Juli 1989 - Die
Sowjetunion zeigte den
Weg…
Wie konsequent der sowjetische Staats- und
Parteichef Gorbatschow seine Worte in Taten
umzusetzen verstand, zeigte er im eigenen Land. Er
ließ gravierende Veränderungen in der
Nationalitätenpolitik zu, plädierte dennoch auf eine
nationale Einheit. Diese Worte allerdings verhallten
fast ungehört. Im eigenen Land galt er als Prophet
nicht das, was er international den Ostblockstaaten
galt, denen seine Äußerungen einen ersehnten Weg
ebneten. Während in der DDR immer mehr
Demokratie-Verständnis zur Realität wurde,
verzeichnete man in der BRD einen Anstieg des
Rechtsradikalismus. Und wie sich die veränderte
Politik in Europa aus der Nähe anfühlte, davon
überzeugte sich der US-Präsident zehn Tage lang
höchstpersönlich. Als die
Bayreuther Festspiele
begannen war er schon wieder weg. Nun ja, Wagner
hatte ja auch keine Country-Musik komponiert.
Was geschah im Juli 1989
1. Juli
Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail
Gorbatschow (*1931) beschwor die Bevölkerung in
einem landesweiten Rundfunk- und Fernsehappell, die
nationale Einheit des Landes aufrechtzuerhalten und
kündigte in diesem Zusammenhang tief greifende
Veränderungen der Nationalitätenpolitik an.
1. Juli
In Berlin (West) fand zum ersten Mal die Love Parade
statt.
2. Juli
Erstmals wurde bei der Fußball-Europameisterschaft
der Frauen die deutschen Fußballerinnen
Europameister. Sie hatte im Finale mit 4:1 die
norwegische Mannschaft besiegt.
2. Juli
In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau starb der
langjährige ehemalige Außenminister (von 1957 bis
1985 im Amt) Andrei Gromyko. Der Politiker, der auch
von 1985 bis 1988 als Vorsitzender des Präsidiums
des Obersten Sowjets das Staatsoberhaupt der UdSSR
gewesen war, war am 18. Juli 1909 in Staryje Gromyki
bei Gomel im Gouvernement Mogiljow (Russisches
Kaiserreich) geboren worden.
2. Juli
Die Schauspielerin Hannelore Hoger (*1942) und ihr
Kollege Otto Sander (*
1941) wurden in München mit
dem Deutschen Darstellerpreis des Bundesverbandes
der Fernseh- und Filmregisseure ausgezeichnet.
2. Juli
Vor einer Wohnsiedlung der britischen Armee in
Hannover (Niedersachsen) explodierte eine Autobombe.
Dabei kam ein Soldat ums Leben. Seine Frau und vier
Kinder wurden verletzt. Für den Anschlag war die
irische Untergrundorganisation IRA verantwortlich.
2. Juli
Auf dem Deutschlandtreffen der Landsmannschaft
Schlesien in Hannover (Niedersachsen) bekräftigte
der CSU-Vorsitzende Theo Waigel (*1939) den Willen
zur Wiedervereinigung Deutschlands und den
unveränderten Anspruch auf die zu Polen gehörenden
Gebiete östlich von Oder und Neiße.
2. Juli
In Algerien verabschiedete das Parlament ein Gesetz,
das die Gründung „politischer Vereinigungen“ neben
der Einheitspartei FLN erlaubte. Damit wurde die
Grundlage für ein Mehrparteiensystem geschaffen.
3. Juli
Als erstes europäisches Werk begann das IBM-Werk in
Sindelfingen (Baden-Württemberg) mit der
Serienfertigung von 4-Megabit-Speicherchips.
3. Juli
In den Vereinigten Staaten wurde das Recht auf
Abtreibung vom Obersten Gerichtshof erheblich
eingeschränkt.
