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Chronik 1601 - Neues Geld aus den
Niederlanden
Das 17. Jahrhundert war
angebrochen und die Niederlande brachten neues Geld
auf den Handelsmarkt – den Gulden, der seit jenem
Jahr geprägt wurde. Und er musste auch umgehend als
Strafe gezahlt werden und zwar in dem zweiten
bekannten Patentverletzungs-Prozess der Welt. Dabei
ging es um „newerfunden Mühlwerckh“ zum Schleifen
von Schmucksteinen in Nürnberg. Der
Schutzrechtsinhaber erwirkte immerhin 10 Gulden von
dem Patentrechtsverletzer. Im Jahr zuvor hatte der
dänische Astronom Tycho Brahe () Johannes Kepler ()
zu sich nach Prag eingeladen, war von jüngeren
Wissenschaftler tief beeindruckt gewesen und konnte
dessen weitere Arbeit doch nicht mehr erleben. Brahe
starb am 24. Oktober. Möglicherweise waren die
Folgen eines Hofbanketts die Ursache für den frühen
Tod. Eine Nachricht ganz anderer Art brachte der
Jahresbeginn schon im Januar – den Frieden von Lyon.
Die beiden historischen Landschaften Bugey und
Valromey (Südost-Frankreich) ebenso wie Bresse und
Pays de Gex (Ost-Frankreich) gehörten nun endgültig
zu Frankreich. Nach einer Bauzeit von einhundert
Jahren wurde das noch heute zu bewundernde Bauwerk
prachtvolle „Mosteiro dos Jerónimos“
(Hieronymus-Kloster) in Lissabon (Portugal) fertig
gestellt. Nachhall für die Zukunft hatte auch die
„Goldene Rede“, als die die Abschiedsrede der
englischen Königin Elisabeth I. (1533-1603) in die
Geschichtsbücher einging. Ursprünglich hatten sich
die 140 Parlaments-Mitglieder bei ihrer Königin über
die Ungerechtigkeiten bei der Verteilung der
Handelsrechte beschweren wollen. Sie lauschten ihrer
Gebieterin kniend und nach der langen Rede küssten
alle Herren ihrer Queen die Hand, ohne zu ahnen,
dass sie den letzten öffentlichen Auftritt von
Königin Elisabeth I. erlebt hatten. Dass diese Rede
eine „Goldene Rede“ gewesen war, wurde erst im
Nachhinein so formuliert. Weil sie in Gold gedruckt
gehörte, wie es später auf einer Flugschrift des
Commonwealth zu lesen war, ging die Rede dann auch
mit dieser Bezeichnung in die Historie ein. Der
Achtzigjährige Krieg, in dem sich die Spanier und
die Niederländer schon seit 1568 gegenüberstanden,
hatte in diesem Jahr zur Belagerung von Ostende
geführt. Immerhin gab es in Osteuropa eine
Versöhnung in Bezug auf die Wallachei und
Siebenbürgen. Die Schweiz war erschüttert worden –
von einem Erdbeben, das man im ganzen Lande zu
spüren bekam und dem angeblich acht Menschen zum
Opfer fielen. In Frankreich bejubelte man derweil
die Geburt des am 27. September geborenen Ludwig
XIII. (1601-1643).
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