Biografien
Schriftsteller Lebensläufe
Wolfgang Borchert (1921-1947)
In der sogenannten Trümmerliteratur erlangte der
deutsche Schriftsteller Wolfgang Borchert mit seinem
schmalen Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem
Theaterstück große Bekanntheit. Gerade mit dem
Theaterstück „Draußen vor der Tür“, einem
Heimkehrerdrama, konnten sich nach dem Zweiten Weltkrieg
viele Menschen identifizieren.
Heinrich Böll (1917-1985)
Der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll, der aus Köln stammte, gilt
als einer der bedeutendsten Literarten der Nachkriegszeit. Böll wurde
1972 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Für herausragende
Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur vergibt die
Stadt Köln seit 1985 den Heinrich-Böll-Preis.
Bertolt Brecht (1898-1956)
Der aus Augsburg stammende Dramatiker und Lyriker Bertolt Brecht gehört
zu den einflussreichsten Dichtern des 20. Jahrhunderts und ist heute
immer noch aktuell. Brecht gilt als Begründer des epischen, bzw.
dialektischen Theaters, das er im Berliner Ensemble in Berlin umsetzte.
Seine Theaterstücke gehören noch immer zum Standard-Repertoire der
Theater im In- und Ausland.
Georg Büchner (1813-1837)
Der deutsche, aus Hessen stammende Schriftsteller Georg Büchner, wurde
nur 23 Jahre alt. Doch seine Bekanntheit als einer der bedeutenden
Dichter des Vormärz ist unerschütterlich. Büchner, der die Schrift
„Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ publiziert hatte, war neben
seiner literarischen Arbeit auch Mediziner, Naturwissenschaftler und
Revolutionär.
Wilhelm Busch (1832-1908)
Er war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner
Deutschlands. Bereits in den 1870er Jahren zählte er zu den
renommiertesten Persönlichkeiten in Deutschland. Wilhelm Busch wurde im
Laufe der Jahre zu einem Klassiker des deutschen Humors. Seine
satirischen Bildergeschichten wie u. a. „Max und Moritz“ und „Die fromme
Helene“ beinhalten Zweizeiler, die teilweise als Redewendungen in den
deutschen Sprachgebrauch Eingang fanden.
Kurt David (1924-1994)
Der deutsche Schriftsteller Kurt David widmete sich nach seinen
Frühwerken, die sich mit der eigenen Vergangenheit in der NS-Zeit
befassten, hauptsächlich der Kinder- und Jugendliteratur in der DDR. Zu
seinem Werk gehören auch historische Romane und Biografien,
beispielsweise über Beethoven und Franz Schubert, die besonders
Jugendliche als Zielgruppe erreichen.
Konrad Duden (1829-1911)
Als preußisch-deutscher Gymnasiallehrer war Konrad Duden auch als
Philologe und Lexikograf in Erscheinung getreten. Nach seiner Idee
entstand das Rechtschreib-Wörterbuch der deutschen Sprache, das nach ihm
als „Duden“ benannt wurde.
Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Der Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik, Joseph Freiherr
von Eichendorff, ist mit etwa 5.000 Vertonungen einer der deutschen
Lyriker, dessen Dichtungen am meisten zu Vertonungen angeregt hat. Auch
seine Prosadichtung – beispielsweise „Aus dem Leben eines Taugenichts“ –
findet sich noch heute auf den Theaterbühnen.
Theodor Fontane (1819-1898)
Der deutsche Schriftsteller und approbierter Apotheker Theodor Fontane
gilt als bedeutendster Vertreter des Realismus in der Literatur. In
seinen Romanen wie beispielsweise „Effi Briest“, ist eine gepflegte
Konversation typisch. Fontanes Kritik an Einzelpersonen wird meist zu
einer impliziten Gesellschaftskritik.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Goethe, der erst 1782 geadelt wurde, gehört fraglos zu den bekanntesten
Namen, wenn es um deutsche Dichter geht. Der Literat, der auch in den
Naturwissenschaften tätig gewesen war, hinterließ ein enormes
künstlerisches Werk. Er gehört zu wichtigsten Vertreter der Weimarer
Klassik. Auf den Theaterbühnen gehört untern anderem sein Dichtung
„Faust“ zu den immer noch gegenwärtigen Dramen, die gespielt werden.