4. Juli
Eine sowjetische Militärmaschine vom Typ MiG 23
überflog führerlos die DDR, die Bundesrepublik und
die Niederlande. Sie stürzte in Belgien auf ein
Wohnhaus. Ein 18-Jähriger kam dabei ums Leben.
4. Juli
In Bonn legte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
(*1942) von der
CDU den Verfassungsschutzbericht
1988 vor. Darin war die Zunahme des
Rechtsextremismus verzeichnet. Dem Bericht zufolge
bliebe aber ein „Übergewicht der vielfältigen
Aktivitäten linksextremistischer Organisationen“.
4. Juli
Die Sowjetrepublik Litauen erließ ein Gesetz über
private Landwirtschaft. Nach diesem Gesetz durften
Bauern bis zu 50 Hektar Land selbständig bearbeiten
und auch vererben.
4. Juli
Erstmals lehnte der Oberste Sowjet in Moskau per
Abstimmung einen Ministerkandidaten ab, der vom
Regierungschef vorgeschlagen worden war. Bereits
Ende Juni waren in den Ausschüssen einige Bewerber
zurückgewiesen worden. Zwei weitere Bewerber mussten
am 5. und 10. Juli eine Abstimmungsniederlage
hinnehmen.
5. Juli
In Hamburg wurde das 120. Deutsche Galopper-Derby am
grünen Tisch entschieden. Taishan, der als erster
durchs Ziel gegangen war, wurde wegen Behinderung
disqualifiziert. Diese Entscheidung fiel zugunsten
des zweiten, Mondrian aus dem Stall Hanse unter
Jockei Kevin Woodburn (*1957) aus, der damit das
Derby gewann.
5. Juli
Die 1983 eingeführte gesetzliche Regelung zur
Vermeidung von Härtefällen beim Versorgungsausgleich
im Falle der Scheidung wurde vom
Bundesverfassungsgericht für vereinbar mit dem
Grundgesetz befunden.
5. Juli
Überraschend wurde der südafrikanische Führer der
schwarzen Bürgerrechtsbewegung Nelson Mandela
(*1918), der vor 25 Jahren zu lebenslanger Haft
verurteilt worden war, vom Staatspräsidenten Pieter
Willem Botha (1916-2006) empfangen.
5. Juli
Beim Besuch des DDR-Umweltministers Hans Reichelt
(*1925) in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde
von den beiden deutschen Seiten eine Vereinbarung
unterschrieben, in der festgelegt worden war, dass
die Bundesrepublik sechs Umweltprojekte in der DDR
mit insgesamt 300 Millionen DM fördern würde.
6. Juli
Staatliche Förderungsmaßnahmen für die Presse seien
grundsätzlich zulässig. Das stellte das
Bundesverfassungsgericht fest. Dabei dürften aber
bestimmte Meinungen oder Tendenzen weder bevorzugt
noch benachteiligt werden.
6. Juli
Im Alter von 77 Jahren starb in der ungarischen
Hauptstadt Budapest János Kádár. Er war seit der
Niederschlagung des Volksaufstandes von 1956 bis
1988 Vorsitzender der ungarischen Kommunistischen
Partei gewesen. Kádár war am 26. Mai 1912 in Rijeka
(heute Kroatien) geboren worden.
6. Juli
Als erster osteuropäischer Staatschef sprach das
sowjetische Staats- und Parteioberhaupt Michail
Gorbatschow (*1931) vor dem Europarat in Straßburg
(Frankreich). Gorbatschow erläuterte seine
Vorstellungen von einem „gemeinsamen europäischen
Haus“. Er Forderte erneut die sofortigen
Verhandlungen über den Abbau atomarer
Kurzstreckenraketen.
6. Juli
In Washington (USA) wurde Oliver North (*1943),
einer der Hauptbeteiligten an der 1986 aufgedeckten
Iran-Contra-Affäre in den USA unter anderem wegen
Beihilfe zur Täuschung des Kongresses zu drei Jahren
Haft auf Bewährung, einer Geldstrafe und zu 1.200
Stunden Sozialarbeit verurteilt.
