Peter Sloterdijk Lebenslauf

Der Philosoph Peter Sloterdijk ist bekannt durch seine gewagten Thesen und Werke, die sich mit verschiedenen Daseinsproblemen befassen, und natürlich auch durch seine Medienpräsenz im „Philosophischen Quartett“.
Sloterdijk kam am 26. Juni 1947 in Karlsruhe zur Welt. Seine Eltern hatten sich nach dem Krieg kennengelernt, seine Mutter war Deutsche, sein Vater Niederländer. Sie trennten sich aber bald darauf wieder, so wuchs Sloterdijk bei seiner Mutter auf.
Sein Studium absolvierte er an der Universität Hamburg in den Fächern Germanistik, Philosophie und Geschichte, schrieb dort auch seine Magisterarbeit „Strukturalismus als poetische Hermeneutik“. 1976 promovierte er mit seiner Doktorarbeit „Literatur und Organisation von Lebenserfahrung“.
Weitere Arbeiten folgten, die seinen Namen bekannter machten, darunter ein Essay über Michel Foucault und eine Studie über „Die Ökonomie der Sprachspiele“.
Sloterdijk interessierte sich zu dieser Zeit sehr für Indien und dessen Kultur. Er verbrachte zwei Jahre in einem Ashram in Pune bei Osho und seinen Anhängern, der auch unter dem Namen Bhagwan Shree Rajneesh bekannt war. Osho vermischte verschiedene buddhistische Einflüsse zu einer eigenen Lebensweisheit, predigte über Taoismus und Hinduismus hinaus, dass es nicht wichtig war, dem Leben zu entsagen, sondern das Leben zu schätzen, dabei immer „klar zu sein“. Freie Liebe war für ihn göttliche Energie. Der umstrittene Ashram-Führer fuhr zwar an seinen Anhängern in einem Rolls Roys vorüber, die andererseits ihr gesamtes Leben für den Aufenthalt im Ashram aufgaben, dennoch war Osho charismatisch und betonte, dass jeder für sich selbst verantwortlich sei, es nur den Weg im „Hier und Jetzt“ gäbe. Auch entwickelte er die dynamische Meditation als die Neo-Sannyas-Bewegung. Die Erlebnisse im Ashram prägten Sloterdijk stark und sind wichtige Bezugspunkte in seinem Werk.
Seit seiner Rückkehr nach Deutschland 1980 arbeitete Sloterdijk als freier Schriftsteller und beschäftigte sich u. a. mit dem „Eurotaoismus“. Mit seinem Werk „Kritik der zynischen Vernunft“ erregte er die Gemüter, ebenfalls mit seiner Rede „Regeln für den Menschenpark“, in dem man ihm faschistoide Tendenzen unterstellte. Dennoch war der Durchbruch als Schriftsteller und Philosoph gemacht, bald folgte sein wichtigstes Werk der „Sphären“ als eine Trilogie über den Versuch, die Geschichte der Menschheit neu zu erzählen, als eine Analyse über die nie spurlos getilgte Zweieinigkeit. Der Mensch, so Sloterdijk, würde hilflos Landschaften des prä-objektiven Daseins durchqueren. Er versucht in ihm die Urgeschichte des Seelischen zu suchen.
Ein weiteres umstrittenes Werk ist „Im Weltinnenraum des Kapitals“.
In Frankfurt a. M. arbeitete Sloterdijk 1988 zunächst als Gastdozent und hatte den Lehrstuhl für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe - Universität inne. 1992 hielt er in Karlsruhe Vorlesungen für Ästhetik und Philosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, wo er nach verschiedenen anderen Gastdozenturen, darunter in Wien, New York und Paris, schließlich auch das Rektorat übernahm.
Seit 2002 moderiert er an der Seite von Rüdiger Safranski das „Philosophische Quartett“.
Gerade die Finanzkrise und staatlichen Verschuldungen sind ein häufiges Thema von Sloterdijk. 2009 brachte er sein Werk „Du musst dein Leben ändern“ heraus, das ein Bestseller wurde. Dort ist die Erde für ihn ein Planet der Übenden und er fordert eine grundlegende Veränderung der Sicht des Einzelnen und der Gesellschaft.
Peter Sloterdijk Seiten, Steckbrief etc.
n.n.v.