Juni 1961 - Uneinigkeit über Südtirol und Berlin
Südtirol war immer wieder der Stein des
Anstoßes. Die zahlreichen Anschläge in der Region
machten die Klärung der Südtirol-Frage nicht
leichter. Zum allen Unglück waren dann auch noch die
Verhandlungen zwischen dem österreichischen
Außenminister Bruno Kreisky und seinen italienischen
Amtskollegen Antonio Segni über diese Frage
gescheitert. Die Großmächte USA (Kennedy) und UdSSR
(Chruschtschow) verhandelten derweil in Wien über
Abrüstungsfragen und das Berlin-Problem. Die
Sowjetunion hatte Kennedy ein Memorandum zur
Umwandlung von West-Berlin in eine entmilitarisierte
neutrale Stadt vorgeschlagen und einen
Friedensvertrag gefordert. Die Entmilitarisierung
Berlins hatte
Bundeskanzler Konrad Adenauer
abgelehnt. Auch die drei Westmächte zeigten eine
ablehnende Haltung. Anders der
DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht. Er hatte
die Neutralisierung ganz Deutschlands gefordert.
Dies sei die Voraussetzung zur Lösung der
Deutschland-Frage. Der Bau einer Mauer sei jedoch
nicht geplant, hatte Ulbricht versichert.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1961
10. Juni
Südafrika 1961 – Die Regierung des Landes hatte dem
Parlament einen Gesetzentwurf vorgelegt. Dieser
hatte das Ziel, die Prohibition für die 12,7
Millionen umfassende farbige Bevölkerung
abzuschaffen. Danach war es ab Juli möglich, dass
neben Mischlingen und Indern auch alle über 18 Jahre
alten Bantus in Südafrika alkoholische Getränke
aller Art käuflich erwerben konnten.
10. Juni
Schweiz/Sowjetunion 1961 – Von der Zürcher
Fremdenpolizei war dem sowjetischen Geiger David
Oistrach die Erlaubnis zum Auftreten in der Zürcher
Tonhalle verweigert worden.
10. Juni
Großbritannien 1961 – Anlässlich der offiziellen
Feier des Geburtstages der Königin Elisabeth II.
erhielten rund 2.300 Briten Orden und Titel
verliehen. Außerdem feierte an diesem Tag der Gemahl
der Queen, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh,
seinen 40. Geburtstag.
10. Juni
Fußball 1961 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest hatte Österreich gegen den Gastgeber
Ungarn
1:2 in einem Fußball-Länderspiel gewonnen.
11. Juni
Kongo 1961 – Zwischen Vertretern der kongolesischen
Provinz Katanga und der Zentralregierung hatten in
Mailand (Italien) Geheimverhandlungen stattgefunden.
Über die Freilassung des Präsidenten von Katanga,
Moise Tschombé, konnte Einigung erzielt werden.
Tschombé war wegen des Todes von Patrice Lumumba,
des Ex-Ministerpräsidenten, inhaftiert worden.
11. Juni
BRD/Sowjetunion 1961 – Das Deutschland-Memorandum
vom 4. Juni von dem sowjetischen Regierungschef
Nikita Chruschtschow war veröffentlicht worden. Der
Vorschlag einer Entmilitarisierung Berlins, wie
Chruschtschow ihn gemacht hatte, war von
Bundeskanzler Konrad Adenauer abgelehnt. Eine
ablehnende Haltung hatten auch die drei Westmächte
gezeigt.
11. Juni
Südtirol 1961 – Es war in der Nacht zu einer Serie
von Sabotageakten gekommen. Dabei waren 19 Telefon-
und Hochspannungsmasten gesprengt worden.
11. Juni
DDR 1961 – Für die Kreise Gotha, Sondershausen und
Weimar in Thüringen sowie für die Bezirke
Karl-Marx-Stadt und Zwickau in Sachsen musste
Hochwasseralarm gegeben werden nach anhaltenden
Regenfällen. Das kürzlich in Betrieb genommene
Rückstaubecken bei Straußfurt war bis zum Rand
gefüllt. Es konnte bis zu 20 Millionen Liter Wasser
stauen.
