November 1961 - Entstalinisierung im Ostblock
Josef Stalin war nicht mehr erwünscht. Man
distanzierte sich von ihm. Im Zuge dieser
Entstalinisierung waren auch gleich die
Spitzenfunktionäre Georgi Malenkow und Lasar
Kaganowitsch aus der Kommunistischen Partei der
Sowjetunion (KPdSU) ausgeschlossen worden. Weiter
ging es mit der Umbenennung von Städten. So erhielt
die Stadt Stalingrad den neuen Namen Wolgograd. Auch
andere sowjetische Städte wurden umbenannt. Die DDR
hatte diesen Aktionen in nichts nachgestanden: Alle
Stalin-Denkmäler im Land wurden entfernt und alle
nach Stalin benannten Straßen erhielten neue Namen.
Nichts sollte mehr an den Diktator erinnern. Deshalb
hatte auch die ständige sowjetische Delegation bei
der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien
mitgeteilt, dass im Rahmen der Entstalinisierung der
ehemalige Außenminister, Wjatscheslaw Molotow, als
Delegationsleiter durch Alexandr Alexandrow ersetzt
worden war. Auch
Ungarn räumte Stalin aus dem
kollektiven Gedächtnis und benannte Sztalinvaros
(Stalinstadt) in Dunaujvaros (Donaustadt) um.
Wichtige Ereignisse im
November 1961
1. November
Israel 1961 – Die Mapai-Partei, die Religiösen, die
Ahdut Havoda und die Paolei-Agudat-Israel-Partei
hatten sich über eine Koalitionsregierung in
Jerusalem geeinigt. Danach war David Ben Gurion
Ministerpräsident von Israel geblieben.
1. November
BRD 1961 – Der frühere Bundesvorsitzende der
Deutschen Partei (DP) und ehemalige niedersächsische
Ministerpräsident, Heinrich Hellwege, war der CDU
beigetreten. Diesem Schritt hatten sich andere
führende DP-Mitglieder angeschlossen.
1. November
BRD 1961 – Bis Ende 1961 sollte die Ausrüstung von
rund 8.000 km Hauptstrecke und 1.800 Triebfahrzeuge
der Deutschen Bundesbahn mit automatischen
Bremsgeräten abgeschlossen. Dies hatte die Deutsche
Bundesbahn mitgeteilt.
1. November
Brasilien 1961 – In der Nähe der Stadt Recife war
ein Flugzeug abgestürzt. Bei dem Unglück waren 32
Menschen umgekommen.
2. November
BRD 1961 – Zwischen der CDU/CSU und der FDP war nach
langwierigen Verhandlungen der Koalitionsvertrag
vereinbart worden.
2. November
Jugoslawien/BRD/Justiz 1961 – In München (
Bayern)
war aufgrund einer Fahndungsausschreibung von
1941
der Jugoslawe Lazar Vracaric unter dem Verdacht von
Kriegsverbrechen verhaftet worden. In
Jugoslawien
hatte die Verhaftung unter Berufung auf eine
Fahndung aus der Zeit des Nationalsozialismus
heftige Empörung und Proteste der Regierung
ausgelöst. Das Verfahren gegen Vracaric war wenige
Tage später eingestellt worden.
2. November
Kongo/Katanga 1961 – Der Oberbefehlshaber der
kongolesischen Streitkräfte, General Joseph Désiré (Sésé
Séko) Mobutu, hatte mitgeteilt, dass die
kongolesische Armee 60 km tief in die abtrünnige
Provinz Katanga einmarschiert war.
2. November
BRD 1961 – BRD/West-Berlin 1961 – Zum Wert von je
einer DM waren in Milch- und Lebensmittelgeschäften
der BRD und West-Berlin Spendenscheine verkauft
worden. Der Erlös war zum Ankauf von deutschem
Milchpulver vorgesehen. Es sollte dann vom
Weltsonderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)
an hungernde Kinder verteilt werden in den
zahlreichen Not leidenden Gebieten.
2. November
Schweiz 1961 – In Zürich war am Schauspielhaus das
Stück „Andorra“ des Schweizer Schriftstellers Max
Frisch zur Uraufführung gelangt.
3. November
UNO 1961 – In New York war der Botschafter von Birma
(heute: Myanmar), Sithu U Thant, zum neuen
Generalsekretär der UNO gewählt worden, auf den sich
die Sowjetunion und die USA bereits im Vormonat
geeinigt hatten.