Günter Grass (*1927)
Das einstige Mitglied der „Gruppe 47“, der deutsche Schriftsteller
Günter Grass, gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren
der Gegenwart. Der Autor, dessen Werke in zahlreiche Sprachen übersetzt
wurden, bekam im Jahr 1999 den Nobelpreis für Literatur.
Jacob (1785-1863) und Wilhelm (1786-1859) Grimm
Bekannt als die Brüder Grimm wurde ihre Sammlung der „Kinder- und
Hausmärchen“ weltberühmt. Sie gehören mit ihrem Schaffen zu den
Begründer der modernen Germanistik. Als Gebrüder Grimm haben sich die
beiden Literaten nie selbst publiziert.
Axel Hacke (*1956)
Der deutsche Journalist und Schriftsteller veröffentlichte sein erstes
Buch im Jahr 1991. Es trug den Titel „Nächte mit Bosch“ und ist ein
Sammelband von Erzählungen, Reportagen und Glossen. Erstmals trat hier
die von Hacke erfundene Figur Bosch, der sprechende Kühlschrank, auf.
Gerhart Hauptmann (1862-1946)
Der deutsche Dramatiker und Schriftsteller Gerhart Hauptmann gilt als
der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. Das Schaffen von
Hauptmann ist aber auch von anderen Stilrichtungen bestimmt worden. Im
Jahr 1912 wurde Hauptmann mit dem Nobelpreis für Literatur
ausgezeichnet.
Heinrich Heine (1797-1856)
Der deutsche Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine gehört zu den
prägenden Künstlern des 19. Jahrhunderts. Er gilt als der letzte Dichter
der Romantik und zugleich als deren Überwinder. Durch ihn wurde die
Alltagssprache lyrikfähig. Die deutsche Literatur erhielt durch Heine
eine neue, elegante Leichtigkeit, die es so vordem nicht gegeben hatte.
Georg Hensel (1923-1996)
Der deutsche Schriftsteller und Journalist Georg Hensel
machte sich auch als Theaterkritiker einen Namen. Als
Schriftsteller trat er mit fiktiven Erzählungen an die
Öffentlichkeit. Seine erste Erzählung hatte Hensel
bereits 1949 publiziert, das Buch fand großes Echo bei
den Lesern und auch bei der Kritik.
Hermann Hesse (1877-1962)
Der deutsche Dichter und Schriftsteller Hermann Hesse erlangte mit
seinen Prosawerken wie beispielsweise „Siddhartha“ und „Der Steppenwolf“
weltweite Bekanntheit. Hesse bekam 1954 den Nobelpreis für Literatur.
Johann Georg Jacobi (1740-1814)
Der deutsche Dichter und Publizist Johann Georg Jacobi wurde von den
Kollegen seiner Zeit fast durchweg kritisch oder sogar spöttisch
gesehen. Jacobi verfasste zahlreiche Gedichte, dichtete Sing- und
Schauspiele und förderte mit einer eigenen Schwarzwalddichtung das
regionale Bewusstsein seiner Zeit um 1800. Viele seiner Gedichte wurden
von berühmten Komponisten wie Franz Schubert, Joseph Haydn und Felix
Mendelssohn vertont und leben weiter. Jacobi war Mitbegründer der
Freiburger Lesegesellschaft.
Erich Kästner (1899-1974)
Der Schriftsteller Erich Kästner machte sich auch einen Namen als
Drehbuchautor und Verfasser von Kabarett-Texten. Die größte Bekanntheit
brachten ihm seine Kinderbücher wie „Emil und die Detektive“, „Das
doppelte Lottchen“ und „Das fliegende Klassenzimmer“. Kästner ist auch
bekannt für seine zeitkritischen und humoristischen Gedichte, die
teilweise heute noch Schulstoff sind.
Hellmuth Karasek (*1934)
Der deutsche Journalist und Buchautor, der sich auch einen Namen als
Film- und Literaturkritiker machte, schrieb auch Theaterstücke unter dem
Pseudonym „Daniel Doppler“. Karasek ist Professor der
Theaterwissenschaft.
