung einiger Schmiede-Betriebe in den Krupp-Werken Essen, Bochum und
Rheinhausen.
18. September
Europa/BRD 1970 – Der Italiener Franco Maria Malfatti, der neue Präsident der
EG-Kommission, war zu einem Antrittsbesuch nach Bonn gekommen.
18. September
International 1970 – Ein Kongress in Brüssel (
Belgien), der vom 14. September
bis zum 18. September stattfand, hatte über die Zukunft der Kirche diskutiert.
Dabei hatten führende katholische Theologen wie Johann Baptist Metz und Hans
Küng eine „politische Theologie“ gefordert.
18. September
USA/Musik 1970 – Der US-amerikanische Rockmusiker Jimi Hendrix (*27. November
1942) war in London gestorben.
19. September
BRD 1970 – In einem Erdgasspeicher bei Eschenfelden (
Bayern) in der Oberpfalz
war der bislang schwerste Gasbrand in der Geschichte der Bundesrepublik
ausgebrochen. US-Spezialist Paul „Red Adair konnte den Brand am 25. September
löschen.
20. September
Schweden 1970 – Die regierenden Sozialdemokraten unter Ministerpräsident Olof
Palme hatten bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit verloren. Die
Bürgerlichen und die Kommunisten hatten Stimmengewinne verzeichnen können.
21. September
Malaysia 1970 – In der Wahlmonarchie war der Sultan von Kedah, Tungku Abdulhalim
Muazzam, der im Juli zum König des Landes gewählt worden war, war in sein Amt
eingeführt worden.
21. September
BRD 1970 – Nach weiteren Flugzeugentführungen waren in der Bundesrepublik die
Maßnahmen zum Schutz des Flugverkehrs in den Nahen Osten erneut verschärft
worden.
21. September
Dänemark/International 1970 – In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen war die
Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds eröffnet worden,
die bis zum 25. September dauerte. Im Mittelpunkt der Diskussionen hatten die
weltweite Inflation und die Entwicklungshilfe gestanden. Am Rande der Tagung war
es zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Die Demonstranten hatten u. a. gegen eine Cocktailparty des Weltbankpräsidenten
Robert S. McNamara protestiert.
21. September
BRD/Sowjetunion 1970 – Eine sowjetische Delegation war in
Stuttgart
eingetroffen. Die Delegation hatte mit Daimler-Benz über die Errichtung eines
Lkw-Werkes in der Sowjetunion verhandelt.
22. September
Griechenland/USA 1970 – Die nach dem Militärputsch in
Griechenland im April 1967
eingeschränkten US-amerikanischen Waffenlieferungen waren in vollem Umfang
wieder aufgenommen worden. Zur Stärkung der Südflanke der NATO wäre die
Militärhilfe unerlässlich, so verlautete es aus Washington.
23. September
BRD 1970 – Eine Äußerung von Bundesfinanzminister Alex Möller bei der Vorlage
des Haushaltsentwurfs für 1971 im Bundestag hatte die Abgeordneten der
CDU/CSU-Fraktion veranlasst, aus dem Bundestag auszuziehen und den Rücktritt
Möllers zu fordern, der sich als Demokrat disqualifiziert hatte. Von Möller war
der Union „geistige Nähe“ zu den Verursachern der beiden Weltkriege und der
nachfolgenden Inflationen unterstellt worden.
23. September
BRD/Sowjetunion 1970 – Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller hatte in Moskau
Gespräche über Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Sowjetunion
geführt.
23. September
Schweiz 1970 – Am Baseler Theater war das Schauspiel „Eisenwichser“ des
deutschen Arbeiterdichters Heinrich Henkel zur Uraufführung gelangt. Es entstand
unter der Regie von Horst Siede.
24. September
BRD 1970 – In Frankfurt am Main war die 22. Internationale Buchmesse eröffnet
worden, die bis zum 29. September dauerte. Gezeigt worden waren rund 213.000
Titel von 33.06 Ausstellern aus 64 Ländern, darunter hatten sich 68.000
Neuerscheinungen befunden.
25. September
Literatur 1970 – In Locarno (Schweiz) war der deutsche Schriftsteller Erich
Maria Remarque gestorben. Geboren worden war er am 22. Juni 1898 in Osnabrück.
26. September
Schach 1970 – Die Sowjetunion hatte zum zehnten Mal in ununterbrochener
Reihenfolge in Siegen (Nordrhein-Westfalen) die Mannschafts-Weltmeisterschaft im
Schach gewonnen.
27. September
Ägypten 1970 – In der Hauptstadt Kairo hatten König Hussein II. und der Führer
der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jasir Arafat, ein
Waffenstillstandsabkommen geschlossen.
27. September
Hockey 1970 – Die bundesdeutsche Hockeynationalmannschaft der Herren waren durch
ein 3:1 im Endspiel gegen die Niederlande Europameister in Brüssel (
Belgien)
geworden.
28. September
Ägypten 1970 – In der Hauptstadt Kairo war Staatspräsident Gamal Abd An Nasser
im Alter von 52 Jahren an einem Herzschlag gestorben. Nasser war seit Jahren
zuckerkrank gewesen. Das Präsidentenamt hatte interimistisch Vizepräsident
Muhammad Anwar As Sadat übernommen.
28. September
BRD 1970 – In Ansbach (
Bayern) war der Mittelstandskongress der CDU/CSU von den
beiden Parteivorsitzenden Kurt Georg Kiesinger und Franz Josef Strauß in den
Dienst des bayerischen Wahlkampfes gestellt worden. Kiesinger hatte die FDP
angegriffen, die zwar nicht der eigentliche Gegner der CDU/CSU war, trug aber
Schuld daran, dass in der BRD eine sozialistische Politik betrieben wurde.
Kiesinger hatte die Union dazu aufgerufen, nicht der Magie des Wortes Reform
bedingungslos anheimzufallen. In Bayern fand am 22. November die Wahl eines
neuen Landtags statt.
28. September
USA 1970 – In Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) war der US-amerikanische
Schriftsteller John Dos Passos gestorben. Geboren worden war er am 14. Januar
1896 in Chicago (US-Bundesstaat Illinois).
29. September
West-Berlin 1970 – Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe hatten innerhalb von nur
wenigen Minuten bei drei Banküberfällen insgesamt 217.000 DM in West-Berlin
erbeutet.
29. September
BRD/International 1970 – In einer nun veröffentlichten Resolution hatte die
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie die Ansicht vertreten, dass das
individuelle Leben erst 13 Tage nach der Befruchtung des Eis – praktisch zum
Zeitpunkt der Einnistung - beginne. Damit war die umstrittenen „Pille danach“,
die diese Einnistung verhinderte, vertretbar geworden.
30. September
USA/International 1970 –
US-Präsident Richard M. Nixon hatte im Rahmen seiner
zweiten Europareise den Vatikan, die im Mittelmeer stationierte 6. US-Flotte,
das NATO-Hauptquartier Europa-Süd, Jugoslawien, Spanien, Großbritannien und
Irland besucht.
September 1970 in den
Nachrichten
Karstadt-Mitarbeiter schwelgen in
Erinnerungen
solinger-tageblatt.de
Damals, am 9. September 1970, sei es so heiß
gewesen, dass sie am gestellten Kostüm die Ärmel
habe hochkrempeln müssen: Das gab damals ...
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