Juli 1961 - Südtirol: Zerreißprobe und
Terroranschläge
Die Südtirol-Frage war bisher keiner echten
Lösung nähergekommen. Im Gegenteil. Die
gewalttätigen Aktionen, die Sprengstoffanschläge auf
Eisenbahnlinien und Hochspannungsmasten u. a. wurden
zahlreicher. Nachhaltigen Eindruck hatte die
„Feuernacht“ vom Vormonat hinterlassen. Und die
Attentäter waren schwer auszumachen. Doch angenommen
wurde, dass es sich um separatistisch gesinnte
Südtiroler handelte, die damit die Loslösung von
Italien erzwingen wollten. Für den Fremdenverkehr in
Südtirol war die Situation ein einziges Desaster.
Das staatliche Reisebüro in
Bozen schätzte einen
Rückgang der Tourismus um 75 Prozent. Der geschätzte
Einnahmeverlust für 1961 betrug rund 30 Millionen
Lire, das entsprach 192 Millionen DM. Da es zwischen
Österreich und Italien in absehbarer Zeit zu keiner
Einigung über die Region geben würde, hatte
Österreich das Südtirol-Problem für die nächste
Generalversammlung der Vereinten Nationen in New
York angemeldet. Damit war es internationalisiert
worden.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1961
1. Juli
Kuwait 1961 – Um die AnnexionsForderung des Irak
abzuwehren, hatten Großbritannien und
Saudi-Arabien
mit der Entsendung von Truppen nach Kuwait begonnen.
1. Juli
Frankreich/Algerien 1961 – Die algerische
Befreiungsbewegung FLN (Front de Libération
National) hatten für den Fall, dass der französische
Staatspräsident Charles de Gaulle die Drohung einer
Teilung Algeriens wahrmachte, einen Krieg ohne Ende
angekündigt.
1. Juli
BRD 1961 – In die VW-Stadt Wolfsburg waren zur
ersten Hauptversammlung der Volkswagen-AG rund 7.000
Kleinaktionäre gekommen.
1. Juli
BRD 1961 – Im Bankengewerbe war die Fünf-Tage-Woche
eingeführt worden. Künftig blieben alle Banken am
Samstag geschlossen.
2. Juli
BRD 1961 – Auf dem Ersten Bundes-Altenkongress der
Katholiken Deutschlands in Gelsenkirchen war
bekanntgegeben worden, dass von 5,5 Millionen
Menschen im Alter von über 65 Jahren 64 Prozent
allein lebten, 20 Prozent als Ehepaare ohne Anhang
und 16 Prozent im Haushalt der Kinder.
2. Juli
Argentinien 1961 – Kurz vor der Landung in Buenos
Aires war ein argentinisches Flugzeug abgestürzt und
in Flammen aufgegangen. Es konnten 13 Menschen
lebend aus den brennenden Trümmern gerettet werden,
allerdings teilweise mit schweren Verletzungen. Es
waren 22 Menschen bei dem Absturz ums Leben
gekommen.
3. Juli
Südkorea 1961 – Der Führer des Militärputsches vom
16. Mai, General Chang Do Yung, war in der
Hauptstadt Seoul entmachtet worden. Der bisherige
„zweite“ Mann, General Park Chung Hee, war zum
Alleinherrscher aufgestiegen.
3. Juli
Finnland 1961 – Nachdem Ministerpräsident Väinö
Johannes Sukselainen auf eigenen Wunsch von seinem
Amt entbunden worden war, hatte die ganze Regierung
ihren Rücktritt eingereicht.
3. Juli
Südtirol 1961 – Der Fremdenverkehr in Südtirol war
nach Schätzungen des staatlichen Reisebüros in
Bozen
um 75 Prozent zurückgegangen. Der Grund waren die
zahlreichen Sprengstoffanschläge in Südtirol und die
Gegenmaßnahmen der italienischen Behörden.
Geschätzter Einnahmeverlust für 1961: rund 30
Millionen Lire (192 Millionen DM).
3. Juli
BRD 1961 – Ermittlungen des Statistischen
Bundesamtes im Auftrag des Hausfrauenbundes zufolge
betrug die wöchentliche Arbeitszeit einer Hausfrau
mehr als 130 Stunden. Es hieß in dem Bericht, dass
eine Durchschnitts-Hausfrau in einem städtischen
Vier-Personen-Arbeitnehmer-Haushalt 522,7 Stunden im
Monat ableistete.
