Biografie
Heinz Erhardt Lebenslauf Lebensdaten
Das komödiantische Multitalent
Heinz Erhardt kam am
20. Februar 1909 in Riga zur
Welt, wo er auch seine ersten zehn Lebensjahre
verbrachte. Sein Großvater, der in
Leipzig ein
Musikhaus führte, sorgte dafür, dass er das
Klavierspiel erlernte, erlaubte ihm jedoch nicht,
Musiker zu werden. Nach einer kaufmännischen
Ausbildung im großväterlichen Betrieb ehelichte
Erhardt 1935 die Konsultochter Gilda Zanetti.
Natürlich hatte er sich während seiner Lehrjahre
nicht nur auf das Geschäftliche beschränkt. Er
profilierte sich zunächst im Bekanntenkreis und
später auch auf größeren Bühnen in Riga als
Alleinunterhalter. Dabei kam ihm vor allem sein
Wortwitz zugute. 1938 war er bereits so bekannt,
dass Willy Schaeffer ihn für das renommierte
"Kabarett der Komiker" in Berlin engagierte.
1941 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, den er
als Pianist bei der Truppenbetreuung absolvierte.
Nach Kriegsende arbeitete er für den
Nordwestdeutschen Rundfunk, wo er die Sendung "So
was Dummes" moderierte. Dort wurde 1948 auch die von
ihm komponierte "10-Pfennig-Oper" ausgestrahlt. Ein
Theaterengagement steigerte seine Popularität. Erste
Filmrollen folgten, und
1957 gelang ihm mit "Der
müde Theodor" der Durchbruch auf der Leinwand.
Die nächsten Jahre galten vor allem seiner Filmkarriere.
Immer wieder verkörperte er auf selbstironische
Weise wie
1959 in "Immer diese Autofahrer" den "Otto Normalbürger" der
Wirtschaftswunder-Ära, der mit schelmischer Schläue,
oft unbeholfen wirkender Gestik und Mimik sowie
urkomischen Versen oder Wortspielereien das Publikum
für sich einnahm. Daneben konnten auch seine in
Buchform veröffentlichten Gedichte, darunter viele
Klassiker des deutschen Humors, große Erfolge
erzielen. (Der Titel "Noch'n Gedicht" wurde schnell
zum geflügelten Wort.) Er gab hunderte
Theatervorstellungen in selbstverfassten Rollen,
trat in vielen Fernsehsendungen auf und brachte
mehrere Mitschnitte seines Soloprogramms in
Schallplattenform auf den Markt.
Seit Ende
1971 war es ihm wegen einer durch einen
Schlaganfall verursachten Aphasie nicht mehr
möglich, zu sprechen oder zu schreiben, so dass er
sich gänzlich ins Private zurückzog. Dennoch gelang
es ihm
1978, seinen Sohn Gero bei der Erstellung
einer TV-Fassung seiner heiteren Oper "Noch 'ne
Oper", die er schon mehr als vierzig Jahre zuvor
verfasst hatte, zu unterstützen.
Am
1. Juni 1979 wurde Heinz Erhardt das Große
Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
verliehen. Vier Tage später verstarb er.
1994 wurde eine Reihe von Klavierstücken, die er als
junger Mann komponiert hatte, auf CD veröffentlicht.
Heinz Erhardt
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Heinz Erhardt Filme
Heinz Erhardt Biographie