Juni 1979 - Streit um den Ölpreis
Der Rohölpreis stieg von Anfang des Jahres bis
zum Juni um über 40 %. In Genf
verhandeln die Mitglieder der
Organisation der Erdöl
exportierenden Länder über den
künftigen Ölpreis.
Saudi-Arabien, der
günstigste Exporteur kündigt an,
dass sie die Ölförderung nicht
weiter ausbauen werden, um
längerfristig liefern zu können.
Dies hatte für die westlichen
Länder, die Folge, dass sie in
Wirtschaftskrisen wie 1975/76
nicht mehr auf die Saudis zählen
konnten. Da sich die
OPEC-Staaten und die westlichen
Länder sich in keinem Punkt
einigen konnten verzehnfachte
sich nahezu der Ölpreis bis zum
Anfang des Folgejahres. Die 13
OPEC-Staaten exportierten 1979
145 Mrd. Tonnen Rohöl.
Wichtige Ereignisse im
Juni 1979
1. Juni
BRD 1979 -
Heinz Erhardt erhält das Große Verdienstkreuz
der BRD
2. Juni
Kirche 1979 - Papst Johannes Paul II. trifft zu
einem neuntägigen Besuch in Polen ein
3. Juni
Mexiko 1979 - Die Bohrinsel Ixtoc I im Golf von
Mexiko explodiert.
4. Juni
Ghana 1979 - In Ghana putschen Offiziere gegen die
Militärregierung des Staatschefs Frederick William
Kwasi Akuffo.
5. Juni
Umwelt 1979 - In Deutschland werden erstmals
Spraydosen mit dem blau-weißen Umweltengel
ausgestattet, die ein umweltfreundliches Treibgas
enthalten.
6. Juni
Die Bundesregierung wies als Reaktion auf die im Mai
erfolgte Ausweisung des ZDF-Korrespondenten Robert
Stengl aus Moskau zwei in Bonn tätige sowjetische
Journalisten aus. Verkehrsdelikte wurden als
offizielle Ursache für diese Maßnahme angegeben.
6. Juni
Der Italien Giuseppe Saronni gewann in 89:29:18
Stunden den am 17. Mai gestarteten 62. Giro D’Italia
vor seinem Landsmann Francesco Moser, der 2:09
Minuten zurücklag. Das Rennen hatte 19 Etappen und
ging über 3301 km.
7. Juni
Europa 1979 -
In Belgien, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien,
Irland, Italien, Luxemburg und in den
Niederlanden finden die ersten Direktwahlen zum
europäischen Parlament statt.
8. Juni
US-Präsident James E. „Jimmy“ Carter kündigte den
Bau der Interkontinentalrakete MX an. Sie sollte
Ende er 80er Jahr einsatzbereit sein. Es sollten 200
Geschosse mit je zehn einzeln steuerbaren
Sprengköpfen stationiert werden.
8. Juni
In Hamburg fand bis zum 1. Juli die Internationale
Verkehrsausstellung (IVA) statt. Daran beteiligten
sich Hersteller aus 28 Ländern. Im Mittelpunkt des
Zuschauer Interesses stand die Magnetschwebebahn
Transrapid.
8. Juni
Der Deutsche Fußball-Bund entzog dem Zweitligisten
FC St. Pauli in zweiter und letzter Instanz die
Lizenz. Ein Gnadengesuch blieb erfolglos. Der
Verein, der 1978 aus der ersten Bundesliga abstieg,
hatte vier Millionen DM Schulden.
9. Juni
Der türkische Außenminister Gunduz Ökcun besuchte
den Iran drei Tage lang. Der schiitische
Religionsführer Ajatollah Ruhollah Khomeini
versicherte dem türkischen Gast, dass die
schiitischen Moslems im Iran eine Verständigung mit
der sunnitischen Minderheit anstrebten.
9. Juni
Beim Betreten einer konspirativen Wohnung in
Frankfurt am Main wurde der als Terrorist gesuchte
Rolf Heisler von der Polizei gestellt und durch
einen Kopfschuss verletzt.
10. Juni
In der Bundesrepublik erzielte die CDU/CSU bei den
ersten Direktwahlen zum Europäischen Parlament 49,2
Prozent der Stimmen.
