Novalis Lebenslauf
Hochbegabten und liebenswerten
Menschen, die jung sterben, haftet etwas
besonders Tragisches, aber auch etwas
Romantisches an. Der von einem heiteren
Gemüt geprägte Novalis entspricht ganz
und gar diesem Vorbild. Er starb am
25.
März 1801 mit nur 29 Jahren an
Tuberkulose, und doch gilt er als einer
der einflussreichsten Schriftsteller der
Romantik. Seine Bedeutung ist allein
daran abzulesen, dass das Symbol der
blauen Blume aus seinem unvollendet
gebliebenen Roman „Heinrich von
Ofterdingen“ zum Symbol für die gesamte
romantische Epoche wurde.
Geboren wurde Georg Philipp Friedrich
Freiherr von Hardenberg, wie Novalis mit
zivilem Namen hieß, am
2. Mai 1772 in Oberwiederstedt. Zuerst durch Hauslehrer
erzogen, besuchte er kurzzeitig das
Gymnasium, bevor er 1790 an die
Universität nach Jena ging, um ein
Jurastudium zu beginnen. Dort begegnete
er nicht nur seinem früheren Hauslehrer
Christian Daniel Erhard Schmid, sondern
auch Persönlichkeiten wie Johann
Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried
Herder und Jean Paul. Zu Friedrich
Schiller, dessen Geschichtsvorlesungen
Novalis mit großer Begeisterung
besuchte, verband ihn ein besonders
nahes Verhältnis, so nahe, dass er
Schiller während dessen Krankheit 1791
sogar pflegte. Im gleichen Jahr wurde
erstmals ein Gedicht Novalis, die
„Klagen eines Jünglings“, im „Neuen
Teutschen Merkur“ veröffentlicht.
Neben Jura studierte Novalis auch
Philosophie und Mathematik und 1794
konnte er sein Studium mit Auszeichnung
abschließen. Danach begann er als
Amtsschreiber in Tennstedt zu arbeiten.
1795 verlobte sich Novalis heimlich mit
der erst 12-jährigen Sophie von Kühn.
Das junge Mädchen starb aber im März
1797 und wenige Wochen später verlor
Novalis auch seinen geliebten Bruder
Erasmus. Diese Verluste erschütterten
ihn sehr, doch sie lösten auch eine
intensive literarische Produktivität
aus.
Seine philosophischen Betrachtungen
„Blütenstaub“ erschienen unter dem
Pseudonym Novalis 1798 in August Wilhelm
Schlegels Zeitschrift „Athenaeum“.
Im selben Jahr verlobte er sich mit
Juliane von Charpentier, doch auch
diesmal kam es nicht zur Hochzeit.
Während seine berufliche Laufbahn in den
Salinenwerken von Weißenfels stetig
voranschritt, schrieb Novalis auch
unermüdlich. Er sammelte alles, was er
gelernt hatte, reflektierte darüber und
strebte einen enzyklopädischen Überblick
über Kunst, Religion und Wissenschaft
an. Neben Fragmenten und Essays schrieb
Novalis auch Betrachtungen zu Ästhetik,
Philosophie, Geschichte, Religion und
Naturwissenschaften. Er versuchte eine
„progressive Universalpoesie“ zu
erschaffen, die eine Verbindung zwischen
Poesie und Wissenschaft herstellte.
Sein umfangreiches Werk blieb jedoch
unvollendet. Novalis erlebte die
Veröffentlichung einiger seiner Werke
nicht mehr. Die unvollendeten Romane und
zahlreiche andere Fragmente mussten
posthum von Ludwig Tieck und Friedrich
Schlegel veröffentlicht werden. Novalis
erkrankte im Sommer 1800 und starb im
darauf folgenden Jahr an einem
Blutsturz.
Novalis Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.