Weiteres Schaffen
Walser setzte sich in den
60-er Jahren
ab
1961 aktiv für die
Wahl von
Willy Brandt ein und nahm
1964 als Zuhörer am
Auschwitz-Prozess teil. Er war ein begabter Redner und
engagierte sich gegen den Vietnamkrieg. Er war unter
anderem eng mit dem Verleger Siegfried Unseld, Ernst
Bloch und Robert Steigerwald befreundet.
1988 hielt er
eine Rede im Rahmen der Reihe „Reden über das eigene
Land“. In ihr verdeutlichte er sein schmerzhaftes
Empfinden über die Teilung Deutschlands. Diesen Unmut
findet man auch in seiner Erzählung „Dorle und Wolf“
wieder. Nach dem Tod seines Verlegers und Freundes
Siegfried Unseld wechselte Walser mit all seinen Werken
zum Rohwold-Verlag. Walser ist bis heute festes Mitglied
der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in
Darmstadt, der Akademie der Künste in
Berlin und der
Sächsischen Akademie der Künste. Er liegt laut einer
Liste des Cicero-Magazins auf Platz 2 hinter dem Papst
Benedikt XVI der wichtigsten deutschsprachigen
Intellektuellen. Bis heute hat Martin Walser über 60
Schriften veröffentlicht und dafür unzählige Preise
erhalten. Unter anderem die Verdienstmedaille des Landes
Baden-Württemberg, vier Ehrendoktortitel, die
Ehrenbürgerschaft in Wasserburg am Bodensee, das Große
Verdienstkreuz der BRD und etliche Literaturpreise.
Zuletzt erhielt er
2008 den Corine-Ehrenpreis des
Bayrischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.