Biografie
Hermann Hesse Lebenslauf
Am
2. Juli 1877 wurde
Hermann Hesse das Universalgenie der Maler, Dichter,
Autor & Erzähler war, als Sohn des
deutsch-baltischen Missionars Johannes Hesse und
dessen Frau Marie in Calw geboren.
Hesse besuchte bis 1891 die Lateinschule in
Göppingen. Im September desselben Jahres erhielt er
für ein Evangelisch-theologisches Seminar in
Maulbronn ein Stipendium. Aus diesem flüchtete er im
Jahr 1892 und begann in Bad Boll einen
Selbstmordversuch. Auf dem Canstatter Gymnasium
absolvierte er schließlich 1893 das einjährige
Examen.
Im Jahr 1895 schloss Hesse eine Lehre zum
Turmuhrenmechaniker ab. Anschließend begann er im
Oktober desselben Jahres in Tübingen eine Ausbildung
zum Buchhändler. Nach seinen ersten eigenen
literarischen Erfolgen zog er 1904 nach Gaienhofen
am Bodensee und heiratete die Baseler Fotografin
Maria Bernoulli.
„Unterm Berg“, seine Schrift, erschien im Jahr
1906
und noch im selben Jahr erschien die Zeitschrift
„März“, deren Mitbegründer Hermann Hesse war. 1911
reiste er nach Indien und besuchte gemeinsam mit
Hans Sturzenegger, seinem Freund, für einen Zeitraum
von vier Monaten Ceylon, Sumatra und Singapur. Ziel
dieser Reise war es, die Wirkungsstätten seines
Vaters und Großvaters kennen zu
lernen. 1912
siedelte er mit seiner Familie nach Ostermundigen in
Bern um.
Hermann Hesse meldete sich zu Beginn des Ersten
Weltkrieges freiwillig zum Militärdienst. Da er für
untauglich erklärt wurde, arbeitete er in der
Kriegsgefangenenfürsorge. Hermann Hesse geriet
aufgrund der schweren Krankheit seines Sohnes
Martin, des Todes seines Vaters sowie der
festgestellten Schizophrenie bei seiner Ehefrau in
eine schwere Krise, so dass er sich einer
Psychoanalyse unterzog.
Da Hesse sich gegen die patriotische Kriegsdichtung
aussprach, wurde er zum Vaterlandsverräter. Seine
Erfahrungen und Erlebnisse aus dieser Zeit
verarbeitete er in malerischen Arbeiten. Außerdem
veröffentlichte er im Jahr 1919 den Roman „Demian“.
Hesse trennte sich noch im selben Jahr von seiner
Familie. Er reiste ins Tessin nach Montagnola und
setzte sich dort endgültig zur Ruhe.
Hesse gründete „Vivos voco“, eine literarische
Zeitung mit dem Ziel, eine Erneuerung und gegen den
Krieg gerichteten Krieg insbesondere bei der Jugend
zu erreichen. Zur Psychoanalyse war er bei C. G.
Jung im Jahr 1921, und der Roman „ Siddharta“
erschien im Jahr 1922. Ein Jahr später erhielt er
die schweizerische Staatsbürgerschaft und ließ sich
von seiner Ehefrau scheiden. 1924 ging er seine
zweite Ehe mit Ruth Wenger ein, jedoch hielt diese
Verbindung nur bis 1927.
Hermann H esse wurde 1926 in die Preußische Akademie
der Künste gewählt. „Narziss und Goldmund“ stellte
er 1929 fertig und veröffentlichte ihn
1930 in
Deutschland. Aus der Preußischen Akademie trat Hesse
aus politischem Protest gegen den
Nationalsozialismus1930 aus. Ein Jahr später trat er
zum dritten Mal in den Stand der Ehe mit der
Kunsthistorikerin Ninon Dolbin und nahm die Arbeit
zu seinem „Glasperlenspiel“ auf.
Hesse bot ab 1933 Künstlern, welche aufgrund der
Verfolgung durch die NSDAP Deutschland verließen,
A
Zuflucht. Hesse beteiligte sich zwar nicht an
demonstrativen Aufrufen, machte seine ablehnende
Haltung gegenüber dem NS-Regime in Leserbriefen,
Artikeln und Privatbriefen jedoch deutlich. Die
Reaktion darauf war, dass im Dritten Reich der
Verkauf von Hesses Werken und auch der Nachdruck
verboten wurden.
Hesse veröffentlichte 1942 sein gesammeltes
lyrisches Werk. Er zog sich jedoch aus den
literarischen Kreisen zurück aufgrund der
Verschlechterung seines Gesundheitszustandes sowie
seiner immer stärker werdenden Sehschwäche.
1946 verlieh ihm die Stadt Frankfurt am Main den
Goethe-Preis für sein Lebenswerk, und im Dezember
desselben Jahres erhielt Hermann Hesse den
Literaturnobelpreis.
Die Ehrendoktorwürde der Universität Bern wurde ihm
in Anerkennung seines Gesamtwerkes im Jahr 1947
verliehen. Mit dem Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels wurde er im Jahr 1955 nach zahlreichen
Ehrungen für seinen Kampf gegen den
Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus
ausgezeichnet.
Am
09.08.1962 verstarb Hermann Hesse
fünfundachtzigjährig in Montagola.