Heinrich von Kleist (1777-1811)
Der deutsche Dramatiker, Erzähler und Lyriker Heinrich von Kleist galt
als Außenseiter der Literaturepochen der Weimarer Klassik und jenseits
des sogenannten etablierten Lagers in der Literatur seiner Zeit. Bekannt
wurde vor allem das Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“ und das
Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. Den Höhepunkt seines Schaffens
erreichte er mit dem Drama „Prinz Friedrich von Homburg“.
Adolphe Knigge (1752-1796)
Man bringt Adolph Knigge fälschlicherweise immer in Zusammenhang mit dem
Benimm-Ratgeber. Damit hatte Knigges Werk aber gar nichts zu tun. Das
Werk des deutschen Schriftstellers und Aufklärers war soziologisch im
Sinne der Aufklärung ausgerichtet. Seine Schrift „Über den Umgang mit
Menschen“ ist sein bekanntestes Werk.
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Seine Bedeutung als Dichter der deutschen Aufklärung ist unbestritten.
Seine Dramen und seine theoretischen Schriften waren vor allem dem
Toleranzgedanken verpflichtet. Lessing beeinflusste die öffentliche
Wirkung von Literatur nachhaltig. Er ist der erste deutsche Dramatiker,
dessen Werke bis heute ununterbrochen in den Theatern zum
Standard-Repertoire gehören.
Heinrich Mann (1871-1950)
Der deutsche Schriftsteller Heinrich Mann, der stets im Schatten seines
jüngeren Bruders Thomas Mann stand, war ab 1930 Präsident der
Preußischen Akademie der Künste, aus der er nach der Machtergreifung der
Nationalsozialisten ausgeschlossen wurde. Er schrieb zahlreiche
antifaschistische Texte im Exil. Zu seinen bekanntesten Werken gehören
„Der Untertan“ und „Professor Unrat“, das unter dem Titel „Der Blaue
Engel“ verfilmt wurde.
Klaus Mann (1906-1949)
Der deutschsprachige Schriftsteller – Sohn von Thomas Mann – war zum
Beginn seiner Laufbahn in der Zeit der Weimarer Republik ein
literarischer Außenseiter. Er hatte in seinem damaligen Schaffen Tabus
gebrochen. Später wurde Klaus Mann zu einem kämpferischen Literaten
gegen den Nationalsozialismus und nahm im Exil 1943 die amerikanische
Staatsbürgerschaft an. Er gilt heute als bedeutender Vertreter der
deutschsprachigen Exilliteratur nach 1933.
Thomas Mann (1875-1955)
Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann ist einer der bedeutendsten
deutschsprachigen Erzähler des 20. Jahrhunderts. Schon für seinen ersten
Roman „Buddenbrooks“ wurde er 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur
ausgezeichnet. Eine seiner bekanntesten Erzählungen ist „Der Tod in
Venedig“.
Karl May (1842-1912)
Der deutsche Schriftsteller Karl May war einer der produktivsten
Literaten auf dem Gebiet des Abenteuerromans. Noch heute gehören seine
Werke zu den meistgelesenen deutscher Sprache. Besonders seine
Reiseerzählungen machten ihn bekannt. Doch seine besondere Berühmtheit
basiert auf den Geschichten um den Indianer Winnetou.
Novalis (1772-1801)
Eigentlich hieß er Friedrich Freiherr von Hardenberg, wurde aber als
Dichter der deutschen Frühromantik als Novalis bekannt. Sein Schaffen
war rastlos und kreativ, auch auf den Gebieten der Naturwissenschaften,
der Philosophie, des Rechts, der Wirtschaft und der Politik. Auf all
diesen Gebieten hatte er umfassende Kenntnisse erlangt. Sein lyrisches
Schaffen gilt als das bedeutendste in der Zeit der Frühromantik. Sein
Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“, dem das Symbol der blauen
Blume entstammt, wurde zum Sinnbild für die gesamte Romantik.
