Konrad Duden Lebenslauf
Eines der wichtigsten deutschen Wörterbücher, in denen
die richtige Rechtschreibung nachgeschlagen werden kann
und das als Richtlinie für die deutsche Sprache gilt,
ist der Duden.
Der Namensgeber ist Konrad Duden, ein
preußisch-deutscher Gymnasiallehrer, der nach und nach
die Idee des heute bekannten Wörterbuchs hatte und
entwickelte.
Duden wurde am
3. Januar 1829 in Lackhausen, das heutige
Wesel, geboren. Er war der Sohn eines Fabrikanten, der
mit Likör und Branntwein handelte, sich bald
verschuldete und das Landgut in
Lackhausen an die
Gläubiger verlor. Der junge Duden lernte früh Armut
kennen. Lediglich ein freier Platz im evangelischen
Waisenhaus und mehrere Stipendien ermöglichten ihm, eine
Gelehrtenschule zu besuchen, auf der er sein Abitur
machte und sich an der Universität Bonn immatrikulierte.
Er studierte Germanistik, Philologie und Geschichte, bis
ihn die finanziell schlechte Lage dazu zwang, das
Studium nach vier Semestern wieder abzubrechen.
Stattdessen nahm er eine Anstellung als Hauslehrer bei
der Familie eines Senators an.
Mit Hilfe einer Ausnahmegenehmigung konnte er
1854 die
Abschlussprüfung nachholen. Anschließend promovierte er
mit seiner philologischen Dissertation über „Antigone“
von Sophokles an der Philosophischen Fakultät in
Marburg. Danach wurde er Lehrer in verschiedenen
Haushalten, heiratete 1861 Adeline Sophia Jakob, mit der
er bis dahin vier Kinder bekam, von denen das letzte
nach der Geburt verstarb. Duden zog dann mit seiner
Familie nach Schleiz, wo er Leiter des städtischen
Gymnasiums wurde. Die Dudens bekamen drei weitere
Kinder. Konrad Duden gründete einen Bildungsverein, der
als Vorreiter der Volkshochschule betrachtet werden kann
und veröffentlichte seine ersten Rechtschreibregeln.
Bald schon erschien das Buch „Die deutsche
Rechtschreibung“ als eine Abhandlung über Regeln und
einem Wörterverzeichnis mit etymologischen Angaben.
Die sprachliche Bezeichnung „deutsch“ führt zurück bis
zu Karl dem Großen. Während Martin Luther
verantwortlich
für die deutsche Hochsprache war, die er mit seiner
Bibelübersetzung prägte – man spricht vom sogenannten
Luther-Deutsch – war dennoch die deutsche
Rechtschreibung nicht verbindlich festgelegt. Verlage
hielten sich an ihre Umgebung und an eine eigene
Orthografie, in Schulen bestimmten die Lehrer, welche
Regeln als gültig zu betrachten waren. Dieses
Durcheinander missfiel Konrad Duden, der nicht nur eine
allgemein gültige Rechtschreibung durchsetzen wollte,
sondern auch vorschlug, nach phonetischen
Gesichtspunkten vorzugehen. Der Deutsche sollte
schreiben, wie er sprach.
Zunächst musste Duden einige Rückschläge hinnehmen, denn
der Reichskanzler Bismarck sprach sich gegen die
Reformvorschläge und Änderungen aus. Als Direktor eines
Gymnasiums in Hersfeld erarbeitete Duden ein
vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache, das zur
Grundlage der deutschen Rechtschreibung wurde und für
alle Schulen verbindlich war, nicht nur in Deutschland,
sondern auch in Österreich-Ungarn und der Schweiz.
Duden unterrichtete 29 Jahre am Gymnasium, war von
seiner Lehrtätigkeit begeistert und ging sehr spät – mit
76 Jahren – in den Ruhestand. Bis dahin war sein Name so
eng mit dem Regelwerk verknüpft, dass nur noch vom
sogenannten „Duden“ die Rede war. Der Namensgeber starb
im Alter von 82 Jahren am
1. August 1911, sein Regelwerk
lebte weiter und erfuhr viele Veränderungen. So gab es
nach dem Zweiten Weltkrieg zwei verschiedene
Duden-Ausgaben. Eine für die Bundesrepublik Deutschland
und eine für die DDR. Erst 1991 erschien wieder ein
einheitliches Wörterbuch der deutschen Sprache.
Die Regeln hatten keinen dauerhaften Bestand. 1998 gab
es eine Rechtschreibreform, die bis heute ein ähnliches
Chaos verursacht, wie es vor der Idee Konrad Dudens der
Fall war.
Konrad Duden
Seiten, Steckbrief etc.