Dezember 1973 - Entführer lassen Paul Getty III
frei
Paul Getty III wurde am 16.
Dezember 1973 nach Zahlung eines Lösegelds in
Höhe von 6,8 Millionen DM in Süditalien
freigelassen. Als J. Paul Getty, der Großvater von
Paul Getty III und seiner Zeit
reichster Mann der Welt,
weigerte sich das Lösegeld zu
bezahlen. Die Familie
dachte zunächst, dass die
Entführung möglicherweise
eine Inszenierung von Paul
selbst sei, um an mehr Geld zu
kommen. Danach schnitten die
Entführer dem 17-jährigen eine
Ohrmuschel ab und
schickten sie zusammen mit der
Lösegeldforderung an eine
italienische Zeitung.
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1973
15. Dezember
In Kopenhagen fand eine EG-Gipfelkonferenz statt.
Die Teilnehmer verfassten ein Dokument über die
europäische Identität. Die Europäische Gemeinschaft
definierte sich als Friedensmacht und nicht als
Supermacht.
16. Dezember
Die Moskauer Ballettschule feierte ihr 200-jähriges
Bestehen.
16. Dezember
In Deutschland fand der 4.
autofreie Sonntag statt.
17. Dezember
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung legte sein
Sondergutachten „Zu den gesamtwirtschaftlichen
Auswirkungen der Ölkrise“ vor.
17. Dezember
In Rom verübte ein palästinensisches Kommando den
bislang blutigsten Terroranschlag auf die zivile
Luftfahrt.
18. Dezember
In Uruguay übernahm ein 25-köpfiger Staatsrat die
Funktion des ehemaligen Parlaments.
18. Dezember
Großbritannien und die DDR unterzeichneten in London
ein erstes Regierungsabkommen über wirtschaftliche,
industrielle und wissenschaftlich-technische
Zusammenarbeit. Es hatte eine Laufzeit von zehn
Jahren und sah die Bildung einer Kommission vor, die
Vorschläge für die praktische Umsetzung des
Vertrages erarbeiten sollte.
19. Dezember
Königin Margarethe II von Dänemark ernannte aufgrund
des Wahlergebnisses vom 4. Dezember den Vorsitzenden
der Liberalen Partei, Paul Hartling, zum neuen
Ministerpräsidenten. Seine Minderheitsregierung
stützte sich auf nur 22 der 179 Parlamentsmandate.
Zuvor scheiterte der Versuch des bisherigen
Ministerpräsidenten Anker Jorgensen, eine
Mehrheitskoalition zu bilden.
19. Dezember
Die Bundesregierung hob einzelne im Mai getroffene
Maßnahmen des Stabilitätsprogrammes auf, da sich
Konjunktur abschwächte. Hierzu gehörte die Förderung
von Investitionen. Die Arbeitslosenzahl überstieg
die Millionengrenze.
20. Dezember
Der spanische Ministerpräsident Luis Carrero Blanco kam bei einem Bombenanschlag
der ETA ums Leben.
21. Dezember
Ungarn und
Bulgarien nahmen jeweils diplomatische Beziehungen mit der
Bundesrepublik Deutschland auf.
21. Dezember
Durch die Veröffentlichung des brasilianischen Indianerstatuts wurden die
Beziehungen von Staat und anderer Bevölkerungsgruppen zur indigenen Bevölkerung
Brasiliens geregelt.
22. Dezember
Die Regierung Japans rief den Wirtschaftsnotstand
aus. Gleichzeitig erließ sie Maßnahmen zur
Energieeinsparung und zur gesicherten Versorgung der
Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen.
22. Dezember
Papst Paul VI. diskutierte mit afrikanischen
Regierungschefs den Vorschlag des Vatikans,
Jerusalem einen internationalen Status zu verleihen.
22. Dezember
Der Absturz eines belgischen Verkehrsflugzeuges beim
Anflug auf Tanger forderte 105 Menschenleben.
23. Dezember
Abu Dhabi löste seine separate Regierung auf, um den
Föderationsprozess mit der Föderation Arabischer
Emirate (FAE) zu beschleunigen. Es kam zur Bildung
eines gemeinsamen Kabinetts der Föderation.
Präsident blieb Said Ibn Sultan.
23. Dezember
Beim Absturz einer Karavelle in
Marokko starben 106
Passagiere.
24. Dezember
Einer der modernsten Theaterbauten
Europas wurde in
Bukarest eingeweiht. In zwei Sälen fanden insgesamt
1500 Menschen Platz. Ein weiterer Raum konnte per
Knopfdruck von einer klassischen Theaterbühne in
eine Arenabühne verwandelt werden.
25. Dezember
Der Staatspräsident von Bangladesch, Abu Sayed
Chowdhury, trat zurück, um sich wieder stärker in
der aktiven Politik zu engagieren. Sein Nachfolger
wurde der ehemalige Parlamentspräsident Mahmud Ullah.
26.Dezember
In den USA kam der Film „Der Exorzist“ erstmals in die Kinos.
27. Dezember
Das spanische Parlament verabschiedete ein Gesetz,
das Kriegsdienstverweigern Deserteuren
gleichstellte. Die Verweigerung des Kriegsdienstes
konnte mit Haftstrafen zwischen drei und zwölf
Jahren, im Kriegsfall mit bis zu 31 Jahren, bestraft
werden.
27. Dezember
Das Internationale Presseinstitut in Zürich legte
seinen Jahresbericht vor. Es würdigte vor allem die
Berichterstattung der US-amerikanischen Presse über
den Watergate-Skandal als Muster für die
Verteidigung der Pressefreiheit.
27. Dezember
Die seit zwei Wochen andauernde Kältewelle in
Nordindien forderte bislang 213 Menschenleben.
28. Dezember
In einem Pariser Emigrantenverlag erschien das Werk „Der Archipel“ von Alexander
Issajewitsch Solschenizyn in russischer Sprache.
29. Dezember
Francisco Franco Bahamonde, der Staatschef Spaniens,
ernannte den bisherigen Innenminister Carlos Arias
Navarro zum Nachfolger des am 20. Dezember
ermordeten Ministerpräsidenten Luis Carrero Blanco.
Der 65-jährige Arias Navaro war zuvor u. a.
Bürgermeister von Madrid.
29. Dezember
Der Präsident der Türkei Fahri Korutürk beauftragte
Ministerpräsident Naim Talu mit der Bildung einer
Koalitionsregierung. Bis zu den für 1974 geplanten
Neuwahlen sollte sie die Regierungsgeschäfte
übernehmen. Seit den Wahlen im Oktober scheiterten
mehrere Versuche einer Regierungsbildung.
30. Dezember
Für umgerechnet eine halbe Milliarde DM übernahm die
staatliche italienische Energieholding ENI Betrieb
und Vermögen des Mineralölkonzerns Shell in Italien.
30. Dezember
In
Wien fand eine mehrstündige Unterredung zwischen
dem iranischen Schah Mohammed Resa Pahlawi und
Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky statt.
Danach kündigte Kreisky die Entsendung einer
österreichischen Delegation nach Teheran. Sie sollte
die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten
verhandeln.
30. Dezember
das NDR-Hörfunkprogramm erhielt eine neue Struktur.
Das 1. Programm (NDR/WDR) wollte „allgemeinen
Ansprüchen“ gerecht werden. Unterhaltung und
aktuelle Informationen waren die Schwerpunkte auf
NDR 2. Als Programm für besondere Ansprüche bot der
norddeutsche Sender NDR 3 an.
31. Dezember
In Sydney wurde die australische Hard-Rock-Gruppe „
AC/DC“
gegründet.