Juli 1989 - Die Sowjetunion zeigte den Weg…

Kalender Juli 1989
Wie konsequent der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow seine Worte in Taten umzusetzen verstand, zeigte er im eigenen Land. Er ließ gravierende Veränderungen in der Nationalitätenpolitik zu, plädierte dennoch auf eine nationale Einheit. Diese Worte allerdings verhallten fast ungehört. Im eigenen Land galt er als Prophet nicht das, was er international den Ostblockstaaten galt, denen seine Äußerungen einen ersehnten Weg ebneten. Während in der DDR immer mehr Demokratie-Verständnis zur Realität wurde, verzeichnete man in der BRD einen Anstieg des Rechtsradikalismus. Und wie sich die veränderte Politik in Europa aus der Nähe anfühlte, davon überzeugte sich der US-Präsident zehn Tage lang höchstpersönlich. Als die Bayreuther Festspiele begannen war er schon wieder weg. Nun ja, Wagner hatte ja auch keine Country-Musik komponiert.
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Was geschah im Juli 1989

1. Juli
Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (*1931) beschwor die Bevölkerung in einem landesweiten Rundfunk- und Fernsehappell, die nationale Einheit des Landes aufrechtzuerhalten und kündigte in diesem Zusammenhang tief greifende Veränderungen der Nationalitätenpolitik an.
1. Juli
In Berlin (West) fand zum ersten Mal die Love Parade statt.
2. Juli
Erstmals wurde bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen die deutschen Fußballerinnen Europameister. Sie hatte im Finale mit 4:1 die norwegische Mannschaft besiegt.
2. Juli
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau starb der langjährige ehemalige Außenminister (von 1957 bis 1985 im Amt) Andrei Gromyko. Der Politiker, der auch von 1985 bis 1988 als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets das Staatsoberhaupt der UdSSR gewesen war, war am 18. Juli 1909 in Staryje Gromyki bei Gomel im Gouvernement Mogiljow (Russisches Kaiserreich) geboren worden.
2. Juli
Die Schauspielerin Hannelore Hoger (*1942) und ihr Kollege Otto Sander (*1941) wurden in München mit dem Deutschen Darstellerpreis des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure ausgezeichnet.
2. Juli
Vor einer Wohnsiedlung der britischen Armee in Hannover (Niedersachsen) explodierte eine Autobombe. Dabei kam ein Soldat ums Leben. Seine Frau und vier Kinder wurden verletzt. Für den Anschlag war die irische Untergrundorganisation IRA verantwortlich.
2. Juli
Auf dem Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Schlesien in Hannover (Niedersachsen) bekräftigte der CSU-Vorsitzende Theo Waigel (*1939) den Willen zur Wiedervereinigung Deutschlands und den unveränderten Anspruch auf die zu Polen gehörenden Gebiete östlich von Oder und Neiße.
2. Juli
In Algerien verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das die Gründung „politischer Vereinigungen“ neben der Einheitspartei FLN erlaubte. Damit wurde die Grundlage für ein Mehrparteiensystem geschaffen.
3. Juli
Als erstes europäisches Werk begann das IBM-Werk in Sindelfingen (Baden-Württemberg) mit der Serienfertigung von 4-Megabit-Speicherchips.
3. Juli
In den Vereinigten Staaten wurde das Recht auf Abtreibung vom Obersten Gerichtshof erheblich eingeschränkt.
4. Juli
Eine sowjetische Militärmaschine vom Typ MiG 23 überflog führerlos die DDR, die Bundesrepublik und die Niederlande. Sie stürzte in Belgien auf ein Wohnhaus. Ein 18-Jähriger kam dabei ums Leben.
4. Juli
In Bonn legte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (*1942) von der CDU den Verfassungsschutzbericht 1988 vor. Darin war die Zunahme des Rechtsextremismus verzeichnet. Dem Bericht zufolge bliebe aber ein „Übergewicht der vielfältigen Aktivitäten linksextremistischer Organisationen“.
4. Juli
Die Sowjetrepublik Litauen erließ ein Gesetz über private Landwirtschaft. Nach diesem Gesetz durften Bauern bis zu 50 Hektar Land selbständig bearbeiten und auch vererben.