7. Juli
Wegen Rauschgiftschmuggels aus Südamerika in die USA
verhängte ein Militärgericht auf Kuba Todesurteile
gegen vier hohe Offiziere. Die Urteilsvollstreckung
war auf den 13. Juli angesetzt worden.
7. Juli
Der so genannte Berliner Polizeikessel, bei dem 1987
beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Ronald
Reagan (1911-2004) etwa 600 Menschen in der City
eingeschlossen waren, wurde vom Westberliner
Verwaltungsgericht als rechtswidrig bezeichnet. Das
Gericht gab damit der Klage von sechs der
Eingekesselten statt.
7. Juli
Auf der ersten Ostblock-Gipfelkonferenz seit 1968
gestand der sowjetische Staats- und Parteichef
Michail Gorbatschow (*1931) in der rumänischen
Hauptstadt Bukarest jedem sozialistischen Staat
seine eigene Entwicklung zu. Damit hatte die
„Breschnew-Doktrin“ vom November 1968 ihre
Gültigkeit verloren.
8. Juli
Ein dritter Mond des Planeten Neptun wurde mit Hilfe
der US-amerikanischen Weltraumsonde „Voyager 2“
entdeckt.
8.Juli
Zum neuen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten
für die Landtagswahl 1991 wählte die SPD in Hessen
den Oberbürgermeister von Kassel Hans Eichel
(*1941). Dessen Vorgänger Hans Krollmann (*1929)
hatte auf eine Wiederwahl verzichtet.
8. Juli
Als Präsident von Argentinien wurde der
peronistische Politiker Carlos Saúl Menem (*1930)
vereidigt. Der Machtwechsel fand fünf Monate eher
statt als geplant, weil Menems Vorgänger Raúl
Alfonsin (1927-2009) Ende Juni seinen Rücktritt
erklärt hatte aufgrund der katastrophalen
Wirtschaftslage im Land.
9. Juli
Der französische Autorennfahrer Alain Prost (*1955)
gewann in Le Castellet (Region Provence-Alpes-Côte
d’Azur) den Großen Preis von Frankreich der Formel-1
auf McLaren.
9. Juli
In Wimbledon gewannen zwei deutsche Tennisspieler
die Internationale Tennismeisterschaft von England.
Bei den Damen siegte
Steffi Graf (*1969). Der Sieger
bei den Herren war Boris Becker (*1967)
9. Juli
Der US-amerikanische Präsident
George H. W. Bush
(*1924) trat eine zehntägige Reise durch Europa an.
Sie führte ihn nach ‚Polen, nach Ungarn, nach
Frankreich und in die Niederlande.
10. Juli
Vom US-Magazin „Forbes“ wurde eine aktuelle Liste
der Milliardäre veröffentlicht. Trotz eines
Verlustes von drei Milliarden US-Dollar (5,25
Milliarden DM) gegenüber 1988 stand der japanische
Eisenbahnmagnat Yoshiaki Tsutsumi (*1934) an der
Spitze der Liste. Dessen Vermögen wurde auf 15
Milliarden US-Dollar (26,25 Milliarden DM) taxiert.
Der reichste Bundesbürger, der auf Platz 23 der „Forbes“-Liste
stand, war Friedrich Karl Flick (1927-2006) mit drei
Milliarden US-Dollar.
10. Juli
In Mekka, der heiligen Stadt der Moslems,
explodierten kurz vor dem Jahrestag des Massakers
von 1987 zwei Bomben in der Nähe der Großen Moschee.
Ein Mensch kam ums Leben und 16 weitere Personen
wurden verletzt. Am 31. Juli 1987 waren bei dem
Massaker durch Zusammenstöße zwischen Demonstranten
und saudiarabischen Sicherheitskräften 402 Menschen
umgekommen, darunter 275 Pilger aus dem Iran.
