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Chronik 1600 - Kriege und Scheiterhaufen

Astronomen wie Tycho Brahe (1546-1601) aus Dänemark und der deutsche Johannes Kepler (1571-1630) riskierten viel, als sie sich zu Gesprächen in Prag trafen. Die Inquisition wütete in Europa und unschuldige Frauen und Männer landeten auf dem Scheiterhaufen. Der italienische Philosoph, Priester, Dichter und bedeutender Astronom Giordano Bruno war einer von ihnen. Er war im Januar 1548 in der süditalienischen Kleinstadt Nola geboren worden, ein genaues Datum ist nicht bekannt. Doch sein Name steht noch heute für sein Postulat der Unendlichkeit des Weltraums, für die These, dass die Realität aus der Vorstellung hervorgehen würde. Derartige und andere Behauptungen ließ die Kirche nicht durchgehen und auch nicht das weltliche Gericht. Am 17. Februar 1600 wurde Giordano Bruno in Rom verbrannt, nachdem der von den Oberen Gefürchtete ohnehin schon einige Jahre Kerkerhaft hinter sich gebracht hatte. Im Jahr 2000 wurde er rehabilitiert, zumindest wurde sein Tod von Johannes Paul II. (1920-2005) als ein Unrecht anerkannt. Die Wissenschaft war auf dem Vormarsch in Europa, wo sich allmählich Nationalstaaten herausbildeten. Für das Andenland Peru brachte aber zunächst einmal ebenfalls Feuer den Tod, in dem Fall war er vulkanischen Ursprungs. Der Huaynaputina im Süden des Landes dehnte seine Explosion bis in den März hinein aus und diese Katastrophe ging als die schlimmste der Geschichte in die Annalen ein. Flammenfraß wurden auch protestantische Bücher und Schriften. So geschehen am 8. August in der Paulusvorstadt von Graz im heutigen Österreich. Die Protestanten waren ausgewiesen worden und einige Tausend Druckerzeugnisse wurden verbrannt. Wo das geschah, wurde nach zwei Tagen der Grundstein für die Antoniuskirche gelegt, die dann zur ersten Niederlassung der Kapuziner aus der Steiermark wurde. Es war keine Ironie, dass im selben Jahr ausgerechnet die Komödie „Viel Lärm um nichts“ von William Shakespeare (1564-1616) in Druck ging. Im Achtzigjährigen Krieg, den die Niederlande gegen Spanien führte, gab es in der Schlacht von Nieuwpoort einen Sieg die Niederlande unter Moritz von Oranien (1567-1625) gegen das Heer der Spanier unter Albrecht VII. von Österreich (1559-1621). In Irland wütete der Neunjährige Krieg und um den Ostseeraum begann der Polnisch-Schwedische Krieg. Derweil betrat der erste Engländer, der Weltreisende William Adams (1564-1620), den Boden Japans, blieb und bekam sogar den Titel eines Samurai.
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