4. Juli
Erstmals lehnte der Oberste Sowjet in Moskau per Abstimmung einen Ministerkandidaten ab, der vom Regierungschef vorgeschlagen worden war. Bereits Ende Juni waren in den Ausschüssen einige Bewerber zurückgewiesen worden. Zwei weitere Bewerber mussten am 5. und 10. Juli eine Abstimmungsniederlage hinnehmen.
5. Juli
In Hamburg wurde das 120. Deutsche Galopper-Derby am grünen Tisch entschieden. Taishan, der als erster durchs Ziel gegangen war, wurde wegen Behinderung disqualifiziert. Diese Entscheidung fiel zugunsten des zweiten, Mondrian aus dem Stall Hanse unter Jockei Kevin Woodburn (*1957) aus, der damit das Derby gewann.
5. Juli
Die 1983 eingeführte gesetzliche Regelung zur Vermeidung von Härtefällen beim Versorgungsausgleich im Falle der Scheidung wurde vom Bundesverfassungsgericht für vereinbar mit dem Grundgesetz befunden.
5. Juli
Überraschend wurde der südafrikanische Führer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung Nelson Mandela (*1918), der vor 25 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, vom Staatspräsidenten Pieter Willem Botha (1916-2006) empfangen.
5. Juli
Beim Besuch des DDR-Umweltministers Hans Reichelt (*1925) in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde von den beiden deutschen Seiten eine Vereinbarung unterschrieben, in der festgelegt worden war, dass die Bundesrepublik sechs Umweltprojekte in der DDR mit insgesamt 300 Millionen DM fördern würde.
6. Juli
Staatliche Förderungsmaßnahmen für die Presse seien grundsätzlich zulässig. Das stellte das Bundesverfassungsgericht fest. Dabei dürften aber bestimmte Meinungen oder Tendenzen weder bevorzugt noch benachteiligt werden.
6. Juli
Im Alter von 77 Jahren starb in der ungarischen Hauptstadt Budapest János Kádár. Er war seit der Niederschlagung des Volksaufstandes von 1956 bis 1988 Vorsitzender der ungarischen Kommunistischen Partei gewesen. Kádár war am 26. Mai 1912 in Rijeka (heute Kroatien) geboren worden.
6. Juli
Als erster osteuropäischer Staatschef sprach das sowjetische Staats- und Parteioberhaupt Michail Gorbatschow (*1931) vor dem Europarat in Straßburg (Frankreich). Gorbatschow erläuterte seine Vorstellungen von einem „gemeinsamen europäischen Haus“. Er Forderte erneut die sofortigen Verhandlungen über den Abbau atomarer Kurzstreckenraketen.
6. Juli
In Washington (USA) wurde Oliver North (*1943), einer der Hauptbeteiligten an der 1986 aufgedeckten Iran-Contra-Affäre in den USA unter anderem wegen Beihilfe zur Täuschung des Kongresses zu drei Jahren Haft auf Bewährung, einer Geldstrafe und zu 1.200 Stunden Sozialarbeit verurteilt.
7. Juli
Wegen Rauschgiftschmuggels aus Südamerika in die USA verhängte ein Militärgericht auf Kuba Todesurteile gegen vier hohe Offiziere. Die Urteilsvollstreckung war auf den 13. Juli angesetzt worden.
7. Juli
Der so genannte Berliner Polizeikessel, bei dem 1987 beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) etwa 600 Menschen in der City eingeschlossen waren, wurde vom Westberliner Verwaltungsgericht als rechtswidrig bezeichnet. Das Gericht gab damit der Klage von sechs der Eingekesselten statt.
7. Juli
Auf der ersten Ostblock-Gipfelkonferenz seit 1968 gestand der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (*1931) in der rumänischen Hauptstadt Bukarest jedem sozialistischen Staat seine eigene Entwicklung zu. Damit hatte die „Breschnew-Doktrin“ vom November 1968 ihre Gültigkeit verloren.
8. Juli
Ein dritter Mond des Planeten Neptun wurde mit Hilfe der US-amerikanischen Weltraumsonde „Voyager 2“ entdeckt.
8.Juli
Zum neuen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 1991 wählte die SPD in Hessen den Oberbürgermeister von Kassel Hans Eichel (*1941). Dessen Vorgänger Hans Krollmann (*1929) hatte auf eine Wiederwahl verzichtet.