3. November
Großbritannien 1961 – Die Schwester der britischen
Königin Elisabeth II., Prinzessin Margaret, hatte
einen Sohn zur Welt gebracht.
4. November
Griechenland 1961 – Der Führer der Nationalen
Radikalen Union (ERE), die bei den Parlamentswahlen
vom 29. Oktober gewonnen hatte, Konstandinos
Karamanlis, hatte die neue Regierung gebildet.
Oppositionspolitiker Georgios Papandreou hatte der
Regierung die Anerkennung verweigert, da der
Wahlsieg durch Fälschung und Stimmenkauf entstanden
war.
5. November
Kongo/Katanga 1961 – Die Truppen der kongolesischen
Zentralregierung, die in den letzten Tagen auf das
Gebiet von Katanga vorgedrungen waren, wurden von
Fallschirmjägereinheiten der separatistischen
Provinz Katanga wieder bis an die Grenze
zurückgedrängt.
5. November
DDR/BRD/West-Berlin 1961 – Etwa 95 Prozent aller
Reisenden, die an den DDR-Grenzübergängen Helmstedt,
Bebra, Herleshausen und Wolfsburg abgefertigt worden
waren, hatten als Reiseziel West-Berlin angegeben
bzw. waren von dort gekommen. Im Oktober hatten
insgesamt 488.000 Reisende die Grenzübergänge in
beiden Richtungen passiert.
6. November
UNO 1961 – Aufgrund einer indischen Resolution hatte
sich die Vollversammlung der Vereinten Nationen in
New York mit 71 gegen 20 Stimmen, unter denen sich
die Atommächte befanden, für ein Verbot aller
Atomwaffenversuche ausgesprochen. Für einen solchen
Stopp hatten die USA und Großbritannien ein Abkommen
über die Kontrolle gefordert.
6. November
BRD 1961 – Eine an den Deutschen Bundestag
gerichtete Denkschrift – das Tübinger Memorandum –,
war von evangelischen Prominenten und
Wissenschaftlern verfasst worden, in der sie sich
gegen eine nukleare Aufrüstung und für die
Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze ausgesprochen
hatten. Eine allgemeine Veröffentlichung war im
Februar 1962 erfolgt.
6. November
BRD/Sowjetunion 1961 – Der Leiter der Spionageabwehr
Sowjetunion beim Bundesnachrichtendienst (BND),
Heinz Felfe, hatte sich als sowjetischer Doppelagent
erwiesen und war festgenommen worden.
7. November
BRD 1961 – Mit 258 gegen 206 Stimmen war Konrad
Adenauer zum vierten Mal vom Deutschen Bundestag
gewählt worden.
7. November
Frankreich/Algerien 1961 – Der französische
Staatspräsident Charles de Gaulle hatte bei einem
Besuch auf Korsika Bereitschaft zu Gesprächen mit
der algerischen Befreiungsfront über die
Unabhängigkeit Algeriens angedeutet.
8. November
Europa 1961 – In Paris hatten zwischen der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und
Großbritannien über den Beitritt Großbritanniens zur
EWG begonnen.
8. November
Ecuador 1961 – Der Kongress in der Hauptstadt Quito
hatte nach dem Rücktritt der Regierung von Präsident
Vesco Ibarra nun Carlos Arosemena Monroy zum
Präsidenten gewählt. Zum Gegenpräsidenten hatte die
Heeresleitung den Obersten Richter des Landes,
Carlos Galegos, ernannt.
8. November
Senegal/BRD 1961 – Einer der führenden Männer des
schwarzen Afrikas, der senegalesische
Staatspräsident Leopold Sedar Senghor, war zu einem
Staatsbesuch in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
eingetroffen. Die Bundesregierung hatte diesen
Besuch als Anerkennung des deutschen Willens zu
einer engen europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit
gewertet.
8. November
BRD 1961 – Einstimmig hatte der Deutsche Bundestag
den CDU-Abgeordneten Vizeadmiral a. D. Hellmuth Heye
zum neuen Wehrbeauftragten gewählt.
9. November
Ecuador 1961 – Der bisherige Vizepräsident Carlos
Arosemena Monroy hatte nach tagelangen Unruhen und
einem zweimonatigen Präsidentenwechsel nun endgültig
das Amt des Staatspräsidenten übernommen.
9. November
Großbritannien/Ghana 1961 – Die britische Königin
Elisabeth II. und ihr Mann, Prinz Philipp, waren zu
einem elftägigen Staatsbesuch in Ghana eingetroffen.
