Geschichte der Philosophie
Die Philosophie ist eine Wissenschaft
für sich. Das Betätigungsfeld lässt sich nicht genau
eingrenzen. In ihr wird der Sinn des Lebens hinterfragt
und gedeutet. Dass es dabei unterschiedliche Ansätze
gibt, muss klar sein, schließlich unterliegt sie ja
keiner mathematischen Grundregel. Sie ist ausschließlich
eine Wissenschaft des Geistes.
Die Anfänge der Philosophie sind in der westlichen Welt
in der griechischen Antike zu finden. So hinterfragten
beispielsweise die Gelehrten die Mythen, also die
Verehrung der Götter. Ihrer Ansicht nach
passten diese Götter nicht mehr in das
fortschrittliche Weltbild, das sich in
Griechenland
etabliert hatte. Die Philosophen Thales von Milet und
auch Empedokles nannten die vier Elemente Wasser, Luft,
Feuer und Boden als Urstoff, aus dem alles entstanden
sei. Diese Lehre hielt sich bis ins
18. Jahrhundert.
Aber es gab auch Philosophen in Griechenland, wie
beispielsweise Pythagoras, der mit Zahlen versuchte, die
Welt zu erklären. Wieder andere, wie Heraklit, setzten
auf das Prinzip der Gegensätze, das sie aus dem
Entstehenden und Vergehenden ableiteten. Etwa im 5.
vorchristlichen Jahrhundert vertraten manche Philosophen
die Ansicht, der Mensch sei das Maß aller Dinge. Sie
überlegten, ob die Dinge auf der Welt von der Natur
vorgeben sind oder doch vom Menschen geschaffen wurden.
Dann kam Sokrates, der all diese Überlegungen
hinterfragte und die anderen Denker dadurch irritierte.
Er fand in jeder Richtung Fehler, was ihn letztendlich
scheitern ließ. Sein Schüler Platon trat in seine
Fußstapfen und entwickelte seine eigene Theorie. Diese
sah eine Zweiteilung vor, also das real Wahrnehmbare und
die Idee, wie etwas sein könnte.
Platons Schüler Aristoteles verwarf die Ideen Platons
und wandte sich den Dingen zu, wie sie zu sehen waren.
Er teilte die Natur und die Gesellschaft in verschiedene
Wissensgebiete ein und entwickelte das Feld der Logik.
Andere Richtungen der griechischen Philosophie wichen
ebenfalls vom Bisherigen ab. So entwickelte sich
zunächst eine Art Gleichmut und Bejahung des Schicksals
sowie einer Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen.
Nach dem Aufkommen der christlichen Religion wurde sie
der Maßstab des Denkens. Der Glaube prägte diese
Sichtweise bis weit ins
Mittelalter, andere Theorien
oder Philosophien waren verboten. Doch im Mittelalter
kamen erste Einflüsse außerhalb der christlichen Lehren
zum Tragen, allerdings nur in bescheidenem Umfang.
Quellen waren die antiken Ansichten, die sich in
Osteuropa bewahrt hatten und auch Lehren aus dem
arabischen Raum. Es setzten sich schließlich die
Ansichten von Albertus Magnus oder eines Thomas von
Aquin durch, die die Philosophie des Aristoteles
vertraten. Diese Lehren bildeten die Grundlagen auch der
entstandenen Universitäten bis in die Neuzeit.
In der Neuzeit etablierten sich allmählich auch andere
philosophische Richtungen in Europa. Eine Richtung, die
Utopie, war von dem Gedanken beherrscht, dass sich alle
Menschen eines Staates bilden dürfen, dass es kein
Privateigentum geben und eine freie Religionswahl
bestehen sollte. Andere Vordenker beschworen das freie
Denken oder auch den Rationalismus. Bedeutung bekamen
für die folgenden Jahrzehnte im Wesentlichen nur die
Lehren von
Immanuel Kant, der die Dinge nicht sehen wollte,
sondern nur ihre Erscheinungen. Diese Ideen wurden im
19. Jahrhundert weiter gedacht, neue kamen durch
beispielsweise indische Einflüsse hinzu. Arthur
Schopenhauer vertrat die Ansicht, dass der Wille stärker
sei als die Vernunft. Bis heute haben sich immer wieder
Philosophen Gedanken zu Gott und der Welt gemacht und
auch der Sprache kam dabei eine besondere Bedeutung zu.
Erwähnenswertes