10. Juli
Im Kohlerevier des Kusnezker Beckens in Sibirien
(Sowjetunion), auch Kusbass genannt, begann eine
Streikwelle. Sie griff am 17. Juli auf das
ukrainische Donbass-Revier (Donezk-Becken) über. Die
Arbeiter verlangten wirtschaftliche Reformen und
soziale Verbesserungen. Die
Streiks klangen vom 25.
Juli an wieder ab, nach dem es Staats- und
Parteichef Michail Gorbatschow (*1931) mit Appellen
und Zusagen gelungen war, die Streikenden zu
beschwichtigen.
11. Juli
Im Alter von 82 Jahren starb in Steyning (West
Sussex, England) der britische Schauspieler und
vierfache Oscar-Preisträger, Sir Laurence Olivier.
Er gilt als einer der bedeutendsten
englischsprachigen Bühnen- und Filmdarsteller des
20. Jahrhunderts. Er war am 22. Mai 1907 in Dorking
(Surrey, England) geboren worden.
11. Juli
In 60 britischen Häfen traten Dockarbeiter in den
Streik. Sie protestierten gegen die geplante
Abschaffung der lebenslangen Arbeitsplatzgarantie.
12. Juli
In der bayerischen Landeshauptstadt München kündigte
der Seniorenschutzbund „Graue Panther“ nach sechs
Jahren die Zusammenarbeit mit der Partei der
„Grünen“ und gründete eine eigene Partei, die
„Grauen“. Vorsitzende der neu gegründeten Partei
wurde Gertrud Unruh (*1925). Die „Grauen“ traten
unter anderem für ein neues Heimgesetz ein und für
eine Mindestrente.
13. Juli
In der österreichischen Hauptstadt Wien wurden drei
kurdische Exil-Politiker ermordet. Sie hatten mit
Abgesandten aus Teheran (Iran) über eine friedliche
Lösung von anstehenden Problemen verhandelt. Iran
und Irak beschuldigten sich gegenseitiges, die Morde
begangen zu haben.
14. Juli
In zwei Städten der Bundesrepublik, in Karlsruhe
(Baden-Württemberg) und Essen (Nordrhein-Westfalen),
und in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) hatte die
Oper „Graf Mirabeau“ des DDR-Komponisten Siegfried
Matthus (*1934) ihre Uraufführung.
14. Juli
In Genf (Schweiz) ging der derzeit größte
Teilchenbeschleuniger der Welt, LEP, mit 27 km
Umfang am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik in
die Probephase.
14. Juli
In Mogadischu (Hauptstadt von
Somalia) kamen bei
Schießereien zwischen der Polizei und Demonstranten
mindestens 50 Menschen ums Leben. Nach inoffiziellen
Angaben sollen es sogar zwischen 300 bzw. bis zu
1.600 Menschen gewesen sein, die getötet worden
waren. Die Auseinandersetzungen waren durch die
Verhaftung von vier Geistlichen ausgelöst worden.
14. Juli
Zum 200-jährigen Jubiläum der Französischen
Revolution erreichten die Feierlichkeiten in Paris
ihren Höhepunkt. Zeitgleich fand in der
französischen Hauptstadt der 15.
Weltwirtschaftsgipfel statt.
15. Juli
Bei Reisen in die Vereinigten Staaten entfiel für
Bürger der Bundesrepublik Deutschland die
Visumpflicht.
15. Juli
Mindestens elf Menschen kamen bei Zusammenstößen
zwischen Georgiern und Abchasen in der autonomen
Region Abchasien ums Leben. Weitere 127 Menschen
wurden verletzt.
15. Juli
Anlässlich eines Gastspiels der britischen
Rockgruppe „Pink Floyd“ in Venedig kam es zu
Auseinandersetzungen zwischen Tausenden von Fans und
der Polizei. Im Anschluss an das Konzert trat die
Stadtregierung zurück, weil die etwa 200.000
Besucher die Stadt in eine Müllhalde verwandelt
hatten.