9. November
USA 1961 – In der Nähe der US-amerikanischen Stadt
Richmond (US-Bundesstaat Virginia) war ein Flugzeug
abgestürzt. Alle 74 Passagiere und drei der fünf
Besatzungsmitglieder waren bei dem Unglück
umgekommen.
9. November
BRD/Pakistan 1961 – Zwischen der Bundesrepublik und
Pakistan war ein Kulturabkommen geschlossen worden,
das am 30. Dezember 1962 in Kraft getreten war.
10. November
Europa 1961 – Die sechste deutsch-französische
Konferenz war von Bundespräsident Heinrich Lübke in
Bad Godesberg eröffnet worden. Im Mittelpunkt der
Konferenz hatten die Sicherheitsfrage und die
wirtschaftliche Einigung Europas gestanden.
10. November
BRD/Schweiz/Österreich 1961 – Das Übereinkommen über
den Schutz des Bodensees gegen Verunreinigung war in
Kraft getreten.
10. November
BRD/West-Berlin 1961 – Gegen acht Personen, die in
die schweren Verlustgeschäfte der
August-Thyssen-Bank verwickelt waren, hatte der
Vernehmungsrichter beim Berliner Amtsgericht
Haftbefehle erlassen. Den verhafteten
Bankangestellten war Betrug vorgeworfen worden.
11. November
Sowjetunion 1961 – Im Zuge der Entstalinisierung war
die Spitzenfunktionäre Georgi Malenkow und Lasar
Kaganowitsch aus der KPdSU ausgeschlossen worden.
11. November
Vatikan 1961 – Papst Johannes XXIII. hatte den
Kirchenlehrer Leo I. in der Enzyklika „Aeterna Die
sapientia“ als weisen Hirten gelobt. Weiter hieß es
darin, dass Rom das geistliche Zentrum für
christliche Einheit sei und jeder Bischof von Rom
würde die Einheit sichtbar verkörpern.
12. November
BRD 1961 – Die SPD hatte 57,4 Prozent der Stimmen
bei den Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft erhalten.
Die CDU war 29,1 Prozent gekommen und die FDP hatte
9,6 Prozent bekommen. Das waren für die SPD 72
Sitze, für die CDU 36 Sitze und für die FDP 12 Sitze
geworden.
12. November
Portugal 1961 – Im diktatorisch regierten
Portugal
und seinen überseeischen Provinzen hatten
Scheinwahlen zur Nationalversammlung stattgefunden.
12. November
Sowjetunion 1961 – Die Stadt Stalingrad erhielt den
neuen Namen Wolgograd. Auch andere sowjetische
Städte, die nach Josef Stalin benannt waren,
erhielten neue Namen im Zuge der Entstalinisierung.
12. November
Fußball 1961 – Die Schweiz hatte in einem
Fußball-Länderspiel, das in West-Berlin
stattgefunden hatte, gegen die schwedische
Mannschaft 2:1 gewonnen.
13. November
USA/Großbritannien/Sowjetunion 1961 – Großbritannien
und die Vereinigten Staaten hatten der Sowjetunion
die Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine
kontrollierte Einstellung aller Atomwaffenversuche
vorgeschlagen. Dabei hatten sie sich auf eine von
ihnen in der Vollversammlung der UNO in New York
durchgesetzte Resolution gestützt, die mit großer
Mehrheit angenommen worden war.
13. November
NATO 1961 – In Paris hatte die siebte Jahrestagung
von NATO-Parlamentariern aus 15 Ländern begonnen. Im
Mittelpunkt hatte die Berlin-Frage gestanden. Die
Tagung hatte bis zum 17. November gedauert.
13. November
Sowjetunion 1961 – Der Vorsitzende des sowjetischen
Komitees für Staatssicherheit, Alexandr Schelepin,
war durch dessen Gefolgsmann Wladimir Semitschastny
ersetzt worden.
13. November
Berlin/International 1961 – In Dallas
(US-Bundesstaat Texas) hatte der evangelische
Bischof von Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius, die
Ansicht vertreten, dass die Tage des Kommunismus
gezählt wären. Vor 9.200 Menschen, die der
Verleihung der Ehrendoktorwürde der methodistischen
Universität in Dallas an den Bischof beiwohnten,
hatte Dibelius u. a. gesagt: „Wie jede andere
atheistische Ideologie ihren Anfang und ihr Ende
hatte, so wird es auch mit dem Kommunismus sein.“
14. November
BRD 1961 – In Bonn war das vierte Kabinett unter
Konrad Adenauer vereidigt worden.