8. Juli
Als Präsident von Argentinien wurde der peronistische Politiker Carlos Saúl Menem (*1930) vereidigt. Der Machtwechsel fand fünf Monate eher statt als geplant, weil Menems Vorgänger Raúl Alfonsin (1927-2009) Ende Juni seinen Rücktritt erklärt hatte aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage im Land.
9. Juli
Der französische Autorennfahrer Alain Prost (*1955) gewann in Le Castellet (Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) den Großen Preis von Frankreich der Formel-1 auf McLaren.
9. Juli
In Wimbledon gewannen zwei deutsche Tennisspieler die Internationale Tennismeisterschaft von England. Bei den Damen siegte Steffi Graf (*1969). Der Sieger bei den Herren war Boris Becker (*1967)
9. Juli
Der US-amerikanische Präsident George H. W. Bush (*1924) trat eine zehntägige Reise durch Europa an. Sie führte ihn nach ‚Polen, nach Ungarn, nach Frankreich und in die Niederlande.
10. Juli
Vom US-Magazin „Forbes“ wurde eine aktuelle Liste der Milliardäre veröffentlicht. Trotz eines Verlustes von drei Milliarden US-Dollar (5,25 Milliarden DM) gegenüber 1988 stand der japanische Eisenbahnmagnat Yoshiaki Tsutsumi (*1934) an der Spitze der Liste. Dessen Vermögen wurde auf 15 Milliarden US-Dollar (26,25 Milliarden DM) taxiert. Der reichste Bundesbürger, der auf Platz 23 der „Forbes“-Liste stand, war Friedrich Karl Flick (1927-2006) mit drei Milliarden US-Dollar.
10. Juli
In Mekka, der heiligen Stadt der Moslems, explodierten kurz vor dem Jahrestag des Massakers von 1987 zwei Bomben in der Nähe der Großen Moschee. Ein Mensch kam ums Leben und 16 weitere Personen wurden verletzt. Am 31. Juli 1987 waren bei dem Massaker durch Zusammenstöße zwischen Demonstranten und saudiarabischen Sicherheitskräften 402 Menschen umgekommen, darunter 275 Pilger aus dem Iran.
10. Juli
Im Kohlerevier des Kusnezker Beckens in Sibirien (Sowjetunion), auch Kusbass genannt, begann eine Streikwelle. Sie griff am 17. Juli auf das ukrainische Donbass-Revier (Donezk-Becken) über. Die Arbeiter verlangten wirtschaftliche Reformen und soziale Verbesserungen. Die Streiks klangen vom 25. Juli an wieder ab, nach dem es Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (*1931) mit Appellen und Zusagen gelungen war, die Streikenden zu beschwichtigen.
11. Juli
Im Alter von 82 Jahren starb in Steyning (West Sussex, England) der britische Schauspieler und vierfache Oscar-Preisträger, Sir Laurence Olivier. Er gilt als einer der bedeutendsten englischsprachigen Bühnen- und Filmdarsteller des 20. Jahrhunderts. Er war am 22. Mai 1907 in Dorking (Surrey, England) geboren worden.
11. Juli
In 60 britischen Häfen traten Dockarbeiter in den Streik. Sie protestierten gegen die geplante Abschaffung der lebenslangen Arbeitsplatzgarantie.
12. Juli
In der bayerischen Landeshauptstadt München kündigte der Seniorenschutzbund „Graue Panther“ nach sechs Jahren die Zusammenarbeit mit der Partei der „Grünen“ und gründete eine eigene Partei, die „Grauen“. Vorsitzende der neu gegründeten Partei wurde Gertrud Unruh (*1925). Die „Grauen“ traten unter anderem für ein neues Heimgesetz ein und für eine Mindestrente.
13. Juli
In der österreichischen Hauptstadt Wien wurden drei kurdische Exil-Politiker ermordet. Sie hatten mit Abgesandten aus Teheran (Iran) über eine friedliche Lösung von anstehenden Problemen verhandelt. Iran und Irak beschuldigten sich gegenseitiges, die Morde begangen zu haben.