16. Juli
Der Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden
Industrienationen, der am 14. Juli in der
französischen
Hauptstadt Paris begonnen hatte,
endete.
16. Juli
Der französische Automobilrennfahrer Alain Prost
(*1955) gewann in Silverstone (Großbritannien) das
Formel-1-Grand-Prix-Rennen auf McLaren.
16. Juli
Zu einem zweitägigen Staatsbesuch traf der indische
Ministerpräsident Rajiv Gandhi (1944-1991) in
Pakistan ein. Es war nach 29 Jahren der erste
derartige Besuch. Der seit Jahrzehnten andauernde
Konflikt der beiden Staaten um Kaschmir war das
Hauptthema der Gespräche.
16. Juli
Zeitungsberichten zufolge hielten sich in der
bundesdeutschen Botschaft in Budapest (
Ungarn)
dreißig DDR-Bürger auf, die ihre Ausreise in den
Westen erzwingen wollten.
16. Juli
Die Athleten der Bundesrepublik Deutschland errangen
bei der Fechtweltmeisterschaft in Denver
(US-Bundesstaat Colorado) mit zweimal Gold, fünfmal
Silber und zweimal Bronze einen sensationellen
Erfolg.
16. Juli
Im Alter von 81 Jahren starb der österreichische
Dirigent Herbert von Karajan in Anif bei Salzburg.
Er zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten
Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Karajan war am 5.
April 1908 in Salzburg geboren worden.
17. Juli
Polen nahm als erstes Land des Warschauer Paktes
diplomatische Beziehungen zum Vatikan auf.
17. Juli
Formell beantragte Österreich die Aufnahme in die
Europäische Gemeinschaft (EG).
17. Juli
Über der kalifornischen Wüste (USA) absolvierte der
US-Bomber „Stealth“ seinen Jungfernflug. Das
Flugzeug sollte Radarstrahlen so stark streuen, dass
es auf gegnerischen Radarschirmen praktisch
unsichtbar war.
18. Juli
Der vor der Elbinsel Neuwerk (deutsche Insel im
südöstlichen Teil der Nordsee) auf Reede liegende
niederländische Frachter „Oostzee“ wurde durch einen
schweren Sturm beschädigt. Dadurch wurden 20 der
insgesamt 4.000 Fässer mit der hochgiftigen
Chemikalie Epichlorhydrin leckgeschlagen. Die
Entsorgung dauerte vier Wochen. Es wurden angeblich
keine ernstlichen Schäden für Menschen und Umwelt
festgestellt.
18. Juli
Um die Gefahr der Ausrottung der afrikanischen
Elefanten zu bannen, rief der Präsident von Kenia,
Daniel Arap Moi (*1924), die Weltgemeinschaft dazu
auf, kein Elfenbein mehr zu kaufen. Am selben Tag
wurden im Nairobi-Nationalpark etwa 2.000
Elefantenzähne verbrannt, die man Wilderern
abgenommen hatte.
19. Juli
Der bisherige Staatsratsvorsitzende und KP-Chef
Polens, Wojciech Jaruzelski (*1923), wurde mit einer
Stimme Mehrheit zum Staatspräsidenten des Landes
gewählt. Von der Opposition wurde er in einer
Kompromisslösung akzeptiert. Zehn Tage später trat
er von seinem Parteiamt zurück.
19. Juli
Im Kaliwerk Wintershall in Heringen (Kreis
Hersfeld-Rotenberg) brach unter Tage Kohlensäure
aus. Drei Bergleute kamen ums Leben.
19. Juli
Eine McDonnell DC-10 der United Airlines (Flug 232)
ging beim Versuch einer Notlandung in Sioux Cita
(US-Bundesstaat Iowa) in Flammen aus. Von den
insgesamt 296 Insassen kamen 111 Menschen ums Leben.
Wegen hydraulischer Probleme war die Notlandung
nicht gelungen, die Maschine stürzte auf die
Landebahn.
