Stadtinfo
Wien
Geschichte
Urgeschichte Wiens
Die kulturelle Geschichte ist lang und umstritten.
Dass das Wiener Becken aber bereits zu Zeiten der
Altsteinzeit wiederkehrend besiedelt war, zeigen
archäologische Funde der Neuzeit. Man entdeckte
zahlreiche Siedlungsspuren, die eine Fährte bis zur
Zeit der Kelten legen. Es fanden sich auch Hinweise
auf eine Siedlung mit dem Namen Vedunia (Waldbach).
Im 1. Jahrhundert gründeten die Römer eine
militärische Befestigung an der Stelle des heutigen
Stadtzentrums von Wien. Angrenzend war die Stadt
Vindobona. Erst im 5. Jahrhundert verließen die
Römer das Lager, welches sich inzwischen zu einer
weitflächigen Besiedlung ausgebreitet hatte. In den
Salzburger Annalen fand sich 881 eine Erwähnung
Wiens im Zusammenhang mit dem für Weinanbau
bekannten Berghof. Die wahre Blütezeit Wiens
erfolgte aber, nachdem der ostfränkische König Otto
I. das Land von den Magyaren eroberte. Bis zur Mitte
des 12. Jahrhunderts mauserte sich Wien zu einem
wichtigen Handelsplatz.
Das Herzogtum Wien
1156 wurde Wien durch die Ernennung
Österreichs zum
Herzogtum dessen Hauptstadt. Im 13. Jahrhundert ging
die Herrschaft an die Habsburger über. Diese bauten
die Stadt aus und förderten die Handelsbeziehungen
zwischen den Städten an der Donau bis hin nach
Venedig. 1365 wurde die Wiener Universität
eingeweiht und der Bau des gotischen Langhauses von
St. Stephan eingeleitet. 1529 belagerten die Türken
die Stadt – erfolglos. 1556 wurde Wien der Sitz des
Kaisers. Zu dieser Zeit war die Rekatholisierung
bereits in vollem Gange, und die Jesuiten hielten
Einmarsch. Wien wurde nicht zuletzt durch den
Bischof von Wien Melchior Khlesl Zentrum der
Gegenreform um
1600. Bis
1640 war Wien beinahe
vollständig von Protestanten verlassen worden. Um
1680 wurde Wien ein zweites Mal von den Türken
belagert. Wieder mussten sich die Türken
zurückziehen, als die Polen von der Seite einfielen.
Die Stadt wurde zunehmend ausgebaut und entwickelte
sich zu einem kulturellen und künstlerischen Zentrum
– außerdem erfuhr sie eine barocke Umgestaltung.
Trotz der Rückschläge durch die Pest im Jahre 1679
und
1713
stieg die Bevölkerungszahl Wiens ständig.
Infolgedessen wurden neuen Kanalisationen gebaut und
eine Straßenreinigung eingeführt. Um
1800
wurde Wien zwei Mal von
Napoleon
eingenommen.
Erster und Zweiter Weltkrieg
Mit dem Wiener Kongress 1914/1915 wurden die
politischen Verhältnisse in Wien und Europa neu
geordnet. Eine zivile Erneuerung fand Wien durch die
März- und die Oktoberrevolution. Bedingt durch die
Industrialisierung und die Umstände, welche diese
mit sich brachte, waren die Menschen zunehmend
unzufriedener und rebellierten gegen den
Staatskanzler Metternich. Im
Ersten Weltkrieg geriet
Wien in eine Versorgungskrise, die erst mit der
Gründung Österreichs endete. Kaiser Karl I. verließ
die Stadt, und am 12. November wurde vom Wiener
Parlament die Republik ausgerufen. Die Stadt
entwickelte sich autark, bis
Adolf Hitler
1938 in
Österreich einmarschierte. Die
Judenverfolgung
begann. Größen wie
Sigmund Freud emigrierten, und
über 60000 Juden wurden ermordet. Bei den alliierten
Luftangriffen
1944 zerfiel rund ein Fünftel aller Gebäude
zu Schutt und Asche. Auch der Stephansdom brannte.
In einer achttägigen Schlacht befreiten die
Alliierten
1945
die Stadt von NS-Truppen. Wie auch Berlin wurde Wien
in Sektoren unterteilt. Erst
1955
erhielt Österreich seine Freiheit, und die
Besatzungstruppen zogen ab. In den Folgejahren
schloss sich Wien der IARO an und wurde unter
anderem der Sitz der OPEC.
1980
wurde ein UNO-Hauptsitz errichtet. Die Stadt blühte
neu auf: Es wurde eine U-Bahn gebaut, und bis heute
ist eine imposante Skyline an beiden Seiten der
Donau entstanden. Heute gilt Wien als eine der
Städte mit der besten Lebensqualität und beherbergt
1.693.024 Menschen.