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Chronik 1604 -
Keplers Supernova
In Italien gelang es gleich zwei Männern, eine
Supernova zu entdecken. Zum Einen war es der
Astronom Ilario Altobelli (1560-1637) in Verona und
zum Zweiten war es der Maler Raffaello Gualterotti
(1543-1639) in Florenz, der sie beobachtete. Dieses
Ereignis am Himmel konnten am nächsten Tag ebenso
chinesische Astronomen verzeichnen. Aber auch dem
Italiener Galileo Galilei (1564-1642) und dem
deutschen Johannes Kepler (1571-1630) entging das
Himmelsereignis nicht. Im Gegenteil, Kepler sah sehr
genau hin. Und obwohl er die Supernova nicht als
Erster entdeckt hatte, sondern erst am 17. Oktober,
wurde sie nach ihm benannt, weil seine sofort
verfasste Schrift dazu in deutscher Sprache das
Phänomen erklärte. Dass es bis dato die letzte
Supernova in der Milchstraße gewesen war, konnte der
Astronom jedoch nicht wissen. Die Wissenschaft heute
kennt das Ereignis als Keplers Supernova oder
Keplers Stern. Inzwischen hatten auch Laien die
Erscheinung sehen können, denn sie erhellte den
Himmel auf seltsame Weise fast ein Jahr lang. Ob der
italienische Barockmaler Caravaggio (1571-1610) sie
ebenfalls gesehen hat, ist natürlich nicht verbürgt.
Er war damit befasst, sein Werk „Die Grablegung
Christi“ zu vollenden, das als Altarbild für die
Kirche Santa Maria in Rom gedacht war. Der
Englisch-Spanische Krieg, der ein Teil des
Achtzigjährigen Krieges war, konnte beendet werden.
Der Vertrag von London machte es möglich, in dem
England seine Unterstützung für die Niederlande
nicht erneuerte. Doch dies war nur ein Teil des
gewaltigen Achtzigjährigen Krieges, in dem in jenem
Jahr Moritz von Oranien (1567-1625) die Stadt Sluis
an der niederländischen Nordseeküste zurückeroberte,
deren Blütezeit allerdings längst vorüber war. Die
Stadt war 1587 von den Spaniern eingenommen worden.
Und nach dreijähriger Belagerung wurde nun auch der
niederländischen Garnison freier Abzug aus Ostende
von den spanischen Truppen gewährt. In den drei
Jahren der Belagerung waren mehrere Zehntausend
Menschen ums Leben gekommen. Für diese Menschen war
es auf jeden Fall eine Niederlage geworden, egal wie
hell es am Himmel leuchtete. Dessen ungeachtet wurde
in London wieder ein Stück von William Shakespeare
(1564-1616) uraufgeführt – die Tragödie „Othello“
hatte im Palace of Whitehall Premiere. Es gab in
deren Inhalt zwar keinen Krieg, jedoch so viel
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