4. Juli
West-Berlin/Film 1961 – An den Film „Die Nacht“ des
italienischen Regisseurs Michelangelo Antonioni war
auf den Berliner Filmfestspielen der Goldene Bär
verliehen worden. Der Silberne Bär war an Bernhard
Wicki für „Das Wunder des Malachias“ gegangen.
Darstellerpreise waren an Peter Finch („Und morgen
alles“, Großbritannien) und Anna Karina („Eine Frau
ist eine Frau“, Frankreich) vergeben worden.
5. Juli
Algerien/Frankreich 1961 – Zwischen französischem
Militär und Moslems in Algerien war es zu
Zusammenstößen gekommen. Dabei waren ungefähr 100
Menschen umgekommen.
5. Juli
BRD/Schweiz 1961 – Bundespräsident
Heinrich Lübke
war zu einem dreitägigen Staatsbesuch in der Schweiz
eingetroffen. Es war der erste Besuch eines
deutschen Staatsoberhauptes in der Schweiz seit dem
Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahr
1912.
5. Juli
Italien 1961 – Die päpstliche Kongregation für
Fragen des Kultus hatte ihre Bedenken gegen
„automatische Fremdenführer“ zurückgenommen. Das
Aufstellen solcher Geräte in ihren Kirchen war
künftig den Bischöfen selbst überlassen. Gegen den
Einwurf einer Münze war es Touristen möglich über
Kopfhörer in mehreren Sprachen Informationen über
die Sehenswürdigkeiten der Kirche zu bekommen.
6. Juli
Frankreich 1961 – Die Nationalversammlung in Paris
hatte ein größeres Mitspracherecht in der Politik
geFordert.
6. Juli
Sowjetunion/Nordkorea 1961 - „...für den Fall eines
fremden Angriffs“ hatten die Sowjetunion und
Nordkorea in der sowjetischen Hauptstadt Moskau
einen militärischen Freundschafts- und Beistandspakt
geschlossen.
6. Juli
BRD/West-Berlin 1961 – Zum Nachfolger des
verstorbenen Kardinals Joseph Wendel war der
47-jährige Julius Kardinal Döpfner, Bischof von
Berlin, zum Erzbischof von München-Freising ernannt
worden.
7. Juli
UNO 1961 – Die Sowjetunion hatte im
Weltsicherheitsrat ihr 95. Veto eingebracht und
damit einen britischen Entschließungsentwurf zur
Kuwait-Krise zu Fall gebracht. Mit dem sollte sich
der Sicherheitsrat für die territoriale
Unabhängigkeit und Integrität Kuwaits aussprechen.
Auch ein Resolutionsentwurf der Vereinigten
Arabischen Republik war zurückgewiesen worden, der
den sofortigen Abzug der britischen Truppen aus
Kuwait geFordert hatte. Für diese Entschließung
hatten sich außer der VAR nur die Sowjetunion und
Sri Lanka ausgesprochen.
7. Juli
Tennis 1961 – Das Tennisfinale in Wimbledon hatte
der Australier Rod Laver gegen Charles McKinley aus
den USA 6:3, 6:1, 6:4 gewonnen.
7. Juli
Frankreich 1961 – Der Pariser Verlag Gallimard hatte
das Buch „Hunderttausend Milliarden Gedichte“ von
Raymond Queneau veröffentlicht.
8. Juli
Dominikanische Republik 1961 – Das erste öffentliche
Auftreten von Oppositionsparteien im Land hatte nach
30-jähriger Einparteienherrschaft zu heftigen
Auseinandersetzungen zwischen politischen Gegnern
geführt. Dabei waren 21 Menschen verletzt worden.
8. Juli
Portugal/Mocambique 1961 – Auf dem portugiesischen
Truppentransporter „Save“ war vor der
portugiesischen Kolonie Mocambique in Afrika ein
Großbrand ausgebrochen. Bei dem Brand waren 259
Menschen umgekommen.
8. Juli
CSSR 1961 – Bei einer Grubenexplosion auf der
Dukla-Zeche bei Mährisch-Ostrau waren 108 Menschen
ums Leben gekommen.
8. Juli
Tennis 1961 – Das Wimbledon-Damenfinale hatte die
britische Spielerin Angela Mortimer gegen ihre
Landsmännin Christine Truman in drei Sätzen 4:6,
6:4, 7:5 gewonnen.
