April 1963 – Der Beginn der Straßenfeger im
Deutschen Fernsehen
Dem zunehmenden Bedürfnis der Menschen nach
Unterhaltung trug man in der BRD unter anderem durch
die Aufnahme des Sendebetriebs eines neuen
Fernsehsenders, dem Zweiten Deutschen Fernsehen
(ZDF) in Mainz, Rechnung. Mit einer Ansprache des
Ministerpräsidenten von
Baden-Württemberg, Kurt
Georg Kiesinger, und des Intendanten des ZDF, Karl
Holzamer, begann am Abend um 19:30 die Ausstrahlung.
Nicht nur die Zeit des beginnenden
Wirtschaftswunders, das das Grauen des Zweiten
Weltkrieges in Vergessenheit geraten ließ, war
spannend, sondern auch die vielfältige Neugestaltung
des TV-Programms in der Bundesrepublik. Das betraf
nicht nur Reportagen und Nachrichtensendungen. Es
betraf ebenfalls die Unterhaltung mit Serien. Bestes
Beispiel hierfür waren Krimis, die nun auch in Serie
über den Bildschirm zu flimmern begannen und die
nicht selten für die ganze Familie ein Muss waren.
Die wollte niemand verpassen. Tags darauf waren sie
Gesprächsthema. Der Begriff Strafenfeger beschrieb
die TV-Situation ziemlich genau.
Wichtige Ereignisse
im April 1963
1. April
BRD 1963 – In Mainz nahm das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) in der
Bundesrepublik seinen Sendebetrieb auf. Mit einer Ansprache des
Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Kurt Georg Kiesinger, und des
Intendanten des ZDF, Karl Holzamer, begann um 19:30 Uhr die Ausstrahlung.
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1. April
West-Berlin 1963 – Am Morgen fanden Anwohner am West-Berliner Spreeufer, nahe
der Oberbaumbrücke, die Leiche des 16-jährigen Ost-Berliners Wolf-Olaf Msuzynski,
der bereits seit dem 6. Februar vermisst worden war. Alle Anzeichen sprachen
dafür, dass der Jugendliche bei einem Fluchtversuch ertrunken war.
1. April
Sowjetunion/BRD/West-Berlin 1963 – Die Einladung der Bundesrepublik zu den
Filmfestspielen von West-Berlin im Juni hatte die
Sowjetunion mit der Begründung
abgelehnt, dass Bonn nicht die Befugnis hatte, für Berlin zu sprechen und diese
Einladung auszusprechen.
1. April
Frankreich/Brasilien 1963 – Der ehemalige Ministerpräsident Frankreichs und
spätere Gegner von Charles de Gaulle, Georges Bidault, hatte vergeblich
versucht, in der BRD und
Portugal politisches Asyl zu bekommen, war er nun nach
Brasilien gereist, wo er politisches Asyl erhielt unter der Bedingung des
Verzichts auf jegliche Agitation gegen Präsidenten de Gaulle.
1. April
Laos 1963 – Von einem Mitglied seiner Leibwache war der Außenminister Quinim
Pholsena ermordet worden. Pholsena hatte als bedeutendster Vertreter des linken
Flügels der Neutralisten gegolten.
1. April
BRD 1963 – Für diese Jahreszeit hatten in Südbayern und im Alpengebiet
ungewöhnliche starke Schneefälle eingesetzt. Sie hatten das Gebiet südlich der
Donau in eine Winterlandschaft verwandelt.
2. April
BRD 1963 – Der Film von Orson Welles (1915-1985) „Der Prozess“ nach dem Roman
von
Franz Kafka war in den bundesdeutschen Kinos angelaufen.
2. April
Europa/BRD 1963 – In Brüssel (
Belgien) war der Ministerrat der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu seiner 100. Sitzung zusammengetroffen. Mit
Hilfe eines Vier-Punkte-Planes wollte Bundesaußenminister
Gerhard Schröder(CDU)
die Gestaltung der Beziehungen der Staaten intensivieren.
2. April
Twist/International 1963 – In der finnischen Hauptstadt Helsinki hatten der
21-jährige Finne Seppo Haltsonen und seine 16-jährige Partnerin Tuula Kaija
ununterbrochen Twist getanzt und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt.