14. November
Finnland 1961 – Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen
hatte den finnischen Reichstag aufgelöst und für den
4. und 5. Februar 1962 Neuwahlen ausgeschrieben.
14. November
UNO 1961 – In New York war der offizielle Bericht
der UN-Kommission vorgelegt worden. Die Kommission
hatte den Tod des ehemaligen kongolesischen
Ministerpräsidenten Patrice Lumumba untersucht. Die
Kommission hatte die Ermordung Lumumbas durch die
Regierung von Katanga als erwiesen angesehen.
14. November
Sowjetunion/Albanien 1961 – Die Auseinandersetzungen
im kommunistischen Lager dauerten an, die auf dem
XXII. Parteitag der KPdSU deutlich geworden waren.
Der albanische Parteichef Enver Hodscha hatte den
sowjetischen
Regierungschef Nikita Chruschtschow als
„Revisionisten“ bezeichnet. Die Volksrepublik China
unterstützte Albanien bei seiner Kontroverse mit
Moskau.
14. November
Philippinen 1961 – Bei den Präsidentschaftswahlen im
Inselstaat war der Kandidat der Liberalen Partei,
Diosdado Macapagal, neuer Präsident des Landes
geworden. Am 30. Dezember trat der 51-jährige
Rechtsanwalt und Diplomat sein Amt an.
14. November
DDR 1961 – Alle Stalin-Denkmäler wurden entfernt und
alle nach Stalin benannten Straßen waren umbenannt
worden.
14. November
BRD 1961 – Die deutsche Politikerin Elisabeth
Schwarzhaupt (CDU) war die erste Bundesministerin
der BRD geworden.
15. November
UNO 1961 – Der Politische Spezialausschuss der
UN-Vollversammlung in New York hatte ohne Ergebnis
über die Südtirolfrage beraten.
15. November
Österreich 1961 – Im österreichischen Fernsehen war
erstmals das Ein-Personen-Stück „Der Herr Karl“,
eine schonungslose Darstellung opportunistischer
Kleinbürgerlichkeit von Carl Merz und Helmut
Qualtinger, gezeigt worden.
16. November
Europa 1961 – In Paris hatte die erste Sitzung des
Ministerrats der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) begonnen. Die
Abstimmung der Wirtschaftspolitik, handelspolitische
Fragen und die Entwicklungshilfe hatten auf der
Tagesordnung gestanden.
16. November
Sowjetunion/International 1961 – Bei der
Internationalen Atomenergieorganisation in Wien
hatte die ständige Delegation der Sowjetunion
bekanntgegeben, dass im Zuge der Entstalinisierung
der ehemalige Außenminister, Wjatscheslaw Molotow,
als Delegationsleiter durch Alexandr Alexandrow
ersetzt worden war.
16. November
USA 1961 – Bei einer Versteigerung in New York war
für ein Gemälde die Rekordsumme von 2,3 Millionen
US-Dollar (rund 9,2 Millionen DM) erzielt worden.
Das Gemälde „Aristoteles betrachtet die Büste
Homers“, das 1653 von dem niederländischen Maler
Rembrandt gemalt wurde, war innerhalb von
dreieinhalb Minuten versteigert worden.
17. November
UNO/Kongo 1961 – Im
Kongo, in der Gegend von Kivu,
hatten Flugzeuge der UNO drei Stützpunkte meuternder
Soldaten bombardiert. In Kivu waren am 11. November
13 italienische Soldaten der UNO-Truppen ermordet
worden.
17. November
BRD/West-Berlin 1961 – Die Kultusminister der
Bundesrepublik wollten ihren Kabinetten die
Empfehlung einer beträchtlichen Ausweitung aller
wissenschaftlichen Institutionen geben, wie sie auf
einer zweitägigen Konferenz in West-Berlin
beschlossen worden waren. Geplant war die
Einrichtung von insgesamt 335 Stellen von
Professoren, 731 Stellen für wissenschaftliche Räte
und 1276 Stellen für wissenschaftliche Assistenten
und Oberärzte.
18. November
Frankreich/International 1961 – Gegen die
rechtsgerichtete Organisation OAS hatte die
französische Regierung umfassende Maßnahmen
eingeleitet. Premierminister Michel Debré hatte den
Präfekten aller französischen Departements die
Anweisung zur Unterbindung jeglicher
Sympathiekundgebung für die OAS gegeben.