11. Juni
Radrennsport 1961 – Nach drei Wochen war in Mailand
der Giro d‘Italia mit einem Sieg des Italieners
Armaldo Pambianco beendet worden, das am 20. Mai
begonnen hatte. Der Kölner Hans Junkermann hatte den
sechsten Platz belegt.
11. Juni
Automobilrennsport 1961 – Das Team Olivier Gendebien
(Belgien) und Phil Hill (USA) auf Ferrari hatte das
24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Dabei hatten
sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 186,5 km/h
erreicht.
12. Juni
Laos/International 1961 - In Genf (
Schweiz) war die
internationale Laos-Konferenz wieder einberufen
worden. Auch die Führer der drei laotischen
Parteien, die im Streit lagen, wollten sich am 18.
Juni in Zürich treffen.
12. Juni
BRD 1961 – Der Wissenschaftsrat hatte wegen des
Mangels an Ausbildungsmöglichkeiten für
Medizinstudenten die Gründung von sieben neuen
medizinischen Akademien in der Bundesrepublik
empfohlen. Zudem war der Ausbau der bestehenden
medizinischen Fakultäten vorgesehen.
12. Juni
West-Berlin 1961 – Die Zahl der Studenten an der
Freien Universität war im Sommersemester 1961 zum
ersten Mal auf mehr als 13.000 angestiegen. Für das
Sommersemester 1961 hatte die Technische Universität
rund 8.500 Studenten ausgewiesen. Zusammen mit den
Studierenden der Hochschule für Bildende Kunst, der
Pädagogischen und der Kirchlichen Hochschule hatte
es in West-Berlin insgesamt rund 25.000 Studenten
gegeben.
12. Juni
BRD 1961 – Bei Gaubüttelbrunn in der Nähe von
Kirchheim in Unterfranken (
Bayern) fand zum ersten
Mal das internationale Bildhauersymposium statt. Es
dauerte bis zum 15. September.
13. Juni
Südvietnam 1961 – In der südvietnamesischen
Hauptstadt Saigon waren 70 Experten für Guerilla-
und Dschungelkrieg aus den Vereinigten Staaten
eingetroffen. Sie sollten den Streitkräften des
Präsidenten Ngo Dinh Diem im Kampf gegen die
oppositionellen Vietcong-Verbände Unterstützung
leisten.
13. Juni
China/Nordvietnam 1961 – Auf seinem Empfang zu Ehren
einer nordvietnamesischen Regierungsdelegation hatte
der chinesische Ministerpräsident Chou En-Lai
heftige Angriffe gegen den „amerikanischen
Imperialismus in Südostasien“ gerichtet.
13. Juni
Österreich 1961 – Die am 31. Mai von Otto
Habsburg-Lothringen geleistete Loyalitätserklärung
war vom österreichischen Ministerrat abgelehnt
worden. Otto Habsburg-Lothringen war der Sohn des
letzten österreichischen Kaisers.
13. Juni
Algerien/Frankreich 1961 – Die Verhandlungen in
Evian (Frankreich) über die Zukunft Algeriens waren
auf unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Der Grund
waren die Terroranschläge in Algerien.
13. Juni
BRD 1961 – Bei Esslingen-Mettingen in der Nähe von
Stuttgart (Baden-Württemberg) war es zu einem
Zusammenstoß zweier Vorortzüge gekommen. Bei dem
Unglück waren 35 Menschen ums Leben gekommen.
Weitere 36 Menschen erlitten schwere Verletzungen.
13. Juni
Pferderennsport 1961 – In Anwesenheit der britischen
Königin Elisabeth II. und ihrer Schwester,
Prinzessin Margaret, war im englischen Ascot die
Rennsaison eröffnet worden.