3. April
DDR/BRD 1963 – Gegen den Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Hans Globke, hatte
die Generalbundesanwaltschaft der DDR ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihm
war die Beteiligung an der Verfolgung und Ausrottung von Juden, Slawen und
anderen Völkergruppen zur Last gelegt worden.
3. April
USA/Weltall 1963 – Vom Raketenversuchsgelände Cape Canaveral hatten die USA den
186 kg schweren Erdsatelliten „Explorer XVII“ gestartet.
3. April
DDR/BRD 1963 – Über die Elbe waren zehn Menschen aus der DDR, darunter fünf
Kinder, mit einem Floß in die Bundesrepublik geflohen.
4. April
BRD 1963 – Die erste Folge der TV-Krimiserie „Das Kriminalmuseum“ ging im neu
geschaffenen ZDF über die Bildschirme. Die in Spielfilmlänge ausgestrahlten,
untereinander unabhängigen Folgen wurden im Abendprogramm gezeigt.
4. April
West-Berlin/DDR 1963 – In sachlichen Fragen des Postverkehrs war zwischen der
Landespostdirektion West-Berlin und der Bezirkspostdirektion Ost-Berlin eine
Übereinstimmung erzielt worden. Jedoch hatte die westliche Seite den von der DDR
geforderten förmlichen Vertragsabschluss zurückgewiesen.
4. April
USA 1963 –
John F. Kennedy hatte von seiner gesetzlich geregelten
Eingriffsmöglichkeit Gebrauch gemacht und einen 60-tägigen Aufschub für den
geplanten Streik von 200.000 Eisenbahnern erwirkt.
4. April
Schweiz 1963 – Die Schweiz hatte ein Rheuma-Gesetz zur Vorbeugung und Bekämpfung
der Krankheit, das auch Aufklärung beinhaltete, als erster europäischer Staat
erlassen.
5. April
BRD 1963 – Die Sendung „Weltspiegel“, deren Schwerpunkt auf der
Auslandsberichterstattung liegt, ging zum ersten Mal über den Bildschirm. Die
ARD strahlte die Berichte ihrer Auslandskorrespondenten von da an regelmäßig
aus. Der erste Moderator dieser Sendung war der Journalist Gerd Ruge (*1928).
5. April
BRD 1963 – Die ARD begann mit der regelmäßigen Ausstrahlung der Polit-Sendung
„Bericht aus Bonn“. Sie wurde an jedem Freitag gesendet und befasste sich mit
politischen Themen aus der Bundeshauptstadt Bonn. In der ersten Sendung kündigte
der
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) in einem Interview seinen
Rücktritt mit den Worten an: „Ich gehe im Herbst“.
5. April
Sowjetunion/USA 1963 – Die Sowjetunion hatte auf der Genfer Abrüstungskonferenz
dem US-amerikanischen Vorschlag zur Einrichtung einer direkten
Nachrichtenverbindung zwischen Moskau und Washington zugestimmt. Vermieden
werden sollte durch den „direkten Draht“ eine eventuelle versehentliche
Auslösung eines Nuklearkrieges.
5. April
USA 1963 – In der Wüste Nevada hatten die
Vereinigten Staaten einen
unterirdischen Kernwaffenversuch durchgeführt. Die angegebene Sprengkraft hatte
20.000 Tonnen Trinitrotoluol (TNT) betragen.
5. April
Großbritannien 1963 – In Berkeley und Bradwell hatte der Ehemann der britischen
Königin Elisabeth II., Prinz Philip, je ein Atomkraftwerk zur Inbetriebnahme
übergeben.
5. April
BRD/Spanien 1963 – Die spanische Balearen-Insel Mallorca war von der Deutschen
Lufthansa in ihren regelmäßigen Linienverkehr aufgenommen worden.
6. April
BRD/China 1963 – Eine Delegation führender Wirtschaftsfachleute der
Volksrepublik China hatten ihren Besuch in der Bundesrepublik beendet, der am
25. Februar begonnen hatte. Während ihres Aufenthaltes hatten die Gäste mehrere
große Industriebetriebe besichtigt.
6. April
USA/Großbritannien 1963 – Die Vereinigten Staaten hatten mit Großbritannien ein
Abkommen über den Verkauf von „Polaris“-Raketen an die Briten abgeschlossen.
Auch im Falle eines Scheiterns der Pläne für eine multilaterale Streitmacht des
Nordatlantikpaktes (NATO) sollte das Abkommen in Kraft bleiben.