18. November
Tunesien/Frankreich 1961 – Der tunesische
Staatspräsident Habib Burgiba hatte erklärt, dass
Tunesien einen neuen Angriff gegen den französischen
Flottenstützpunkt Biserta unternehmen wollte, falls
mit der Regierung in Paris kein zufriedenstellendes
Räumungsabkommen zustande kommen würde.
19. November
Indien/International 1961 – In Neu-Delhi war die
dritte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der
Kirchen mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet
worden. Daran hatten rund 1.500 protestantische,
anglikanische und orthodoxe Christen aus mehr als 50
Ländern der Erde teilgenommen.
19. November
Fußball 1961 – Die Mannschaft Jugoslawiens hatte in
Zagreb das Fußball-Länderspiel 2:1 gegen Österreich
gewonnen.
20. November
Frankreich/Algerien 1961 – Die 5.000 Algerier, die
in Frankreich inhaftiert waren, beendeten ihren
Hungerstreik. Künftig waren sie als politische
Gefangene behandelt worden.
20. November
Türkei 1961 – Der Führer der Republikanischen
Volkspartei, Ismet Inönü, der einer Koalition seiner
Partei mit der Gerechtigkeitspartei vorstand, war
zum dritten Ministerpräsident der Türkei geworden.
20. November
Frankreich 1961 – Dem französischen Journalisten und
Schriftsteller Jean Cau war der Prix Goncourt für
sein Buch „La Pitié de Dieu“ („Die Barmherzigkeit
Gottes“) verliehen worden.
21. November
Frankreich/Italien 1961 – Zwischen den französischen
Automobilwerken Renault und der italienischen
Alfa-Romeo-Gesellschaft war die Gründung einer
gemeinsamen französisch-italienischen
Automobilfirma, der Sviluppo Automobilistico
Meridionale (SAM) erfolgt. In Süditalien sollten die
neuen Renault-Kleinwagen R 4 hergestellt werden.
22. November
BRD/USA 1961 – Eine friedliche Lösung der
Berlin-Krise durch Verhandlungen wäre möglich. Mit
dieser Übereinstimmung waren die Besprechungen
zwischen Bundeskanzler
Konrad Adenauer und
US-Präsident John F. Kennedy in Washington beendet
worden, die am 20. November begonnen hatten.
22. November
BRD 1961 – Mit der Mitteilung, dass rund 88 Prozent
aller Bauern und rund 95 Prozent aller Bäuerinnen
noch nie Urlaub in ihrem Leben gemacht hatten,
widersprach der niedersächsische Landtag zugleich
der Ansicht, dass im Hinblick auf die „Arbeit im
Freien“ der Gesundheitszustand der Landbevölkerung
in überdurchschnittlichen Zustand wäre.
23. November
Brasilien/Sowjetunion 1961 – Nach 14 Jahren war es
zu einer Wiederaufnahme der diplomatischen
Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Brasilien
gekommen.
23. November
Somalia 1961 – In der afrikanischen Republik waren
600.000 Menschen von einer Hungersnot bedroht, weil
der größte Teil der Ernte durch schwere
Überschwemmungen vernichtet worden war.
24. November
BRD 1961 – In der Bundesrepublik erfolgte die
Errichtung des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dieses Ministerium
war für die Koordinierung der Entwicklungspolitik
verantwortlich. Die sachlichen Kompetenzen waren
beim Auswärtigen Amt, Wirtschafts- und
Landwirtschaftsministerium verblieben.
24. November
BRD 1961 – Der ehemalige Außenminister Heinrich von
Brentano war mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt worden.
24. November
Frankreich/Großbritannien 1961 – Frankreichs
Staatspräsident Charles de Gaulle war zu einem
dreitägigen Besuch in der britischen Hauptstadt
London eingetroffen, um mit dem britischen
Premierminister Harold Macmillan vertrauliche
Gespräche über die künftigen Berlin-Verhandlungen
mit der Sowjetunion zu führen. Als zweiter wichtiger
Punkt der Unterredungen waren Fragen der
europäischen Integration genannt worden.
24. November
UNO 1961 – Die Verwendung von Atomwaffen hatte die
UN-Vollversammlung in New York zum „Verbrechen gegen
die Menschheit“ und zu einer Verletzung der
UNO-Charta erklärt. Außerdem hatte die
Vollversammlung eine Resolution mit der Forderung
der Anerkennung Afrikas als atomwaffenfreie Zone
gebilligt.