9. Juli
Türkei 1961 – Im Land hatte eine Volksabstimmung
über eine neue Verfassung stattgefunden. Diese war
mit 62 Prozent der Stimmen angenommen worden. Sie
sah für die Republik Türkei einen „nationalen,
demokratischen Rechtsstaat“ mit
parlamentarisch-demokratischer Regierungsform vor.
Am 26. Oktober war General Cemal Gürsel, der im
Vorjahr nach einem Putsch die Macht im Land
übernommen hatte, neuer Staatspräsident geworden.
9. Juli
Europa/Griechenland 1961 – Von Griechenland und der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war ein
Assoziierungsvertrag unterzeichnet worden.
10. Juli
Italien/Südtirol 1961 – In Norditalien und Südtirol
hatte es erneut mehrere Sprengstoffanschläge auf
Eisenbahnlinien gegeben.
11. Juli
Algerien/Frankreich 1961 – In der französischen
Hauptstadt Paris waren im Prozess gegen die
Offiziere des Algerienputsches die Urteile gefällt
worden. In Abwesenheit waren gegen die Generale
Raoul Salan und Edmond Jouhaud die Todesurteile
verkündet worden.
11. Juli
Niederlande 1961 – Das Verteidigungsministerium
hatte eine sofortige Untersuchung der Funkertruppe
auf radioaktive Vergiftungserscheinungen angeordnet.
Der Anstrich der Wählerscheiben bei den Funkgeräten,
die kürzlich an die Armee geliefert worden waren,
sollte hochgradig radioaktiv sein, wie aus den Den
Haag verlautbarte. Bei einer Routineuntersuchung
hatte man kurz zuvor in Delft erste
Vergiftungserscheinungen festgestellt. +12. Juli
BRD 1961 – Einstimmig war vom deutschen Bundestag
der Gesetzentwurf zur Förderung der Vermögensbildung
von Arbeitnehmern (312-Mark-Gesetz) verabschiedet
worden.
12. Juli
DDR 1961 – In den acht Verwaltungsbezirken der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin mangelte es derzeit an
etwa 40.000 bis 50.000 Arbeitskräften.
12. Juli
Frankreich/Algerien 1961 – Die französische
Fremdenlegion hatte ihre Werbebüros wieder geöffnet
und die Rekrutierung wieder aufgenommen, die nach
dem Algerienputsch vorübergehend unterbrochen worden
war.
12. Juli
Italien/Österreich 1961 – Die Regierung Italiens
hatte einen Visumzwang für Österreich verfügt.
12. Juli
BRD 1961 – Beim Rundfunksender Nürnberg-Kleinreuth
war die Sprengung des Holzsendeturms erfolgt.
13. Juli
Sowjetunion/International 1961 – Seit zwei Wochen
hatten Einheiten der sowjetischen Seestreitkräfte
große Manöver im Nordatlantik abgehalten. Meldungen
der Osloer Zeitung „Aftenposten“ zufolge hatten die
Manöver in den Gewässern zwischen der Insel Jan
Mayen, Island und der Nordspitze von Großbritannien
stattgefunden.
13. Juli
BRD 1961 – An Ingenieurschule und Technischen
Hochschulen war es zu einer Verdoppelung der Zahl
der Studenten in den letzten sechs Jahren gekommen.
Laut des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
war die die Zahl der Studenten technischer
Fachrichtungen in der Zeit von 1954/55 bis 1960/61
von 58.583 auf 101.598 angestiegen. Die Zahl der
Ingenieurschul-Studenten erhöhte sich in dieser Zeit
von 29.915 auf 45.168. Die Zahl der Studenten an
Technischen Hochschulen hatte von 29.558 auf 56.430
zugenommen. Ausländische Studenten waren es derzeit
8.646 in technischen Fächern.
14. Juli
Finnland 1961 – Mit einer Minderheitsregierung der
Bauernpartei war Martin Johannes Miettunen nach dem
Rücktritt der Regierung am 3. Juli neuer
Regierungschef in Helsinki geworden.
