Epochen der Philosophie

Die Liebe zur Weisheit nennt sich Philosophie. In ihr wird nach Sinn und Zweck des Seins, des menschlichen Lebens, der Natur und Gott gefragt.
Die ersten Gedanken zu diesen Themen machten sich in der Antike die Vorsokratiker. Das sind all diejenigen, die vor oder während der Zeit des berühmten Griechen Sokrates lebten und philosophierten. In ihren Überlegungen wurden besonders naturphilosophische Fragen gestellt, das Sein, die Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde. Zu den Vorsokratikern gehören Thales von Milet, Empedokles und Parmenides, der den Grundsatz aufstellte „Denken und Sein ist dasselbe“.
Über die Welt philosophierten dagegen Männer wie Pythagoras, der die Zahl hervorhob, Heraklit als der Schöpfer der Gegensätze und seinem berühmten Ausspruch „Alles fließt“ oder dass die Seele wie Wasser sei.
Die klassische Epoche der Philosophie bildeten Sokrates, Platon und der rational denkende Aristoteles, wobei es wiederum Platon war, der die Gespräche des Sokrates schriftlich überlieferte. Platon schuf die
zweigeteilte Welt in seiner Ideenlehre, Aristoteles dachte sie weiter, brachte sie wieder auf „den Boden der Tatsachen“ und verurteilte damit jene „Verdoppelung der Welt“.
Im darauf folgenden Hellenismus teilten sich die Denkrichtungen in diejenigen, die Platon folgten und diejenigen, die Aristoteles anerkannten. Hier taten sich insbesondere Epikur und die Stoiker wie Zenon hervor. Für die Stoiker stand der Zusammenhang von Ursache und Wirkung im Vordergrund. Sie strebten Seelenruhe und Gleichmut an. Ein stoisches Verhalten ließ die Dinge kommen, wie sie kamen, um sie zu ertragen und nicht in Frage zu stellen.
Dem gegenüber stand der Philosoph Plotin, der Platons Ideenlehre weiterdachte. Er formte den Neuplatonismus, der die Spätantike beherrschte.
Im Mittelalter dann teilte sich die Philosophie erneut, wurde Philosophie und Theologie. Hier schuf Petrus Abaelardus die ersten Fundamente für die scholastische Methode, bei der verschiedene Lehrmeinungen einander gegenübergestellt und diskutiert wurden. Den Aristotelismus verbreiteten Albertus Magnus und Thomas von Aquin.
Als Mystiker wird Meister Eckhart bezeichnet, der von Erleuchtung sprach, von einem Gott in allem und ebenso im Menschen.
Mit diesen Vorreitern konnte sich die Philosophie der Scholastik behaupten. Philosophie wurde damit auch politisch, so unter Niccolò Machiavelli, der die These aufstellte, Politik müsse nützlich, nicht moralisch sein. Auch Rousseau schrieb seine Sicht einer besseren Gesellschaft nieder (Der Gesellschaftsvertrag), zeigte sich dagegen auch sehr menschlich in seinen „Bekenntnissen“. Religiöser geprägt waren die Schriften von Leibniz und Spinoza, wobei letzterer behauptete, Gott sei die Natur oder die Natur sei Gott. Dagegen stand das Werk „Utopia“ von Thomas Morus, der das Bild eines Staates entwickelte, in dem jeder gebildet, nicht in eine Religion gezwungen wurde und privaten Besitz haben durfte. Er war ein Vorreiter für die heutige moderne Gesellschaft. Mit „Ich denke, also bin ich“ vertrat dann auch Descartes den Cartesianismus.
John Locke, David Hume und Thomas Hobbes prägten dann den Empirismus. Dieser beharrte darauf, dass alles, was philosophisch betrachtet wurde, durch sinnliche Wahrnehmung bewiesen sein musste. Es zählte also die Erfahrung, nicht das, was nicht sichtbar war.
Einer der wichtigsten Philosophen der Neuzeit war natürlich Immanuel Kant. Seine Philosophie und ausführliche Erkenntnistheorie wurde zu seiner Zeit als revolutionär bezeichnet und war Ausgangspunkt etlicher nach ihm folgenden Philosophierichtungen. Sein „Ding an sich“, dass der Mensch die Welt subjektiv und nur in ihren Erscheinungsformen wahrnimmt, dahinter aber die Dinge anders oder in ihrem Ursprung liegen, war ein zentrales Thema seiner Schriften.
Im 19. Jahrhundert folgte der Deutsche Idealismus mit Friedrich Schelling, Johann Gottlieb Fichte und Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Fichte beschäftigte sich mit dem Ich, Hegel mit dem Absoluten bzw. dem Geist. Dem gegenüber standen Sören Kierkegaard mit seinem „Entweder-Oder“, ein Schöpfer der Gegensätze, Arthur Schopenhauer mit seinem Werk „Wille und Vorstellung“ und Nietzsche, der auch bekannt gab, Gott sei tot. Die beiden letzteren Philosophen waren stark durch die indische Philosophie beeinflusst. Schopenhauer lobte die „Upanischaden“, Nietzsche vermittelte in seiner Philosophie, dass der Mensch das Leben so gestalten sollte, dass er bedenkenlos immer wiederkehren möchte.
Das 20. Jahrhundert brachte eine Vielzahl von Philosophen hervor. Henri Bergson und Edmund Husserl beschäftigten sich mit dem Bewusstsein, Husserl war der Begründer der Phänomenologie, die durch Martin Heidegger fortgeführt und durch Jean Paul Sartre weitergeführt wurde als die Philosophie des Existenzialismus.
Karl Marx materialisierte dann die Welt und schuf „Das Kapital“ als Vorreiter des angestrebten Kommunismus, Ernst Bloch schrieb sein „Prinzip der Hoffnung“ nieder. Auch Ludwig Wittgenstein muss hier genannt werden, der sich insbesondere mit der Sprache beschäftigte und sein kleines „Tractatus“ hinterließ, dass sich besonders mit der Logik und dem Bewusstsein auseinandersetzte.
Neue Richtungen sind offen und immer weiter zersplittert. Auch versucht die Philosophie wieder aus der reinen Rationalität andere Ebenen zu erschließen. Michael Foucault mit seinem vielseitigen Werk, Jacques Derrida waren Vertreter des Poststrukturalismus, Ken Wilber mit seiner Theorie über die Holons oder auch Peter Sloterdijk mit seiner Theorie der Sphären sind wichtige Vertreter der heutigen Zeit.
Erwähnenswertes