Die Opel Geschichte
Im Jahre
1899 kauften die Brüder
Fritz und Wilhelm
Opel die Motorwagenfabrik Lutzmann
in Dessau. Davor haben beide Nähmaschinen und
Fahrräder hergestellt. Jetzt wollten sie Autos
bauen! Nach nur einem Jahr präsentierten Fritz und
Wilhelm ihr erstes Modell: den Opel Patentwagen
System Lutzmann. Ganze 11 Autos davon lieferten sie
noch vor Ende des Jahrhunderts aus. Und damit
gehörte das Unternehmen Opel zu einem der ältesten
Automobilhersteller in Deutschland. Ihr Ziel war es,
Qualität zu liefern!
1902 tat
sich Opel mit dem französischen
Fahrgestellkonstrukteur Darracq zusammen. Im selben
Jahr entschieden sich die Brüder zusätzlich für den
Produktionsort Rüsselsheim. Ein weiterer
Verkaufszweig von Opel waren Motorräder – das erste
stellten sie schon
1901 vor.
Die Zweiräder wurden einfach
von mehr Leuten gekauft – schließlich hatten viele
noch nicht genügend Geld für ein Auto übrig. Aber
auch mit weniger Geld wollten die meisten ein Stück
von der neuen Mobilität abhaben. Im Jahre
1906
feierte Opel das 1.000ste Auto. Ein echter Erfolg!
Ein weiteres Ziel: Opel wollte die Mittelschicht als
Kunden gewinnen.
1909 produzierte Opel den
Doktorwagen – ein kleines und super wendiges Auto,
dass schnell sehr beliebt wurde. Zusätzlich
engagierten sich die Opel-Brüder im Rennsport: 1914
entstand so der „stärkste“ Opel – mit immerhin 260
PS. Doch das Geld verdiente die Autofirma mit den
Kleinfahrzeugen. Im selben Jahr stellte das Autohaus
das Modell „Puppchen“ vor – ein Viersitzer, der Opel
zum erfolgreichsten Autohersteller Deutschlands
machte. Sechs Jahre später (1920) kam der
„Laubfrosch“ auf die Straßen. Dieser entstand
mittlerweile auf dem Fließband und machte die
Herstellung der Autos um einiges schneller und vor
allem preiswerter! Das Autohaus Opel hatte die
intelligente Strategie gefahren, zu den PKW auch
Fahrräder im „Programm“ zu haben. Diese wurden
nämlich auch während der gesamten Wirtschaftskrise
gekauft. Und so wurde Opel im Jahre 1928 sogar zum
weltgrößten Fahrradhersteller – andere Autofirmen
„knabberten“ zu dieser Zeit oft am Hungertuch oder
machten Pleite.
Clevere Ideen für das Überleben der
Wirtschaftskrise
in den 1920er Jahren!
Durch den großen Absatz der Fahrräder konnte sich
Opel sogar finanzielle Investitionen in den Autobau
leisten. 1928 entstand in Rüsselsheim der erste PKW
der Oberklasse: der Opel Regent. Damals wurden
gerade einmal 25 Fahrzeuge hergestellt. Erfolg hatte
Opel auch im
Rennsport. Hier konnten sie den damals
aktuellen Geschwindigkeitsrekord auf satte 254 km/h
erhöhen. In den 1930er Jahren arbeitete das
Unternehmen an der Idee, die Fahrzeuge finanzieren
zu lassen. Dafür gründete man die Opel Bank – so
konnten auch die einen PKW kaufen, die dazu
eigentlich gar nicht das Geld hatten. Im März 1929
verkauften die Opelbrüder zunächst 80 Prozent der
Unternehmensanteile an den US-amerikanischen
Autokonzern General Motors (GM) – bis
1931 übernahm
GM dann das gesamte Unternehmen. Mitte der 1930er
Jahre schufen die Opel-Konstrukteure den Olympia –
das erste Großserienfahrzeug mit selbst tragender
Karosserie.
