Er prägte die frühen psychedelischen
Jahre der Band „Pink
Floyd“. Syd Barrett kreierte
nicht nur den Bandnamen, abgeleitet aus
den Vornamen seiner beiden
Lieblingsmusiker, er schrieb auch acht
der elf Titel des Debüt-Albums „The
Piper at The Gates of Dawn“ aus dem Jahr
1967 sowie die ersten drei
Singel-Erfolge. Allerdings
experimentierte das musikalische Genie
mit wachsender Popularität der Band
verstärkt mit Drogen. Bereits 1968 nahm
deshalb sein Schulfreund David Gilmour
seine Stelle als Sänger und
Lead-Gitarrist in der Gruppe ein. Schon
mit 22 Jahren war Barrett ein verlorener
Sohn der Rockmusik.
Syd Barrett kam als Roger Keith am
6. Januar 1946 als drittes
von fünf Kindern der Familie Barrett in
Cambridge zur Welt. Die Eltern förderten
seine künstlerischen Bestrebungen
intensiv. Spätestens mit
zehn Jahren
konzentrierte sich sein Interesse auf
die Musik, er spielte Klavier, Ukulele
und Banjo. Ab seinem 14. Lebensjahr
nannten ihn seine Mitschüler Syd, nach
einem bekannten lokalen Jazzbassisten.
Diesen Spitznamen behielt er später als
Künstlernamen. Jetzt experimentierte Syd
Barrett mit Akustik- und
Elektro-Gitarren und baute seinen
eigenen Verstärker.
Mit 16 Jahren, kurz nach dem Tod des
Vaters, gründete er seine erste Band. An
der Schule lernte er Roger Waters kennen
und beide begeisterten sich gemeinsam
für Rockmusik der frühen sechziger
Jahre. Barrett ließ sich zunächst von
den „Beatles“,
dann von den „Rolling
Stones“ und schließlich von Bob
Dylan inspirieren. Nach einem
Schulwechsel freundete er sich mit David
Gilmour an, spielte mit ihm Gitarre und
sie gaben kleine Straßenkonzerte. Ein
Gespräch mit Mick Jagger am Rande eines
Stones-Konzerts in Cambridge 1963 soll
Barrett angeregt haben, selbst
Song-Texte zu schreiben.
Ein Jahr später begann er in London ein
Kunststudium. 1965 stieß er als Sänger
und Gitarrist zur Band seines
Jugendfreundes Roger Waters. Barrett
erwies sich schnell als kreativer Kopf
der Gruppe, was einige Mitglieder aber
auch zum Verlassen der Band veranlasste.
Noch im selben Jahr nannten sich die
verbliebenen Musiker Roger Waters, Nick
Mason, Richard Wright und Syd Barrett
„Pink Floyd“. Barretts Songs legten den
Grundstein für den lang anhaltenden
Erfolg der Gruppe.
Sein Einfluss auf die Musik von Pink
Floyd reichte lange über seinen
Rausschmiss auf Grund seiner
Drogenprobleme im April 1968 hinaus. Die
Bandmitglieder erinnerten sich noch
viele Jahre später, dass sie mit Barrett
nicht nur einen genialen Songwriter,
Gitarristen und Sänger verloren hatten,
sondern auch einen Freund. Doch die
Auswirkungen seiner Drogeneskapaden
standen dem von seinen musikalischen
Fähigkeiten ausgelösten Ehrgeiz und
Erfolgsstreben der „Pink Floyd“-Musiker
im Wege.
Die Produktion seiner zwei Soloalben
1968 und 1970, die allerdings keinen
großen Erfolg erzielen konnten,
unterstützten Waters und Gilmour aktiv.
Außerdem widmeten sie ihm die Songs „Wish
You Were Here“ und „Shine On You Crazy
Diamond“ des Albums „Wish You Were Here“
im Jahr 1975. Die Erinnerungen an und
wohl ein wenig das schlechte Gewissen
über den Rauswurf Barretts trieb die
zwei Streithähne Roger Waters und David
Gilmour noch bis 1983 zu gemeinsamen
künstlerischen Höchstleitungen an.
Erfolgsalben wie „Dark Side Of The
Moon“, „The Wall“ oder „The Final Cut“
gingen daraus hervor.
Barrett selbst schrieb kaum noch Musik.
Die letzte Studioaufnahme erfolgte 1974.
Dann zog er sich aus London und der
Musikwelt endgültig zurück. Er lebte
völlig zurückgezogen im Haus seiner
Mutter in Cambridge, gab keine
Interviews und selbst Freunde erreichten
ihn kaum. Immerhin konnte er von den
Tantiemen seiner kurzen Erfolgszeit
leben.
1998 erkranke er an Diabetis-Typ-2 und
später wurde auch noch eine
Krebserkrankung festgestellt. Am 7. Juli
2006 verstarb Syd Barrett einsam in
seiner Heimatstadt. Ihm zu Ehren fanden
sich die inzwischen zerstrittenen
ehemaliger Musikerkollegen von „Pink
Floyd“ 2008 noch einmal zu einem
Tribute-Konzert zusammen.
Syd Barrett Seiten, Steckbrief etc.
Syd Barrett
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Syd Barrett Diskografie
1969 Octopus /
Golden Hair (single)
1970 The Madcap Laughs (LP)
1970 Barrett (LP)