10. Juni
Im Großherzogtum Luxemburg fanden Wahlen statt. Die
Christlich soziale Volkspartei verbesserte die Zahl
ihrer Sitze von 18 auf 24 von 59 Sitzen im
Parlament. Am 16. Juli wurde der christlich soziale
Parteiführer Pierre Werner als Regierungschef
vereidigt. Er führte ein Koalitionskabinett aus
Christlich sozialen und Liberalen.
10. Juni
Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz und im
Saarland blieb die CDU stärkste politische Kraft.
11. Juni
Film 1979 -
John
Wayne, einer der größten Westernhelden verstarb
in Los Angeles
11. Juni
Auf das Haus der bürgerlichen Oppositionszeitung „La
Prensa“ in Managua wurde von nicaraguanischen
Regierungssoldaten ein Brandanschlag verübt.
12. Juni
Nach Protesten der arabischen Staaten und Beratungen
mit der israelischen Regierung änderte der
kanadische Regierungschef Joseph Clark den am 5.
Juni bekannt gewordenen Beschluss, die Botschaft
Kanadas in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu
verlegen.
12. Juni
Der US-amerikanische Radsportler Bryan Allen
überflog mit dem Tretkurbelflugzeug „Albatros“ den
Ärmelkanal und gewann den Preis von umgerechnet 400
000 DM, den ein britischer Industrieller für diese
Leistung ausgesetzt hatte.
13. Juni
Die Sioux-Indianer erhielten als Entschädigung für
das 1877 durch die US-Regierung beschlagnahmte Land
umgerechnet rund 181 Millionen DM.
13. Juni
Der US-Rockmusiker Frank Zappa dirigierte bei den
Wiener Festwochen in der Stadthalle die Wiener
Symphoniker. Vier Zappa-Kompositionen für
klassisches Orchester und Rock-Ensemble wurden
uraufgeführt.
14. Juni
In Paris fand unter dem Vorsitz von Österreichs
Finanzminister Hannes Androsch eine zweitägige
Konferenz des Rates der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) statt. Die
anwesenden Staaten Forderten die Industriestaaten
auf, energischere Maßnahmen gegen die Energiekrise
zu treffen, die ernste Schäden für die
Weltwirtschaft zur Folge haben könnte.
14. Juni
Um die Beziehungen zwischen
Marokko und Spanien zu
verbessern, machte Spaniens König Juan Carlos I.
einen Staatsbesuch in Marokko. König Hasan II.
sicherte eine Tolerierung des spanischen Fischfangs
in den marokkanischen Küstengewässern zu.
15. Juni
USA/Sowjetunion 1979 - Der US-amerikanische Präsident
Jimmy Carter und der sowjetische Staats- und
Parteichef Leonid I. Breschnew unterzeichnen in Wien das SALT-II-Abkommen
über die Begrenzung strategischer Waffen.
16. Juni
Eine der letzten offiziellen Amtshandlungen von
Bundespräsident Walter Scheel war ein Besuch der
deutschen Minderheit im dänischen Nordschleswig.
16. Juni
In Aleppo in Syrien ermordeten Angehörige der
radikalen Moslem-Bruderschaft 63 Kadetten der
dortigen Artillerieschule. Die Schuldigen des
Massakers wurden in mehreren Prozessen zum Tode
verurteilt und hingerichtet.
17. Juni
Der Parteivorstand der konservativen
Österreichischen Volkspartei wählte in Wien Alois
Mock zum Bundesparteiobmann. Er wurde somit
Nachfolger des am 13. Juni aufgrund des schlechten
Abschneidens seiner Partei bei den letzten
Nationalratswahlen zurückgetretenen Josef Taus.
Mocks Wahl wurde am 7. Juli auf einem
außerordentlichen Bundesparteitag bestätigt.
18. JuniWien 1979 - Unterzeichnung der SALT II Verträge durch
Jimmy Carter und Leonid Breschnew in Wien
19. Juni
Ein US-Bankenkonsortium gewährte der Volksrepublik
Ungarn zur Finanzierung seiner Exportwirtschaft
einen Kredit in Höhe von 400 Millionen
US-Dollar
(488 Millionen DM) mit einer Laufzeit von
siebeneinhalb Jahren.
19. Juni
Nach Verhandlungen mit Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher erklärte sich Libyen bereit,
in Zukunft mehr Erdöl an die Bundesrepublik zu
liefern.
20. Juni
Das Kreisgericht Fürstenwalde verurteilte den
DDR-Regimekritiker Robert Havemann wegen
Devisenvergehen zu 10 000 DM Geldstrafe. Ursache für
die Verurteilung ist, wie bei Autor Stefan Heym, die
Publikation von Büchern in der Bundesrepublik
Deutschland ohne Erlaubnis der DDR-Behörden und die
Nichtanmeldung der dafür gezahlten Honorare.
