Oktober 1973 - Verbesserung der gesetzlichen Krankenversicherung

Kalender Oktober 1973
Der deutsche Bundestag verabschiedete am 5. Oktober 1973 das Gesetz zur Verbesserung der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Zeitlich unbegrenzte Krankenhauspflege, Vergünstigungen für Eltern mit einem kranken Kind und die Finanzierung einer Haushaltshilfe im Bedarfsfall waren die wichtigsten Neuerungen. Auch wurde die 1970 eingeführte Krankenschein-Prämie wieder abgeschafft. Das Gesetz trat zum 1. Januar 1974 in Kraft.
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Wichtige Ereignisse im Oktober 1973

1. Oktober
In Dänemark wurde der Wehrdienst von zwölf auf neun Monate verkürzt.
1. Oktober
Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir forderte Österreich auf, die von Guerillas erzwungene Schließung des Durchgangslagers für jüdische Auswanderer aus der UdSSR rückgängig zu machen.
1. Oktober
Die Bundeswehrhochschulen in Neubiberg bei München und in Hamburg nahmen den Lehrbetrieb auf.
1. Oktober
Papst Paul VI. empfing den Dalai-Lama, das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter.
2. Oktober
Das Zentralkomitee der SED in der DDR beschloss auf seiner 10. Tagung personelle Veränderungen im Politbüro, im Zentralkomitee, im Staatsrat und im Ministerrat. Die Mitglieder verabschiedeten außerdem ein Wohnungsbauprogramm, das bis 1990 die Wohnungsfrage als soziales Problem lösen sollte. Geplant war der Neubau bzw. die Renovierung von 2,8 bis 3 Millionen Wohnungen.
2. Oktober
Großbritannien zog seine Fangflotte aus der umstrittenen 50-Meilen-Zone um Island zurück und beendete damit den Fischereistreit mit Island.
2. Oktober
Der Bau von Unterseebooten bis zur Größe von 1800 t wurde der Bundesrepublik Deutschland durch die Westeuropäische Union (WEU) gestattet.
2. Oktober
In Broomfield im US-Bundesstaat Colorado wurde im Trinkwasserreservoir radioaktives Tritium nachgewiesen. Es stammte aus unterirdischen Lagern der Plutoniumwerke der US-Atomenergiekommission in Rocky Flats.
3. Oktober
In der DDR wurde nach dem Ableben von Walter Ulbricht am 1. August 1973 der DDR-Ministerratsvorsitzende Willi Stoph zum Staatsratsvorsitzenden gewählt.
4. Oktober
Syrien nahm die diplomatischen Beziehungen zu Jordanien wieder auf, die nach einem bewaffneten Grenzzwischenfall 1971 von Syrien abgebrochen worden waren.

5. Oktober
In Blackpool fand fünf Tage lang der Jahreskongress der britischen Labour Party statt. Die Delegierten stimmten umfangreichen Verstaatlichungen zu und befürworteten eine Volksabstimmung über den Beitritt Großbritanniens zur EG.
5. Oktober
Das Theater der Stadt Wolfsburg, das nach einem Entwurf des 1972 verstorbenen deutschen Architekten Hans Scharoun erbaut worden war, wurde eingeweiht.
5. Oktober
In München unterzeichneten 14 europäische Staaten ein Abkommen über ein einheitliches Patentrecht.
5. Oktober
Finnland unterzeichnete mit der Europäischen Gemeinschaft (EG) ein Abkommen über den Freihandel mit gewerblichen Waren. Die Regelungen traten am 1. Januar 1974 in Kraft.
6. Oktober
Ägypten und Syrien griffen im Nahen Osten die Golanhöhen und an Suezkanal die israelische Front an, womit der Jom-Kippur-Krieg begann.
7. Oktober
In Frankfurt am Main fand ein zweitägiger Kongress der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) statt. Die Teilnehmer verabschiedete mit großer Mehrheit einen Beschluss, der die Einführung der gemäßigten Kleinschreibung fordert.
8. Oktober
In Düsseldorf fand die „ENVITEC 73“, die erste größere internationale Fachmesse für „Technik im Umweltschutz“ statt. 370 Aussteller aus 14 Nationen stellten ihre Waren vor.
8. Oktober
Die britische Regierung führte als Maßnahme zur Inflationsbekämpfung u. a. stärkere Preisbeschränkungen und eine flexiblere Lohngestaltung ein.
8. Oktober
Um dem neuen argentinischen Präsidenten Juan Domingo Peron volle innenpolitische Aktionsfreiheit einzuräumen, trat das argentinische Kabinett geschlossen zurück.
8. Oktober
Das Angebot des Irak, die im Dezember 1971 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wiederherzustellen wurde von Iran am folgenden Tag angenommen.
9. Oktober
In Luxemburg kam es zu einem Generalstreik.
Zeitungen 70er Jahre


10. Oktober
Wegen Vorwürfen der Steuerhinterziehung und Bestechung trat der US-amerikanische Vizepräsident Spiro Theodore Agnew von seinem Amt zurück.
11. Oktober
Die EFTA und die EG-Staaten (außer Island) sowie Spanien, Griechenland und die Türkei beschlossen in Brüssel den Bau des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen. 1978 sollte das Gebäude im britischen Reading bezugsfertig sein.
12. Oktober
Gerald Rudolph Ford, der seit 1965 Führer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus war, wurde Nachfolger des am 10. Oktober zurückgetretenen US-Vizepräsidenten Spiro T. Agnew.
12. Oktober
Nach einer Umfrage des Allensbach-Instituts für Demoskopie befürworteten 53 Prozent der Bundesbürger die Einführung der gemäßigten Kleinschreibung. Dagegen sprachen sich 23 Prozent aus und 24 Prozent waren unentschlossen.
13. Oktober
Mauretanien wurde 19. Mitglied der Arabische Liga. Mauretanien unterstützte im Nahostkrieg die arabische Seite.
13. Oktober
In einer Erklärung an die am Nahostkrieg beteiligten Länder und Organisation appellierten die neun Regierungen der Europäischen Gemeinschaft (EG) für eine Einstellung der Kämpfe.
13. Oktober
Die DDR trat der internationalen Organisation für die ökonomische und technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elektrotechnischen Industrie (Interelektro) bei.
13. Oktober
Im Parkstadion in Gelsenkirchen gewann die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich mit 2:1.
14. Oktober
Nach Massenprotesten tausender Demonstranten in Thailand, bei denen die Armee 77 Menschen tötete und mindestens 800 verletzte, trat die Militärregierung von Feldmarschall Thanom Kittikachorn zurück. Neuer Premierminister des Landes wurde Sanya Dharmasakti.

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