Günter Grass Lebenslauf
Günter Grass wurde am
16. Oktober 1927 in Danzig, das damals
ohne Staatenzugehörigkeit war, als Sohn einer
kaschubischen Mutter und eines deutschen Vaters
geboren. Seine Eltern waren kleine
Kolonialwarenhändler, er stammte demnach aus
einfachen Verhältnissen. Ebenso unterschiedlich wie
die Herkunft seiner Eltern war, waren die Einflüsse
auf seine Jugend. Sowohl der Katholizismus als auch
die aufkeimende Ideologie der Nationalsozialisten
sprachen den jungen Günter Grass an.
Der Hitlerjugend - in die alle Jungen ab 10 Jahren
eintreten mussten -, so hatte er stets behauptet,
war er dennoch wenig zugetan. Trotz allem meldete
sich Grass mit 1942 mit fünfzehn Jahren freiwillig
zur Wehrmacht - nach eigenen Angaben aber weniger
aus ideologischen Gründen, sondern mehr, um dem
Elternhaus zu entkommen. Nachdem er dort als
Luftwaffenhelfer gedient hatte, wurde er 1944, als
der Krieg für Deutschland bereits aussichtslos war,
in eine Panzerdivision der Waffen-SS einberufen und
am 8. Mai 1945 von amerikanischen Truppen gefangen
genommen. Er verbrachte ein knappes Jahr in
Kriegsgefangenschaft.
Nachdem der Krieg vorüber und Hitlers Regime
gestürzt worden war, begann Grass im Rahmen seiner
Ausbildung seine kreative Ader auszuleben. Er begann
dabei zunächst eine Lehre bei einem Steinmetz in den
Jahren
1947/
1948 und studierte anschließend Grafik
und Bildhauerei in Düsseldorf von 1948bis 1952 sowie
von 1953 bis 1956 in Berlin.
1954 heiratete Grass und zog nach seinem Studium
nach Paris, an den Ort, an dem das Manuskript zu
seinem ersten und womöglich bekanntesten Werk „Die
Blechtrommel“ entstand.
Mit dem Ende seiner Studien begannen nicht nur seine
ersten Ausstellungen, sondern auch seine politische
Aktivität und seine Aktivitäten als Schriftsteller,
die ihn letztendlich berühmt machten. Er
unterstützte lange Zeit die politische Aktivität der
SPD und war auch zeitweise deren Mitglied (1982-92).
1959 veröffentlichte er sein Romandebüt „Die
Blechtrommel“, die
im Jahre 1979 verfilmt, und ein
Jahr später einen Oscar gewann. In einem
bildlich-grotesken Stil thematisierte er als einer
der ersten Autoren in der Nachkriegszeit den
Nationalsozialismus und widmete sich seitdem
konsequent dem „Schreiben gegen das Vergessen“. 1999
erhielt er für eben jene Art, die Schrecken der
Geschichte nachzuzeichnen den Nobelpreis für
Literatur, auch wenn seine Werke
immer wieder
aneckten, wie beispielsweise durch die detaillierte
Beschreibung sexueller Handlungen oder politischer
Statements. Aber gerade diese selbstverständlich
wirkende Dreistigkeit war mitwirkend an seinem
Erfolg weltweit.
Auch die Kritik, die nach seinem Bekenntnis zu
seiner Zeit in der Waffen-SS
2006 aufkam, konnte
sich nicht nachhaltig auf seinen Ruf auswirken, auch
weil er sich niemals ideologisch dazu bekannt hatte.
Grass war und gilt in Deutschland als aktiver
Moralist, Politiker und Schriftsteller-Ikone. Er war
Mitbegründer des Verbands deutscher Schriftsteller
(heute ver.di) und seit jeher Gegner der - seiner
Meinung nach stattfindenden - „Monopolisierung des
Zeitungsmarktes“ und Einschränkung der
Meinungsfreiheit. Seine Werke sind weltweit bekannt
und geschätzt und trotz, oder gerade wegen oft
heftiger Kritik beliebt und von höchstem kulturellen
und politischem Wert.
Er setzte sich gegen Atomkraft ein und erhielt neben
dem Literaturnobelpreis unter anderem auch den
Georg-Büchner-Preis und den Deutschen Kritiker Preis
für literarische Werke. Auch Skulpturen und
Zeichnungen gibt es in großer Zahl von ihm.
Am
13. April 2015 starb der Nobelpreisträger in
einer Lübecker Klinik. Grass war 87 Jahre alt
geworden.
Günter Grass
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Günter Grass
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Günter Grass
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Der Unbequeme - Der Dichter Günter Grass
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