6. April
Argentinien 1963 – Den Regierungstruppen war die Niederschlagung des Putsches
rechtsextremer Marineoffiziere gelungen, der am 2. April begonnen hatte.
6. April
Frankreich 1963 – Die seit dem 28. Februar im Streik befindlichen Bergarbeiter
hatten ihren Arbeitskampf beendet, nachdem ein Kompromiss in Lohnfragen erzielt
werden konnte.
7. April
Jugoslawien 1963 – In der neu angenommenen Verfassung des Landes war der
bisherige Staatschef
Josip Broz Tito zum Staatspräsidenten auf Lebenszeit
bestimmt worden.
7. April
Großbritannien 1963 – Nach dem Druckerstreik war die erste Sonntagsausgabe der
„New York Times“ mit einem Rekordumfang von 700 Seiten erschienen.
7. April
BRD/USA 1963 – Dem deutsch-US-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der
Rohe hatte die US-amerikanische Gesellschaft für Kunst und
Literatur in New York
ihre Goldmedaille zuerkannt.
8. April
Sowjetunion/International 1963 – In nahezu gleichlautenden Noten hatte die
Sowjetunion bei den Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Bundesrepublik
Deutschland gegen den geplanten Aufbau einer Atomstreitmacht des
Nordatlantikpaktes protestiert.
8. April
Dänemark 1963 – Die seit 1959 vereinbarte Sonderregelung, die es britischen
Fischern erlaubte, in einer Zone zwischen sechs und zwölf Meilen vor der
dänischen Küste zu fangen, war von Dänemark widerrufen worden.
9. April
BRD 1963 – Gegen drei ehemalige Angehörige der SS hatte vor dem Schwurgericht in
Hannover ein Prozess begonnen. Den Angeklagten war die Ermordung von
KZ-Häftlingen im Jahr 1945 vorgeworfen worden.
9. April
Europa 1963 – Der Kongress der Vorsitzenden der christlich-demokratischen
Parteien der Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie
Österreichs, Norwegens und der Schweiz in der italienischen Hauptstadt Rom, der
seit dem 8. April tagte, hatte den Beitritt Großbritanniens zur Gemeinschaft
gefordert.
9. April
Tischtennis 1963 – In der tschechischen
Hauptstadt Prag waren die 27.
Tischtennisweltmeisterschaften ausgetragen worden. Bei den Damen gewann die
japanische Mannschaft den WM-Titel. Bei den Herren hatten die Chinesen den Sieg
geholt. Die Mannschaft aus der BRD hatte den dritten Platz belegt.
10. April
DDR 1963 – In dem DDR-Spielfilm „Nackt unter Wölfen“, der unter der Regie von
Frank Beyer (*1932) entstand, war zum ersten Mal in einem deutschen Film das
Leben in einem Konzentrationslager zum Mittelpunkt erhoben worden.
10. April
USA 1963 – Vor der Küste New Englands im Nordosten der USA kam es zu einem
tragischen U-Boot-Unglück. Das Atom-U-Boot „USS Tresher“ (SSN-593) der United
States Navy sank. Alle 129 Mitglieder der Besatzung kamen bei dem Unglück ums
Leben. Das U-Boot der Tresher-Klasse war am 3. August 1961 in Dienst gestellt
worden.
10. April
Schweiz 1963 – In seinem Haus in Lugano hatte die Polizei Erich Rajakovic
festgenommen. Er war während der NS-Zeit Mitarbeiter von Adolf Eichmann, dem
Leiter des Judenreferates im Reichssicherheitshauptamt, gewesen. Rjakovic war
die Beteiligung an der Verschleppung und Ermordung von 6.000 Juden zur Last
gelegt worden.
10. April
Frankreich/International 1963 – In Paris war die Tagung der Militärberater der
SEATO (Südostasiatischer Sicherheitspakt), die unter dem Vorsitz des
französischen Außenministers Maurice Couve de Murville am 8. April begonnen
hatte, zu Ende gegangen.
10. April
Großbritannien/USA 1963 – Dem früheren britischen Premierminister, Sir Winston
Churchill, war die Ehre zuteil geworden, der erste ausländische Ehrenbürger der
Vereinigten Staaten geworden zu sein. In feierlicher Zeremonie hatte
US-Präsident John F. Kennedy ein eigens zu diesem Zweck vom Kongress
verabschiedetes Gesetz unterzeichnet.
