Die Bentley Geschichte

Bentley Motors Limited ist ein traditionsreicher britischer Hersteller von Luxusklasseautos. Die Firma wurde im Juli 1919 in dem Londoner Stadtteil Cricklewood von dem begeisterten Rennfahrer W.O. Bentley gegründet, der bereits während des Kriegs seine technischen Fähigkeiten dazu genutzt hatte, verbesserte Flugzeugmotoren zu entwickeln. Auch bei der Produktion von Autos legte er von Anfang an Wert auf Geschwindigkeit und neueste Technologien. Bereits wenige Monate nach der Firmengründung konnte ein Chassis vorgestellt werden, und im September 1921 kam der erste Bentley auf den Markt, wobei sich die Produktionsanlage in Crewe befand. Das Fahrzeug bewies schon im Folgejahr beim Indianapolis-Rennen seine Renntauglichkeit und seine hervorragende Verarbeitung. Internationale Bekanntheit erlangte die Marke nach dem Sieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1924, eine Leistung, die Bentley noch mehrmals wiederholte. Der bekannteste Bentley aus dieser Zeit war das 4½-Modell, das als das Auto von James Bond Kultstatus erlangte. Trotz des erstklassigen Rufs, den Bentley sich erarbeitet hatte, war die Firma von Anfang an immer wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Während der großen Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen schließlich endgültig ins Schlingern und wurde deshalb 1931 von Rolls-Royce übernommen. Die Marke Bentley wurde aber auch unter dem neuen Unternehmensdach weitergeführt. Allerdings wurde die Niederlassung in Cricklewood geschlossen und die Produktion nach einer zweijährigen Unterbrechung zunächst nach Derby und später vollständig nach Crewe verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam mit dem Bentley Mark VI das erste Luxusauto als Komplettfahrzeug mit einer Stahlkarosserie auf den Markt. Der kurz darauf für den Export hergestellte Rolls-Royce Silver Dawn basierte ebenfalls auf einem Bentley mit neuartiger Karosserie. 1952 löste eine neue Produktreihe die bisherigen Modelle ab, wobei besonders auf Geschwindigkeit ausgelegte Wagen in der Regel die Bezeichnung Continental erhielten, da auf dem europäischen Kontinent schneller gefahren werden durfte als in Großbritannien. Die Tradition, Schwestermodelle unter der Bezeichnung Rolls-Royce zu verkaufen, wurde dabei fortgeführt. In den Sechzigern wurde bei der T-Serie erneut mit technischen Neuerungen wie beispielsweise Scheibenbremsen Autogeschichte geschrieben. Im Laufe der Jahrzehnte blieb die Nachfrage nach Bentleys aber immer deutlicher hinter der nach der Marke Rolls-Royce zurück. Erst in den Achtzigern erholten sich die Verkaufszahlen wieder, nachdem mit dem Bentley Turbo R die Marke wieder ein eigenständiges Profil als Luxusmarke gewonnen hatte. Schließlich wurde Rolls-Royce im Jahr 1998 an den Volkswagen-Konzern verkauft, der die Produktion splittete. Während Bentley in Crewe verblieb, wurde die Produktion von Rolls-Royce nach Goodwood in West Sussex verlagert. Da Volkswagen lediglich die Namensrechte an Bentley erworben hatte, konnte BMW, der Rechteinhaber an dem Namen Rolls-Royce, durchsetzen, dass die Fahrzeuge beider Marken von diesem Zeitpunkt an mit BMW-Motoren ausgestattet wurden. Die Neuentwicklungen unter dem Dach von Volkswagen konnten aber problemlos an frühere Erfolge anknüpfen, wie der Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans im Jahr 2003 zeigte.