Oktober 1979 - Freie Fahrt für freie Westbürger
Die BRD und die DDR einigten sich auf
Erleichterung bei der Reise nach
Westberlin. Busse und LKWs
müssen künftig keine
Straßennutzungsgebühr beim
Befahren der Holperstrecke von
und nach Westberlin bezahlen. Im
Gegenzug zahlen die Ostdeutschen
keine Kraftfahrzeugsteuer bei
der Fahrt in der Bundesrepublik.
Für Pkw fand man keine Einigung,
da der Verkehr von Ost nach West
nur ein Bruchteil dessen ist,
welcher von West nach Ost
aufkommt. 1979 befuhren über 18
Mio. Westdeutsche und Ausländer
die Transitstrecke. Zudem wurde
der grenznahe Verkehr für
Tagesbesuche erweitert.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1979
1. Oktober
Nigeria 1979 - Neuer Staatschef wird der gewählte
Shehu Shagari. Aus der knapp 14-jähriger
Militärherrschaft wird Nigeria wieder
parlamentarisch-demokratisch.
1. Oktober
Panama 1979 - Die USA übergeben die Panamakanalzone
an den Staat Panama.
2. OktoberUraufführung der Oper „Der Aufstand“ von
Helmut Eder in Linz.
2. Oktober
Niederlande 1979 - Der bundesdeutsche Zoll
verbietet die Einfuhr von niederländischem
Schweinefleisch. Durch die Anerkennung der deutschen
Vorschriften wird das Verbot am 9. Oktober
aufgehoben
3. Oktober
Die Hamburgische Bürgerschaft billigte mit der
absoluten Mehrheit der SPD-Fraktion die Gesamtschule
als gleichberechtigte Regelschule neben dem
dreigliedrigen Schulsystem.
3. Oktober
Während seines Besuches in der UdSSR vom 1. bis 5.
Oktober unterzeichnete der griechische
Ministerpräsident Konstandinos Karamanlis in Moskau
einen Vertrag über wissenschaftlich-technische und
politische Zusammenarbeit zwischen seinem Land und
der UdSSR.
4. Oktober
Schweiz 1979 - der Schweizer Nationalrat lehnt die
Initiative zur Einführung der Todesstrafe für Mord
und Geiselnahme ab.
5. Oktober
In Brighton fand fünf Tage lang der Parteitag der
britischen Labour Party statt. Er endete mit einem
Erfolg für die von Anthony W. Benn geführte Linke.
Die Zuständigkeiten der Partei gegenüber der
Fraktion wurden erweitert. Künftig wurden die
Kandidaten für das Unterhaus von den
Wahlkreisorganisationen der Partei bestimmt, für die
Formulierung des Wahlprogramms war der
Parteivorstand zuständig.
6. Oktober
Sowjetunion 1979 - Leonid I. Breschnew kündigt den
baldigen Abzug von 20 000 sowjetischen Soldaten aus
der DDR an.
7. Oktober
Bei den Wahlen zur Bürgerschaft in Bremen behauptete
die SPD knapp ihre absolute Mehrheit. Erstmals
gelang einer „Grünen"-Organisation der Einzug in ein
westdeutsches Landesparlament.
7. Oktober
Die SPÖ gewann bei den Landtagswahlen in Kärnten und
Oberösterreich 20 von 36 Sitzen bzw. die ÖVP 29 von
56 Mandate, ihre absolute Regierungsmehrheit in den
Landesparlamenten.
8. Oktober
Durch die einprozentige Anhebung des Diskontsatzes
auf 12 Prozent am 6. Oktober, stabilisierte sich der
Kurs des US-Dollar auf 1,79 DM. Der Preis für eine
Unze (31,1g) Feingold schwankte zwischen 376 und 380
Dollar (648 bis 655 DM). Außer der
Diskontsatzanhebung hatte die Notenbank der USA die
Ersetzung der Zinskontrolle durch einen Leitzinssatz
sowie erhöhte Mindestreserven für die Banken
beschlossen.
9. Oktober
Der CSU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Franz Josef
Strauß versuchte das Verhältnis zu den
Gewerkschaften durch ein Gespräch mit dem
DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter in München zu
entkrampfen. Vetter sagte zu, die Attacken seiner
Organisation im bevorstehenden Bundestagswahlkamp
1980 zu mäßigen.
9. Oktober
Die italienische Automobilfirma Fiat in Turn entließ
61 Arbeiter, die im Verdacht standen, mit den
terroristischen Roten Brigaden zusammenzuarbeiten.
10. Oktober
Mit ihrer absoluten Mehrheit lehnte die SPD in der
Hamburgischen Bürgerschaft einen Misstrauensantrag
der CDU gegen den Ersten Bürgermeister Hans-Ulrich
Klose ab. Die Opposition machte Klose für den sog.
Stoltzenberg-Skandal verantwortlich.