14. Juli
In zwei Städten der Bundesrepublik, in Karlsruhe (Baden-Württemberg) und Essen (Nordrhein-Westfalen), und in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) hatte die Oper „Graf Mirabeau“ des DDR-Komponisten Siegfried Matthus (*1934) ihre Uraufführung.
14. Juli
In Genf (Schweiz) ging der derzeit größte Teilchenbeschleuniger der Welt, LEP, mit 27 km Umfang am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik in die Probephase.
14. Juli
In Mogadischu (Hauptstadt von Somalia) kamen bei Schießereien zwischen der Polizei und Demonstranten mindestens 50 Menschen ums Leben. Nach inoffiziellen Angaben sollen es sogar zwischen 300 bzw. bis zu 1.600 Menschen gewesen sein, die getötet worden waren. Die Auseinandersetzungen waren durch die Verhaftung von vier Geistlichen ausgelöst worden.
14. Juli
Zum 200-jährigen Jubiläum der Französischen Revolution erreichten die Feierlichkeiten in Paris ihren Höhepunkt. Zeitgleich fand in der französischen Hauptstadt der 15. Weltwirtschaftsgipfel statt.
15. Juli
Bei Reisen in die Vereinigten Staaten entfiel für Bürger der Bundesrepublik Deutschland die Visumpflicht.
15. Juli
Mindestens elf Menschen kamen bei Zusammenstößen zwischen Georgiern und Abchasen in der autonomen Region Abchasien ums Leben. Weitere 127 Menschen wurden verletzt.
15. Juli
Anlässlich eines Gastspiels der britischen Rockgruppe „Pink Floyd“ in Venedig kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Tausenden von Fans und der Polizei. Im Anschluss an das Konzert trat die Stadtregierung zurück, weil die etwa 200.000 Besucher die Stadt in eine Müllhalde verwandelt hatten.
16. Juli
Der Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden Industrienationen, der am 14. Juli in der französischen Hauptstadt Paris begonnen hatte, endete.
16. Juli
Der französische Automobilrennfahrer Alain Prost (*1955) gewann in Silverstone (Großbritannien) das Formel-1-Grand-Prix-Rennen auf McLaren.
16. Juli
Zu einem zweitägigen Staatsbesuch traf der indische Ministerpräsident Rajiv Gandhi (1944-1991) in Pakistan ein. Es war nach 29 Jahren der erste derartige Besuch. Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt der beiden Staaten um Kaschmir war das Hauptthema der Gespräche.
16. Juli
Zeitungsberichten zufolge hielten sich in der bundesdeutschen Botschaft in Budapest (Ungarn) dreißig DDR-Bürger auf, die ihre Ausreise in den Westen erzwingen wollten.
16. Juli
Die Athleten der Bundesrepublik Deutschland errangen bei der Fechtweltmeisterschaft in Denver (US-Bundesstaat Colorado) mit zweimal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze einen sensationellen Erfolg.
16. Juli
Im Alter von 81 Jahren starb der österreichische Dirigent Herbert von Karajan in Anif bei Salzburg. Er zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Karajan war am 5. April 1908 in Salzburg geboren worden.
17. Juli
Polen nahm als erstes Land des Warschauer Paktes diplomatische Beziehungen zum Vatikan auf.
17. Juli
Formell beantragte Österreich die Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft (EG).
17. Juli
Über der kalifornischen Wüste (USA) absolvierte der US-Bomber „Stealth“ seinen Jungfernflug. Das Flugzeug sollte Radarstrahlen so stark streuen, dass es auf gegnerischen Radarschirmen praktisch unsichtbar war.
18. Juli
Der vor der Elbinsel Neuwerk (deutsche Insel im südöstlichen Teil der Nordsee) auf Reede liegende niederländische Frachter „Oostzee“ wurde durch einen schweren Sturm beschädigt. Dadurch wurden 20 der insgesamt 4.000 Fässer mit der hochgiftigen Chemikalie Epichlorhydrin leckgeschlagen. Die Entsorgung dauerte vier Wochen. Es wurden angeblich keine ernstlichen Schäden für Menschen und Umwelt festgestellt.