Frank Schätzing (*1957)
Der studierte Kommunikationswissenschaftler Frank Schätzing hatte seit
dem Beginn der 1990er Jahre zunehmend als Schriftsteller auf sich
aufmerksam gemacht. Nach zahlreichen Novellen und Satiren hatte
Schätzing 1995 zum ersten Mal einen historischen Roman mit dem Titel
„Tod und Teufel“ publiziert.
Thilo Sarrazin (*1945)
Der deutsche Autor Thilo Sarrazin ist vor allem SPD-Politiker und
Volkswirt. Schriftstellerisch trat er mit dem Buch „Deutschland schafft
sich ab“ hervor, das zu wegen der kontroversen öffentlichen Diskussionen
zu einem Bestseller wurde.
Friedrich Schiller (1759-1805)
Der deutsche Dichter und Historiker Friedrich Schiller gilt als einer
der bedeutendsten Dramatiker und Lyriker. In deutschsprachigen Theatern
gehören seine Werke zum Standard-Repertoire und seine Balladen gehören
zu den bekanntesten deutschen Gedichten. Zusammen mit Christoph Martin
Wieland, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Gottfried Herder gehörte
Schiller zum Viergestirn der Weimarer Klassik.
Peter
Slotterdijk (*1947)
Der deutsche Philosoph und Kulturwissenschaftler, der
auch als Buchautor öffentliche Aufmerksamkeit erzielte,
hatte mit seinen Beiträgen und Büchern in Deutschland
für zahlreiche Debatten gesorgt. Als philosophischer
Autor erlangte er mit „Kritik der zynischen Vernunft“ im
Jahr 1983 seinen Durchbruch.
Theodor Storm (1817-1888)
Der deutsche Schriftsteller Theodor Storm, dessen „Schimmelreiter“ und
„Immensee“ zu den bekanntesten seiner zahlreichen Novellen gehören, war
als Lyriker und Autor einflussreich für den bürgerlichen bzw. poetischen
Realismus mit norddeutscher Prägung und gilt als einer der bedeutendsten
Vertreter dieses Genres.
Patrick Süskind (*1949)
Der deutsche Schriftsteller Patrick Süskind schrieb zahlreiche
Drehbücher. Sein bislang einziger Roman, „Das Parfüm“, den er 1985
veröffentlichte erlangte eine weltweite literarische Bedeutung. Seine
bekanntesten Drehbücher schrieb er für „Kir Royal“ und „Monaco Franze –
der ewige Stenz“.
Kurt Tucholsky (1890-1935)
Der deutsche Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky schrieb auch
unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und
Ignaz Wrobel. Tucholsky gilt als einer der bedeutendsten Publizisten der
Weimarer Republik. Politisch engagiert sah er sich in der
Gesellschaftskritik in der Tradition von Heinrich Heine. Immer wieder
hatte Tucholsky in seinen Texten vor der Bedrohung durch den
Nationalsozialismus gewarnt.
Walter von der Vogelweide (um 1170-um 1230)
Als bedeutendster deutschsprachiger Lyriker des Mittelalters ging
Walther von der Vogelweide mit seinen Minneliedern, Gedichten und
Sangsprüchen in die Geschichte der Literatur ein. Seine
Werküberlieferung gehört zu den umfangreichsten, die aus jener Epoche
erhalten sind.
Hans-Günter Wallraff (*1942)
Der deutsche Enthüllungsjournalist und Schriftsteller Hans-Günter
Wallraff wurde vor allem durch seine Reportagen über diverse
Großunternehmen bekannt. Wallraff bediente sich dabei der Methoden des
investigativen Journalismus.
Martin Walser
(*1927)
Charakteristisch für das literarische Schaffen des
deutschen Schriftstellers
Martin Walser ist die
Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen
Romanen. Das Scheitern am Leben gehört zu den immer
wiederkehrenden Motiven seiner Arbeit.
Roger Willemsen (*1955)
Der deutsche Publizist, der auch als Fernsehmoderator tätig gewesen war,
veröffentlichte zahlreiche Schriften zu unterschiedlichen Themen.
Willemsen ist Germanist, Philosoph und Kunstgeschichtler. Neben vielen
Auszeichnungen erhielt er den „tz-Rosenstrauß des Jahres 2013“ für seine
Rede bei der Beisetzung des Kabarettisten Dieter Hildebrandt.