14. Juli
Schweiz 1961 – Die Schweizer Regierung hatte sich
gegen einen Antrag der Kommunistischen Partei
ausgesprochen. In die Verfassung sollte danach ein
Artikel aufgenommen werden, der die Herstellung, den
Erwerb oder die Lagerung von Atomwaffen in der
Schweiz verbot. Über diese kommunistische Forderung,
die durch 73. 000 Stimmberechtigte unterstützt
wurde, sollte die Entscheidung im Frühjahr 1962
durch eine Volksabstimmung fallen.
14. Juli
Vatikan 1961 – In Rom war die Sozial-Enzyklika
„Mater et Magistra“ von Papst Johannes XXIII.
veröffentlicht worden.
15. Juli
BRD 1961 - Angaben des Deutschen Industrie-Instituts
zufolge waren derzeit von den 21 Millionen
Beschäftigten in der Bundesrepublik rund zehn bis
elf Millionen in den Genuss die Fünf-Tage-Woche
gekommen. Das entsprach etwa 50 Prozent. Im Oktober
1959 war es nur für 8,7 Millionen (43,5 Prozent) der
damals etwa 20 Millionen Beschäftigten verwirklicht
worden.
16. Juli
Radrennsport 1961 – Zum zweiten Mal nach
1957 hatte
der Franzose Jacques Anquetil die Tour de France
gewonnen, die am 25. Juni begonnen hatte.
16. Juli
Leichtathletik 1961 – In der sowjetischenHauptstadt
Moskau war der zweitägige Leichtathletik-Länderkampf
zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten
zu Ende.
17. Juli
International 1961 – Die Westmächte hatten in ihren
Antworten auf das sowjetische Deutschland-Memorandum
vom 4. Juni die Behauptungen zurückgewiesen, dass
Berlin auf dem Territorium der DDR läge. Frankreich,
Großbritannien und die USA hatten erneut ihr Recht
auf ihren Aufenthalt in Berlin aufgrund der
Vereinbarungen der Siegermächte von
1945 und
1946
betont.
18. Juli
Europa 1961 – Die Staats- und Regierungschefs der
sechs Staaten der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft waren zu Beratungen in Bad
Godesberg (
Nordrhein-Westfalen) zusammengekommen.
18. Juli
Österreich/Südtirol 1961 – Für die nächste
Generalversammlung der Vereinten Nationen in New
York hatte Österreich das Südtirol-Problem
angemeldet.
19. Juli
Frankreich/Tunesien 1961 – Zur Durchsetzung der
Räumung des französischen Flottenstützpunktes
Biserta (Tunesien), war die Militärbasis von
tunesischen Truppen blockiert worden. Damit begann
die Biserta-Krise, die nach viertägigem Krieg in und
um Biserta endete, nachdem die UNO zwischen
Tunesien
und Frankreich vermittelt hatte.
19. Juli
BRD 1961 – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) war
der Meinung, dass zu Ungunsten der Frauen das
Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ umgangen
werde. Formalrechtlich war das Problem in den
meisten Arbeitsverträgen gelöst worden, doch es war
auch weiterhin eine ungleiche Entlohnung durch „vorgeschaltete“
oder „nachgeschaltete“ Lohngruppen machbar.
20. Juli
Frankreich/Algerien 1961 – Im Château d‘Allaman bei
Lugrin am Genfer See (Frankreich) waren die
Friedensverhandlungen zwischen Frankreich und der
algerischen Exilregierung über die Zukunft Algeriens
wieder aufgenommen worden. Die Verhandlungen waren
fünf Wochen lang unterbrochen gewesen. Der
algerische Außenminister Krim Belkassem und der
französische Algerienminister Louis Joxe waren die
Verhandlungsleiter.
20. Juli
Kuwait 1961 – Das Ölscheichtum Kuwait war nach
langen Beratungen als vollberechtigtes Mitglied in
die
Arabische Liga aufgenommen worden. Der Irak
hatte daraufhin die Versammlung verlassen.
20. Juli
BRD 1961 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)
waren die 15. Ruhrfestspiele zu Ende gegangen. Sie
hatten am 31. Mai begonnen. Insgesamt 51
Aufführungen waren von mehr als 55.000 Zuschauern
besucht worden.
21. Juli
USA/Raumfahrt 1961 – An Bord des Raumschiffes „Liberty
Bell“ war dem US-Fliegerhauptmann Virgil I. Grissom
die Wiederholung des Fluges von Alan Shepard vom 5.
Mai gelungen.
