Literatur 1961 Deutschland
Das Jahr 1961 kann der Epoche der Postmoderne zu
geordnet werden.
Mit 1961 ist das Ende der Aufbauliteratur und der
Anfang der Ankunftsliteratur gekommen.
Die Fertigstellung der Berliner Mauer am
13.06.1961
und die damit einhergehende Schließung der Grenzen
zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
und der Bundesrepublik Deutschland (BRD)
beeinflussten stark das Leben der Menschen und somit
auch ihr künstlerisches Verstehen der
Literatur. Die
Aufbauliteratur (1950-1961) spielte bei der
Verbreitung des Sozialismus in der DDR eine wichtige
Rolle. Sie stellte eine Erziehungsinstanz dar,
welche die Existenz von selbstständigen oder freien
Literaturproduktionen praktisch unmöglich machte.
Die Ankunftsliteratur ist dagegen die Folge der
innerpolitischen Krisen, von Studentenrevolten bis
hin zu wirtschaftlicher Stagnation, in der BRD. Es
kam zu einer ansteigenden Politisierung der
Literatur. Der Dokumentarismus wurde die Aussage
eben dieser.
Die wichtigsten Vertreter des Dokumentarischen
Theaters sind Rolf Hochhuth, Heinar Kipphard und
Peter Weiss. Die literarische Gattung Roman wurde
vor allem von
Günter Grass (Katz und Maus;1961) und
Autoren wie
Heinrich Böll und
Martin Walser beherrscht.
Immer wieder kamen literarische Diskussionen auf, in
denen der "Sinn der Literatur" besprochen wurde. Die
Schriftsteller der
DDR wurden in Zeiten der
Ankunftsliteratur aufgefordert die Situation der
Arbeiter kennen zu lernen und literarisch zu
erfassen. Auch sollten die Arbeiter mit Parolen wie
„Greif zur Feder, Kumpel“ zur Literatur gebracht
werden, was jedoch nur im Ansatz erreicht wurde.
Um eine Identifikation mit der DDR zu erreichen,
sollte eine lebensnahe Literatur geschaffen werden,
in der sich das Leben der Arbeiter widerspiegelte.
Die Protagonisten in den literarischen Werken waren
meist junge, intelligente Menschen aus der DDR,
welche sich in Arbeitswelt und im Privaten einer
Prüfung unterziehen mussten. Die Hauptfigur wollte
bei der Vervollkommnung der Idee des Sozialismus
mitwirken, wie bspw. in der Erzählung von Christa
Wolf "Der geteilte Himmel".
1961 ist das Jahr in dem sich der "literarische
Arbeitskreis für künstlerische Auseinandersetzung
mit der industriellen Arbeitswelt" gründete. Diese
Arbeitsgemeinschaft zusammengeführt von dem
Schriftsteller Paul Polte, dem Dortmunder
Bibliotheksdirektor Fritz Hüser, dem Gewerkschafter
Walter Köpping und einigen weiteren Schriftstellern,
nannte sich am 31. März 1961 in "Dortmunder Gruppe
61" um. Mitglieder der Gruppe waren diejenigen die
schriftstellerisch tätig waren, sowie Lektoren,
Journalisten und Kritiker. Alle sollte gemeinsam das
Fehlen der künstlerischen, schriftstellerischen
Auseinandersetzung mit der Welt der Arbeitenden und
deren sozialen Problemen entgegenwirken. Des
Weiteren sollte eine Verflechtung mit der sozialen
Lyrik anderer Kulturen, sowie eine geistreiche s
Befassen mit dem Zeitalter der Technik stattfinden.
Am 10 Dezember 1961 erhält der Jugoslawe Ivo Andric
(1892 – 1975) den
Nobelpreis für Literatur.
Diesen bekommt er in erster Linie für die
Mitgestaltung der Geschichte seines Landes.
Ebenfalls Nobelpreisträger für Literatur war Ernest
Miller Hemmingway, der am am 2. Juli 1961 verstorben
ist. Er war einer der bedeutendsten amerikanischen
Schriftsteller.
Im Jahre 1961 wurde von W. Kraus eine Gesellschaft
zur Propagierung und Förderung österreichischer
Literatur gegründet. Diese diente u. a. der Pflege
kultureller Kontakte mit weiteren Ländern und den
Nachbarstaaten.
Die Gegensätze dieser Zeit, welche auch geographisch
durch die Trennung in Ost- und Westdeutschland
deutlich werden, spiegeln sich ebenfalls in der
Literatur dieses Jahres wieder.