25. November
BRD 1961 – In Stuttgart (
Baden-Württemberg) war es
zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen kroatischen
Emigranten und Gastarbeitern aus Jugoslawien
gekommen.
25. November
Ungarn 1961 – Im Zuge der Entstalinisierung war die
Stadt Sztalinvaros (Stalinstadt) auf Anordnung der
Regierung in Budapest umbenannt worden. Sie hatten
den Namen Dunaujvaros (Donaustadt) erhalten.
26. November
Finnland/Sowjetunion 1961 – Der finnische
Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen war von seinem
am 23. November begonnenen Besuch in der Sowjetunion
mit der Zusicherung zurückgekehrt, auf die in der
Note vom 30. Oktober geforderten
Militärverhandlungen bis auf Weiteres zu verzichten.
26. November
DDR/BRD 1961 – Der Staatsratsvorsitzende der DDR,
Walter Ulbricht, hatte seine Bemühungen um die
Anerkennung der Existenz zweier deutscher Staaten
mit neuen Vorschlägen an die Bundesregierung
fortgesetzt.
27. November
International 1961 – In Genf (
Schweiz) hatte die
Ministerkonferenz von 34 Mitgliedsstaaten des
Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT)
begonnen. Im Mittelpunkt der Tagung hatten
Zollsenkungen und die Liberalisierung des
Welthandels gestanden.
27. November
BRD 1961 – Das Schlafmittel „
Contergan“ war von der
Firma Chemie Grünenthal GmbH aus dem Handel genommen
worden.
28. November
BRD 1961 – Zur „Stärkung der
Verteidigungsbereitschaft“ hatte die Bundesregierung
zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten den
zwölfmonatigen Grundwehrdienst durch eine Wehrübung
verlängert.
28. November
International 1961 – In Genf (
Schweiz) war die seit
dem 9. September unterbrochene Konferenz zur
Einstellung der Atomwaffenversuche mit den
Delegierten der Vereinigten Staaten, Großbritanniens
und der Sowjetunion wieder aufgenommen worden.
28. November
Frankreich 1961 – Zum dritten Mal innerhalb wenige
Wochen wurde im Land wieder ein gestreikt. Im
Verkehrs- und Versorgungswesen hatten rund 500.000
Arbeiter ihre Arbeit niedergelegt.
28. November
Indien/China 1961 – Durch die Errichtung von drei
neuen Militärstützpunkten durch die Chinesen im
Gebiet von Ladakh (
Indien) hatten sich die
indisch-chinesischen Beziehungen verschlechtert.
29. November
BRD 1961 – Für den erkrankten Bundeskanzler Konrad
Adenauer hatte Vizekanzler und
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard die
Regierungserklärung verlesen.
29. November
USA/Raumfahrt 1961 – Mit einer Atlas-Rakete war im
Rahmen der Mission Mercury-Atlas 5 mit dem
Schimpansen Enos an Bord gestartet worden. Die
Mercury-Kapsel war mit dem Tier nach zweimaliger
Erdumkreisung erfolgreich zu Wasser gegangen.
30. November
International 1961 – Die Genfer Verhandlungen über
die kontrollierte Einstellung der Atomwaffenversuche
waren endgültigin eine Sackgasse geraten. Die beiden
westlichen Delegationsleiter verließen die Konferenz
und kehrten nach Washington bzw. nach London zurück.
Die Verhandlungen waren jedoch nicht vollständig
abgebrochen worden.
30. November
Sowjetunion/UNO 1961 – Im UN-Sicherheitsrat hatte
die Sowjetunion die Aufnahme des Ölscheichtums
Kuwait in die UNO abgelehnt.
30. November
BRD 1961 – In allen Bundesländern waren zum 31.
Dezember 1961 die bestehenden Lohn- und
Tarifverträge von den 14 Arbeitgeberverbänden der
Metallindustrie gekündigt worden. Erstmals nach dem
Zweiten Weltkrieg hatten damit die Arbeitgeber und
nicht die Gewerkschaften Tarifverträge vorzeitig für
ungültig erklärt. Die Arbeitgebern wollten damit
einheitlich geführte Tarifverhandlungen durchsetzen.
30. November
International 1961 – Von der Vollversammlung des
Weltkirchenrates in Neu-Delhi (Indien) war der
evangelische Kirchenpräsident Martin Niemöller als
Nachfolger des evangelischen Bischofs von
Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius, zu einem der
sechs neuen ökumenischen Präsidenten gewählt worden.
November 1961 in den Nachrichten
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