10. Oktober
Die französische Wochenzeitung „le Canard Enchaîné“
warf dem französischen Staatspräsidenten Valéry
Giscard d’Estaing vor, von dem gestürzten
zentralafrikanischen Kaiser Bokassa I wertvolle
Geschenke in Form von Diamanten erhalten zu haben
und diese als Privatbesitz zu verwahren.
11. Oktober
Der Bundestag billigte den weiten Nachtragshaushalt
für 1979, der Mehrausgaben von 1,4 Milliarden DM
vorsah.
11. Oktober
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher besuchte
Rumänien für zwei Tage und unterzeichnete dort einen
Vertrag über den gegenseitigen Schutz von
Kapitalanlagen.
12. Oktober
Der kubanische Staats- und Parteichef
Fidel Castro
trag mit einem großen Aufgebot an Sicherheitskräften
in New York ein. Als Sprecher der Gruppe der
blockfreien Staaten redete Castro vor der UNO und
kritisierte die fehlende Wirtschaftshilfe der
reichen für die armen Länder, die Preispolitik der
OPEC-Staaten und den angeblichen Kolonialismus
Israels in den arabischen Gebieten.
12. Oktober
Chinas Partei- und Regierungschef trat seine erste
Reise nach Westeuropa an, die ihn zuerst nach
Frankreich und dann in die Bundesrepublik
Deutschland, Großbritannien und Italien führte.
13. Oktober
Um gegen den Ausschluss des südkoreanischen
Oppositionsführers Kim Jong Sam aus dem Parlament
von Seoul zu protestieren, erklärten die übrigen 69
Abgeordneten der oppositionellen Neuen
Demokratischen Partei ihren Rücktritt.
14. Oktober
In Bonn demonstrierten rund 70 000 Menschen gegen
die friedliche Nutzung der Kernenergie.
14. Oktober
Der Geiger Yehudi Menuhin erhielt in Frankfurt am
Main den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
15. Oktober
Als erster Regierungschef der Bundesrepublik
Deutschland besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt
für zwei Tage die Republik Irland. Thema der
Gespräche waren europäische und Wirtschaftsfragen.
15. Oktober
In El Salvador wurde der Staatspräsident Carlos
Humberto Romero von einer Gruppe von Offizieren
gestürzt. Obwohl die zweiköpfige Militärjunta am 18.
Oktober drei Zivilisten in die Regierung berief,
ging der Bürgerkrieg in dem mittelamerikanischen
Land weiter.
16. Oktober
Als erstes Regierungsmitglied der DDR besuchte der
Minister für Bauwesen, Wolfgang Junker für drei Tage
die Bundesrepublik Deutschland.
16. Oktober
Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit von
der republikanischen Volkspartei tat nach der
Wahlniederlage zurück. Sein Nachfolger wurde am 12.
November der konservative Politiker Süleyman
Demirel.
17. Oktober
Im Rahmen einer Amnestie ließen die DDR-Behörden den
Regimekritiker Rudolf Bahro und den
Wehrdienstverweigerer Nico Hübner in den Westen
ausreisen.
17. Oktober
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann ein
Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft
1980 in Köln mit 5:1 gegen Wales.
18. Oktober
Der iranische Schiitenführer Ajatollah Ruhollah
Khomeini ordnete ein Ende der Hinrichtungen im Iran
an, denen seit dem 15. Februar 653 Menschen zum
Opfer fielen. Die Getöteten waren vor allem Anhänger
des Schah-Regimes, später aber auch vermehrt
angebliche Ehebrecher und Prostituierte.
19. Oktober
Der „Rheinische Merkur“, der sich zu 80 Prozent im
Besitz der katholischen Kirche befand, übernahm nach
einer Übereinkunft mit der Verlagsgruppe Georg von
Holtzbrinck die „Deutsche Zeitung“/„Christ und die
Welt“. Die Zusammenfassung der christlichen Blätter
sollte ihr Überleben sichern.
20. Oktober
Der jugoslawische Außenminister besuchte Wien für
drei Tage. Er äußerte gegenüber der Presse seine
Befriedigung darüber, dass aufgrund des
österreichischen Entgegenkommens in der Frage der
Förderung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten
die Spannungen zwischen beiden Ländern abgebaut
seien.
20. Oktober
Mehrere hundert Frauen besetzten in Madrid das
Justizministerium, um gegen das in Spanien geltende
Abtreibungsverbot und das Vorgehen der Behörden
gegen elf Frauen, die im Ausland
Schwangerschaftsunterbrechungen vornehmen ließen, zu
protestieren.
21. Oktober
In der Schweiz fanden Wahlen zum Nationalrat statt.
Die Sozialdemokraten und Freisinnige gingen mit
jeweils 51 Sitzen als stärkste Fraktionen hervor.
Die Wahlbeteiligung lag unter 50 Prozent.