21. Juni
Der CDU-Politiker Richard von Weizsäcker wurde vom
deutschen Bundestag mit 272 gegen 177 Stimmen bei 37
Enthaltungen und drei ungültigen Stimmen zum
Nachfolger von Richard Stücklen als Vizepräsident
des Parlaments gewählt.
21. Juni
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens verweigerte die
Auslieferung des 1978 in São Paulo gefassten
früheren stellvertretenden KZ-Kommandanten von
Sobibor und Treblinka, Gustav Frank Wagner, an die
Bundesrepublik. Wagner wurde eine Beteiligung am Tod
von mindestens 120 000 Menschen vorgeworfen. Die
Verbrechen waren nach brasilianischen Recht
verjährt. Am 3. Oktober 1980 beging Wagner
Selbstmord.
22. Juni
Der frühere liberale Spitzenpolitiker Jeremy Thorpe
wurde in London vom Vorwurf des Mordkomplotts gegen
einen angeblich homosexuellen Liebhaber
freigesprochen.
23. Juni
Die 1974 in Großbritannien untergetauchte und 1978
in London verhaftete Astrid Proll, die als
Mitbegründerin der Baader-Meinhof-Gruppe galt, wurde
an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert. Sie
wurde am 22. Februar 1980 in Frankfurt zu
fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, anschließend
jedoch auf freien Fuß gesetzt, weil zwei Drittel der
Strafe durch die Untersuchungshaft als verbüßt
galten.
24. Juni
Als Vergeltung für einen Bombenanschlag
palästinensischer Freischärler in Tel Abis
bombardierte die israelische Luftwaffe acht Dörfer
im Libanon.
25. Juni
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsgipfel in Tokio
stoppte Bundeskanzler Helmut Schmidt zu einem
Kurzbesuch in Moskau.
25. Juni
Vier Tage vor seiner Ablösung als
NATO-Oberbefehlshaber wurde auf den
US-Amerikanischen General Alexander M. Haig in
Casteau in Belgien ein Sprengstoffanschlag verübt.
Der General blieb unverletzt.
26. JuniBRD 1979 - Die BRD und
Tuvalu nehmen diplomatische
Beziehungen auf
27. Juni
In Brüssel einigten sich die Europäische
Gemeinschaft und 57 der mit ihnen verbundenen
afrikanischen, karibischen und pazifischen Länder
auf ein neues Lome-Abkommen.
27. Juni
Der Oberste Gerichtshof der USA erklärte mit fünf
geben zwei Stimmen eine Bevorzugung schwarzer
Arbeitnehmer bei betriebsinternen
Förderungsprogrammen für zulässig, soweit damit
rassische Ungerechtigkeiten ausgeglichen würden.
28. Juni
Die Volkskammer der DDR beschloss eine Verschärfung
des politischen Strafrechts und eine Änderung des
Wahlgesetzes. Künftig wurden auch die 66 Ostberliner
Abgeordneten in der Volkskammer gewählt und nicht
mehr von der Stadtverordnetenversammlung delegiert.
Die DDR reagierte damit auf die Entsendung
Westberliner Abgeordneter in das Europaparlament.
28. Juni
Das polnische Parlament billigte die Einführung
eines zweijährigen Ersatzdienstes für Wehrpflichtige
anstelle des gleich langen Militärdienstes.
29. Juni
In Tokio ging der zweitägige 5.
Weltwirtschaftsgipfel der sieben wichtigsten
westlichen Industriestaaten zu Ende. Das wichtigste
Ergebnis war die geplante Begrenzung der
Rohölimporte.
29. Juni
In der Volksrepublik Moçambique wurde die letzte
Ausbaustufe des Cabora-Bassa-Staudamms
fertiggestellt. 15 Firmen aus vier europäischen
Ländern und Südafrika hatten 1966 mit dem Bau des
Staudamms begonnen.
30. Juni
US-Präsident James E. „Jimmy“ Carter inspizierte
Einheiten der US-Armee an der entmilitarisierten
Zone zu Nordkorea am 49. Breitengrad. Während seines
zweitägigen Besuchs in Südkorea traf er auch mit dem
südkoreanischen Oppositionspolitiker Kim Young Sam
zusammen.
Juni 1979 in den Nachrichten
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