11. April
Vatikan 1963 – Papst Johannes XXIII. (1881-1963) wandte sich erstmals mit der
Veröffentlichung der Enzyklika „Pacem in terris“ nicht nur an die Katholiken in
der Welt, sondern an alle Menschen guten Willens, unabhängig von ihrer
Konfession. Sie alle waren von ihm zur Schaffung einer umfassenden,
menschenwürdigen Gemeinschaft aufgefordert worden.
11. April
BRD/Sowjetunion 1963 – In einem Schreiben hatte die Bundesregierung eine
Sowjetnote vom 6. April zurückgewiesen. In der Note war das von der
Bundesregierung am 28. März verhängte Stahlröhrenembargo als Völkerrechtsbruch
bezeichnet worden.
11. April
Algerien 1963 – Außenminister Mohammed Khemisti war bei einem Revolver-Attentat
lebensgefährlich verletzt worden. An den Folgen des Attentats verstarb er am 5.
Mai 1963.
11. April
Fußball 1963 – Im Hamburger Volksparkstadion hatte Real Madrid die
Fußballmannschaft des
Hamburger SV 1:0 in einem Freundschaftsspiel besiegt.
12. April
Großbritannien/BRD 1963 – Die Polizei in Düsseldorf hatte 52 britische
Atomwaffengegner, die an den Ostermärschen in der BRD teilnehmen wollten, am
Verlassen des Flugzeuges gehindert. Dem Piloten war jedoch der Rückflug nicht
möglich, weil die Demonstranten sich weigerten, die Sicherheitsmaßnahmen im
Flugzeug zu befolgen.
12. April
DDR 1963 – In einer Rede in Ost-Berlin hatte
Erich Honecker, Mitglied des
Politbüros beim Zentralkomitee der SED das Aufholen der Planrückstände in der
DDR gefordert. Er hatte den Produktionsausfall seit Januar 1963 mit 934
Millionen Mark (Ost) beziffert, deren Ursache der strenge Winter gewesen war.
12. April
Vatikan 1963 – Während des Karfreitagsgottesdienstes im Petersdom in
Rom hatte
Papst Johannes XXIII. den Gebetssprecher korrigiert, der in seinem Gebet die
Formulierung „perfide Juden“ benutzt hatte.
13. April
Ägypten 1963 – Die Regierung hatte in einem Dekret die Verstaatlichung von 13
Baumwoll-Exportbetrieben erklärt.
13. April
Kongo 1963 – Die Nationalversammlung hatte sich einstimmig für die Schaffung
einer Einheitspartei entschieden.
13. April
Sowjetunion/Finnland 1963 – Im Skagerak war ein sowjetisches U-Boot mit dem
finnischen Frachter „Finnklipper“ kollidiert. Dabei waren beide Schiffe
erheblich beschädigt worden. Sie setzten jedoch ihre Fahrt aus eigener Kraft
fort.
13. April
International 1963 – In einem Heißluftballon war es zwei US-Amerikanern
gelungen, den Ärmelkanal zu überqueren. Die dreistündige Luftfahrt von der
englischen Kleinstadt Rye im Südosten nach Calais (Frankreich) hatte drei
Stunden gedauert.
14. April
BRD 1963 – In zahlreichen bundesdeutschen Großstädten fanden Ostermärsche statt,
mit denen die Menschen gegen die militärische Nutzung von Kernenergie
demonstrierten. An der Abschlusskundgebung in Düsseldorf waren es rund 23.000
Teilnehmer, die zusammengekommen waren.
14. April
Vatikan 1963 – Mehr als 300.000 Christen hatten sich auf dem Platz vor dem
Petersdom versammelt zum Empfang des päpstlichen Segens „urbi et orbi“. Der
81-jährige Papst Johannes XXIII. hatte seine Osterwünsche in 27 Sprachen
übermittelt.
14. April
West-Berlin 1963 – Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte West-Berlin den
größten Besucherandrang erlebt. Insgesamt 154.000 Touristen hatten den
Ostersonntag in Berlin (West) verbracht.
14. April
Radsport 1963 – Nach einer 5.600 km langen Fahrradtour war Siegfried Linker aus
Frankfurt am Main in Seattle (US-Bundesstaat Washington) angekommen. Er hatte
seine Tour am 8. März in New York begonnen.