18. Juli
Um die Gefahr der Ausrottung der afrikanischen Elefanten zu bannen, rief der Präsident von Kenia, Daniel Arap Moi (*1924), die Weltgemeinschaft dazu auf, kein Elfenbein mehr zu kaufen. Am selben Tag wurden im Nairobi-Nationalpark etwa 2.000 Elefantenzähne verbrannt, die man Wilderern abgenommen hatte.
19. Juli
Der bisherige Staatsratsvorsitzende und KP-Chef Polens, Wojciech Jaruzelski (*1923), wurde mit einer Stimme Mehrheit zum Staatspräsidenten des Landes gewählt. Von der Opposition wurde er in einer Kompromisslösung akzeptiert. Zehn Tage später trat er von seinem Parteiamt zurück.
19. Juli
Im Kaliwerk Wintershall in Heringen (Kreis Hersfeld-Rotenberg) brach unter Tage Kohlensäure aus. Drei Bergleute kamen ums Leben.
19. Juli
Eine McDonnell DC-10 der United Airlines (Flug 232) ging beim Versuch einer Notlandung in Sioux Cita (US-Bundesstaat Iowa) in Flammen aus. Von den insgesamt 296 Insassen kamen 111 Menschen ums Leben. Wegen hydraulischer Probleme war die Notlandung nicht gelungen, die Maschine stürzte auf die Landebahn.
20. Juli
Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi (*1945) wurde von der Militärregierung in Myanmar erstmals unter Hausarrest gestellt. Die Politikerin hatte sich für eine gewaltlose Demokratisierung im Land eingesetzt.
20. Juli
Anlässlich des 20. Jahrestages der ersten bemannten Mondlandung durch die USA regte US-Präsident George H. W. Bush (*1924) ein neues Raumfahrtprogramm an. Darin waren die Errichtung einer Mondbasis sowie die Entsendung einer bemannten Mission zum Mars vorgesehen.
21. Juli
In der Convention Hall in Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) gewann der US-Amerikaner Mike Thyson (*1966) seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen seinen Landsmann Carl Williams (1959-2013) durch technischen K.O.
21. Juli
Die Regierung und die Rebellen in Surinam unterzeichneten nach dreijährigen Kämpfen ein Friedensabkommen.
22. Juli
Mindestens 40.000 Menschen flohen aus einem Flüchtlingslager in Kambodscha nach Thailand, nach vietnamesischen Bombardements.
22. Juli
In Ungarn kam erstmals seit 1947 durch eine Nachwahl ein Oppositionspolitiker ins Parlament.
23. Juli
Bei der Tour de France sicherte sich der US-amerikanische Radrennprofi Greg LeMond (*1961) den Sieg mit acht Sekunden Vorsprung.
23. Juli
Die Liberaldemokraten in Japan, die seit 1955 die Regierungsgewalt hatten, verloren bei der Wahl zum japanischen Oberhaus ihre absolute Mehrheit.
23. Juli
Beim 800. Geburtstag des Hamburger Hafens war eine Windjammerparade auf der Elbe einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten.
24. Juli
Die Warner Communications Inc. Wurde von dem US-amerikanischen Medienunternehmen Time Inc. Übernommen, das dadurch zum weltgrößten Medienkonzern wurde.
24. Juli
Mexiko einigte sich nach langwierigen Verhandlungen mit seinen wichtigsten Gläubigerbanken auf eine Teil-Erlass seiner Schulden.
24. Juli
Im Zuge einer Regierungsumbildung in Großbritannien wurde John Major (*1943) zum Außenminister des Landes ernannt.
25. Juli
In Bayreuth (Bayern) begannen die 78. Bayreuther-Festspiele mit einer sehr umstrittenen Neuinszenierung von Richard Wagners (1813-1883) Oper „Parsifal“. Sie war von Wolfgang Wagner (1919-2010) inszeniert worden.
25. Juli
Ein Eklat leitete die konstituierende Sitzung des im Juni gewählten Europaparlaments ein. Während der Eröffnungsrede des Alterspräsidenten Claude Autant-Lara (1901-2000) von der französischen rechtsextremistischen Front National verließen die meisten Abgeordneten den Saal.
26. Juli
Die Europäische Gemeinschaft und Polen schlossen zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen ein Abkommen.
26. Juli
Der DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund sicherte sich durch ein 4:3 über den Deutschen Fußballmeister FC Bayern München den Supercup.
