Das Autojahr 1930 -
American Austin Motor Company auf
Erfolgskurs
Der phänomenale Erfolg des kleinen Austin 7, den der
britische Automobilhersteller Austin Motor Company
in mehreren Produktionsserien zwischen 1909 und 1911
und ab 1922 bis in die
Autopreise 1930 (in RM)
Opel 20 PS
Hanomag 16 PS
DKW 22 PS
Ford LKW 1,5 Tonnen
Ford Tudor 20 PS
BMW 15 PS
Mercedes Benz Stuttgart 200
Brennabor 57 PS
2700,-
2800,-
3300.-
2900.-
3800.-
2475,-
5900.-
6700.-
späten dreißiger Jahre hinein
produzierte, inspirierte die Gründung der American
Austin Motor Company, die im Jahr 1930 die
Produktion einer lizenzierten Version des Austin 7
in den USA aufnahm. Während das kleine Auto in
Europa als eines der beliebtesten und
meistverkauften PKW seiner Zeit in die
Automobilgeschichte einging, endete der
ambitionierte Versuch, ähnliche Erfolge auch in den
Vereinigten Staaten zu erzielen, in einem
finanziellen Desaster. Nach einem viel
versprechenden Start musste die American Austin
Motor Company bereits im Jahr 1934 Konkurs anmelden,
da die Folgen der Weltwirtschaftskrise über die
Vereinigten Staaten hereinbrachen und die
Verkaufszahlen so weit zurückgingen, dass die
Produktion nach
wenigen Jahren wieder eingestellt
werden musste. Der ehemalige Autoverkäufer Roy
Evans, der für Austin mehrere Jahre lang tätig
gewesen war, kaufte im Jahr 1935 das bankrotte
Unternehmen und führte es unter dem Markennamen
American Bantam weiter. Die Verbindungen mit der
früheren Muttergesellschaft, der britischen Austin
Motor Company, wurden gelockert, und Evans nahm im
Jahr 1937 die Produktion eines in Aussehen und
technischer Ausstattung leicht veränderten
Kleinwagens auf. Insgesamt wurden etwa 6.000 Stück
dieses Autos in mehreren Produktionsserien
hergestellt. Die Version von 1938 wurde als
Inspiration für das Auto von Donald Duck berühmt.
Das Unternehmen American Bantam war darüber hinaus
für die Entwicklung des ersten, von Karl Probst
entworfenen Jeep-Modells verantwortlich, von dem
American Bantam bis zum Jahr 1956 mehr als 2.700
Stück anfertigte.
Der britische Automobilhersteller Wolseley Motor
Company, für die der Industrielle Herbert Austin bis
1905 tätig gewesen war, bevor er mit der Austin
Motor Company seinen eigenen Konzern gründete,
brachte im Jahr 1930 den legendären Wolseley Hornet
auf den Markt, der bis 1936 in einer Limousinen- und
einer Coupé-Ausführung angefertigt wurde und mit
mehr als 31.700 Exemplaren zu einem großen Erfolg
für das Unternehmen wurde. Ab 1932 wurde darüber
hinaus eine Sportwagen-Version gebaut, von der 148
Stück bis 1935 die Wolseley-Fabriken verließen.
Die
britische Luxusmarke Bentley präsentierte im
Oktober 1930 im Rahmen der
London Olympia Motor Show
erstmals den exklusiven Bentley 8 Liter, der als das
letzte von Bentley entwickelte
Modell vor der Übernahme des Unternehmens durch
Rolls Royce in die Geschichte einging. In zwei
Jahren verließen einhundert Stück dieses
großräumigen Automobils die
Bentley-Produktionsstätten. Es wurde vermutet, dass
die enorm hohen Kosten für die Entwicklung des
Bentley 8 Liter für den Ruin des
Traditionsunternehmens verantwortlich waren.
In Frankreich konnte der Konzern Delage mit dem im
Jahr 1930 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten
Luxusmodell Delage D6 trotz der Weltwirtschaftskrise
einen großen kommerziellen Erfolg erzielen. Bis 1940
wurde dieses beliebte Modell produziert, und der
große Erfolg veranlasste das Unternehmen, im Jahr
1946 die Produktion erneut aufzunehmen. Bis 1954
wurden Exemplare dieses populären Wagens verkauft,
nachdem Delage schon im Jahr zuvor die Produktion
von Autos eingestellt hatte.
Das ebenfalls im Jahr 1930 erstmals präsentierte
Luxusauto Mercedes-Benz 770, auch bekannt als
„Großer Mercedes“ erfuhr mehrere Produktionsserien
bis zum Jahr 1943. Das Fahrzeug ging als eines der
„Nazi-Autos“ in die Geschichte ein und ist in
zahlreichen Archivfilmen aus der Nazi-Zeit zu sehen.
Sowohl Adolf Hitler, als auch hohe NSDAP-Funktionäre
wie Reinhard Heydrich oder Hermann Göring besaßen
ein Exemplar dieses exklusiven Wagens.
In den Vereinigten Staaten brachte das Jahr 1930 den
Cadillac V-16 sowie den Chevrolet Series AD
Universal hervor. Als Cadillacs teuerstes Modell
wurde der V-16 bis zum Jahr 1940 ausschließlich auf
Bestellung erfolgreich produziert, bis der Zweite
Weltkrieg in Europa die Verkaufszahlen drastisch
sinken ließ. General Motors gelang mit dem Chevrolet
Series AD Universal ein großer Verkaufserfolg.
Insgesamt 640.980 Exemplare dieses Fahrzeugs wurden
in nur einem Jahr als Zweisitzer, Viersitzer und als
Lieferwegen erzeugt.
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