20. Juli
Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi (*1945)
wurde von der Militärregierung in Myanmar erstmals
unter Hausarrest gestellt. Die Politikerin hatte
sich für eine gewaltlose Demokratisierung im Land
eingesetzt.
20. Juli
Anlässlich des 20. Jahrestages der ersten bemannten
Mondlandung durch die USA regte US-Präsident George
H. W. Bush (*1924) ein neues Raumfahrtprogramm an.
Darin waren die Errichtung einer Mondbasis sowie die
Entsendung einer bemannten Mission zum Mars
vorgesehen.
21. Juli
In der Convention Hall in Atlantic City
(US-Bundesstaat New Jersey) gewann der US-Amerikaner
Mike Thyson (*1966) seinen Boxkampf und
Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen seinen
Landsmann Carl Williams (1959-2013) durch
technischen K.O.
21. Juli
Die Regierung und die Rebellen in Surinam
unterzeichneten nach dreijährigen Kämpfen ein
Friedensabkommen.
22. Juli
Mindestens 40.000 Menschen flohen aus einem
Flüchtlingslager in
Kambodscha nach Thailand, nach
vietnamesischen Bombardements.
22. Juli
In Ungarn kam erstmals seit 1947 durch eine Nachwahl
ein Oppositionspolitiker ins Parlament.
23. Juli
Bei der Tour de France sicherte sich der
US-amerikanische Radrennprofi Greg LeMond (*1961)
den Sieg mit acht Sekunden Vorsprung.
23. Juli
Die Liberaldemokraten in Japan, die seit
1955 die
Regierungsgewalt hatten, verloren bei der Wahl zum
japanischen Oberhaus ihre absolute Mehrheit.
23. Juli
Beim 800. Geburtstag des Hamburger Hafens war eine
Windjammerparade auf der Elbe einer der Höhepunkte
der Feierlichkeiten.
24. Juli
Die Warner Communications Inc. Wurde von dem
US-amerikanischen Medienunternehmen Time Inc.
Übernommen, das dadurch zum weltgrößten
Medienkonzern wurde.
24. Juli
Mexiko einigte sich nach langwierigen Verhandlungen
mit seinen wichtigsten Gläubigerbanken auf eine
Teil-Erlass seiner Schulden.
24. Juli
Im Zuge einer Regierungsumbildung in Großbritannien
wurde John Major (*1943) zum Außenminister des
Landes ernannt.
25. Juli
In Bayreuth (Bayern) begannen die 78.
Bayreuther-Festspiele mit einer sehr umstrittenen
Neuinszenierung von Richard Wagners (1813-1883) Oper
„Parsifal“. Sie war von Wolfgang Wagner (1919-2010)
inszeniert worden.
25. Juli
Ein Eklat leitete die konstituierende Sitzung des im
Juni gewählten Europaparlaments ein. Während der
Eröffnungsrede des Alterspräsidenten Claude
Autant-Lara (1901-2000) von der französischen
rechtsextremistischen Front National verließen die
meisten Abgeordneten den Saal.
26. Juli
Die Europäische Gemeinschaft und Polen schlossen zur
Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen ein
Abkommen.
26. Juli
Der DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund sicherte sich
durch ein 4:3 über den Deutschen Fußballmeister FC
Bayern München den Supercup.
27. Juli
In der Studentenstadt Freimann in München (Bayern)
fand zum ersten Mal das zweitägige „StuStaCulum“,
ein jährlich stattfindendes Kultur- und
Theaterfestival statt.
27. Juli
Der Staats- und Parteichef Kubas,
Fidel Castro
(*1926), beklagte die „kapitalistischen Tendenzen“
in einigen Ostblockländern. Er erklärte, dass die
Unabhängigkeit und der sozialistische Kurs seines
Landes nicht von der Unterstützung der UdSSR
abhängig seien.