21. Oktober
Der israelische Außenminister Moshe Dayan trat aus
Protest gegen die kompromisslose Haltung seiner
Regierung bei den Autonomieverhandlungen mit den
Palästinensern zurück.
22. Oktober
Der gestürzte Schah des Iran, Mohammed Resa Pahlewi
traf aus Mexiko kommend in New York ein, wo er sich
in Cornell Medical Center behandeln lassen wollte.
Das US-Außenministerium hatte ihm die Einreise
bewilligt. Nach erfolgter Behandlung musste er
jedoch am 15. Dezember die USA wieder verlassen.
23. Oktober
In Dänemark fanden vorgezogene Parlamentswahlen
statt. Dabei behaupteten die von Ministerpräsident
Anker Jørgensen geführten Sozialdemokraten mit einem
Zugewinn von drei Mandaten auf jetzt 68 Mandate ihre
Stellung als stärkste Partei. Am 26. Oktober bildete
Anker Jørgensen erneut ein sozialdemokratisches
Minderheitskabinett.
24. OktoberKulturabkommen zwischen
der BRD und
China. In Kraft seit dem 29.
25. OktoberDer letzte aus Holz gebaute Sendeturm
der DDR in Golm wird wegen Baufälligkeit gesprengt
25. OktoberDie spanischen Regionen Katalonien und
das
Baskenland werden eingeschränkt autonom.
25. Oktober
Die von der Regierung in Madrid vorgeschlagenen
Autonomiestatuten wurde bei Volksabstimmungen in
Katalonien und im Baskenland mit rund 90 Prozent der
Stimmen gebilligt.
25. Oktober
Die Demokratische Volksrepublik im Süd Jemen, die
bereits am 17. September eine engere
Wirtschaftskooperation mit der UdSSR vereinbart
hatte, schloss mit der Sowjetunion einen Vertrag
über Freundschaft und Zusammenarbeit.
26. Oktober
Der Staatschef von Südkorea, Park Chung Hee, wurde
in Seoul von seinem eigenen Geheimdienstchef
erschossen.
26. Oktober
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte die
Pocken Krankheit weltweit für ausgerottet. Im Jahr
1977 war in Somalia der letzte Pocken Fall bekannt
geworden.
27. Oktober
In Kassel fand ein zweitägiger Kongress statt, der
vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und
der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte
Kriegsgegner veranstaltet wurde. Der Kongress
forderte ein Zusammengehen der Ökologie- und
Friedensbewegung um die „Zerstörung der Natur
aufzuhalten“ und den „Rüstungswahnsinn“ zu stoppen.
27. Oktober
Die frühere britische Kolonie Saint Vincent wurde
unter dem Namen Saint Vincent and the Grenadines als
konstitutionelle Monarchie im Rahmen des
Commonwealth unabhängig.
28. Oktober
Der iranische Regierungssprecher Sadegh Tabatai
äußerte sich nach seiner Rückkehr von einem
dreitägigen Besuch nn der
Bundesrepublik Deutschland
positiv zum Stand der deutsch-iranischen
Beziehungen. Auf wirtschaftlichen Gebiet bestünden
nach wie vor noch Probleme wegen des Rückzugs
deutscher Firmen aus dem Iran.
29. Oktober
Der französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing
besuchte als erstes französisches Staatsoberhaupt
Westberlin und bekräftigte die Sicherheitsgarantien
seines Landes für den Westteil der Stadt.
30. Oktober
In Bonn wurden die Ratifizierungsurkunden zum
deutsch-amerikanischen Sozialversicherungsvertrag
ausgetauscht, der zum 1. Dezember in Kraft trat und
die gegenseitige Anerkennung der Rentenansprüche von
abhängig Beschäftigten sicherte. Verfolgte des
NS-Regimes, die US-Staatsbürger geworden waren,
konnten sich durch freiwillige Nachzahlungen deutsch
Rentenansprüche sichern.
30. Oktober
der französische Arbeitsminister Robert Boulin
beging wegen der Berichte über seine angebliche
Verwicklung in einen Immobilienskandal in der Nähe
von Paris Selbstmord.
31. Oktober
In Ostberlin wurde ein deutsch-deutscher
Verkehrsvertrag über die kostenlose Benutzung der
Transitautobahnen nach Westberlin und der übrigen
Straßen in der DDR gegen eine pauschale Abgeltung
der Straßenbenutzungsgebühren unterzeichnet.
31. Oktober
Der Landtag in
Schleswig-Holstein billigte gegen die
Stimmen von FDP, SPD und des Südschleswigschen
Wählerverbandes (SSW) die Erweiterung der
Abgeordnetenzahl von 73 auf 74. Diese Aufstockung,
die 1983 in Kraft trat, sollte den SSW von der
möglichen Rolle eines „Züngleins an der Waage“
befreien.
Oktober 1979 in den Nachrichten
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