Franz Kafka Lebenslauf
Franz Kafka, geboren
1883 in
Prag, war
einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20.
Jahrhunderts. Er stammte aus einer Kaufmannsfamilie
und studierte
1901 bis
1906 – nach dem Wunsche seines Vaters –
Jura an der Deutschen Universität in Prag.
Anschließend arbeitete er als Praktikant am Landes-
und Strafgericht und übernahm
1908
eine Stelle als Versicherungsjurist in Prag.
Im selben Jahr erschien gleichzeitig seine erste
Publikation in der Zeitschrift „Hyperion“. Er setzte
er
sich mit Selbstanalysen, Träumen, Erfahrungen und
Erlebnissen auseinander. Auch familiäre Probleme
fanden Platz in seinen Werken. So schrieb er
1919 in
dem „Brief an den Vater“ über seine schwierige
Beziehung zu seinem Vater und begründet sein eigenes
„Versagen“ durch die bedrohliche und übermächtige
Art des Vaters.
Der Durchbruch gelang Kafka durch seine Erzählung
„Das Urteil“, die durch seine geheimnisvolle Art und
Weise des Erzählens eine hohe Aufmerksamkeit
erhielt. Kafka war bekannt dadurch, dass er in
seinen Erzählungen von einem Problem schildert,
welches der Leser nur durch Analogieschluss
entschlüsseln kann. Das bedeutet, seine Erzählungen
zeichneten sich durch den schwierigen Lesezugang
aus, erlaubten jedoch eine vielfältige
Interpretation. Trotz dieses Durchbruchs fand Kafka
zu Lebzeiten doch nur geringe Beachtung. Er war
stets selbstzweifelnd, so dass er sogar wünschte,
dass nach seinem Tod sämtliche Werke vernichtet
würden, diesem Wunsch wurde jedoch nicht Folge
geleistet.
Auch in „Das Urteil“ beschreibt er das Problem zu
seinem Vater in Zusammenhang mit seiner sich
anbahnenden Beziehung zu Felice Bauer. Mit ihr verlobte er
sich
1914,
trennte sich aber noch im gleichen Jahr von ihr.
1917
fand eine zweite Verlobung mit ihr statt.und trennten sich jedoch
ein weiteres mal
1917.
Franz Kafka verheiratet
Franz Kafka war nie verheiratet (
Dank an F.W.
Menne). Er hatte jedoch mehrere bedeutende
Beziehungen und Verlobungen. Zu den bekanntesten
Frauen in seinem Leben gehörten Felice Bauer,
mit der er zweimal verlobt war, und Dora
Diamant, mit der er die letzten Monate seines
Lebens verbrachte. Kafka hatte auch eine
bedeutende Beziehung zu Milena Jesenská, die
seine Werke aus dem Tschechischen ins Deutsche
übersetzte. Trotz seiner intensiven Beziehungen
und Verlobungen führte Kafka ein eher
zurückgezogenes Leben und heiratete nie.
1923
entschied sich Kafka dann schließlich nach
Berlin
überzusiedeln, kehrte jedoch aufgrund seines
schlechten Gesundheitszustandes bald wieder zurück
nach Prag und verstarb dort im März
1924 an
Tuberkulose.
Bis heute beeinflusst Kafka die moderne
Weltliteratur mit seinen Werken und den zahllosen
Deutungen seiner hermetischen Schilderungen.