27. Juli
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde ein
42-jähriger Mann für schuldig befunden, im Jahr 1986
den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme
(1927-1986) ermordet zu haben. Das Gericht verhängte
eine lebenslange Haftstrafe.
27. Juli
Beim Anflug auf die libysche Hauptstadt Tripolis
stürzte eine DC 10 der Korean Airlines ab. Von den
insgesamt 199 Flugzeuginsassen kamen 78 Personen ums
Leben. Außerdem starben noch vier Menschen starben
an der Unfallstelle.
27. Juli
Einem Beschluss des Obersten Sowjets der UdSSR
zufolge erhielten die drei baltischen
Sowjetrepubliken Estland,
Lettland und Litauen ab
1990 weitgehende wirtschaftliche Autonomie.
28. Juli
Als Sieger der Präsidentenwahl im Iran ging der
bisherige Parlamentspräsident Ali Akbar Haschemi
Rafsandschani (*1934) hervor. Zugleich stimmten die
Wähler einer neuen Verfassung zu, durch die das Amt
des Ministerpräsidenten abgeschafft, dafür dem
Staatspräsidenten mehr Macht zugestanden wurde.
28. Juli
Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft (EG)
billigte den Haushalt für 1990. In dem Entwurf waren
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 95,6 Milliarden
DM vorgesehen, ein Zuwachs von 3 Prozent gegenüber
dem Vorjahr.
28. Juli
Der fundamentalistische pro-iranische Schiitenführer
Abdul Karim Obeid wurde von einem israelischen
Kommando aus seinem Haus im Südlibanon entführt und
nach Israel verschleppt. Die Aktion diente dazu, im
Libanon gefangen gehaltene Geiseln freizupressen.
29. Juli
In der chinesischen Hauptstadt Peking wurden 180.000
Bücher beschlagnahmt. Nach amtlichen Angaben
stammten sie angeblich von Verfechtern der
„bürgerlichen Liberalisierung“.
30.Juli
Erstmals seit
1983 war beim Großen Preis von
Deutschland auf dem Hockenheimring kein deutscher
Rennfahrer am Start. Das Formel-1-Rennen gewann der
Brasilianer Ayrton Senna (1960-1994) vor dem
Franzosen Alain Prost (*1955), beide auf McLaren
Honda.
30. Juli
Mehr als 85 Prozent der Wahlberechtigten in
Chile
sprachen sich in einem Referendum für eine Reform
der Verfassung aus. Sie galt als ein weiterer
Schritt zur Demokratisierung des Landes.
30. Juli
Der Oberste Sowjet von
Lettland verabschiedete eine
Deklaration über die staatliche Souveränität. Sie
sah unter anderem vor, dass alle von Moskau
erlassenen Gesetze auch von lettischen Organen
ratifiziert werden müssten.
30. Juli
In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau wurde die
erste innerparteiliche Oppositionsgruppe ins Leben
gerufen. Der Radikalreformer Boris Jelzin
(1931-2007) erhielt bei der Wahl des fünfköpfigen
Präsidiums die meisten Stimmen. Dem Präsidium
gehörte auch Andrei Sacharow (1921-1989) an. Etwa
400 Abgeordnete des Volksdeputiertenkongresses
gehörten der Oppositionsgruppe, 90 vom Obersten
Sowjet.
31. Juli
Um Langzeitarbeitslose wieder ins Erwerbsleben zu
integrieren, empfahl die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) ihren 24 Mitgliedsländern „grundlegende
Reformen“.
Nachrichten Juli 1989 in der Presse
Geselligkeit wird groß geschrieben
Frankfurter Neue Presse
Willi Spriestersbach, der Vorsitzende, der im Juli 1989 gegründeten SU, begrüßte
gemeinsam mit dem Wetterauer CDU-Bundestagskandidaten Oswin Veith die Gäste. Zu
diesen gehörte der Dortelweiler Ortsvorsteher Herbert Anders, der
CDU-Vorsitzende .....
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