Das Musikjahr 1968 Musikchronik

Von Raufereien und Auszeichnungen
Das Musikjahr 1968 wurde von Jimi Hendrix eingeleitet. Dieser machte am 4. Januar mit seinem Fehlverhalten Schlagzeilen, als er sich mit seinem Bassisten Noel Redding so sehr prügelte, dass dabei das gesamte Hotelzimmer zu Schrott verarbeitet wurde. Die Stockholmer Polizei inhaftierte ihn daraufhin. Er wurde am darauf folgenden Tag wieder freigelassen. Die Schande wurde durch die Ehrung durch die Garfield High School in Seattle geschmälert, die ihm ein Ehren-High School Diplom überreichte. Zudem erhielt er den „Schlüssel“ der Stadt und wurde damit zum Ehrenbürger.
Am 6. Januar patentierten die innovativen Gitarrenhersteller Gibson ihren neuesten Clou: Die „Gibson Flying V“. Diese Gitarre sollte später die Auftritte verschiedener Rock- und Metalbands begleiten. Am 21. Januar veröffentlichten „Simon & Garfunkel“ „The Graduate Original Soundtrack“. Die Scheibe wurde unter den Fans als Meilenstein der Gebrüder gehandelt. Am 1. Februar erblickte Evlis Presleys einziges Kind das Licht der Welt: Lisa Marie. Sie kam im Baptist Memorial Krankenhaus in Memphis, Tennessee zur Welt.

Neu im Musik-Angebot: Reggae
Toots and the Maytals sangen 1968 erstmals den Titel  „Do the Reggae“. Das Wort steht für König „rex“ und „streggae“, welche in Jamaika, dem Geburtsland des Reggaes, für leichte Mädchen verwendet wird. Erstmals in einem Song erscheint die Wortschöpfung im Jahre 1968. Lee Scratch Perry sang im selben Jahr noch den ersten offiziellen Reggae-Titel mit „People funny boy“.

Sonstige Ereignisse
Am 16. Februar vereinigten sich Mike Love, „The Beatles“, Mia Farrow und „Donovan“ und traten eine Reise nach Indien an. Hier trafen sie Maharishi Mahesh in Rishikesh. Mahesh war einer der berühmtesten Yogi. Viele Eindrücke der Reise flossen später in ihre Werke ein. „Pink Floyd“ verabschiedete derweil Gründungsmitglied Syd Barrett, der prompt von David Gilmour ersetzt wurde. Barrett konnte seine Arbeit wegen mentaler Probleme nicht weiterführen und lies sich in eine psychiatrische Einrichtung einweisen.
Am 6. April fand der 13. Eurovision Song Contest statt, den Spanien gewann. Siegerlied war „La La La“, welches von „Massiel“ performt wurde. Der eigentliche Interpret Joan Manuel Serrat hatte von den spanischen Autoritäten Auftrittsverbot erhalten.
Auf der anderen Seite der Welt feierte das Rock-Musical „Hair“ seine Premiere am Broadway. Die Uraufführung fand im Biltmore Theatre statt.
Die „Beatles“ begannen Anfang Juni mit der Produktion des sogenannten „White Albums“. Das Doppel-LP-Album hieß offiziell „The Beatles“ und die Aufnahmen dauerten knapp vier Monate.
Das Musikjahr 1968 brachte auch einer der begnadetsten Rockbands aller Zeiten hervor, die neben den Beatles die meisten Schallplatten in ihrer Karriere verkauften. Gemeint ist Led Zeppelin, die sich aus den Yardbirds gründeten.

Die Charts 1968
Die ungeschlagenen Top-Favoriten im Jahr 1968 waren die „Beatles“. Diese konnten mit ihrem Super-Hit „Hey Jude“ auf der ganzen Welt punkten und führten dominant die internationalen Verkaufszahlen an. Von Skandinavien, über Deutschland, bis über die Ozeane hinaus landeten sie mit „Hey Jude“ einen unschlagbaren Nummer-1-Hit. Gleichzeitig schafften sie es mit dem Song „Lady Madonna“ auf den fünften Platz der weltweiten Verkaufszahlen.
Zweiter in den Verkaufszahlen war Louis Armstrong mit seinem Song „What a Wonderful World“. Die Ballade war zwar nicht so erfolgreich wie jene der „Beatles“, aber immerhin ein Top-10 Anwärter in vielen europäischen Ländern. Beinahe genauso erfolgreich war Otis Redding mit „(Sittin' On) The Dock of the Bay“. Die „Rolling Stones“ brachten es mit „Jumpin' Jack Flash“ auf Platz Vier der erfolgreichsten Songs des Jahres 1968.

Sonstige Bandgründungen, Debüts und Neuerscheinungen

Die schottische Band Nazareth wird von Dan McCafferty, Darrell Sweet und Pete Agnew gegründet. 1968 gründen die Brüder David und Howard Bellamy die Band Jericho, die dann ein paar Jahre später in Bellamy Brothers umbenannt wird. In England wird mit The Sweet eine der größten Glamrock-Bands der 70er Jahre gegründet. REO Speedwagon wurde von Doughty und dem Drummer Alan Gratzer gegründet. Der Ausnahme-Musiker Peter Green gründet Fleetwood Mac. Die Italienerin Milva veröffentlicht ihr erstes Album namens "Tango Milva".
Creedence Clearwater Revival veröffentlichen Ihr erstes gleichnamiges Album. Steve Miller debütierte mit dem Album Children of Future", im Stile von Psychodelic Bluesstyle. Die Bands Richi E Poveri, Medicine Head und die Archies gründen sich.
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