15. April
Libyen 1963 – Das Repräsentantenhaus hatte ein Gesetz über die Aufhebung der
Föderalstruktur vreabschiedet. Das nordafrikanische Land war in
Verwaltungseinheiten aufgeteilt worden. Diese unterstanden der Zentralregierung
direkt.
15. April
Galapagos-Inseln 1963 – Auf der Insel Isabela war es zu einem Vulkanausbruch
gekommen. Dadurch war die Landschaft mit ungewöhnlich großen Lavamassen bedeckt
worden.
16. April
BRD/USA 1963 – Über die Aufstellung der geplanten gemeinsamen Atomstreitmacht
hatten im Bonner Bundesverteidigungsministerium die ersten Gespräche zwischen
deutschen und US-amerikanischen Experten begonnen. Im Mittelpunkt hatte die
Frage nach der Ausrüstung mit U-Booten oder Überwasserschiffen gestanden.
16. April
Großbritannien 1963 – Um Gegenmaßnahmen gegen die Aktion der Atomwaffengegner
„Spionage für den Frieden“ in London zu treffen, hatte Premierminister Harold
Macmillan seinen Osterurlaub abgebrochen.
17. April
DDR/West-Berlin 1963 – Der 19-jährige Zivilangestellte der Nationalen Volksarmee
der DDR, Wolfgang Engels, versuchte, mit einem gestohlenen sowjetischen
Schützenpanzerwagen die Berliner Grenze zwischen Treptow und Neukölln zu
durchbrechen. Er blieb jedoch in der Mauer stecken. Er wurde von mehreren
Schüssen getroffen, konnte unter Feuerschutz eines West-Berliner Polizisten, von
der Motorhaube aus über die Mauer klettern. Er wurde schwer verletzt in ein
West-Berliner Krankenhaus transportiert.
17. April
Ägypten/Syrien, Irak, Jemen 1963 – In der ägyptischen Hauptstadt Kairo hatten
Ägypten, Syrien und der Irak ein Kommuniqué unterzeichnet. Es hatte zum Inhalt,
eine neue Vereinigte Arabische Republik zu schaffen. Gleichzeitig hatte der
Jemen seine Beitrittsabsicht zum Abkommen erklärt.
17. April
Großbritannien 1963 – Sein erstes atomar angetriebenes U-Boot war von den Briten
in Dienst gestellt worden.
18. April
Spanien 1963 – Der Kommunist Julian Grimau García war wegen seiner Tätigkeit
während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) in Madrid zum Tode verurteilt
worden. Trotz heftiger Proteste aus aller Welt, war er am 20. April hingerichtet
worden.
18. April
BRD/Indien 1963 – Ein Kredit für Indien in Höhe von 400 Millionen DM war vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit bekanntgegeben worden.
18. April
BRD 1963 – In einer Urabstimmung hatten die gewerkschaftlich organisierten
Metallarbeiter in Württemberg und Nordbaden die Durchsetzung ihrer Forderung
nach achtprozentiger Lohnerhöhung bei unveränderter Haltung der Arbeitgeberseite
durch Streik beschlossen.
18. April
BRD 1963 – In Schleswig-Holstein waren fünf Mitglieder der KPD-Landesleitung
aufgrund einer staatsanwaltschaftlichen Verfügung verhaftet worden. Die KPD war
1956 vom Bundesverfassungsgericht verboten worden.
19. April
Frankreich 1963 – Staatspräsident Charles de Gaulle hatte in einer Rundfunk- und
Fernsehansprache eine unabhängige französische Atomstreitmacht als
lebensnotwendig für Frankreich bezeichnet. Er hatte jedoch seine Bereitschaft zu
einer Koordination mit der Nuklearmacht des Nordatlantikpaktes erklärt.
19. April
BRD/USA/Film 1963 – In der bayerischen Landeshauptstadt München war die Fusion
des Filmkonzerns Bavaria mit der führenden US-amerikanischen Verleihgesellschaft
in der BRD zur Columbia-Bavaria-Filmgesellschaft mbH erfolgt.
20. April
Niederlande/BRD 1963 – Der 74-jährige Pianist Arthur Rubinstein gab im
niederländischen Nimwegen ein Konzert, zu dem mehr als 1.000 Bundesbürger über
die Grenze angereist waren. Rubinstein wollte nie mehr in Deutschland auftreten.