21. Juli
Österreich 1961 – Zur Eröffnung der Bregenzer
Festspiele auf der Seebühne waren „Der
Zigeunerbaron“ von Johann Strauß (Sohn) und das
Ballett „Romeo und Julia“ von Sergei Prokofjew
aufgeführt worden. Die Festspiele hatten bis zum 20.
August gedauert.
22. Juli
BRD 1961 – Der Stadtrat von Ludwigshafen
(
Rheinland-Pfalz) musste das einzige Rhein-Strandbad
der Stadt schließen wegen der starken Verschmutzung
des Rheinwassers. Im September
1959 stellte man in
100 cm Wasser 60.000 Colikeime (Kot-Bakterien) fest.
Im Juni 1960 waren es bereits 1,5 Millionen
Bakterien gewesen.
23. Juli
West-Berlin 1961 – Mit einer Schlusskundgebung vor
90.000 Besuchern war der 10. Deutsche Evangelische
Kirchentag im Olympiastadion beendet worden.
Begonnen hatte der Kirchentag am 19. Juli.
23. Juli
UNO 1961 – Ein Appell des UNO-Sicherheitsrates vom
22. Juli hatte zu einer Waffenruhe in Biserta
(Tunesien) zwischen den französischen und
tunesischen Truppen geführt.
23. Juli
BRD 1961 – Auf Burg Hechingen (Gemeinde Bisingen,
Baden-Württemberg) hatte die Familie Hohenzollern
ihr 900-jähriges Bestehen gefeiert.
23. Juli
BRD 1961 – Mit der Neuinszenierung des „Tannhäuser“,
bei der Wieland Wagner Regie führte und Wolfgang
Sawallisch die musikalische Leitung hatte, waren die
traditionellen Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele
eröffnet worden, die bis zum 25. August dauerten. Zu
den 28 Aufführungen wurden rund 50.000 Zuschauer
erwartet.
24. Juli
Australien 1961 – Für mittellose Einwanderer hatte
die Behörde für Einwanderungsfragen eine
Visabeschränkung verkündet.
24. Juli
Südafrika 1961 – Ein Gericht in Johannesburg hatte
einen ehemaligen britischen Offizier und eine
farbige Tänzerin zu je sechs Monaten Gefängnis wegen
„Rassenschande“ verurteilt. Beziehungen zwischen
Schwarzen und Weißen waren aufgrund der
Rassengesetze strafbar.
24. Juli
Sowjetunion/BRD 1961 – Angaben des Deutschen
Industrie-Instituts musste der sowjetische
Industriearbeiter fast dreimal so lange arbeiten wie
sein bundesdeutscher Kollege, damit er ein Kilogramm
Butter kaufen konnte. Dies hatte ein Vergleich der
Kaufkraft der Löhne in der BRD und in der
Sowjetunion gezeigt.
25. Juli
USA 1961 –
John F. Kennedy hatte die
Durchsetzung der drei grundlegenden Forderungen für
Berlin im US-amerikanischen Fernsehen betont. Zu
diesen drei „Essentials“ hatten die Anwesenheit
westlicher Truppen in West-Berlin, der freie Zugang
von und nach West-Berlin sowie die Freiheit und
Lebensfähigkeit der Stadt gehört.
25. Juli
BRD 1961 – Hinter Großbritannien und Japan stand die
Bundesrepublik in der Weltrangliste der
Schiffsbauländer an dritter Stelle.
25. Juli
Großbritannien 1961 – Schatzkanzler Selwyn Lloyd
hatte bekanntgeben, dass die Lebenshaltungskosten im
Land durch die Erhöhung der Verbrauchssteuern um 1,5
Prozent ansteigen würden. Die wirtschaftspolitischen
Maßnahmen der Regierung waren auf Kritik aus allen
Lagern gestoßen.
25. Juli
BRD 1961 – Eine Unterquerung des Nord-Ostsee-Kanals
war mit mit dem Kanaltunnels Rendsburg eingeweiht
und danach für den Verkehr freigegeben worden.
26. Juli
Österreich 1961 – In Salzburg hatten die Festspiele
begonnen, die bis zum 31. August dauerten. Während
der Salzburger Festspiele war die Oper „Das Bauwerk
zu Falun“ von Rudolf Wagner-Regeny uraufgeführt
worden.
