Biografie Kurt Tucholsky Lebenslauf


Kurt Tucholsky war ein deutscher Journalist und Schriftsteller der als Vorkämpfer des Sozialismus gilt. Er wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns am 9. Januar 1890 in Berlin geboren.
Seine Stärken machten sich in den kleinen Literaturgattungen wie beispielsweise in Gedichten, Chansons, Feuilletons und in Satiren bemerkbar. Als politisch engagierter Journalist und Mitherausgeber von „Die Weltbühne“, einer Berliner Wochenzeitschrift, prägte er eine gesellschaftliche Kritik an Heinrich Heine.
Im Mittelpunkt seiner Kritik standen vor allem das Beamtentum, der Nationalismus, die Justiz und der Militarismus. Tucholsky nutzte seine Werke hauptsächlich dazu, seine linksliberalen Ideen zu verbreiten. Das war letzten Endes der Grund dafür, dass seine Bücher bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verbrannt wurden. Kurt Tucholsky wurde ausgebürgert und des Landes verwiesen.
Von 1899 bis 1903 hatte Tucholsky das französische Gymnasium in Berlin besucht. Er wechselte dann auf das Berliner königliche Wilhelms-Gymnasium. 1909 bestand er das Abitur und begann noch im selben Jahr sein Jura-Studium. Im Rahmen dieses Studiums verbrachte er dann 1910 ein Sommersemester in Genf. 1915 hatte er sein Studium mit einer Promotion zum Dr. jur. abgeschlossen.
Kurt Tucholsky bestritt seinen Lebensunterhalt überwiegend als freier Schriftsteller und Journalist. So schrieb er neben Beiträgen und Gedichten für das SPD-Medium „Vorwärts“ auch für die „Schaubühne“ bzw. für die „Weltbühne“, dessen Mitherausgeber er zeitweilig gewesen war. Außerdem fungierte er als Chefredakteur der satirischen Zeitschrift „Ulk“ und war Korrespondent der „Weltbühne“ und der „Vossischen Zeitung“ in Paris.
Bereits 1907 veröffentlichte er im Alter von 17 sein erstes literarisches Werk „Märchen“, das in der Satirezeitschrift „Ulk“ erschien. 1912 veröffentlichte er dann seinen Kurzroman „Rheinsberg – ein Bilderbuch für Verliebte“. 1919 folgte dann sein bekanntes Gedicht „Krieg dem Kriege“, in dem er zu einem friedlichen Miteinander aufrief. 1924 erschien sein Werk „Vision“, in dem er sein Misstrauen gegenüber dem bestehenden Frieden aussprach und vor weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen warnte. 1929 brachte Tucholsky sein satirisches Bilderbuch „Deutschland, Deutschland über alles“ heraus. 1930 entstand das Gedicht „Das
Dritte Reich“. 1931 kam der Roman „Schloß Gripsholm“ auf den Markt, im selben Jahr das Gedicht „Joebbels“ im Berliner Dialekt und das berühmte Gedicht „An das Publikum“. Sein journalistisches und literarisches Schaffen ist in insgesamt über 2500 Texten nachzuvollziehen.
Bereits in seinem ersten Werk „Märchen“ wurde Kurt Tucholskys Grundthema sehr deutlich. Nämlich der Gegensatz zwischen Emanzipation und der bestehenden Macht. Seine Kriegserfahrungen und die Zustände in der Weimarer Republik hatten ihn zu einem Linksliberalen gemacht. Seine Lebenserfahrungen machten ihn zu einem extremen Pazifisten, was sich auch in seinen Werken widerspiegelte. Die literarische Kleinform beherrschte er vorzüglich. Tucholsky realisierte diese auch immer wieder in politischen Gedichten, kabarettistischen Chansons, feuilletonistischen Beiträgen und in bissigen Politsatiren.
Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er im Jahre 1924 Mary Gerold. Neben einer kurzweiligen Tätigkeit als Privatsekretär einer Berliner Bank lebte er ausschließlich als freier Journalist und Autor. Nach der Machtergreifung Hitlers wurde er 1933 schließlich ausgebürgert und reiste entgegen seiner Überzeugungen nach Schweden aus. Diese Resignation wurde ihm von seinen Zeitgenossen übel genommen.
In Schweden erkrankte er dann schwer und musste mehrere Operationen über sich ergehen lassen. Woraufhin er schließlich am 21. Dezember 1935 im schwedischen Hindås, Selbstmord beging.
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