1936 kam der Kadett in die Autohäuser –
dieser konnte super günstig angeboten werden und
wurde somit ein echter Renner im Verkauf! Opel war
auf einmal so erfolgreich, dass die Führungsebene
beschloss, die Produktion der Fahrräder an NSU zu
verkaufen. Übrigens: Ende der 1930er Jahre war Opel
mit 25.000 Mitarbeitern einer der erfolgreichsten
Autohersteller Europas. Allerdings musste Opel
1939
7000 Menschen entlassen. Während des Zweiten
Weltkriegs produzierte Opel LKW-Modelle - wie den
„Blitz“ – der vor allem durch Rüstungsaufträge
hergestellt werden konnte. Und dementsprechend waren
die Werke während des Krieges auch Ziel für die
Bomben der Alliierten. 1944 wurde die Rüsselsheimer
Opel-Werke fast völlig zerstört! Doch man blieb
optimistisch und vor allem flexibel: das Unternehmen
produzierte nach dem Ende des Krieges einfach
Kühlschränke – und das im Auftrag der US-Kräfte.
Zwei Jahre später (1946) wurden dann wieder LKW
gebaut – vor allem der Opel Blitz. Zu dem
produzierte Opel in den 1940er Jahren den „Kapitän“
– gleichzeitig musste das Produktionswerk in
Rüsselsheim wieder aufgebaut werden.
Acht Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war Opel
wieder bereit!
Auf der
IAA 1953 präsentierte die Firma den Olympia
Rekord, der bis
1957 über eine halbe Millionen Male
gebaut wurde. Dazu kam der Opel „Kapitän“, der
weiterentwickelt wurde. 1962 baute Opel aus einem
neuen Werk z.B. den aktuellen
Kadett – in Bochum.
Der Kadett war die Konkurrenz für den erfolgreichen
VW Käfer. Bereits 1966 lief der millionste Kadett
vom Band in Bochum. Neben der
Mittelschicht konzentrierte sich der Konzern auch
auf die Oberschicht: mit Modell-Angeboten wie den
Kapitän – den Admiral und Diplomat! Im Jahre 1967
hatte Opel dann die sportlichen Familienväter im
Focus: für dieses interessante
Kundensegment bauten
sie den Commodore! Der war z.B. mit einem starken
6-Zyylindermotor ausgestattet – zu dem gab es den
sportlichen Opel GT. Mitte der
1970er Jahre kam dann
der berühmte
Opel Manta – außerdem der eher brave
Bruder Ascona. Zu dieser Zeit hatte Opel einen
Marktanteil von immerhin 20 Prozent. Eher unflexibel
reagierte die Führungsebene in
den 1990er Jahren –
dadurch, dass es keine gute Modellpolitik gab,
musste das Unternehmen heftige Absatzeinbußen
hinnehmen – innerhalb der Mittel- und Oberklasse.
Einigermaßen erfolgreich blieben der Corsa und der
Astra – mit dem Omega allerdings landete der
Autohersteller nicht wie gewünscht in der
Oberklasse. Auch mit der Produktion des kleinen und
sportlichen Tigra konnte Opel auf dem Markt nicht
wirklich überzeugen. Aufgrund der Finanzkrise musste
der Mutterkonzern General Motors – wie viele andere
Firmen auch – die Produktionen zurückfahren. Opel
selbst stellte beim Bund die Anfrage nach einer
Bürgschaft für einen Kredit - zur Absicherung.
Gleichzeitig wollte sich die Regierung für Opel
einsetzen und sich - anstelle der Bürgschaft – darum
bemühen, einen Investor für die Finanzierung zu
finden. Um Kredite für den US-amerikanischen
GM-Konzern zu bekommen, musste dieser die deutschen
Fabriken verpfänden. Bleibt die Frage, wie hoch die
Chancen dafür stehen, einen neuen Kapitalgeber mit
dem nötigen Geld zu finden!? Aufgrund der vielen
gefährdeten Arbeitsplätze ist das Thema
„Opelverkauf“ auch für die deutsche Regierung immer
wichtiger geworden. Offen bleibt allerdings, ob die
verschiedenen Rettungsversuche wirklich erfolgreich
enden können!? Das wird sich hoffentlich in nächster
Zukunft zeigen!