27. Juli
BRD 1961 – Rund 16.000 Beschäftigte der Bremer
Borgward Werke AG waren entlassen worden. Die
Borgward Werke AG hatte ein Vergleichsverfahren
beantragt.
28. Juli
UNO/Tunesien/International 1961 – Den Beratungen des
UN-Weltsicherheitsrates über den Konflikt in
Tunesien war die französische Delegation
ferngeblieben. Die Regierung Frankreichs hatte
bereits vor Beginn der Sitzung mitgeteilt, dass sie
sich nicht gebunden fühlte durch Beschlüsse des
UNO-Sicherheitsrates. Frankreich hielt es für
richtiger, direkte Verhandlungen mit Tunesien zu
führen.
28. Juli
Frankreich/Algerien 1961 – In Lugrin (Frankreich)
war es zum Abbruch der französisch-algerischen
Friedensverhandlungen wegen der Sahara-Frage
gekommen. Eine Vereinbarung über einen Termin für
die Wiederaufnahme der Konferenz gab es nicht.
28. Juli
Portugal/Angola/UNO 1961 – In einem Kommuniqué hatte
das portugiesische Außenministerium mitgeteilt, dass
Portugal der UNO keine weiteren oder zusätzlichen
Untersuchungen auf portugiesischem Gebiet über die
Zustände in Angola gestatten würde.
28. Juli
BRD 1961 – Bei der Bremer Vulkanwerft war der 50.000
Tonnen große Turbinentanker „Egmont“, das größte
Schiff der deutschen Handelsflotte vom Stapel
gelaufen. Der Riesentanker (214 m lang, 31 m breit),
der mit einer Getriebeturbine von 17.600 PS
ausgestattet war, sollte eine Geschwindigkeit von
16,2 Knoten (etwa 30,2 km/h) erreichen.
28. Juli
Großbritannien 1961 – Die Bemühungen des bisherigen
britischen Labour-Abgeordneten für den Bezirk
Bristol-Südost, Wedgwood Benn, durch ausdrücklichen
Verzicht auf den ihm zugefallenen Titel eines Lords
seinen Platz im Unterhaus zu behalten, waren
endgültig gescheitert, und zwar an der britischen
Rechtssprechung. Wedgwood Benn war Lord und damit
Mitglied des politisch bedeutungslosen Oberhauses.
Sein Mandat im Unterhaus hatte er niederlegen
müssen.
29. Juli
Frankreich/Algerien 1961 – In Frankreich und
Algerien hatten nach dem Abbruch der
französisch-algerischen Verhandlungen und angesichts
der Biserta-Krise die Terrorakte zugenommen.
30. Juli
Südtirol 1961 – Bei Mühlwald (Italien, Südtirol)
waren durch Sprengstoffanschläge zwei
Hochspannungsmasten zerstört worden. Die Polizei
hatte mitgeteilt, dass die Attentäter
Zeitzünderbomben verwendet hatten.
31. Juli
Großbritannien/Europa 1961 – Premierminister Harold
Macmillan hatte die Entschlossenheit Großbritanniens
mitgeteilt, einen Antrag für die Aufnahme in die
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu
stellen. Der Antrag sei allerdings nicht
gleichzusetzen mit einer endgültigen Entscheidung
für die EWG.
31. Juli
BRD 1961 – Der Volkswagen hatte eine Reihe
wesentlicher und wertvoller Verbesserungen bekommen.
Dies hatte die Pressestelle des Volkswagenwerks in
Wolfsburg mitgeteilt. Kraftstoffanzeiger,
Lenkradschloss und Vorrichtungen für Sicherheitsgurt
wurden serienmäßig eingebaut. Der Preis hatte bei
4.720 DM gelegen.
31. Juli
BRD 1961 – Von der Zweiten Strafkammer des Münchner
Landgerichts war der frühere Chefarzt der
Ringberg-Krebsklinik in Rottach-Egern (
Bayern),
Josef Issels, wegen fahrlässiger Tötung in drei
Fällen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden.
Die Forderung der Staatsanwaltschaft waren 16 Monate
Gefängnis gewesen und von der Verteidigung war
Freispruch beantragt worden.
31. Juli
Thailan/Asien 1961 – In der thailändischen
Hauptstadt Bangkok war die Vorgängerin de ASEAN, die
Association of South-East Asia (ASA) ins Leben
gerufen worden.
Juli 1961 in den Nachrichten
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