Er hatte damit Bezug auf den Nationalsozialismus genommen.
21. April
BRD 1963 – Mit einer Eröffnungsansprache in Bochum hatte der Vorsitzende der
SPD, Erich Ollenhauer, eine Festwoche zum 100-jährigen Bestehen seiner Partei
eingeleitet. Er betonte dabei, dass
Karl Marx und Friedrich Engels die großen
Theoretiker waren, auf die kein Verzicht für die Sozialdemokraten möglich wäre.
21. April
DDR 1963 – Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, hatte einen
dringenden Appell an die „Werktätigen der sozialistischen Landwirtschaft“
gerichtet, in dem zur Behebung der Versorgungsschwierigkeiten im
Lebensmittelsektor aufgefordert hatte.
21. April
Israel 1963 – Erstmals wurden im israelischen Haifa Räte für das „Haus der
Gerechtigkeit“ gewählt. Diese Institution zählt zu den wichtigsten Gremien der
weltweit verbreiteten Bahai-Religion, die auf ihren Stifter Baha’ullah
(1817-1892) zurückgeht. Die gewählten Vertreter dieser Einrichtung engagieren
sich auf örtlicher, nationaler und auch internationaler Ebene.
22. April
BRD/West-Berlin/International 1963 - „...aus politischen Gründen gegenwärtig für
nicht angebracht“ - hatten die Vereinigten Staaten, Großbritannien und
Frankreich in einer gemeinsamen Konsultation mit der Bundesregierung eine
Sitzung des Bundestages in (West-)Berlin bezeichnet.
22. April
Kanada 1963 – Der liberale Politiker Lester Bowles Pearson war zum neuen
Ministerpräsidenten des Landes gewählt worden.
22. April
USA/Kuba 1963 – Es waren 21 US-Amerikaner, die wegen konterrevolutionärer
Tätigkeit verurteilt worden waren und in kubanischen Gefängnissen saßen,
vorzeitig entlassen worden und mit dem Flugzeug in den USA eingetroffen.
23. April
BRD 1963 – Als Nachfolger von Konrad Adenauer hatte die Bundesfraktion der
CDU/CSU Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard zum Kanzlerkandidaten gewählt.
Die Nominierung war mit 159 zu 47 Stimmen bei 19 Enthaltungen erfolgt.
23. April
USA 1963 – In Portsmouth (US-Bundesstaat New Hampshire) hatte der Stapellauf
eines neuen Angriffs-Atom-U-Bootes stattgefunden. Die USA besaßen mit 27 atomar
angetriebenen U-Booten sieben U-Boote mehr, als die Sowjetunion besaß.
24. April
Frankreich/West-Berlin 1963 – Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle
hatte in Saint Dizier den Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy
Brandt, zu einem Gespräch empfangen, bei das Berlin-Problem thematisiert wurde.
24. April
West-Berlin 1963 – Die Opertrilogie „Die Orestie des Aischylos“ des
französischen Komponisten Darius Milhaud war an der Deutschen Oper uraufgeführt
worden. Die Inszenierung war unter der Regie von Gustav Sellner entstanden.
24. April
Sowjetunion 1963 – Erstmals war sowjetischen Wissenschaftlern die Gewinnung von
stabilem Plasma mit hohen Temperaturen und großer Dichte für gesteuerte
thermonukleare Reaktionen gelungen. Diese hatte die Parteizeitung „Prawda“
berichtet.
24. April
Fußball 1963 – Der 1. FC Nürnberg hatte im Stadion von Madrid im
Europapokalspiel gegen Atletico Madrid 0:2 verloren.
25. April
Sowjetunion/USA 1963 – In der sowjetischen Hauptstadt hatte Parteichef Nikita S.
Chruschtschow den Staatssekretär William A. Harriman vom US-amerikanischen
Außenministerium zu Gesprächen über die zugespitzte Lage in
Laos empfangen.
25. April
Afghanistan 1963 – Durch ungewöhnlich lang anhaltende Regenfälle kam es zu
schweren Überschwemmungen. Bei diesen Überschwemmungen waren im Westteil des
Landes mehr als 107 Menschen ums Leben gekommen.
