Die General Motors Geschichte

William C. Durant, Generaldirektor von Buick, gründete am 16. September 1908 General Motors (GM) mit Buick als zentrale Marke. Noch im selben Jahr erwarb er den Mitbewerber Oldsmobile, 1909 kamen unter anderem Cadillac sowie in den Folgejahren Pontiac, Chevrolet und GMC hinzu.
Das Unternehmen mit Sitz in Detroit expandierte stetig. Während der 1920er-Jahre erwarb GM die Firma Yellow Coach und begann damit, auf Überlandstraßen vermehrt Busse im Linienverkehr einzusetzen und baute schließlich das Fernbusunternehmen Greyhound auf. Auch auf dem europäischen Automarkt wurde GM bereits zu dieser Zeit aktiv. Mit der Übernahme britischen Vauxhall (1925) und der deutschen Adam Opel AG im Jahre 1929 stieg GM endgültig zum international operierenden Global Player auf. Ab 1931 war General Motors der größte Autobauer der Welt. Während des Zweiten Weltkriegs belieferte GM mit seinen Tochtergesellschaften dadurch sowohl die US-Army als auch die Deutsche Wehrmacht mit Fahrzeugen. Die Tatsache, mit beiden Kriegsparteien zusammengearbeitet zu haben, hatte jedoch wenig negative Konsequenzen für den amerikanischen Autobauer. Im Gegenteil, nach dem Krieg verklagte GM die US-Regierung sogar auf Reparationszahlungen für die während der Luftangriffe zerstörten Fabriken in Deutschland.
Am 18. März 1947 starb Unternehmensgründer William Durant, der nach der gescheiterten Übernahme von Ford zwischenzeitlich entlassen und später wieder durch den Kauf der Marke Chevrolet, die er ebenfalls gegründet hatte, eingestellt worden war, im Alter von 85 Jahren in New York. Der Expansionskurs von General Motors hielt auch weiterhin an - das Unternehmen stieg mit weiteren Firmenübernahmen auch in den Bau von Bahnmotoren und Baumaschinen ein. 1955 konnte GM als erstes US-Unternehmen überhaupt einen Gesamtjahresumsatz von mehr als einer Milliarde Doller verbuchen. Zwölf Jahre später produzierte General Motors sein einhundertmillionste Fahrzeug in den USA. Mit 618.365 Beschäftigten konnte GM 1979 sich den Status des größten Arbeitgebers der Vereinigten Staaten sichern. Ende der 1980er-Jahre ging GM Joint-Ventures mit den schwedischen Marken Volvo sowie Saab-Scania ein, um unter anderem seine Position auf dem Lkw-Markt zu stärken.
Durch die fortschreitende Automatisierung der Produktionsprozesse und einer abfallenden Umsatzkurve geriet das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren zunehmend in eine wirtschaftliche Schieflage. General Motors beschäftigte im Jahr 2003 weltweit noch 294.000 Mitarbeiter, wovon rund ein Drittel an Standorten im Ausland arbeiteten. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 181 Milliarden US-Dollar. Dennoch musste GM in diesem Geschäftsjahr mit fast 39 Milliarden Dollar den größten Verlust in seiner Geschichte hinnehmen. Aufgrund seiner hohen Verschuldung sowie verschiedener weiterer äußerer Faktoren wie gestiegener Benzinpreise und der Wirtschaftskrise war das angeschlagene und von der Insolvenz bedrohte Unternehmen 2008 zu drastischeren Maßnahmen gezwungen. Weltweit wurden rund 47.000 Arbeitsplätze abgebaut, Marken wie Hummer komplett eingestellt und weitere verkauft. Zudem gewährte die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten George W. Bush dem Unternehmen einen milliardenschweren Kredit. Den Titel des größten Autobauers der Welt hatte General Motors mittlerweile an den japanischen Autoriesen Toyota verloren. Trotz aller Sanierungsmaßnahmen musste General Motors am 1. Juni 2009 – 101 Jahre nach Unternehmensgründung – Insolvenz anmelden. Der Konzern wurde daraufhin unter anderem teilverstaatlicht und die Insolvenz in gerade einmal 40 Tagen abgewickelt. Ende 2010 konnte General Motors jedoch schon wieder an die Börse zurückkehren und erste Gewinne verkünden. Nachdem Opel GM 2012 eine Kooperation mit dem französischen Autohersteller PSA Peugeot Citroën einging, Opel und Vauxhall an eben diesen 2017 veräußerte positionierte sich General Motors mit seinen verbliebenen Marken Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC neu.