27. Juli
In der Studentenstadt Freimann in München (Bayern) fand zum ersten Mal das zweitägige „StuStaCulum“, ein jährlich stattfindendes Kultur- und Theaterfestival statt.
27. Juli
Der Staats- und Parteichef Kubas, Fidel Castro (*1926), beklagte die „kapitalistischen Tendenzen“ in einigen Ostblockländern. Er erklärte, dass die Unabhängigkeit und der sozialistische Kurs seines Landes nicht von der Unterstützung der UdSSR abhängig seien.
27. Juli
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde ein 42-jähriger Mann für schuldig befunden, im Jahr 1986 den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1927-1986) ermordet zu haben. Das Gericht verhängte eine lebenslange Haftstrafe.
27. Juli
Beim Anflug auf die libysche Hauptstadt Tripolis stürzte eine DC 10 der Korean Airlines ab. Von den insgesamt 199 Flugzeuginsassen kamen 78 Personen ums Leben. Außerdem starben noch vier Menschen starben an der Unfallstelle.
27. Juli
Einem Beschluss des Obersten Sowjets der UdSSR zufolge erhielten die drei baltischen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen ab 1990 weitgehende wirtschaftliche Autonomie.
28. Juli
Als Sieger der Präsidentenwahl im Iran ging der bisherige Parlamentspräsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani (*1934) hervor. Zugleich stimmten die Wähler einer neuen Verfassung zu, durch die das Amt des Ministerpräsidenten abgeschafft, dafür dem Staatspräsidenten mehr Macht zugestanden wurde.
28. Juli
Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft (EG) billigte den Haushalt für 1990. In dem Entwurf waren Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 95,6 Milliarden DM vorgesehen, ein Zuwachs von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
28. Juli
Der fundamentalistische pro-iranische Schiitenführer Abdul Karim Obeid wurde von einem israelischen Kommando aus seinem Haus im Südlibanon entführt und nach Israel verschleppt. Die Aktion diente dazu, im Libanon gefangen gehaltene Geiseln freizupressen.
29. Juli
In der chinesischen Hauptstadt Peking wurden 180.000 Bücher beschlagnahmt. Nach amtlichen Angaben stammten sie angeblich von Verfechtern der „bürgerlichen Liberalisierung“.
30.Juli
Erstmals seit 1983 war beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring kein deutscher Rennfahrer am Start. Das Formel-1-Rennen gewann der Brasilianer Ayrton Senna (1960-1994) vor dem Franzosen Alain Prost (*1955), beide auf McLaren Honda.
30. Juli
Mehr als 85 Prozent der Wahlberechtigten in Chile sprachen sich in einem Referendum für eine Reform der Verfassung aus. Sie galt als ein weiterer Schritt zur Demokratisierung des Landes.
30. Juli
Der Oberste Sowjet von Lettland verabschiedete eine Deklaration über die staatliche Souveränität. Sie sah unter anderem vor, dass alle von Moskau erlassenen Gesetze auch von lettischen Organen ratifiziert werden müssten.
30. Juli
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau wurde die erste innerparteiliche Oppositionsgruppe ins Leben gerufen. Der Radikalreformer Boris Jelzin (1931-2007) erhielt bei der Wahl des fünfköpfigen Präsidiums die meisten Stimmen. Dem Präsidium gehörte auch Andrei Sacharow (1921-1989) an. Etwa 400 Abgeordnete des Volksdeputiertenkongresses gehörten der Oppositionsgruppe, 90 vom Obersten Sowjet.
31. Juli
Um Langzeitarbeitslose wieder ins Erwerbsleben zu integrieren, empfahl die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihren 24 Mitgliedsländern „grundlegende Reformen“.

Nachrichten Juli 1989 in der Presse

Geselligkeit wird groß geschrieben
Frankfurter Neue Presse
Willi Spriestersbach, der Vorsitzende, der im Juli 1989 gegründeten SU, begrüßte gemeinsam mit dem Wetterauer CDU-Bundestagskandidaten Oswin Veith die Gäste. Zu diesen gehörte der Dortelweiler Ortsvorsteher Herbert Anders, der CDU-Vorsitzende ..... >>>
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