26. April
BRD/West-Berlin 1963 – Einer Erklärung von Bundestagspräsident Eugen
Gerstenmaier zufolge, hielt die Bundesregierung auch zukünftig an Tagungen des
Bonner Bundestages in West-Berlin fest. 26. April
BRD 1963 – Bundespräsident Heinrich Lübke hatte in Hamburg die bisher größte
Internationale Gartenbauausstellung der Bundesrepublik eröffnet. Die IGA 63 auf
einer Fläche von 87 Hektar dauerte bis zum 13. Oktober.
26. April
West-Berlin 1963 – In der Kreuzberger St. Johannes-Basilika hatten sich etwa
5.000 Zuhörer versammelt, um dem Priester Johannes Leppich mit seinem
provokativen und unkonventionellen Predigtstil zuzuhören.
26. April
Fußball 1963 – Der belgischen Fußball-Nationalmannschaft war im Heysel-Stadion
in Brüssel ein sensationelles 5:1 gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien
gelungen.
27. April
BRD 1963 – Die Teilnehme des siebenten Deutschen Studententages in Bochum hatten
die Gründung von zehn neuen Hochschulen in der BRD als notwendige Maßnahme zur
Deckung des Bedarfs an Wissenschaftlern gefordert.
27. April
Chile /BRD 1963 – Der Antrag der Bundesrepublik auf Auslieferung des früheren
SS-Standartenführers Walter Rauff war vom Obersten chilenischen Gerichts
abgelehnt worden.
27. April
Leichtathletik 1963 – Der US-Amerikaner Brian Sternberg hatte in Walnut
(US-Bundesstaat Kalifornien) mit dem Stab die Fünf-Meter-Marke übersprungen und
damit den Weltrekord gehalten.
28. April
BRD 1963 – In Hannover Niedersachsen) hatte Bundespräsident Heinrich Lübke die
17. Industriemesse eröffnet. Sie dauerte bis zum 5. Mai. Es nahmen 5.700
Aussteller aus 27 Ländern an der Messe teil.
28. April
Österreich 1963 - In Wien wurde Adolf Schärf (1890-1965) erneut zum
österreichischen Bundespräsidenten gewählt. Schärf gehörte der SPÖ
(Sozialdemokratische Partei Österreichs) an. Er hatte das Amt bereits schon
einmal am 5. Mai 1957 angetreten. Seine diesjährige Wahl gewann Schärf mit 55,4
Prozent der Stimmen. Bis zu jenem Zeitpunkt war dies die größte Stimmenmehrheit
bei der Wahl eines Bundespräsidenten Österreichs, die je erzielt wurde.
29. April
Lateinamerika 1963 – Die Republiken Bolivien, Chile, Brasilien, Ecuador und
Mexiko hatten einen Vertrag geschlossen, in dem sie die Verpflichtung
eingegangen waren, keine Kernwaffen und Kernwaffenträger herzustellen, sie zu
beziehen, zu lagern und sie zu testen.
30. April
BRD 1963 – Im Tarifstreik in Baden-Württemberg hatten sich die Fronten
verschärft. Durch Streik und Aussperrungsmaßnahmen der Unternehmer waren nun
insgesamt 1.150 Betriebe stillgelegt worden.
30. April
BRD 1963 – An der Hamburger Staatsoper gelangte die Oper „Die Sintflut“ des
Komponisten Igor Strawinsky zur Uraufführung. Die Inszenierung war unter der
Regie von Günther Rennert entstanden. Robert Craft hatte die musikalische
Leitung.
30. April
Italien 1963 – Für die Regierung der linken Mitte unter Amintore Fanfani hatten
die Wahlen zum vierten italienischen Nachkriegsparlament erhebliche Verluste
gebracht. Die eigentlichen Gewinner waren die Liberalen und die Kommunisten. Die
Kommunisten hatten zum ersten Mal die 25-Prozent-Grenze überschreiten können.
30. April
BRD 1963 – Die Fehmarnsundbrücke, die die Ostseeinsel Fehmarn mit dem
schleswig-holsteinischen Festland bei Großenbrode verbindet, war für den Verkehr
freigegeben worden. Die Brücke hat eine Länge von 963 Metern. Sie war in einer
dreijährigen Bauzeit fertiggestellt worden.
April 1963 Deutschland in den Nachrichten
Berliner Philharmoniker
Bruno Maderna Dirigent. Werke von Giovanni Gabrieli,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart und
Claude Debussy. Dienstag. 12. April 1963 .....
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