14. Juni
BRD 1961 – Gegen den Leiter der Ringberg-Klinik in
Rottach-Egern, Josef Issels, hatte der Prozess vor
der Strafkammer des Münchner Landgerichts begonnen.
Dem Arzt war die fahrlässige Tötung von vier
Patienten vorgeworfen worden, die an Krebs erkrankt
waren.
14. Juni
Großbritannien/West-Berlin 1961 – Der britische
Verteidigungsminister Harold Watkinson hatte die
Vorräte der britischen Truppen in West-Berlin
überprüfen, für den Fall, dass es zu einer Krise
kommen sollte. Außerdem hatte Watkinson erneut
versichert, dass die Truppen in West-Berlin bleiben
würden, solange ihre Anwesenheit nötig sein würde.
15. Juni
DDR/International 1961 – Der
DDR-Staatsratsvorsitzende
Walter Ulbricht hatte die
Neutralisierung von West-Berlin auf einer
internationalen Pressekonferenz in der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin gefordert. Die Frage, ob
der Bau einer Mauer in Berlin geplant wäre, hatte
Ulbricht verneint.
15. Juni
BRD 1961 – In Köln war von den Ford-Werken AG die
Ausschüttung einer ungewöhnlich hohen Dividende von
50 Prozent geplant. Der Betrag hatte sich aus der
Tatsache erklärt, dass der Ford-Konzern steuerliche
Vorteile so weit wie möglich ausgenutzt hatte. Im
Besitz freier Aktionäre war nur 1 Prozent des
Aktienkapitals der deutschen Ford-Werke.
16. Juni
BRD 1961 – Nach Anrufung des Vermittlungsausschusses
war das Steueränderungsgesetz zur Entlastung der
Steuerzahler durch den Bundesrat in Bonn endgültig
verabschiedet worden.
16. Juni
Sowjetunion/Frankreich 1961 – Auf dem Flughafen Le
Bourget hatte der sowjetische Ballettänzer Rudolf
Nurejew, der in Paris auf Gastspiel war, um
politisches Asyl gebeten.
16. Juni
BRD 1961 – Im Deutschen Theater in München (
Bayern)
fand die Erstaufführung des Musicals „West Side
Story“ des US-amerikanischen Komponisten Leonard
Bernstein in der BRD statt.
17. Juni
Frankreich 1961 – Auf der Strecke von Paris nach
Straßburg war bei Ventry-le-François ein Schnellzug
entgleist. Bei dem Unglück waren 24 Menschen ums
Leben gekommen. Weitere 109 Menschen hatten
Verletzungen erlitten. Ursache war ein
Bombenanschlag gewesen, vermutlich der OAS.
17. Juni
BRD 1961 – In Kahl am Main (
Bayern) hatte der erste
Leistungsreaktor der Bundesrepublik nach drei Jahren
Bauzeit erstmals Atomstrom geliefert.
18. Juni
Fußballmeister 1961 – Vor Young Boys Bern war
Servette Genf mit einem Vorsprung von zehn Punkten
Schweizer Fußballmeister 1961 geworden.
19. Juni
Großbritannien/Kuwait 1961 – Kuwait war ein von
Großbritannien unabhängiges Emirat geworden.
Abdallah As Salim As Sabah war das erste
Staatsoberhaupt.
19. Juni
Südtirol 1961 – Im italienischen Südtirol war es zu
einer weiteren Zuspitzung der Lage gekommen. Es
hatte in mehreren Orten Schießereien italienischer
Wachtposten gegeben. Dabei waren zwei junge
Südtiroler ums Leben gekommen.
Weitere
Nachrichten 1961
Juni 1961 in den Nachrichten
Der Tanz
ihres Leben
HNA.de
August 1961 wurde die grüne Hochzeit gefeiert.
Görzhain. Gerne blicken die Eheleute auf gemeinsame
60 Jahre Ehe zurück. Jahre voller Arbeit, mit
glücklichen ...
>>>
Werbung